Vom Lehrer in die IT machbar?

Der Einstieg ist ja quasi "immer" möglich aber irgendwann macht es keinen Sinn mehr weil man zuviel Stoff nachholen muss. Aber aktuell kann kam locker noch in eine Ausbildung einsteigen.

Ausbildung würde ich auch für gut halten, ist halt die Frage in weit man von der Ausbildungsvergütung leben kann, wenn man einen gewissen Standard schon hat..
 
brettler schrieb:
Ausbildung würde ich auch für gut halten, ist halt die Frage in weit man von der Ausbildungsvergütung leben kann, wenn man einen gewissen Standard schon hat..
Gehe ich mal ca. von A12 im TvÖD aus (als Angestellter), dann sind das mit Glück im Grundgehalt 2793€ Netto (Stufe 3, die dürfte gerade jetzt erst erreicht sein, womit eher Stufe 2 als "aktuell gewohnt" anzunehmen ist) also eher ca. 2570€ Netto.
https://oeffentlicher-dienst.info/c...1&zv=VBL&z=100&zulage=&stkl=1&r=0&zkf=0&kk=15

Wie viel verdient ein Fachinformatiker in der Ausbildung?
Im ersten Ausbildungsjahr liegt die Vergütung bei 981 bis 1.154 Euro brutto im Monat. Im zweiten Jahr steigt das Gehalt dann auf 1.029 bis 1.187 Euro und im dritten Ausbildungsjahr gibt es 1.102 bis 1.261 Euro.

Nehme ich also das geringste an:
1. Jahr 981€ = 780€ Netto/Monat
2. Jahr 1029€ = 817€ Netto/Monat

Das macht zwar im 1. Jahr ca. 1780€ Unterschied. Nur, dass hier im Studium und 3 Jahren Beruf ca. 37k€ Netto angespart wurden (der A1JX52 lief zumindest die letzen 2 Jahre bei +/- 0% Kursgewinn ohne Dividende). Das wären dann, wenn ich den Sparbetrag linear auf 4 Jahre verteile, alleine eine Sparrate von 770€. Blieben ca. 1000€, die im Maximalfall (hier wird auch noch von einem abbezahlen Auto gesprochen, womit die Sparrate wohl höher anzusetzen wäre) zu finanzieren sind. Bei 300€ Zinsen und ca. 425€ Dividende (alles Netto) sind alleine das 60€/Monat zusätzlich. Aber selbst, wenn die 1000€ benötigt würden, reichen die 37k€ ohne jegliche Zinsen oder Dividenden für 36 Monate.

Und wenn man wirklich (nach evtl. möglicher Steuerrückerstattung) 1800€/Monat als Single benötigt (hier wird von keinen zusätzlichen Unterhaltskosten gesprochen), dann muss die Wohnung schon extrem teuer sein. Oder so ungünstig gelegen, dass man im Monat viele hundert Euro Spritkosten zum Ausbildungsbetrieb+Berufsschule hat.

Wobei sich FrikadelleXXL das schon selber durchgerechnet hat:
FrikadelleXXL schrieb:
Das heißt, ich könnte mir eine erneute Ausbildungszeit leisten.
 
Ich weiß nicht, wie das bei "A12-Lehrkräften"/E12-Springern ist.

Aber als A13 startet man direkt in Erfahrungsstufe 5.
 
Meines Erachtens solltest du dir erst wirklich bewusst machen was du machen willst!
Zwischen, irgendwas in der IT und Steuerfachangestellter ist eine Menge Spielraum. Für mich liest sich das eher nach einem verzweifelten Ausstieg aus deinem Beruf, Hauptsache etwas stressfreies im HO.
Wenn du mir so deine Motivation, zum Wechseln in einen neuen Beruf darlegen würdest als potentieller Azubi in meinem Betrieb, wärst du definitiv ein Wackelkandidat. Dass du, das Potential hast, das konsequent durchziehen steht außer Frage aber wie lange wirst du dann in deinem zukünftigen Beruf bleiben, wenn es dort auch zu "stressig" oder nicht so läuft wie du dir das erhoffst!?

Wenn du die Ausbildung zum FIAE oder FISI machst, dann sollte der Betrieb nichts gegen 2 Jahre Ausbildungsdauer einzuwenden haben. Das solltest du auch machen, denn der Stoff ist verglichen mit einem Studium wirklich einfach. Das was die meisten Azubis in drei Jahren gelernt haben, hatten wir in 2 Semester durch. Hinzu kommt, dass die IHk die beiden oben genannten Berufe sehr stark kaufmännisch gewichten. In meinen Augen viel zu viel Projektmanagement und Kaufmännisches enthalten. Das ist pures auswendig Lernen ohne Hirn.
Wichtiger ist der Betrieb, wenn du mich fragst, würde ich versuchen in einer großen Bank unterzukommen. Dort sind die Gehälter nach Abschluss in der Regel weit über dem Median. Hinzu kommt, du hast wahrscheinlich die Möglichkeit in den Devops-Bereich zu gehen, dort erhalten auch FISI dann vernünftige Gehälter. Einen Betrieb der dir nur Drucker Warten und Support anbietet, in deiner Ausbildung, würde ich direkt ablehnen in deiner Vorauswahl. Als Anwendungsentwickler würde ich auch schauen, dass du mit modernen Sprachen einsteigen kannst. Kein Cobold oder Visualbasic. Ebenso wichtig, Testabdeckung und Versionierung, eigentlich Standard aber manche Buden haben nicht einmal das. Die würde ich auch aussieben.

Und immer dran denken, nicht das erst beste nehmen, sondern gezielt. Du bist in meinen Augen in einer sehr guten Ausgangslage, du hast bewiesen, dass du komplexe Sachen durchackern kannst und du bist berufserfahren. Einzig die Eingangsfrage steht noch offen, die dir im Wege stehen könnte.

Viel Erfolg.
 
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Danke euch für die ganzen Impulse und Ratschläge. Vielleicht noch ein paar Hintergrundinfos mehr (zu genau möchte ich es auch nicht, weil sonst vlt. Rückschlüsse auf meine Person möglich sind):

Ich wohne ziemlich westlich in NRW und möchte hier auch nicht weg aufgrund der Nähe zu meiner Familie und weil meine Partnerin ebenfalls hier bleiben will. Finanziell hat es gymfan schon ganz gut beschrieben mit der Rechnung, hinzu kommt aber auch, dass meine Eltern mich in so einem Fall dankenswerter Weise immer noch unterstützen würden. Der finanzielle Aspekt ist aus meiner Sicht das geringste Problem, schlimmer fänd ich es, wenn sich die Umorientierung nicht lohnen würde.

@DefconDev Das liegt daran, dass ich hier im "geschützten Raum" halt auch mal schonungslos ehrlich sein kann. So würde ich natürlich nicht im Bewerbungsgespräch auftreten. Es ist halt ganz ähnlich wie damals nach der Schule, als die Entscheidung anstand, was ich machen will. Am liebsten etwas technisch-computerbezogenes, IT, Arbeitsumfeld Büro mit möglichst geregelten Arbeitszeiten und vernünftiger Bezahlung. Damals kam außer einem Studium nichts in Frage (Gruppenzwang, alle aus dem Freundeskreis sind studieren gegangen), wobei ich mir das Info-Studium auch nicht zugetraut hätte bzw. das auch jetzt nicht tue.

Schulwechsel wäre leider damit verbunden, wieder befristet als Vertretungslehrer zu arbeiten. Auf Dauer auch keine Lösung, das habe ich jetzt knapp 2 Jahre gemacht. Das Land NRW gibt zur Zeit kaum Sek II - Stellen raus für die Gymnasien. Einfach nur darauf warten, rumsitzen und nichts zu tun ist mMn. Zeitverschwendung.
 
Es kam ja schon der Vorschlag mit der Berufsschule, wie sähe es damit aus?
 
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Also entgegen anderen Meinung kann ich das Steuerfach nicht empfehlen und schon gar nicht den Steuerberater. Du bist 29, bist du da mit allem durch bist sind einige Jahre im Land. Ich habe mein halbes Arbeitsleben im Steuerfach gearbeitet und dann noch den Bilanzbuchhalter drauf gemacht. Viel zu lange war ich da und bereue heute den Wechsel nicht früher gemacht zu haben. Wenn überhaupt, Steuerfach und dann ab in die Industrie. Da winken meist attraktive Gehälter und ein interessantes Arbeitsfeld. Bei einem Steuerberater musste schon Glück haben einen guten zu erwischen. Du sagst es ja selber, die werden gesucht. Weil man in Arbeit ertrinkt und das Gehalt zum Wissen und der Arbeitsmenge nicht angemessen ist. Das es hiervon Ausnahmen gibt mag unbestritten sein.

Und den Steuerberater zu machen ist kein Zuckerschlecken, nicht wenige sind daran gescheitet. Die Durchfallquoten sind hoch.
 
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FrikadelleXXL schrieb:
--Bitte die Zitierregeln beachten--

Dass du wahrscheinlich smart genug bist, dich nicht so offenkundig zu präsentieren in einem Bewerbungsgespräch, wie hier, dachte ich mir schon. Ich wollte dich nur aufmerksam machen, dass die IT je nach Arbeitgeber auch sehr stressig sein kann. Also die Branche ist massiv unterbesetzt.
Wenn du wirklich Bock hast und nicht zu sesshaft wirst bei einem Unternehmen, sind Gehälter jenseits der 80k durchaus machbar. Kenne sogar festeingestellte Devops die mit über 100k nach Hause gehen, mit 10-15 Jahren Berufserfahrung.
Also "normaler" Admin beim falschen Arbeitgeber, kannst du auch schon für 30k ausgebeutet werden. Aber die meisten "normalen" Admins die ich kenne verharren irgendwo zwischen 50-60k.
Bei Entwicklern liegt das Mediangehalt in DE bei ca. 62k, im Westen definitiv höher. Also kenne viele Kollegen, die bei 70-80k liegen, leben aber alle in einer Großstadt und sind Backend-Entwickler in Java.
Das sind die stinknormalen Angestellten in der Wirtschaft ohne Führungsverantwortung.

Zum Thema Steuerfachangestellter, (VORSICHT) das ist jetzt meine Meinung ohne tatsächliches Grundlagenwissen, aber mein Bauchgefühl sagt mir, dass die bald stark absacken werden in der Bezahlung weil Chatgpt oder welche Technologie da noch kommen mag, denen das Wasser abgräbt. Dann lieber Jura studieren.
 
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Rickmer schrieb:
Das kann ich bestätigen - die Qualität der Ausbildung ist zu 90% von dem Ausbildungsbetrieb abhängig.
Das ist die traurige Wahrheit. Unternehmen A lässt dich 3 Jahre Druckertoner tauschen und Laptops aufsetzen. Unternehmen B bringt dir vieles bei und darfst deine Fachrichtung sogar selber wählen. Mit hat in der Ausbildung Linux/AWS/Terraform am besten gefallen und so wurde ich dort als DevOps eingestellt.

FrikadelleXXL schrieb:
Am liebsten etwas technisch-computerbezogenes, IT, Arbeitsumfeld Büro mit möglichst geregelten Arbeitszeiten und vernünftiger Bezahlung.
https://blog.pragmaticengineer.com/software-engineering-salaries-in-the-netherlands-and-europe/

DefconDev schrieb:
Wenn du wirklich Bock hast und nicht zu sesshaft wirst bei einem Unternehmen, sind Gehälter jenseits der 80k durchaus machbar. Kenne sogar festeingestellte Devops die mit über 100k nach Hause gehen, mit 10-15 Jahren Berufserfahrung.
Das geht auch mit der Hälfte der BE, wenn man taktisch klug wechselt und im richtigen Unternehmen sitzt
 
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Zum Thema Berufsschule: Das ist aufgrund meiner recht speziellen Fächerkombination leider fast nicht möglich, weil nur eins meiner beiden Fächer kompatibel wäre, und der Bedarf darin ist stark überschaubar. Was ich aber auf dem Schirm habe, sind Weiterbildungskollegs (WBK) und Berufsbildende Schulen (BBS). Da holt man dann z. B. Realschulabschluss oder Abi nach auf dem zweiten Bildungsweg. Wäre eine Option für mich.

Vielleicht sollte ich ein paar Erwartungen formulieren, die ich von der Arbeitswelt habe:
  • wenn möglich keine Führungsverantwortung oder Chef sein, am liebsten ganz normaler Angestellter
  • 50-60k im Jahr und Möglichkeit, Home Office zu machen, wäre top und würde mir wirklich reichen!

Also ihr seht: Ich gehe nicht mit der Erwartung rein, meine 3,5k Netto A13 Besoldung in der freien Wirtschaft haben zu wollen. Mir ist meine Gesundheit auf Dauer deutlich mehr wert als das Geld und die sehe ich im aktuellen Job auf Dauer als gefährdet

@Cokocool Ich habe mir den Blogbeitrag durchgelesen und fand ihn sehr spannend. Was wolltest du mir denn jetzt damit mitteilen?
 
FrikadelleXXL schrieb:
Am liebsten etwas technisch-computerbezogenes, IT, Arbeitsumfeld Büro mit möglichst geregelten Arbeitszeiten und vernünftiger Bezahlung.
Bei dem (verständlichen) Wunsch würde ich eher in Richtung SW-Entwicklung (also FIAE) wie Admin gehen. Klar kann es einem als Entwickler auch passieren, dass die Projekte mehr Einsatz erfordern wie konstant 8h/Tag, aber als Admin landet man m.M.n. eher in Stellen mit Bereitschaft und/oder Randarbeitszeiten wie als Entwickler.

Am Ende mag das aber auch die Frage sein, welche Firmen es in Deiner Region gibt.

DefconDev schrieb:
aber wie lange wirst du dann in deinem zukünftigen Beruf bleiben, wenn es dort auch zu "stressig" oder nicht so läuft wie du dir das erhoffst!?
Ich bin da zu lange persönlich raus, aber waren diese Veränderungen des Lehrerberufes schon vor 8 Jahren abzusehen, als er mit dem Studium begonnen haben dürfte?

Als mir vor ein paar Jahren die veränderten Bedingungen in meinem IT-Job zu unsympatisch wurden, habe ich auch intern gewechselt. Der neue Chef kennt die Gründe seitdem und sorgt bei der nächsten Reorg gerade dafür, dass mir genau diese Gründe demnächst nicht erneut drohen werden. Sonst weiss er, dass er sich für meinen aktuellen Job einen neuen MA suchen darf und ich wieder zur Mitarbeit am alten IT-System wechseln werde. Nicht, weil der aktuelle Job keinen Spaß macht, sondern weil der alte sowohl mir noch mehr Spaß/Entwicklungspotential bietet und ich der Firma einen höheren Mehrwert generieren könnte.

DefconDev schrieb:
Kein Cobold oder Visualbasic
Mit Cobolden zu programmieren macht sicher auch Spaß, Und wenn er es schafft, eine Stelle für Cobol zu bekommen, dürfte sowohl die Stelle langfristig sicher wie auch die Bezahlung sehr gut sein. Dann ist allenfalls das Problem, dass man für den freien Arbeitsmarkt immer "ungeeigneter" wird, weil einem die praktische Erfahrung mit aktuellen Technologien fehlt.
 
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In meiner Nähe gibt es Banken, Versicherungen, einige Systemhäuser und viele etwas kleinere Betriebe aus unterschiedlichen Branchen. Ist relativ durchmischt, würde ich sagen. Die Telekom bietet hier relativ viele Ausbildungsplätze an, sowohl FIAE als auch FISI. Wie würdet ihr die Telekom einschätzen als Ausbildungsbetrieb?

@gymfan Die Entwicklung war mMn. nicht in dem Maße abzusehen! Die Schulrealität von heute hat kaum noch was mit dem von, sagen wir 2013 zu tun. Dazwischen ist einfach zu viel gesellschaftlich passiert. Erste deutliche Zweifel kamen mir, als ich mitten im Referendariat war. Das habe ich dann aber durchgezogen, um immerhin die vollständige Berufsausbildung abgeschlossen zu haben.
 
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Bei der Telekom hängt es stark davon ab, wo man am Ende eingesetzt wird.
Das kann sehr abwechslungsreich sein, kann aber auch stupides 3 jähriges Strippenziehen sein.
 
Im ersten Ausbildungsjahr liegt die Vergütung bei 981 bis 1.154 Euro brutto im Monat

Das setzt vorraus, das der Betrieb das auch bezahlt, kann auch weniger sein unter Umständen.

Strippenziehen bei der Telekom sind dann eher die ITSE. Die Ausbildung bei der Telekom ist schon gut in der Regel und man muss ja nicht dort bleiben am Ende.

Es ist halt auch die Frage ob man (egal wo) überhaupt eingeladen wird mit 29. Viele Unternehmen haben da ein Problem, oder sehen den neuen "Azubi" gleich als neue vollwertige Arbeitskraft. Zudem können viele BS Lehrer oft nicht mit älteren Schülern umgehen. Kommt aber immer darauf an.

Wer keine Skrupel hat kann auch in Richtung BU gehen und sich eine Umschulung über DRV/BG/Agentur finanzieren lassen, hat ein Kumpel gemacht. Dazu muss man aber schon emotionslos sein wenn man nicht wirklich BU ist, das durchzuziehen.
 
FrikadelleXXL schrieb:
@Cokocool Ich habe mir den Blogbeitrag durchgelesen und fand ihn sehr spannend. Was wolltest du mir denn jetzt damit mitteilen?
Bei der Bezahlung in der Softwarentwicklung und DevOps sind Mittelwerte/Median aus dem Internet relativ nutzlos. Am Ende hängt die Bezahlung hauptsächlich davon ab man in einer Tier 1, Tier 2 oder Tier 3 Firma arbeitet
 
981€ als Mindestgehalt im ersten Lehrjahr finde ich auch etwas hochgegriffen, das habe ich damals nicht verdient.
Zwar gab es in der Zwischenzeit eine Erhöhung der empfohlenen Gehälter seitens der IHK, unser Betrieb orientiert sich daran -10%, auf 981€ kommt man da aber dennoch nicht, wird sich eher um die 900€ bewegen, bei mir waren es damals um die 850€.
 
Kommt halt immer auf den Betrieb an. Im Großkonzern ist es sicher mind. diese Vergütung oder im Systemhaus mit Tarifvertrag oder Haustarif.

Wenn es aber nur eine EDV Abteilung in einem kleinen Maschinenbauunternehmen ohne Tarifbindung usw. ist dann kann es auch nur 550€ im 1. Jahr sein. ( ist so passiert und so ist es immer noch)

Aber das erfragt man ja eh im Vorstellungsgepräch
 
Einem ausgebildeten Lehrer würde ich keine neue Ausbildung anraten, sondern ihm empfehlen, seinen Job zu erweitern. Der Neustart in Form einer Berufsausbildung wäre ein Rückschritt - den, so habe ich es auch gelesen, der Ersteller hinnehmen würde. Aber wäre dass das Richtige? Nach unten blicken, anstatt nach oben?

Als Lehrer hast du studiert, oder?
Was wäre mein Vorschlag: setze lieber einen Master aus einem anderen Gebiet oben drauf oder mache ein Aufbaustudium und dann orientierte dich in Richtung Erwachsenenbildung oder Beratung. Sei visionär und backe nicht kleinere Brötchen als jetzt. Veränderungen sollte Fortschritt sein, kein Neuanfang, vor allem nicht in deiner Situation, die eigentlich komfortabel ist und aus der heraus du entspannt planen und agieren kannst. Aber eine neue Ausbildung, dann mit Anfang 30 neben den jüngeren zu konkurrieren, um dann weitere 30+ Jahre in dem Job zu sein, da würde ich größere Ziele verfolgen.
 
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FrikadelleXXL schrieb:
Mir ist meine Gesundheit auf Dauer deutlich mehr wert als das Geld und die sehe ich im aktuellen Job auf Dauer als gefährdet
Das ist ja durchaus gut und richtig, mir ist die Grundlage für diese Bedenken nur nicht klar geworden.

Also ich hatte auch ne Bekannte, die auf dem Gymi war nach ihrer Referendariat und die hat auch gemeint wie stressig das ist und bliblablub. Aber ganz ehrlich, wenn man da anfängt hat man halt noch nicht die 20 Jahre Material im Schrank liegen und ja heute ist Die Zeit schnelllebiger als früher. Aber in anderen Berufen ist das noch härter.

Gerade im Bereich Admin hast du je niedriger deine Stelle bewertet ist Schichtdienst und Bereitschaften. Dann heißt es z.b. Nachts um 2 klingelt das Telefon und du musst 1-2h später beim Kunden stehen oder aber das Problem schon gelöst haben. Zu der Zeit schlagen alle du bist also allein. DEAL WITH IT!

Das ist stressig. Genau wie die Verantwortung die man ganz schnell übernimmt. Es gibt meiner Einschätzung nach nur wenige Stellen mit 50k+ wo man sich sicher sein kann was man macht. Bei allem anderen arbeitet man um Wissenslücken herum und das bleibt auch so weil viel mehr nach kommt als man überhaupt lernen kann.

Das ist auch stressig weil du mit educated guesses Dinge machst die die IT auch richtig gegen die Wand fahren können. Und bei uns im Umfeld gab es einen Leitsatz. Es ist jedem schon passiert das System in den Abgrund zu reißen! Also so richtig kacke zu bauen. Ich hatte da immer ziemliches Glück und hatte nur minimale Schäden verursacht, aber ja auch mir ist das passiert. Damit muss man auch umgehen können.

Für mich war das z.b. eine starke Motivation für den Stellenwechsel. Mir war die Verantwortung für das Gehalt einfach viel zu niedrig. Wenn ich meinen Job nicht gut gemacht hätte hätte ich durch Faulheit und kein Bock die Firma gegen die Wand fahren können. Das brauch ich nicht. Auch Nachts nicht richtig schlafen können wegen den Leichen die man im Keller hat ist auf Dauer untragbar.

Was ich sagen will. Das Grün auf der anderen Flußseite ist immer grüner als auf der eigenen.

FrikadelleXXL schrieb:
Die Entwicklung war mMn. nicht in dem Maße abzusehen! Die Schulrealität von heute hat kaum noch was mit dem von, sagen wir 2013 zu tun. Dazwischen ist einfach zu viel gesellschaftlich passiert. Erste deutliche Zweifel kamen mir, als ich mitten im Referendariat war. Das habe ich dann aber durchgezogen, um immerhin die vollständige Berufsausbildung abgeschlossen zu haben
Du bleibst da immer so schön unkonkret. Jetzt mach doch mal Butter bei die Fische.

Ansonsten kann ich meinen Vorrednern zustimmen. In der aktuellen Situation würden bei mir viele Alarmglocken angehen wenn du bei mir aufschlägst.

Labile Persönlichkeit?
BurnOut?
Mangelnde Belastbarkeit?
Wie lange ist er dann hier bis er hier auch weg will?
Kann er hier überhaupt zufrieden sein?

Das klingt jetzt hart, aber mir wäre das zu heiß. Lehrer sind sehr weit weg vom normalen Arbeitsleben und das ist Ihnen nicht bewusst.

Das mit dem Stress das JETZT etwas fertig werden muss sehen die oft nicht. Wenn ich da höhere das es ja so stressig ist wenn man 3 Arbeiten kontrollieren muss breche ich fast weg. Den Stress macht man sich selbst!

Was will den der Schüler von einem? Ach ja nichts....

In der IT steht im Zweifel der Vorgesetzte deines Vorgesetzten deines Vorgesetzten hinter dir und fragt dich stündlich wie es denn aussieht und warum das denn so lange dauert.... und Kunden können auch sehr fordernd werden..

Je nach Stelle hast du auch mit Prof. Dr. Dr. Schlag mich tot zu tun, der sogar in der IT ist aber trotzdem Bullshit verzapft. Den muss man dann auch einfangen.

Klar das macht nicht der 0815 Supporter, aber wenn jetzt hier wieder mit 100k Gehältern gewunken wird, dann muss man solche Sachen auch sagen. Die kommen nämlich sicherlich genauso häufig vor.

Bei mir war das schon bei <80k Teil meines Jobs. Und ja man muss sich da dann teils auch aus dem Fenster lehnen und ich bin Gottes froh nie gestürzt zu sein! Deswegen bin ich aber auch voran gekommen im Beruf.

Was ich sagen will setz die Rosarote Brille ab!

Und das mit dem HO würde ich mal ganz schnell aus dem Kopf streichen. Das wird auch in der IT zurückgefahren. Und je niedriger die Stelle desto mehr. Als nicht studierter ITler würde ich nicht mit mehr als 1 Tag HO die Woche rechnen
Als studierter kannst du vielleicht mit 1-2 rechnen und mit viel Risiko auf 3 spekulieren.

4-5 Tage sehe ich aber als echten Glücksgriff an. Öfters als vor Corona aber perspektivisch bei <<5% der Leute.

Ah und wie kannst du lernen? Als Lehrer verlernt man meiner Meinung nach das lernen. Wenn ich dir heute die Aufgabe geben mache XY. Bist du in der Lage das binnen 8h zu lernen und das Problem zu lösen? Wenn nein überleg es dir mit der IT auf höheren Stellen. Die Methode Brechstange ist da öfters gefordert.
 
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