Vom Lehrer in die IT machbar?

FrikadelleXXL

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Einen wunderschönen Sonntag euch,

ich (29) spiele seit längerer Zeit mit dem Gedanken, trotz des guten Geldes und der Absicherung aus dem Lehrberuf auszusteigen. Grund dafür ist die gesamtgesellschaftliche Entwicklung, die den Schulbereich schon längst erreicht hat: Kaum mehr "normal" beschulbare Kinder, immer mehr Förderbedarf unter gleichzeitigem Wegfall der Förderschulen, extrem hoher Bürokratieanteil, Unterricht wird zur Nebensache, vom fachlichen Anspruch habe ich noch nicht angefangen. Es geht immer mehr in Richtung Ganztagsaufbewahrung mit optionaler Bildungsoption. Es fühlt sich jetzt insgesamt im 3. Dienstjahr an wie eine reine Knochenmühle und ich merke, dass es mir auf Dauer nicht gut tut. Da Planstellen hier in der Gegend sind, arbeite ich befristet und bin dadurch noch nicht verbeamtet.

Finanziell geht es mir relativ gut: Keine Verbindlichkeiten, Auto abbezahlt, ca. 25k im A1JX52 und ca. 12k so angespart auf dem Tagesgeld. Das heißt, ich könnte mir eine erneute Ausbildungszeit leisten. Mir ist klar, dass ich jetzt natürlich gegen den 16-jährigen Realschulabsolventen mit anschließender Lehre und unbefristeten Übernahme abstinke. Etwas weniger Stress im Alltag durch eine andere Arbeitsumgebung wäre mir das aber wert.

Ist jetzt bloß die Frage, wohin. Alle raten mir zur IT, allerdings habe ich Angst, dass das Feld zu gehyped ist. Alternativ höre ich, dass Steuerfachangestellte so gesucht sein sollen. Hier befürchte ich aber, dass mir der Stoff etwas zu trocken ist. Aber genau weiß ich es nicht! Persönlich bin ich seit meiner Kindheit PC- und IT-Affin. Kleine Programmierprojekte habe ich schon durchgeführt (Visual Basic Handbuch vom Onkel, so ein kleines Wombat-Game mit BlueJ, ein paar Kurse in Python bei Codecademy und open.hpi) und hardwaretechnisch bin ich auch fit, was z.B. den Zusammenbau und die Konfiguration von PCs, Druckern, Netzwerk zuhause angeht. Bald würde ich mir mal gerne einen kleinen NAS konfigurieren zum streamen von Filmen. Mit Blick auf die gesamtgesellschaftliche Entwicklung in Deutschland wäre es mir wichtig, Skills zu erwerben, die mir vlt. auch im Ausland zugute kommen (Option auszuwandern, will ich mir offen halten, geht aber eben schlecht als Lehrer). Schon nach der Schule spielte ich mit dem Gedanken, in die IT zu gehen doch hatte zu großen Respekt vor einem Studium (Mathematik ist kein Talent von mir, aber kann es mit Fleiß gut kompensieren, auch im Mathe-LK) und Ausbildung kam wegen Zuredens meiner Eltern nicht in Frage.
Was das Arbeitsumfeld angeht, schwebt mir ein Bürojob vor, der sich vlt. auch im HomeOffice erledigen lässt bzw. die Option dahingehend offen lässt.
Wie seht ihr das? Wozu würdet ihr mir raten? Angepeilt habe ich die Ausbildung Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung oder alternativ Systemintegration, wobei ersteres mein Favorit wäre. Ein neues Studium möchte ich derzeit nicht absolvieren. Abschlussprüfungen vergangener Jahre habe ich mir durch ein paar Kontakte im Freundeskreis schon besorgen können. Es wäre natürlich top, wenn ich die Ausbildung verkürzen könnte auf 2,5 oder vlt. sogar 2 Jahre.

Danke für euren Input!
 
Darf man fragen in welcher Schulart du Lehrer bist? Hauptschule?
 
@blubberz Klar. Ausgebildet wurde ich am Gymnasium, durch Stellenmangel bin ich derzeit an einer Gesamtschule. Dort ist aber viel Hauptschulklientel, einiges Realschulklientel und ganz wenig Gymnasialklientel vertreten.
 
FrikadelleXXL schrieb:
Alle raten mir zur IT, allerdings habe ich Angst, dass das Feld zu gehyped ist.
Inwiefern gehyped?

Persönliche Meinung als jemand, der die Ausbildung FiSi gemacht hat: Das eine der Ausbildungen mit dem besten Potential, durch eigene Weiterbildung auch ohne Hochschulabschluss (und ohne Wechsel in eine Management-Position) zu einem guten Gehalt zu kommen.

Außerdem gibt es eine ziemlich weit gefächerte Auswahl an Spezialisierungen, in die man sich rein vertiefen kann um das zu machen, was einem selbst gefällt.

FrikadelleXXL schrieb:
Alternativ höre ich, dass Steuerfachangestellte so gesucht sein sollen. Hier befürchte ich aber, dass mir der Stoff etwas zu trocken ist.
Wenn ich mir den Beruf mal bei Stepstone anschaue, ist das zu erwartende Gehalt, äh, unter dem Mediangehalt für Vollzeitangestellte in Deutschland.
Ein Aufstieg zum Steuerberater (und damit signifikant besserem Gehalt) ist möglich, aber bevor man das Examen überhaupt machen kann braucht es 7-10 Jahre Berufserfahrung...

FrikadelleXXL schrieb:
Mir ist klar, dass ich jetzt natürlich gegen den 16-jährigen Realschulabsolventen mit anschließender Lehre und unbefristeten Übernahme abstinke.
Naja, du musst dich halt damit abfinden, dass du nach Übernahme dann ein ähnliches Gehalt angeboten bekommst, wie 19-Jähriger mit vergleichbarer Berufserfahrung und Ausbildung.

War bei mir auch so als ich mit 27 eine FiSi Ausbildung angefangen habe - und ich war nicht der Älteste in der Klasse. Nach Übernahme war mein erster Teamleiter sogar jünger als ich, aber war schon mehrere Jahre fest angestellt als ich als Azubi in die Firma gekommen bin. Ist halt so.

FrikadelleXXL schrieb:
Wie seht ihr das? Wozu würdet ihr mir raten? Angepeilt habe ich die Ausbildung Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung oder alternativ Systemintegration, wobei ersteres mein Favorit wäre.
Anwendungsentwicklung vs Systemintegration sind schon ziemlich verschiedene Berufszweige (relativ gesehen, ist natürlich beides noch IT).
Ein Quereinstieg vom einen ins andere ist sicherlich machbar aber nicht einfach, daher solltest du dich vorher entscheiden was du willst.

Dazu:
FrikadelleXXL schrieb:
hardwaretechnisch bin ich auch fit, was z.B. den Zusammenbau und die Konfiguration von PCs, Druckern, Netzwerk zuhause angeht. Bald würde ich mir mal gerne einen kleinen NAS konfigurieren zum streamen von Filmen.
Zusammenbau wird in den allermeisten Jobs, die aus der FiSi Ausbildung entstehen, kaum von Relevanz sein. Natürlich gibt es auch dazu Ausnahmen - z.B. diejenigen, die bei Firmen wie HPE oder Lenovo die vor-Ort-Reparaturen für Systeme durchführen sind ständig an Hardware am schrauben. Das müsste auch über die FiSi Ausbildung erreichbar sein.

Das NAS zum Streaming konfigurieren passt eher zum Berufsalltag der meisten Systemadministratoren (nicht im spezfischen natürlich, kaum ein Kunde wird jemals Video vom NAS streamen wollen, aber generell - Konfiguration und Troubleshooting gehören zu erheblichen Teilen zum Beruf.)

FrikadelleXXL schrieb:
Es wäre natürlich top, wenn ich die Ausbildung verkürzen könnte auf 2,5 oder vlt. sogar 2 Jahre.
Wenn du es als Lehrer geschafft hast würde ich davon ausgehen, dass man dir eine Verkürzung der Ausbildung genehmigen wird.
 
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Danke für deine detaillierte Antwort. Mit dem zu erwartenden Gehalt direkt nach der Ausbildung würde ich mich arrangieren und habe da keine unrealistischen Erwartungen. Ich merke, dass ich noch genauer überlegen sollte, ob es FiSi oder FiAE werden soll. Gehyped, weil ich gerade in der Corona-Zeit den Eindruck hatte, dass sich ganz viele Leute versucht haben, in die IT umzuorientieren / umzuschulen. Aber ist nur anekdotische Evidenz.
Genau das möchte ich: Vernünftiges Gehalt in einer zukunftsorientierten Branche, ohne gleich Manager werden zu müssen!! Das reicht mir persönlich dicke aus.

Zu den angeführten Beispielen bzw. Vorkenntnissen, die ich mitbringe: Ich finde es gut, dass du aufklärst und sagst, dass das natürlich nicht der Berufsalltag ist. Kannst du vielleicht aus deiner Erfahrung ein paar Sachen nennen, die man tatsächlich ständig im Arbeitsalltag hat? Klar, kommt natürlich drauf an. Und ich weiß auch, dass ich nicht den ganzen Tag Rechner zusammenschraube. Aber auf der einen Seite möchte ich im potenziellen Bewerbungsgespräch ja meine Affinität im Abgleich mit in meiner Freizeit durchgeführten Projekten deutlich machen und da ist es sicher nicht verkehrt, etwas genauer Bescheid zu wissen.
 
FrikadelleXXL schrieb:
Ist jetzt bloß die Frage, wohin. Alle raten mir zur IT, allerdings habe ich Angst, dass das Feld zu gehyped ist.
Gehyped seit mind. 25 Jahren, und wenn man es überhaupt so bezeichnen möchte, dann wird es auch weiterhin so bleiben.

Auch mit noch so viel KI werden Industrie und Verwaltung in D weiterhin beide von Dir genannten Bereiche (und zwar zwingend vor Ort und nicht nur ins Ausland ausgelagert) benötigen. Da werden, wie in vielen Bereichen üblich, halt Aufgaben wegfallen und neue dazu kommen. Aber das ist in fast allen Berufen normal, da kann man nicht einmal seinen Foliensatz generieren und diesen Jahrzehntelang den Schülern (nur mit kleinen Anpassungen) präsentiern, wie das bei meinen Lehrern früher üblich war. Die lebenslange Fortbildung hättest Du als Steuerfachangestellte noch viel intensiver, Steuerthemen ändern sich ja ständig und bis das in D mal größtenteils digitalisiert ist, wirst Du vermutlich auch schon auf die Rente zugehen.

FrikadelleXXL schrieb:
(Option auszuwandern, will ich mir offen halten, geht aber eben schlecht als Lehrer).
Als Lehrer wirst Du im Ausland u.U. noch als Privatlehrer (je nach konkretren Schulfächern) arbeiten können. Aber was willst Du im Ausland mit den fundierten Wissen über deutsches Steuerrecht? Die Stellen, in denen eine ausländische Firma (nicht nur Niederlassung) im Ausland so jemanden (als Vollzeitstelle) sucht, dürfte verschwindend gering sein.

FrikadelleXXL schrieb:
Wie seht ihr das? Wozu würdet ihr mir raten?
Da der Lehrerberuf für Dich wohl dauerhaft nichts ist (egal, ob an der aktuellen Schule oder an einer anderen) scheint die Ausbildung in Richtung Fachinformatiker die geeignete Lösung zu sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
FrikadelleXXL schrieb:
Kannst du vielleicht aus deiner Erfahrung ein paar Sachen nennen, die man tatsächlich ständig im Arbeitsalltag hat?
Aus Sicht von jemandem im Systemhaus gibt es zwei Arten von alltäglichen Aufgaben: Projektaufgaben und Supportaufgaben.

Supportaufgaben können sowas beinhalten:
- Troubleshooting wenn bei Usern oder Systemen Fehler auftreten. Das geht im Schweregrad von 'bitte Drucker xyz bei mir hinterlegen' bis hin zu 'System XYZ ist down, es kann keiner mehr arbeiten, das ist der Supergau und muss sofort behoben werden!'
-- Hier insbesondere ist der Telefon-Support zu nennen.
  • Reguläre benutzerbezogene Pflege, d.h. neue User in Systemen anlegen, für diese ein Notebook bereitstellen, ggf. Arbeitsplatz aufbauen. Das ist im First- und Second-Level angesiedelt.
  • Reguläre systembezogene Pflege, z.B. Software-Updates (insbesondere Sicherheitsupdates) installieren, das Backup kontrollieren, sowas der Art

Projektaufgaben:
  • Software-Upgrades, z.B. Umzug der Nutzdaten auf ein neues Software-System oder Umzug von Software auf eine neue Server-OS Version
  • Implementation/Rollout von neuer Software in der Produktivumgebung
  • Hardware-Installation und Inbetriebnahme (alle paar Jahre benötigt auch die Hardware ein Upgrade...)

Im Helpdesk hat man immer mal wieder irgendwelche Clients in der Hand, im Infrastruktur-Team und/oder Netzwerkteam hat man ab und zu mal Server oder Netzwerkhardware (Switches, Access Points, Firewalls) mit denen man was machen muss, aber insgesamt sind Jobs bei denen man wirklich viel mit Hardware arbeitet eher die Ausnahme.

Was man von dem oben genannten regelmäßig macht kommt sehr darauf an, wie man sich selbst spezialisiert hat und wie die IT des Unternehmen aufgestellt ist.
Wer als Einzelkämpfer oder in kleinem Team die interne IT eines Unternehmen stemmt muss entsprechend weit gestreute Kenntnisse haben und hat meistens auch viel Enduser-Support in seinem Tagesablauf. Meistens ist dann zusätzlich ein Systemhaus oder andere Spezialisten im Einsatz, die Unterstützung liefern wenn die interne Expertise - oder Arbeitskräfte - nicht ausreichen. 'Jack of all trades, master of none' trifft es ganz gut. Wer ständig verschiedene Aufgaben bekommt und zwischendrin immer wieder Enduser supporten muss hat es halt schwierig, sich in irgendwas so richtig rein zu arbeiten.
Bei großen Teams geht es dann ganz schnell in die Spezialisierung rein und größere Aufgaben/Projekte werden von Mitarbeitern aus mehreren Teams kooperativ angegangen.
 
"Schrauben" kann man auch mit "Smart-Home". Schau Dich mal im Handwerk um; man muss nicht immer ein "Studierter" sein, um ein gutes Gehalt zu bekommen. Man fängt in einer spezialisierten Elektro-Firma an und qualifiziert sich nach und nach zum Netzwerktechniker, ggfls. auch mit der Spezialisierungsrichtung Sicherheitstechnik, auch dafür geht Homeoffice bei der Projektierung spezieller Anwendungsfälle. Fühlst Du Dich ausreichend qualifiziert, machst Du eine eigene Firma auf. Vom relativ hohen Gehaltslevel als Lehrer im öffentlichen Dienst wirst Du Dich aber verabschieden müssen; es sei denn, die eigene Firma wird so erfolgreich, dass Du Dir ein gutes Gehalt als Inhaber oder Geschäftsführer rausnehmen kannst.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde definitiv in Richtung Steuerfachangestellten gehen und danach den Steuerberater drqufsetzen. Hast dort deine eigene Vorsorgekasse und Steuern ist wirklich nicht langweilig.
 
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Oder Finanzamt gD/QE3, da ist auch je nach Land dann später ein Wechsel zum Steuerberater möglich (nicht gern gesehen aber gibt viele)
 
Aus welcher Region kommst du denn bzw. unterrichtest du?
 
Ein Wechsel zu einer Berufsschule wäre eine Option, da sind zumindest die meisten Schüler motiviert.
Wenn denn die Fächer passen.
 
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Wenn es was für einen ist, kann man auch als Dozent in die Erwachsenenbildung gehen. Das muss einem aber gefallen, aber Auswahl ist groß.
 
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Möglicherweise könnte man auch schauen ob man nicht auf eine Privatschule wechselt oder ggf. auf eine Ländlich geprägte Schule ausweichen. Den Lehrerberuf würde ich vermutlich so erstmal nicht verlassen, es sei den es geht gar nicht mehr.
 
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Naja wenn die Privatschule nicht gerade Schloss Salem heißt, ist das meist eher ein Rückschritt..
 
@FrikadelleXXL,
alterative Schulform? FOS / BOS / Berufliches Gymnasium? Da sind die Kinder bereits 16 Jahre +, wollen idR das Abitur nachholen. Sofern es in Bayern noch die Probezeit gibt, sind die Problemkinder nach 6 Monaten weg...
 
@FrikadelleXXL:
Die große Frage ist doch: Was ist die treibende Kraft nach Veränderung?

Ist es die Unzufriedenheit in der aktuellen Schule oder wärst du auch Unzufrieden in dem Job bei besseren Rahmenbedingungen?

Gerade solange du noch im Angestelltenverhältnis bist und nicht verbeamtet, ist ein Schulwechsel doch sehr einfach. Der herrschende Lehrermangel sollte dir freie Auswahl schaffen.

Bevor du alles über Board wirfst:
Hast du auch mal über Arbeiten in Teilzeit nachgedacht?
Bin selbst Lehrer an einem berufsbildenden Schulzentrum. Wegen einem Krankheitsfall in der Familie habe ich früher für 2,5 Jahre in Teilzeit gearbeitet. Ich hatte damals massiv reduziert auf eine 65% - Stelle. Als verbeamteter Lehrer reicht das Geld dann auch noch gut zum Leben und dürfte über den Einstiegsgehältern als Steuerfachangestellter liegen.
 
Also wenn du bereits Spaß an IT hast und ein Uni Studium erfolgreich geschafft hast sind das gute Vorraussetzungen. Ich kenne tatsächlich ein paar Lehrer die genau deinen Schritt gegangen sind. Aber meist direkt nach dem Studium oder einem abgebrochenen Ref. Bisher hat es keiner bereut.

Von einem Uni INF Studium würde ich stark abraten. Das ist eine unsichere Sache mit viel Aussiebprüfungen die im Schnitt auch sehr viel länger als Regelstudienzeit braucht. Das ist auch sehr sehr trocken.
FH und Ausbildung ist aber praxisnah und man macht viel konkret statt nur graue Theorie zu wälzen.

Ein FH Studium finde ich sehr attraktiv. Das ist deutlich einfacher als Uni und die Abbrecherqouten sind meist sehr viel geringer und es läuft auf Regelstudienzeit hinaus. Oft wechseln Leute die an der Uni es nicht schaffen auch gerne an die FH und sind dort sehr zufrieden.

Mit dem Ziel deine Umschulung in möglichst kurzer Zeit zur absolvieren würd ich zu folgender Strategie raten:

Aktiv auf Restplätze Für Ausbildungen bewerben die dieses Jahr noch starten.

Ausbildung FIAE/FISI was dir attraktiver erscheint. Berufsschule ist ein bisschen sehr einfach vgl mit Uni.
Das geht mir Verkürzung in 2 Jahren sofern die jetzt noch einen Platz bekommt. Sofort Restplätze recherchieren und Bewerben. Das ist absolut zeitkritisch. Wie viel man in einer Ausbildung lernt hängt aber viel mehr vom Betrieb ab als der Berufsschule. Mieser Betrieb -> miese Ausbildung

FH duale Ausbildung. Dann hast du IHK Ausbildung + Bachelor FH + Berufserfahrung und Gehalt währenddessen in 3 Jahren. Da geht es jetzt aber auch um die allerletzten Restplätze.

Falls du keinen Platz mehr bekommst für eine Ausbildung kann du dich auch an einer FH einschreiben. Da kommt man meist in der Regelstudienzeit ohne große Aussiebprüfungen durch vgl mit Uni. Da bist du dann 3 Jahre beschäftigt statt 2 wie bei einer verkürzten Ausbildung. Je nach FH kann man sich 2-4 Wochen lang einschreiben. Vorsicht bei der Wahl der FH. Es gibt erhebliche Qualitätsunterschiede. Privat FHs sind meist low quality Lehre und teure Studiengebühren. Finger weg.

Für viele duale Restplätze bist du jetzt leider wenige Tage zu spät. Ich würd mal die lokalen Unternehmen /IHK in deiner Gegend googlen und anfragen nach Ausbildungsplätzen direkt bei denen die Ausschreibungen haben.

Tldr: Ausbildung Restplatz ergattern und du hast in 2 Jahren einen Abschluss, Bachelor FH in 3 (ob dual oder nicht)


Ich wünsche viel Erfolg bei der beruflichen Neuorientierung!
 
Zuletzt bearbeitet:
Yogi666 schrieb:
Das geht mir Verkürzung in 2 Jahren sofern die jetzt noch einen Platz bekommt. Sofort Restplätze recherchieren und Bewerben. Das ist absolut zeitkritisch. Wie viel man in einer Ausbildung lernt hängt aber viel mehr vom Betrieb ab als der Berufsschule. Mieser Betrieb -> miese Ausbildung
Das kann ich bestätigen - die Qualität der Ausbildung ist zu 90% von dem Ausbildungsbetrieb abhängig.
Frag denen gerne Löcher in den Bauch, was für Spezialisierungen du bei denen erlernen kannst und ab wann es praktische Arbeit an Systemen gibt - wenn das im Bewerbungsgespräch negativ aufgenommen wird, bist du vermutlich nicht beim richtigen Betrieb.

Ich habe auch bei uns in der Firma schon erlebt, dass Leute ihre Ausbildung noch zum 01.10. oder noch später im Jahr antreten - es ist spät, aber noch nicht zu spät für dieses Jahr.
 
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