Von einem Hund angegriffen

L.o.D

Lt. Junior Grade
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Juli 2004
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Hallo Zusammen,

ich war heute mit meiner Freundin und ihren zwei Hunden spazieren. Als wir durch ein Wohngebiet gingen, kam plötzlich aus einer Wohnungstür ein Hund auf die Straße gerannt. Wir waren etwa 15 m vom Eingang entfernt. Die Halterin dem Tier hinterher rufdend "Komm her", der Hund hörte nicht, erst ging er auf mich und mein Hund zu und bellte, wir blieben stehn, mein Hund eher ein Angsthase versteckte sich hinter mir. Dann rannte der fremde Hund auf einmal los, ich ging also in Abwehrstellung und verpasste dem Hund rechtzeitig ein Tritt, so dass er mit dem Schwanz eingezogen zu seinem Frauchen zurück lief. Meine Freundin erledigte dann den Rest und schrie erstmal die Besitzerin an.
- Nochmal Gut gegangen dachte ich mir. Es war das erste mal das ich von einem Hund angegriffen wurde, wobei der Hund es natürlich wohl eher auf meinen abgesehen hatte als auf mich.

Bei dem fremden Hund handelte es sich dem aussehen nach um irgend ein Windhundverschnitt, braunes glattes Fell und sehr schmal, nicht allzu groß etwa 60cm.

Aber was tun wenn das mal ein größerer Hund ist? Hattet ihr schonmal eine solche Erfahrung, wenn ja wie habt ihr reagiert?
 
Bei fast jedem Raubtier gilt,
- langsam rückwärts gehen,
- nicht in die Augen starren
- und falls es doch zu einem Angriff kommt, mit beiden Händen seitlich an den Hals packen oder in den Schwitzkasten nehmen.
Das ist eine der wenigen Positionen, von der aus der Hund nicht beißen kann, weil er den Kopf nicht weit genug drehen kann.
Falls er zu sehr zappelt, dann leg die Beine um den Torso, um ihm im Griff zu halten.

Wichtig ist, dass du schnell, konsequent und ohne Rücksicht vorgehst. Einige Hund haben eine Gebißsperre. Das bedeutet, wenn sie erst mal zugefasst haben, lassen sie nicht mehr los. Und ohne die Hilfe von mehreren Leuten bekommt man den Hund dann auch nicht mehr los.


Wenn du dir das nicht zutraust, dann renn und flüchte so schnell wie möglich an einen hohen Ort. Große Hunde sind nicht gerade begnadete Kletterer, Menschen schon.

Falls er dich hat, dann gib ihn Tritte in die Rippen und Weichteile und bete zu Gott, dass rechtzeitig Hilfe kommt oder er von dir ablässt.

Aber das so ziemlich wichtigste ist, dass du ihn so am Hals zu packen bekommst, dass er nicht zubeißen kann.


Edit:
Und noch etwas: Zeige keine Angst! Jedes Raubtier wittert so etwas 3 Meilen gegen den Wind. Wenn etwas ängstlich ist, werden sie zusätzlich angespornt. Falls ein Hund mal auf dich zuläuft und nur noch 10 Meter weg ist, dann laufe ihm ein paar Schritte entgegen und brülle ihn an. Normalerweise ist der Hund dann verwirrt und hat eventuell sogar etwas Angst. Oft brechen sie dann ihren ersten Angriff ab. Entferne dich dann aber langsam und ohne hastige Bewegungen von ihm. Falls er den Angriff nicht abbricht, dann gilt der Kram weiter oben.

Ich war selbst mal Hundehalter und als mein Hund in seiner Strum und Drang-Phase war, hatte ich selbst mit ihm zu kämpfen, weil er mich als jüngster und kleinster der Familie erst nicht für voll nahm.
 
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was mich wundert is, das es n windhund war - normalerweise sind die nich so aggressiv. ich tipp eher drauf das der n kleinen schaden hatte bzgl anderer hunde. aber sowas nervt mich auch wenn leute sich hunde holen, die sie im ernstfall nicht unter kontrolle halten können.
ich hab mit, keine ahnung, 10 oder so mal die afghanen vonnem nachbarn ausgeführt innen park und einer von denen is mal mit mir durchgegangen und hat mich über die halbe wiese gezogen und das war dann auch das letzte mal das ich das getan hab. und der is auch nur durchgedreht weil da n anderer mit nem hund war.
 
Ich trage für solche Fälle immer ein Pfefferspray mit mir. Auch wenn das eher "weiblich" ist, es schadet nichts.
 
Wenn du dir das nicht zutraust, dann renn und flüchte so schnell wie möglich an einen hohen Ort.
Ich bin wahrlich kein Hundexperte, aber ich denke in der oben genannten Situation wäre er nichtmal 5 Meter weit gekommen.
 
Not macht erfinderisch und es ist in einer Stadt immer etwas nahe bei, auf das man klettern kann. Und wenn es der Verteilerkasten an der Straßenecke ist.
 
Hmm wirklich komisch, dass es gerade ein Windhund sein musste. Die kenn ich auch nur als sehr brave und schnelle Tiere :-)

Aber soviel ich weiss, haben Hunde eine sehr empfindliche Nase (nicht nur der Geruchssinn ;-))
Also hau im eins auf die Nase und der rennt winselnd davon, da muss man nicht mal so fest das es dem Hund auf Dauer schadet ;)

Und sonst, nimm ne Wurst mit im Hosensack :D
 
Von hier lässt sich die geschilderte Situtation kaum bewerten. Hast du nicht ein wenig überreagiert?
Du bist anscheinend an Hunde gewöhnt. War der Hund wirklich aggressiv - nicht nur Showaggression?

War es nicht möglich den Hund am Halsband zu nehmen und zu beruhigen?
Ich gebe zu, sehr große Hunde rennen einen einfach um, aber so ein 25kg Windhund kann doch nicht so schwer zu packen sein. (auch mit einem eigenen Hund in der anderen Hand)

Bedenke, dass ein Tritt einen Hund sehr schwer verletzen kann. Wenn es der Hund wirklich auf Konfrontation anlegt, bewirkst du selbst mit dem stärksten Tritt oft nur das Gegenteil.
 
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Zuhause aufm Land, lang, lang ists her, ist mal die Deutsche Dogge von meinem Nachbarn ausgebüchst.

Ich spazier also den Bürgersteig entlang und dann kommt diese Vieh angerannt und springt mich an.:eek:
Die Vorderpfoten auf meinem Brustkorb war das Ding doch glatt größer als ich (ich bin 181cm).


Naja, offensichtlich wollte er doch nur Spielen und ist weiter gedackelt.
Und ich bin auch weiter. Nach hause zum Unterwäsche wechseln^^




Bei allen anderen Hunden unterhalb der 2 Zentner-Klasse gilt: Tritt mitm Fuß!



Also vor hüfthohen Hunden hab ich keine Angst mehr...
 
Gerade bei nem Windhund zu sagen, man sollte flüchten ist nicht die beste Idee... Der Name kommt nicht von ungefähr und die sind verflucht schnell. Außerdem wurde oben ja schon gesagt, dass Tiere einen Reflex besitzen, der sie bei Flucht angreifen lässt. Und ja der Biss eines Hundes tut sau weh, da ist dir sau schnell zum weinen zu Mute! Aber deine Reaktion mit dem Tritt war schon gut, wenn in der Nähe ein stabiler Stock liegt eignet der sich auch zur Verteidigung.
 
Außerdem wurde oben ja schon gesagt, dass Tiere einen Reflex besitzen, der sie bei Flucht angreifen lässt.
Hunde besitzen diesen Reflex nicht, da ein Mensch nicht als flüchtende Beute sondern als Angreifer angesehen wird.

Allerdings kann eine hastige Bewegung (Weglaufen) als Bedrohungssteigerung gesehen werden --> Angriff.
Ein langsamer Rückzug aus seinem Revier ist auf jeden Fall besser.
 
@e-laurin
und falls es doch zu einem Angriff kommt, mit beiden Händen seitlich an den Hals packen
Meinst du wie einen Würgegriff oder wie soll man das verstehen?
Und ist man überhaupt stark genug so ein Tier auf die Weise zu bändigen? Also bei einen Dobermann kann ich mir das irgendwie nicht vorstellen.
Und hat man als Mensch solche schnelle Reflexe einen anflitzenden Hunden zu packen?
 
Ich habe nicht gesagt, dass es die beste Lösung ist. Aber wenn man zu sehr Angst hat, soll man laufen. Der Hund hat Probleme in sich schnell bewegende Beine zu beißen. Auch wenn er schneller laufen kann, als ein Mensch.

Edit:
Ja, ich meine eine Art Würgegriff. Kleinere Hunde kann man so auf alle Fälle unter Kontrolle halten, spätestens wenn man sein Gewicht noch einsetzen kann, um ihn nieder zu drücken. Bei größeren Hunden hilft es fast nur, ihn von hinten in eine Art Schwitzkasten zu halten und die Beine um die Bauch zu schlingen. Sonst wirft er dich einfach ab.
Man sollte auch den eigenen Selbsterhaltungstrieb nicht unterschätzen. Man packt einfach zu, meist verkrampft man dabei sogar noch, weil man alles aus seinen Muskeln rausholt.

Große Hunde haben durchaus ein Problem mit dem Gewicht eines Menschen. Ein 80 kg Hund schleppt nicht so einfach einen 80 kg Menschen weg. Umgekehrt ist es ja genauso.

Andere Griffe bringen nix, da der Hund ja meist beweglich genug ist, um dich aus fast jeder Position zu beißen. Und der Biss ist das gefährlichste an einem Hund.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, mit dem Körpergewicht eines Menschen kommt bestimmt kein Hund mit. Für mich stellt sich auch nicht die Frage, ob es wirksam ist oder nicht, denn es ist es zu 99%. Die Frage ist wie ich einen frontalen "Angriff" eines großen Hundes abwehren soll. Er rennt auf dich zu und ist bereit zu beißen, du muss erst einmal ihm ausweichen, irgendwie hinter ihm landen und dann kannst du ihn packen wie du willst und dich sozusagen auf ihn legen.

Aber das halte ich für nicht machbar.

Deswegen finde ich den Ratschlag von dir nicht wirklich sinnvoll. Oder ich überschätze den Hund oder unterschätze den Menschen.
 
Er rennt auf dich zu und ist bereit zu beißen
Ich glaube dann ist es bereits zu spät. Wenn alle deesklarierenden Maßnahmen nichts bringen --> LAUF!!! Der Hund ist zwar schneller, aber es läuft dann eher auf "vertreiben" als auf "angreifen" hinaus. Bei Polizeihunden bringt dies nichts - die sind ausgebildete Weglaufende zu stellen und springen einen einfach in den Rücken.;)

Ich würde mich niemals auf einen Nahkampf mit einem großen (und aggressiven) Hund einlassen. Da hat man einfach verdammt schlechte Karten - wurscht welche Taktik man hat.
Einmal musste ich einen Husky am Halsband packen weil er den Hund (15kg+ Jagdhund) meiner Schwester angreifen wollte. In diesem Fall war aber mir gegenüber fast kein Anggressionspotential vorhanden und so stand ich mit je einem Hund pro Hand da und wartete bis mir jemand zu Hilfe kam.
 
Zuletzt bearbeitet:
Man sollte die eigenen Reflexe nicht so unterschätzen.

Problematisch ist dann eher klaren Kopf zu bewahren...

Außerdem wenn einen ein Hund anspringt sprich der Hund schon in der Luft ist, ist es zumeist noch relativ einfach ihm auszuweichen - denn du kannst dich gewohnt bewegen, während der Hund in nahezu aufrechter Position in der Luft wenig Möglichkeiten hat zu navigieren ;)

Edit:
@Sherman123
Wobei man nicht vergessen sollte, das Huskys auch noch enorme Zugkraft haben...
 
Achso meinst du die Frage. Wenn er direkt auf dich zu kommt, muss man mehr oder weniger bis zum letzten Moment warten, wenn er zum Sprung ansetzt. Dann kann er nicht mehr die Richtung korrigieren.
 
Wenn alle deesklarierenden Maßnahmen nichts bringen
Welche deeskalierende Maßnahmen gibt es denn überhaupt außer wegzulaufen? Der Hund muss nicht zwangsläufig Deutsch verstehen, oder dich (akustisch) verstehen, oder den von dir erteilten Befehl kennen oder er kann dich einfach ignorieren. Mir ist so etwas zum Glück nie passiert und ich habe auch ein wenig Angst vor großen Hunden und deswegen vermeide ich immer etwas größere Hunde, aber für den Fall der Fälle wäre es schon interessant zu wissen was man tun kann.

Und außer wegzulaufen würde mir nichts in den Sinn kommen.


@e-laurin und @Mike

Und was, wenn er gar nicht springt? Und den unteren Teil deines Körpers im Visier hat? Wieso geht man denn davon aus, dass sie springen? Ich kenne mich nicht aus, Frage nur aus Neugier.
 
Zuletzt bearbeitet:
Deeskalierende Maßnahmen wenn ein Hund sich vor dir aufbaut (Drohgebärden): Sofort stehenbleiben; langsam rückwärts gehen, nicht in die Augen sehen (am besten auf die Brust), mit ganz ruhiger Stimme den Hund wegbefehlen, keine hektischen Bewegungen mit den Händen machen....

Auch wenn er auf dich zusprintet würde ich so vorgehen. Ka ob das wirklich richtig ist.

Wieso geht man denn davon aus, dass sie springen?
Das ist glaube ich auch eher die Ausnahme bei wirklich aggressiven Verhalten. Das klassische Raufspringen hat imho wenig mit einer ernstgemeinten Attacke zu tun.


EDIT: http://www.youtube.com/watch?v=MZm037jPNgc&feature=related Vielleicht wissen wir nachdem Video mehr - *anguck*
EDIT: Boah 1:27 im Vid oben.
 
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