Azghul0815
Fleet Admiral Pro
- Registriert
- Dez. 2019
- Beiträge
- 10.341
Von Kickstarter bis Heute: Ugreen DXP2800 im Unboxing & Ersteindruck
Das Ugreen DXP2800 begleitet mich bereits seit der Kickstarter-Kampagne im Alltag. Vor kurzem kam nun ein zweites Gerät hinzu, das mir direkt von Ugreen mit zwei WD Red Plus Festplatten (je 4 TB) zur Verfügung gestellt wurde. Dieses nutze ich
als Backup-NAS und zum Experimentieren mit neuen Funktionen.
Im folgenden Artikel zeige ich das Unboxing, die Ersteinrichtung und gebe einen ersten Eindruck zur Entwicklung von Ugreen OS Pro seit den Anfängen. Klassische Benchmarks stehen nicht im Fokus – stattdessen liegt der Schwerpunkt auf Praxis, Software und bisherigen Erfahrungen. Perspektivisch kann ich weitere Tests ergänzen, etwa zur Nutzung von Jellyfin, dem Einsatz von Docker oder zu
einzelnen Apps wie der Fotoverwaltung.
Damit ihr wisst, was euch erwartet, habe ich den Artikel in mehrere Abschnitte gegliedert. So könnt ihr schnell einen Überblick gewinnen und gezielt zu den Themen springen, die euch besonders interessieren:
1. Unboxing & Lieferumfang
Das DXP2800 kam in einem stabilen Karton an, derselbe wie schon beim Gerät aus der Kickstarter-Kampagne. Der Lieferumfang ist übersichtlich und alles ist gut geschützt im Schaumstoff verpackt. Mit dabei sind ein Netzwerkkabel, das
Netzteil mit Stromkabel, zwei Schlüssel zum Verschließen der Einschübe, die passenden Schrauben und sogar ein kleiner Schraubenzieher. Dazu gibt es eine kurze Anleitung. Alle Teile sind sauber in einzelnen Boxen verpackt.
Die mitgelieferten WD Red Plus Festplatten (2× 4 TB) wurden separat in einem eigenen Karton geliefert und waren dort ebenfalls sehr ordentlich geschützt. Damit war alles vollständig vorhanden, um das NAS sofort in Betrieb zu nehmen.
Der geschlossene Karton von außen
Geöffnet: Gerät gut geschützt im Schaumstoff
Zubehör-Boxen im Karton
Lieferumfang: Netzteil, Kabel, Schlüssel, Schrauben, Schraubenzieher, Anleitung
Separater Karton für die beiden WD Red Plus Festplatten
Geöffnet: die WD Red Plus 4 TB sicher verpackt
Das DXP2800 von vorne mit geöffneten Einschubklappen
2. Verarbeitung & Design
Nach dem Auspacken zeigt sich das DXP2800 als kompaktes 2-Bay-NAS mit schlichtem, mattschwarzem Design. Die Front ist übersichtlich: zwei Einschübe aus Kunststoff mit Schlüsselschlössern und einem Klappmechanismus, sodass sie sich leicht entnehmen lassen.
Die 3,5-Zoll-Festplatten lassen sich komplett werkzeuglos einsetzen. Statt Schrauben gibt es eine Kunststoffverankerung, die sich einfach lösen und wieder arretieren lässt. Das wirkt zwar nicht ganz so stabil wie Metallführungen, funktioniert aber erstaunlich gut und ist im Alltag vollkommen ausreichend.
Bei den Anzeigen gibt es insgesamt vier Status-LEDs:
Direkt daneben sitzen ein USB-C-Anschluss sowie ein USB-A-3.2-Anschluss, die sich für schnelle Backups oder externe Laufwerke eignen.
Ein Blick auf die Rückseite zeigt die weiteren Anschlüsse:
Dazu kommt ein 92-mm-Lüfter, der optional mit einem Staubschutzgitter abgedeckt werden kann.
Frontansicht des DXP2800 mit geöffnetem Einschub
Power-Button, Status-LEDs und USB-Anschlüsse im unteren Bereich
Detailaufnahme eines Einschubs
WD Red Plus 4 TB in einem Einschub montiert
Innenleben: Blick auf die beiden NVMe-SSD-Slots
Rückseite mit 92-mm-Lüfter und Staubschutzabdeckung
Rückseite ohne Staubschutz – Blick auf das Lüftergitter
Unterm Strich macht das Gehäuse einen soliden Eindruck. Die Möglichkeit, werkzeuglos 3,5-Zoll-HDDs einzusetzen und zusätzlich NVMe-SSDs zu verbauen, sorgt für Flexibilität.
3. Ersteinrichtung & Benutzeroberfläche (UGOS Pro)
Neben der Weboberfläche bietet Ugreen eine kleine Hilfssoftware (Ugreen NAS) an, mit der sich ein frisch angeschlossenes Gerät im lokalen Netzwerk finden lässt. Das Tool zeigt nach einem kurzen Scan die IP-Adresse an (Standard: DHCP) und kann bei der ersten Erkennung nützlich sein. Da sich die meisten Einstellungen aber komfortabel über die WebUI erledigen lassen und ich zusätzliche Tools generell nur sparsam nutze, beschreibe ich den Ablauf hier ausschließlich über das Web-Interface.
Nach Eingabe der IP-Adresse im Browser begrüßt einen der Einrichtungsassistent. Zuerst wird das Admin-Konto angelegt (inklusive Benutzername und Gerätename). Anschließend fragt das System, ob man ein Ugreen-Konto für den externen Zugriff anlegen möchte – diesen Schritt habe ich übersprungen. Danach folgt der Abschlussbildschirm, bei dem automatisch ein Firmware-Update geprüft wird und man optional die Freigabe von Telemetrie-Daten bestätigen kann. Der gesamte Prozess dauert nur einige Minuten.
Startbildschirm nach Eingabe der IP-Adresse
Einrichtung des ersten Adminkontos inkl. Benutzername und Gerätename
Optional: Anmeldung mit Ugreen-Konto für externen Zugriff (übersprungen)
Abschlussbildschirm mit Firmware-Update und Datenschutzabfrage
Nach Abschluss der Einrichtung öffnet sich automatisch das Dashboard von UGOS Pro. Bevor man jedoch ins eigentliche System einsteigen kann, führt ein kurzer Assistent durch die Einrichtung des Speichermanagers. Dabei werden die verbauten Laufwerke erkannt. In meinem Fall eine 4-TB-WD-Red-Plus-Festplatte sowie eine NVMe-SSD.
Man kann hier entscheiden, ob die Laufwerke als BASIC- oder JBOD-Pool konfiguriert werden sollen. Im nächsten Schritt folgt die Zuweisung und die Auswahl des Dateisystems. Nach Bestätigung erstellt das System den Speicherpool und weist darauf hin, dass die Festplatten formatiert werden.
Die mitgelieferte WD Red Plus 4 TB dient mir als klassischer Speicher für kleinere Ablagen und Experimente. Für das eigentliche Backup habe ich zusätzlich noch eine 18-TB-Festplatte eingebaut, auf der ausschließlich meine Sicherungen liegen.
Willkommensbildschirm des Speichermanagers
Erkannte Laufwerke: WD Red Plus 4 TB und NVMe-SSD
Auswahl: BASIC oder JBOD, Dateisystem und Zuweisung
Hinweis auf die Formatierung beim Erstellen des Speicherpools
Übersicht: zwei erstellte Speicherpools (SSD und HDD)
Nach rund fünfzehn Minuten war das System einsatzbereit. Insgesamt läuft der Prozess sehr geradlinig ab und bietet auch Einsteigern klare Hilfestellung. Die Möglichkeit, Speicher flexibel als Pool oder Cache zu konfigurieren, macht das DXP2800 bereits in der Ersteinrichtung vielseitig nutzbar.
4. Benutzer & Freigaben (UGOS Pro)
Damit das NAS im Netzwerk sinnvoll genutzt werden kann, müssen zunächst freigegebene Ordner erstellt und Benutzer angelegt werden. UGOS Pro führt einen dabei mit klaren Wizards durch die wichtigsten Schritte.
Zuerst geht es um die Einrichtung der Freigaben. Ein Wizard poppt automatisch auf und erklärt, wo Ordner erstellt und im Netzwerk freigegeben werden können. Dabei wird auch darauf hingewiesen, dass Berechtigungen für die einzelnen
Benutzer benötigt werden und dass zusätzlich persönliche Ordner aktiviert werden können, auf die andere Nutzer keinen Zugriff haben.
Start des Wizards für die Freigabe
Erstellung persönlicher Freigabe
Anschließend geht es in die Benutzerverwaltung, die man unter „Systemsteuerung → Benutzer“ findet. Hier sieht man die bereits angelegten Nutzer und kann durch einfaches Klicken auf „Hinzufügen“ neue Benutzer anlegen.
Startbildschirm der Benutzerverwaltung
Eingabemaske beim Anlegen eines neuen Benutzers: Name, Passwort, E-Mail und Gruppenzugehörigkeit (Admin oder Standard-User)
Vergabe der Berechtigungen für vorhandene Freigaben sowie Festlegung, ob der User Entfernungsrechte hat
Um einen neuen freigegebenen Ordner anzulegen, klickt man im Bereich „Dateien“ auf das Plus-Symbol. Dort lässt sich ein Name vergeben (z. B. „SSD“), das Volume auswählen (in meinem Fall Volume 1 = SSD), sowie Speicherplatz und Sichtbarkeit im Netzwerk bestimmen.
Einstellungen: Name, Speicherort, Größe und Sichtbarkeit
Vergabe der Berechtigungen für den neuen Ordner
Das gleiche Vorgehen habe ich auch mit meiner 4-TB-WD-Red-Plus durchgeführt, um einen zweiten Speicherbereich einzurichten. So können später Daten und Backups klar voneinander getrennt werden.
Exemplarisch: Freigabe auf der 4-TB-WD-Red-Plus eingerichtet
Damit sind die Grundlagen geschaffen: Nutzerkonten existieren, persönliche Ordner können genutzt werden und die ersten Netzwerkfreigaben stehen zur Verfügung.
5. Container & Docker: Exemplarisch Jellyfin
Ein Highlight von UGOS Pro ist die Unterstützung von Containern über Docker. Viele Anwendungen im App-Center basieren bereits auf dieser Technologie. Zum Einstieg habe ich exemplarisch Jellyfin installiert – eine Open-Source-
Medienserver-Software.
Öffnet man das App-Center zum ersten Mal, erscheint zunächst ein Hinweis, dass es sich bei einigen Anwendungen um Drittanbieter-Apps handelt und dass die Nutzung auf eigene Verantwortung erfolgt. Danach zeigt sich die übersichtliche App-Übersicht, sortiert nach Kategorien und häufig installierten Anwendungen.
Start des App-Centers mit Hinweis zu Drittanbieter-Apps
Übersicht der verfügbaren Apps im App-Center
Bei der Installation von Jellyfin wird sofort deutlich: da es sich um eine Container-App handelt, muss Docker automatisch mitinstalliert werden. Dieser Schritt läuft im Hintergrund ab und erfordert keine manuelle Konfiguration.
Im nächsten Schritt fragt der Assistent nach Speicherorten:
Hier habe ich zunächst einen neuen Ordner unter den Freigaben erstellt und diesen
für Jellyfin ausgewählt.
Beginn der Installation: Jellyfin erfordert zusätzlich Docker
Einrichtung der Speicherpfade für Plugins und Medien
Erstellter Ordner in den Freigaben, der Jellyfin zugewiesen wird
Nach Abschluss erscheint Jellyfin als eigenes Icon auf dem Desktop von UGOS Pro. Die Anwendung lässt sich von dort direkt starten bzw. öffnet auf dem Browser die Weboberfläche. Der gesamte Prozess lief ohne Komplikationen ab und zeigt, wie einfach sich auch komplexere Docker-Apps über das App-Center installieren lassen.
6. Lautstärke & Alltagseindruck
Unter Last ist der Lüfter durchaus hörbar – besonders dann, wenn Docker-Container installiert oder stärker genutzt werden. Im normalen Idle-Betrieb ist das DXP2800 hingegen relativ unauffällig. Die verbauten Festplatten (WD Red Plus 4 TB und die
18-TB-HDD) haben das typische Festplattenklackern, was aber auf einem normalen Niveau liegt. Mit SSDs wäre das System praktisch lautlos.
Die Temperaturen sind unkritisch. Online finden sich bereits Mods, bei denen Nutzer den Lüfter gegen Modelle wie z. B. einen Noctua 92-mm austauschen. Der Effekt auf die Lautstärke scheint jedoch gering auszufallen.
Im Alltag nutze ich das NAS primär als Backup-System, gleichzeitig auch zum Testen von Docker-Containern. Jellyfin habe ich exemplarisch installiert – hier läuft die Hardware-Transkodierung problemlos. Der verbaute Intel N100 unterstützt Intel QuickSync, wodurch die Videotranskodierung flüssig und stabil funktioniert.
Die interne Backup-Funktion von UGOS Pro habe ich mit meinem Haupt-NAS verbunden, um regelmäßig Sicherungen auf das DXP2800 zu übertragen. Auch dieser Prozess läuft bislang ohne Probleme. Wer Interesse an mehr Details zur Backup-Konfiguration hat, kann ich diese gerne nachreichen.
7. Hardware & technische Basis
Im Inneren arbeitet ein Intel N100 Prozessor (Alder Lake-N), der sich durch einen sehr geringen Stromverbrauch und gleichzeitig ordentliche Multimedia-Fähigkeiten auszeichnet. Gerade in Verbindung mit Intel QuickSync ist er ideal geeignet, um
Aufgaben wie Videotranskodierung (z. B. in Jellyfin oder Plex) hardwarebeschleunigt zu übernehmen.
Das DXP2800 bietet:
Insgesamt ist die Hardware für ein 2-Bay-NAS dieser Preisklasse sehr ordentlich. Der Fokus liegt klar auf Energieeffizienz und Docker-Kompatibilität. Für rechenintensive Szenarien ist die Plattform zwar nicht ausgelegt, für Heimgebrauch, Backups und Medienserver-Aufgaben reicht die Leistung aber problemlos aus.
8. Vergleich: Asustor AS6202T vs. Ugreen DXP2800
Das DXP2800 hat bei mir das Asustor AS6202T ersetzt – allerdings nicht, weil das Asustor unbrauchbar geworden wäre, sondern weil mir Ugreen das DXP2800 bereitgestellt hat. Der Umstieg zeigt ein paar interessante Unterschiede im Alltag:
Unterm Strich ist das DXP2800 für meinen aktuellen Einsatzzweck besser geeignet - vor allem wegen der besseren Backup-Integration und der Docker-Nutzung. Das Asustor wirkte dafür stabiler gebaut und bleibt ein solider Vertreter seiner Zeit. Für
mich zählt heute aber vor allem die Kompatibilität zwischen meinen beiden NAS sowie die Möglichkeit, intern Funktionen wie Backups und Container nahtlos zu nutzen.
9. Entwicklung von UGOS Pro seit Kickstarter
Eines der spannenden Themen beim DXP2800 ist die kontinuierliche Weiterentwicklung der Software. Seit der Kickstarter-Kampagne hat sich UGOS Pro Schritt für Schritt verbessert und viele fehlende Funktionen nachgereicht.
Ein Beispiel: zum Start gab es keine Möglichkeit, ein einfaches Backup auf eine USB-Festplatte zu machen. Diese Funktion wurde mittlerweile implementiert und funktioniert problemlos. Auch die Foto-App wird stetig erweitert und erhält regelmäßig neue Standardfeatures. Ebenso ist die vollautomatische Installation von Jellyfin über Docker inzwischen direkt integriert – früher musste man hier noch einiges manuell konfigurieren.
Auf meinem Haupt-NAS nutze ich zusätzlich einen SSD-Cache. Dieser läuft tadellos. Allerdings hatte ich mit meinen ursprünglich eingesetzten NVMe-SSDs (2× 1 TB WD SN700) Probleme: sie wurden sporadisch nicht erkannt. Nach einem Wechsel auf Samsung 970 EVO Plus sind die Schwierigkeiten verschwunden. Hier empfiehlt es sich, die offizielle Kompatibilitätsliste von Ugreen zu beachten.
Für die Zukunft hat Ugreen bereits weitere Funktionen und Optimierungen in Aussicht gestellt, vor allem für die neueren NAS-Modelle. Alles in allem ist man auf einem sehr guten Weg – und ich bin gespannt, wie sich UGOS Pro weiterentwickelt.
10. Fazit & Ausblick
Ugreen hat mit der DXP-Reihe sehr solide Systeme auf den Markt gebracht, die vor allem zur Kickstarter-Zeit extrem attraktiv bepreist waren. Das DXP2800 ist für mich ein sehr gutes Einsteiger-NAS, das gleichzeitig genug Leistung für ein kleines Mediencenter oder sogar einen Homeserver bietet. Der verbaute Intel N100 hat genügend Power für die gängigen Anwendungen – egal ob AdGuard, WireGuard oder ein Medienserver wie Jellyfin.
Die Verarbeitung geht in Ordnung, auch wenn der hohe Kunststoffanteil im Vergleich zu meinem alten Asustor etwas weniger wertig wirkt. Ärgerlich war die anfängliche Kompatibilität mit bestimmten NVMe-SSDs (z. B. WD SN700), die sporadisch nicht erkannt wurden. Mit Samsung 970 EVO Plus läuft es dagegen problemlos. Schade ist, dass es aktuell keine Möglichkeit gibt, ein klassisches BIOS Update zu fahren um das evtl. zu verbessern. Die SSDs wurde nämlich im BIOS nicht erkannt.
Positiv hervorzuheben ist die Möglichkeit, auch alternative Betriebssysteme wie TrueNAS zu installieren. Hier sind größere Ugreen-NAS im Vorteil, da ihr OS auf einer separaten NVMe liegt, während beim DXP2800 ein Chip genutzt wird.
Installiert man ein alternatives OS, belegt man damit einen SSD-Slot, den man dann nicht mehr für einen Cache nutzen kann. Für die meisten Anwender dürfte UGOS Pro aber vollkommen ausreichen.
Alles in allem bietet das DXP2800 alles, was man braucht, zu einem fairen Preis.
Ich kann es uneingeschränkt empfehlen. Persönlich nutze ich es nur als Datenablage und Backup-System da ich für alle weiteren Dienste bereits einen Homeserver habe. Gerade die interne Backup-Funktion überzeugt mich, und durch Docker stehen quasi unendliche Möglichkeiten für zusätzliche Dienste offen.
Falls von eurer Seite spezielle Tests oder Vergleiche gewünscht sind, kann ich versuchen, diese nachzuliefern – auch wenn meine Zeit dafür begrenzt ist. Das Backup-NAS ist für mich eine willkommene Spielwiese, ohne dass ich mein Produktivsystem anfassen muss.
Zum Schluss noch ein Hinweis: Ugreen hat mir dieses NAS inklusive 2× 4-TB-WD-Red-Plus zur Verfügung gestellt. Es gab jedoch keinerlei Einfluss auf meine Einschätzung oder Ergebnisse. Alles spiegelt ausschließlich meine persönlichen Erfahrungen wider.
Ich selbst würde jederzeit wieder ein Ugreen-NAS kaufen; gerade auch vor dem Hintergrund, dass Synology aktuell mit ihrer Firmenpolitik aneckt und hardwareseitig hinterherhinkt.
Das Ugreen DXP2800 begleitet mich bereits seit der Kickstarter-Kampagne im Alltag. Vor kurzem kam nun ein zweites Gerät hinzu, das mir direkt von Ugreen mit zwei WD Red Plus Festplatten (je 4 TB) zur Verfügung gestellt wurde. Dieses nutze ich
als Backup-NAS und zum Experimentieren mit neuen Funktionen.
Im folgenden Artikel zeige ich das Unboxing, die Ersteinrichtung und gebe einen ersten Eindruck zur Entwicklung von Ugreen OS Pro seit den Anfängen. Klassische Benchmarks stehen nicht im Fokus – stattdessen liegt der Schwerpunkt auf Praxis, Software und bisherigen Erfahrungen. Perspektivisch kann ich weitere Tests ergänzen, etwa zur Nutzung von Jellyfin, dem Einsatz von Docker oder zu
einzelnen Apps wie der Fotoverwaltung.
Damit ihr wisst, was euch erwartet, habe ich den Artikel in mehrere Abschnitte gegliedert. So könnt ihr schnell einen Überblick gewinnen und gezielt zu den Themen springen, die euch besonders interessieren:
- Unboxing & Lieferumfang
- Verarbeitung & Design (inkl. Detailaufnahmen, Einschübe, Innenleben, Rückseite)
- Ersteinrichtung & Benutzeroberfläche (UGOS Pro)
- Benutzer & Freigaben
- Container & Docker (z. B. Jellyfin als Beispiel)
- Lautstärke & Alltagseindruck
- Hardware & technische Basis
- Vergleich: ASUS AS6202T vs. Ugreen DXP2800
- Entwicklung von UGOS Pro seit Kickstarter
- Fazit & Ausblick (mögliche zukünftige Tests)
1. Unboxing & Lieferumfang
Das DXP2800 kam in einem stabilen Karton an, derselbe wie schon beim Gerät aus der Kickstarter-Kampagne. Der Lieferumfang ist übersichtlich und alles ist gut geschützt im Schaumstoff verpackt. Mit dabei sind ein Netzwerkkabel, das
Netzteil mit Stromkabel, zwei Schlüssel zum Verschließen der Einschübe, die passenden Schrauben und sogar ein kleiner Schraubenzieher. Dazu gibt es eine kurze Anleitung. Alle Teile sind sauber in einzelnen Boxen verpackt.
Die mitgelieferten WD Red Plus Festplatten (2× 4 TB) wurden separat in einem eigenen Karton geliefert und waren dort ebenfalls sehr ordentlich geschützt. Damit war alles vollständig vorhanden, um das NAS sofort in Betrieb zu nehmen.
Der geschlossene Karton von außen
Geöffnet: Gerät gut geschützt im Schaumstoff
Zubehör-Boxen im Karton
Lieferumfang: Netzteil, Kabel, Schlüssel, Schrauben, Schraubenzieher, Anleitung
Separater Karton für die beiden WD Red Plus Festplatten
Geöffnet: die WD Red Plus 4 TB sicher verpackt
Das DXP2800 von vorne mit geöffneten Einschubklappen
2. Verarbeitung & Design
Nach dem Auspacken zeigt sich das DXP2800 als kompaktes 2-Bay-NAS mit schlichtem, mattschwarzem Design. Die Front ist übersichtlich: zwei Einschübe aus Kunststoff mit Schlüsselschlössern und einem Klappmechanismus, sodass sie sich leicht entnehmen lassen.
Die 3,5-Zoll-Festplatten lassen sich komplett werkzeuglos einsetzen. Statt Schrauben gibt es eine Kunststoffverankerung, die sich einfach lösen und wieder arretieren lässt. Das wirkt zwar nicht ganz so stabil wie Metallführungen, funktioniert aber erstaunlich gut und ist im Alltag vollkommen ausreichend.
Bei den Anzeigen gibt es insgesamt vier Status-LEDs:
- eine LED im Power-Button, die den Betriebszustand signalisiert,
- eine LED für die LAN-Verbindung (links),
- eine LED für Disk 1 (Mitte),
- eine LED für Disk 2 (rechts).
Direkt daneben sitzen ein USB-C-Anschluss sowie ein USB-A-3.2-Anschluss, die sich für schnelle Backups oder externe Laufwerke eignen.
Ein Blick auf die Rückseite zeigt die weiteren Anschlüsse:
- 1× HDMI
- 1× USB-A 3.2
- 2× USB 2.0
- 1× 2,5-Gigabit-LAN-Port
- 1× Reset-Knopf
- 1× Stromanschluss
Dazu kommt ein 92-mm-Lüfter, der optional mit einem Staubschutzgitter abgedeckt werden kann.
Frontansicht des DXP2800 mit geöffnetem Einschub
Power-Button, Status-LEDs und USB-Anschlüsse im unteren Bereich
Detailaufnahme eines Einschubs
WD Red Plus 4 TB in einem Einschub montiert
Innenleben: Blick auf die beiden NVMe-SSD-Slots
Rückseite mit 92-mm-Lüfter und Staubschutzabdeckung
Rückseite ohne Staubschutz – Blick auf das Lüftergitter
Unterm Strich macht das Gehäuse einen soliden Eindruck. Die Möglichkeit, werkzeuglos 3,5-Zoll-HDDs einzusetzen und zusätzlich NVMe-SSDs zu verbauen, sorgt für Flexibilität.
3. Ersteinrichtung & Benutzeroberfläche (UGOS Pro)
Neben der Weboberfläche bietet Ugreen eine kleine Hilfssoftware (Ugreen NAS) an, mit der sich ein frisch angeschlossenes Gerät im lokalen Netzwerk finden lässt. Das Tool zeigt nach einem kurzen Scan die IP-Adresse an (Standard: DHCP) und kann bei der ersten Erkennung nützlich sein. Da sich die meisten Einstellungen aber komfortabel über die WebUI erledigen lassen und ich zusätzliche Tools generell nur sparsam nutze, beschreibe ich den Ablauf hier ausschließlich über das Web-Interface.
Nach Eingabe der IP-Adresse im Browser begrüßt einen der Einrichtungsassistent. Zuerst wird das Admin-Konto angelegt (inklusive Benutzername und Gerätename). Anschließend fragt das System, ob man ein Ugreen-Konto für den externen Zugriff anlegen möchte – diesen Schritt habe ich übersprungen. Danach folgt der Abschlussbildschirm, bei dem automatisch ein Firmware-Update geprüft wird und man optional die Freigabe von Telemetrie-Daten bestätigen kann. Der gesamte Prozess dauert nur einige Minuten.
Startbildschirm nach Eingabe der IP-Adresse
Einrichtung des ersten Adminkontos inkl. Benutzername und Gerätename
Optional: Anmeldung mit Ugreen-Konto für externen Zugriff (übersprungen)
Abschlussbildschirm mit Firmware-Update und Datenschutzabfrage
Nach Abschluss der Einrichtung öffnet sich automatisch das Dashboard von UGOS Pro. Bevor man jedoch ins eigentliche System einsteigen kann, führt ein kurzer Assistent durch die Einrichtung des Speichermanagers. Dabei werden die verbauten Laufwerke erkannt. In meinem Fall eine 4-TB-WD-Red-Plus-Festplatte sowie eine NVMe-SSD.
Man kann hier entscheiden, ob die Laufwerke als BASIC- oder JBOD-Pool konfiguriert werden sollen. Im nächsten Schritt folgt die Zuweisung und die Auswahl des Dateisystems. Nach Bestätigung erstellt das System den Speicherpool und weist darauf hin, dass die Festplatten formatiert werden.
Die mitgelieferte WD Red Plus 4 TB dient mir als klassischer Speicher für kleinere Ablagen und Experimente. Für das eigentliche Backup habe ich zusätzlich noch eine 18-TB-Festplatte eingebaut, auf der ausschließlich meine Sicherungen liegen.
Willkommensbildschirm des Speichermanagers
Erkannte Laufwerke: WD Red Plus 4 TB und NVMe-SSD
Auswahl: BASIC oder JBOD, Dateisystem und Zuweisung
Hinweis auf die Formatierung beim Erstellen des Speicherpools
Übersicht: zwei erstellte Speicherpools (SSD und HDD)
Nach rund fünfzehn Minuten war das System einsatzbereit. Insgesamt läuft der Prozess sehr geradlinig ab und bietet auch Einsteigern klare Hilfestellung. Die Möglichkeit, Speicher flexibel als Pool oder Cache zu konfigurieren, macht das DXP2800 bereits in der Ersteinrichtung vielseitig nutzbar.
4. Benutzer & Freigaben (UGOS Pro)
Damit das NAS im Netzwerk sinnvoll genutzt werden kann, müssen zunächst freigegebene Ordner erstellt und Benutzer angelegt werden. UGOS Pro führt einen dabei mit klaren Wizards durch die wichtigsten Schritte.
Zuerst geht es um die Einrichtung der Freigaben. Ein Wizard poppt automatisch auf und erklärt, wo Ordner erstellt und im Netzwerk freigegeben werden können. Dabei wird auch darauf hingewiesen, dass Berechtigungen für die einzelnen
Benutzer benötigt werden und dass zusätzlich persönliche Ordner aktiviert werden können, auf die andere Nutzer keinen Zugriff haben.
Start des Wizards für die Freigabe
Erstellung persönlicher Freigabe
Anschließend geht es in die Benutzerverwaltung, die man unter „Systemsteuerung → Benutzer“ findet. Hier sieht man die bereits angelegten Nutzer und kann durch einfaches Klicken auf „Hinzufügen“ neue Benutzer anlegen.
Startbildschirm der Benutzerverwaltung
Eingabemaske beim Anlegen eines neuen Benutzers: Name, Passwort, E-Mail und Gruppenzugehörigkeit (Admin oder Standard-User)
Vergabe der Berechtigungen für vorhandene Freigaben sowie Festlegung, ob der User Entfernungsrechte hat
Um einen neuen freigegebenen Ordner anzulegen, klickt man im Bereich „Dateien“ auf das Plus-Symbol. Dort lässt sich ein Name vergeben (z. B. „SSD“), das Volume auswählen (in meinem Fall Volume 1 = SSD), sowie Speicherplatz und Sichtbarkeit im Netzwerk bestimmen.
Einstellungen: Name, Speicherort, Größe und Sichtbarkeit
Vergabe der Berechtigungen für den neuen Ordner
Das gleiche Vorgehen habe ich auch mit meiner 4-TB-WD-Red-Plus durchgeführt, um einen zweiten Speicherbereich einzurichten. So können später Daten und Backups klar voneinander getrennt werden.
Exemplarisch: Freigabe auf der 4-TB-WD-Red-Plus eingerichtet
Damit sind die Grundlagen geschaffen: Nutzerkonten existieren, persönliche Ordner können genutzt werden und die ersten Netzwerkfreigaben stehen zur Verfügung.
5. Container & Docker: Exemplarisch Jellyfin
Ein Highlight von UGOS Pro ist die Unterstützung von Containern über Docker. Viele Anwendungen im App-Center basieren bereits auf dieser Technologie. Zum Einstieg habe ich exemplarisch Jellyfin installiert – eine Open-Source-
Medienserver-Software.
Öffnet man das App-Center zum ersten Mal, erscheint zunächst ein Hinweis, dass es sich bei einigen Anwendungen um Drittanbieter-Apps handelt und dass die Nutzung auf eigene Verantwortung erfolgt. Danach zeigt sich die übersichtliche App-Übersicht, sortiert nach Kategorien und häufig installierten Anwendungen.
Start des App-Centers mit Hinweis zu Drittanbieter-Apps
Übersicht der verfügbaren Apps im App-Center
Bei der Installation von Jellyfin wird sofort deutlich: da es sich um eine Container-App handelt, muss Docker automatisch mitinstalliert werden. Dieser Schritt läuft im Hintergrund ab und erfordert keine manuelle Konfiguration.
Im nächsten Schritt fragt der Assistent nach Speicherorten:
- ein Bereich für Plugins
- ein Bereich für die eigentlichen Mediendateien
Hier habe ich zunächst einen neuen Ordner unter den Freigaben erstellt und diesen
für Jellyfin ausgewählt.
Beginn der Installation: Jellyfin erfordert zusätzlich Docker
Einrichtung der Speicherpfade für Plugins und Medien
Erstellter Ordner in den Freigaben, der Jellyfin zugewiesen wird
Nach Abschluss erscheint Jellyfin als eigenes Icon auf dem Desktop von UGOS Pro. Die Anwendung lässt sich von dort direkt starten bzw. öffnet auf dem Browser die Weboberfläche. Der gesamte Prozess lief ohne Komplikationen ab und zeigt, wie einfach sich auch komplexere Docker-Apps über das App-Center installieren lassen.
6. Lautstärke & Alltagseindruck
Unter Last ist der Lüfter durchaus hörbar – besonders dann, wenn Docker-Container installiert oder stärker genutzt werden. Im normalen Idle-Betrieb ist das DXP2800 hingegen relativ unauffällig. Die verbauten Festplatten (WD Red Plus 4 TB und die
18-TB-HDD) haben das typische Festplattenklackern, was aber auf einem normalen Niveau liegt. Mit SSDs wäre das System praktisch lautlos.
Die Temperaturen sind unkritisch. Online finden sich bereits Mods, bei denen Nutzer den Lüfter gegen Modelle wie z. B. einen Noctua 92-mm austauschen. Der Effekt auf die Lautstärke scheint jedoch gering auszufallen.
Im Alltag nutze ich das NAS primär als Backup-System, gleichzeitig auch zum Testen von Docker-Containern. Jellyfin habe ich exemplarisch installiert – hier läuft die Hardware-Transkodierung problemlos. Der verbaute Intel N100 unterstützt Intel QuickSync, wodurch die Videotranskodierung flüssig und stabil funktioniert.
Die interne Backup-Funktion von UGOS Pro habe ich mit meinem Haupt-NAS verbunden, um regelmäßig Sicherungen auf das DXP2800 zu übertragen. Auch dieser Prozess läuft bislang ohne Probleme. Wer Interesse an mehr Details zur Backup-Konfiguration hat, kann ich diese gerne nachreichen.
7. Hardware & technische Basis
Im Inneren arbeitet ein Intel N100 Prozessor (Alder Lake-N), der sich durch einen sehr geringen Stromverbrauch und gleichzeitig ordentliche Multimedia-Fähigkeiten auszeichnet. Gerade in Verbindung mit Intel QuickSync ist er ideal geeignet, um
Aufgaben wie Videotranskodierung (z. B. in Jellyfin oder Plex) hardwarebeschleunigt zu übernehmen.
Das DXP2800 bietet:
- CPU: Intel N100 (4 Kerne, bis 3,4 GHz, 6 W TDP)
- RAM: 8 GB DDR5 (ab Werk), aufrüstbar über einen einzelnen RAM-Slot
- Speicher: 2× 3,5"- oder 2,5"-Laufwerke (HDD/SSD)
- Erweiterung: 2× NVMe-SSD-Slots
- Netzwerk: 1× 2,5-Gigabit-LAN
- Anschlüsse: 1× HDMI, 1× USB-A 3.2, 2× USB 2.0, 1× USB-C (Front), 1× USB-A 3.2 (Front)
- Lüfter: 92-mm-Lüfter, temperaturgeregelt
Insgesamt ist die Hardware für ein 2-Bay-NAS dieser Preisklasse sehr ordentlich. Der Fokus liegt klar auf Energieeffizienz und Docker-Kompatibilität. Für rechenintensive Szenarien ist die Plattform zwar nicht ausgelegt, für Heimgebrauch, Backups und Medienserver-Aufgaben reicht die Leistung aber problemlos aus.
8. Vergleich: Asustor AS6202T vs. Ugreen DXP2800
Das DXP2800 hat bei mir das Asustor AS6202T ersetzt – allerdings nicht, weil das Asustor unbrauchbar geworden wäre, sondern weil mir Ugreen das DXP2800 bereitgestellt hat. Der Umstieg zeigt ein paar interessante Unterschiede im Alltag:
- Backup-Funktionen: Hier ist das DXP2800 klar im Vorteil. Die internen Backup-Funktionen sind deutlich besser integriert als beim ASUS, wo ich Umwege über rsync und andere Lösungen gehen musste.
- Prozessor & Docker: Der Intel N100 im DXP2800 ist wesentlich schneller als der alte Celeron im Asustor. Besonders die direkte Docker-Implementierung ist ein Vorteil – es gibt eine große Auswahl an Images, die out of the box laufen.
- Foto-App & AI: Die Foto-App in UGOS Pro entwickelt sich kontinuierlich weiter und funktioniert ordentlich, man darf aber keine Wunder erwarten. Für intensive AI-Features reicht die N100-CPU nicht aus.
- Netzwerk: Mit 2,5-Gigabit-LAN ist das DXP2800 besser ausgestattet als das Asustor, das nur Gigabit bot.
- Verarbeitung: Hier punktet das Asustor: mehr Metall, massiveres Gehäuse, dadurch spürbar stabiler und wertiger. Das DXP2800 wirkt nicht billig, aber leichter und weniger robust.
- Stromverbrauch: Habe ich nicht gemessen, daher kein direkter Vergleich.
Unterm Strich ist das DXP2800 für meinen aktuellen Einsatzzweck besser geeignet - vor allem wegen der besseren Backup-Integration und der Docker-Nutzung. Das Asustor wirkte dafür stabiler gebaut und bleibt ein solider Vertreter seiner Zeit. Für
mich zählt heute aber vor allem die Kompatibilität zwischen meinen beiden NAS sowie die Möglichkeit, intern Funktionen wie Backups und Container nahtlos zu nutzen.
9. Entwicklung von UGOS Pro seit Kickstarter
Eines der spannenden Themen beim DXP2800 ist die kontinuierliche Weiterentwicklung der Software. Seit der Kickstarter-Kampagne hat sich UGOS Pro Schritt für Schritt verbessert und viele fehlende Funktionen nachgereicht.
Ein Beispiel: zum Start gab es keine Möglichkeit, ein einfaches Backup auf eine USB-Festplatte zu machen. Diese Funktion wurde mittlerweile implementiert und funktioniert problemlos. Auch die Foto-App wird stetig erweitert und erhält regelmäßig neue Standardfeatures. Ebenso ist die vollautomatische Installation von Jellyfin über Docker inzwischen direkt integriert – früher musste man hier noch einiges manuell konfigurieren.
Auf meinem Haupt-NAS nutze ich zusätzlich einen SSD-Cache. Dieser läuft tadellos. Allerdings hatte ich mit meinen ursprünglich eingesetzten NVMe-SSDs (2× 1 TB WD SN700) Probleme: sie wurden sporadisch nicht erkannt. Nach einem Wechsel auf Samsung 970 EVO Plus sind die Schwierigkeiten verschwunden. Hier empfiehlt es sich, die offizielle Kompatibilitätsliste von Ugreen zu beachten.
Für die Zukunft hat Ugreen bereits weitere Funktionen und Optimierungen in Aussicht gestellt, vor allem für die neueren NAS-Modelle. Alles in allem ist man auf einem sehr guten Weg – und ich bin gespannt, wie sich UGOS Pro weiterentwickelt.
10. Fazit & Ausblick
Ugreen hat mit der DXP-Reihe sehr solide Systeme auf den Markt gebracht, die vor allem zur Kickstarter-Zeit extrem attraktiv bepreist waren. Das DXP2800 ist für mich ein sehr gutes Einsteiger-NAS, das gleichzeitig genug Leistung für ein kleines Mediencenter oder sogar einen Homeserver bietet. Der verbaute Intel N100 hat genügend Power für die gängigen Anwendungen – egal ob AdGuard, WireGuard oder ein Medienserver wie Jellyfin.
Die Verarbeitung geht in Ordnung, auch wenn der hohe Kunststoffanteil im Vergleich zu meinem alten Asustor etwas weniger wertig wirkt. Ärgerlich war die anfängliche Kompatibilität mit bestimmten NVMe-SSDs (z. B. WD SN700), die sporadisch nicht erkannt wurden. Mit Samsung 970 EVO Plus läuft es dagegen problemlos. Schade ist, dass es aktuell keine Möglichkeit gibt, ein klassisches BIOS Update zu fahren um das evtl. zu verbessern. Die SSDs wurde nämlich im BIOS nicht erkannt.
Positiv hervorzuheben ist die Möglichkeit, auch alternative Betriebssysteme wie TrueNAS zu installieren. Hier sind größere Ugreen-NAS im Vorteil, da ihr OS auf einer separaten NVMe liegt, während beim DXP2800 ein Chip genutzt wird.
Installiert man ein alternatives OS, belegt man damit einen SSD-Slot, den man dann nicht mehr für einen Cache nutzen kann. Für die meisten Anwender dürfte UGOS Pro aber vollkommen ausreichen.
Alles in allem bietet das DXP2800 alles, was man braucht, zu einem fairen Preis.
Ich kann es uneingeschränkt empfehlen. Persönlich nutze ich es nur als Datenablage und Backup-System da ich für alle weiteren Dienste bereits einen Homeserver habe. Gerade die interne Backup-Funktion überzeugt mich, und durch Docker stehen quasi unendliche Möglichkeiten für zusätzliche Dienste offen.
Falls von eurer Seite spezielle Tests oder Vergleiche gewünscht sind, kann ich versuchen, diese nachzuliefern – auch wenn meine Zeit dafür begrenzt ist. Das Backup-NAS ist für mich eine willkommene Spielwiese, ohne dass ich mein Produktivsystem anfassen muss.
Zum Schluss noch ein Hinweis: Ugreen hat mir dieses NAS inklusive 2× 4-TB-WD-Red-Plus zur Verfügung gestellt. Es gab jedoch keinerlei Einfluss auf meine Einschätzung oder Ergebnisse. Alles spiegelt ausschließlich meine persönlichen Erfahrungen wider.
Ich selbst würde jederzeit wieder ein Ugreen-NAS kaufen; gerade auch vor dem Hintergrund, dass Synology aktuell mit ihrer Firmenpolitik aneckt und hardwareseitig hinterherhinkt.
Zuletzt bearbeitet: