Wake on LAN schlecht für Festplatten?

Rockhound

Lt. Commander
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Hallo,

in meinem UNRAID-Server laufen 8 Festplatten (5 WD Reds, 3 Seagate Exos X X18) und ich nutze ein WOL-Plugin (S3 Sleep) damit der Server nach etwa 15min in einen Ruhezustand fährt. Einschalten kann ich den dann per Smartphone. Soweit alles gut.

Jetzt kommt es aber vor das ich den 3-4 mal einschalte pro Tag... an manchen Tagen aber auch gar nicht. Also alles sehr unregelmäßig. Wäre es denn besser für die Langlebigkeit aller Komponenten, besonders der HDDs, das der Server durchläuft?

Ein bisschen denke ich da an den Stromverbrauch, aber ich hab auch eine 30KW Solaranlage mit Batteriespeicher.

Was denkt Ihr?

[edit]
Es handelt sich um folgende HDDs
  • 5x Seagate Ironwolf Pro NAS mit 10TB
  • 3x Seagate Exos X18 mit 18TB
 
Zuletzt bearbeitet:
Je WENIGER eine HDD läuft desto besser für die HDD.
Die paar mal anlaufen und wieder abschalten schadet dem Motor einer HDD weit weniger als wenn sie den ganzen Tag über durchläuft (Wärmeentwicklung vom Motor nicht vergessen).
 
mit Solaranlage….. laufen lassen. da kommst mit Idle und laufenden Platten auf 90W. Oder du bringst das NAS nur in der Nacht in den Standby.
Ich hatte mal ein Script, welches stündlich das Netzwerk durchgepingt hat. Nach drei Mal ohne Fund schaltete es dann erst ab.
 
Was soll uns die Info mit der Solaranlage bringen?
Wir haben doch keine Ahnung, was die kostet, wie viel Verbrauch herrscht und vor allem was der Server so zieht.
Entgegen von Antwort #2 bin ich der Meinung, dass jedes ab/anschalten bzw. parken des Kopfes auf den Verschleiß geht. Soweit ich es noch weiß sind die WD Reds explizit für Server gedacht, die durchlaufen. Auf jeden Fall gibt es speziell solche HDD.

Ich würde also sagen, dass durchlaufen lassen besser sein könnte. Ohne Gewähr
 
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Ganz einfach: Normale Desktop-Platten verkraften wesentlich mehr Start-Stopp-Vorgänge als NAS-Laufwerke, die darauf ausgelegt sind, ununterbrochen ansprechbar zu sein. Also, nur du weiß, welche Laufwerke du verbaut hast. Dann schaust du in die Datenblätter beim Hersteller, und schon weißt du mehr.
 
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NatokWa schrieb:
Je WENIGER eine HDD läuft desto besser für die HDD.
Die paar mal anlaufen und wieder abschalten schadet dem Motor einer HDD weit weniger als wenn sie den ganzen Tag über durchläuft (Wärmeentwicklung vom Motor nicht vergessen).
Au contraire, eine gleichmäßige Belastung hat sich als wesentlich weniger kritisch erwiesen, als das andauernde Starten/Stoppen (wobei zugegeben das beim TE sich auf wenige Zyklen beschränkt). Der Start, also Lastwechsel, sind das mechanisch anfälligste für den Motor und die Köpfe.

Das hört man immer wieder: Stromausfall und danach wieder anlaufende Platten (selbst wenn sie mittels UPS ordnungsgemäß heruntergefahren wurden) sterben proportional öfter, wenn sie davor über einen langen Zeitraum problemlos ihren Dienst versehen haben.

Ob das für den TE einen großen Unterschied macht, wage ich zu bezweifeln, in größeren Dimensionen im kommerziellen Bereich, und gerade bei NAS, ist dies sehr gut ablesbar.

Ich verstehe aber die Frage: in Zeiten der hohen Strompreise kann man hier gut über das Jahr einsparen. Für die Zuverlässigkeit ist's aber so eine Sache.
 
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NatokWa schrieb:
paar mal anlaufen und wieder abschalten schadet dem Motor einer HDD weit weniger als wenn sie den ganzen Tag über durchläuft
es ist genau umgekehrt
cmd2012 schrieb:
Ich würde also sagen, dass durchlaufen lassen besser sein könnte
richtig
Recharging schrieb:
Der Start, also Lastwechsel, sind das mechanisch anfälligste für den Motor und die Köpfe.
richtig
 
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Rockhound schrieb:
Wäre es denn besser für die Langlebigkeit aller Komponenten, besonders der HDDs, das der Server durchläuft?

Das kommt auf die verbauten Komponenten an.
Es gibt Serverplatten, die wesentlich länger halten, wenn sie permanent durchlaufen.
Musst also bitte mal in die Datenblätter der Platten schauen.
 
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man muss immer die Größenordnungen sehen!!!
eine alte HDD in den ersten Laptops wurde nach 1 Minute "schlafen gelegt" und dann wird so eine Platte pro Stunde zig mal hoch/runter gefahren. Das sollte man einer Server/NAS Platte, die eben nicht explizit dafür ausgelegt ist, ihre Köpfe speziell zu parken, deren Motor für Dauerbetrieb gedacht ist und die vielleicht bei jedem Start ein umfangreiches Test Programm durchläuft, antun.
aber 3-4 Mal an einem ganzen Tag? 1000 Starts und Landungen pro Jahr? Das ist doch noch lange nicht kritisch!

klar, Autos mit Start/Stop Automatik sind dafür ausgelegt.
Eins ohne macht du vielleicht nicht an jeder Ampel aus, aber lässt du da dann den Motor laufen, wenn du 5 Minuten in den Supermarkt gehst? Oder lässt du es Nachts durchlaufen, weil ja jeder Kaltstart schädlich ist? Nein, dann machst du es "natürlich" aus.

und genau das gleiche ist es hier bei deinem Server, jede Minute? Nein! Steht er aber mit großer Wahrscheinlichkeit für Stunden idle herum, dann macht man den besser aus.
und auch wenn du Solar aufm Dach hast, dann nutzt man das eben lieber "sinnvoll"...
 
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NatokWa schrieb:
Je WENIGER eine HDD läuft desto besser für die HDD.
Die paar mal anlaufen und wieder abschalten schadet dem Motor einer HDD weit weniger als wenn sie den ganzen Tag über durchläuft (Wärmeentwicklung vom Motor nicht vergessen).

Ist dem wirklich so?
Ich habe HDDs im Betrieb, die laufen seit 10 Jahren im Dauerbetrieb.
0 Probleme.

Es soll doch das ständige starten und stoppen sein, dass die HDDs belastet?
 
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NatokWa schrieb:
Die paar mal anlaufen und wieder abschalten schadet dem Motor einer HDD weit weniger

Absolut falsch, beim anlaufen fließen die größten Ströme, was um Faktoren schädlicher ist als ein gleichmäßiger Strom, der für die Erhaltung der Rotation nötig ist
 
MichaelaRegena schrieb:
Ist dem wirklich so?
nochmal, es kommt auf die Größenordnung oder "Verhältnismäßigkeit" an!

es gibt (besser gab) HDDs, die müssen(!) sich einmal beim StartUp kalibrieren und das machen/können die eben NUR beim Start. So eine Platte liefert "irgendwann" nur noch Fehler, bis sie eben einmal wieder durch einen PowerCycle eine Kalibrierung durch bekommen hat.

andere HDDs sind explizit dafür ausgelegt, solche Kalibrierungen im Hintergrund auszuführen und dabei trotzdem noch eine gewisse (Mindest) Schreibrate garantieren. Solche Platten werden dann extra als Surveilance Modell für Aufzeichnungen von Überwachungskameras verkauft.
auch so eine HDD "darf" man mal herunter fahren, auch wenn der Hersteller alles dafür getan hat, dass man das MUSS.

genauso könnte man jetzt fragen, ob deine HDDs nach 10 Jahren Dauerbetrieb sofort kaputt gehen, wenn du sie ab jetzt jedes Wochenende herunter fährst? Vermutlich nicht...
und genauso ist es sehr wahrscheinlich, dass deine HDDs genauso wie jetzt die 10 Jahre überlebt hätten, wenn du sie von Anfang an jedes WE abgeschaltet hättest. Vielleicht würden sie sogar am Ende 7/2 mal länger leben, wenn du sie 2 Tage die Woche "geschont" hättest.

MichaelaRegena schrieb:
Es soll doch das ständige starten und stoppen sein, dass die HDDs belastet?
definiere "ständig"!
das kann jede Minute, jede Stunde, jeden Tag, Jede Woche, jeden Monat, jedes Jahr, oder einmal zur Millennium Wende sein ;)
 
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Deswegen werden Desktop Festplatten darauf optimiert das sie überhaupt mehrfaches anlaufen und stoppen vertragen.

Eine Festplatte hält am längsten, wenn sie ständig läuft und kaum großen Temperaturschwankungen oder mechanische Beanspruchung ausgesetzt ist.

Ich gehe wegen den Stromkosten einen Kompromiss ein. Am Tag laufen die Festplatten im NAS ständig und nachts schaltet sich das NAS komplett ab.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sebbi schrieb:

"absolut falsch" sind nur solche pauschalen Behauptungen ohne fundierte Hintergründe!

Sebbi schrieb:
beim anlaufen fließen die größten Ströme, was um Faktoren schädlicher ist als ein gleichmäßiger Strom, der für die Erhaltung der Rotation nötig ist
das erkläre mal bitte genau einem Dipl.-Ing. E-Technik

tatsächlich ist es so, dass der Strom ja selber von der Platte für den/die Motor(en) geregelt wird, damit sie entsprechend schnell hoch dreht.
dafür muss die Elektronik ausgelegt sein. Wenn sie das einmal (für die erste Inbetriebnahme für die nächsten 10 Jahre ;) ) überlebt, dann wird sie das von Seiten der Elektronik vermutlich auch die nächsten zig tausend Male verkraften!
bei der Elektronik/Strömen gibt es so gesehen ja keinen Verschleiß

ganz anders sieht das bei der Mechanik (Lager und vor allem natürlich den Köpfen, bzw. wie sie landen und "abheben") aus.

kurzes Fazit: die Mär von den hohen Strömen kann man (hier) komplett vergessen
 
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Die optimale Betriebstemperatur (es gab da mal eine Studie von Google zu Ausfallraten) der HDDs liegt zwischen 25-45 Grad Celsius.
Dass die HDDs 3-4 Mal am Tag kalt starten, halte ich für eher ungünstig.
Wenn du aber, wie du sagst, das NAS auch Tage mal gar nicht startest, stellt sich die Frage, wie weit das insgesamt dann in's Gewicht fällt.
 
Vielen Dank für Eure vielen Tipps.
Nochmal zu den Festplatten.
Es sind
  • 5x Seagate Ironwolf Pro NAS mit 10TB
  • 3x Seagate Exos X18 mit 18TB
Temperatur liegt bei 30°

Ich habe das S3 Sleep jetzt mal deaktiviert und der Server läuft durch.
 
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