WaKü mit 150kg Granitplatte anstatt Radiator - ist das möglich?

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Hallo @ all,

wir sanieren nun seit Jahren unsere Wohnung. Alles ist irgendwie gigantomanisch ausgeartet. So habe ich z.B. jetzt zur Realisierung der Hausautomatisierung 7 Verteilerkästen verbaut, samt kilometerweise Kabel. Selbst Küche und Bad haben Cat7 Verkabelung, die Dunstabzugshaube WLAN und App-Steuerung, der Durchlauferhitzer hat integriertes Internetradio und Wettervorhersage, usw und so fort.

Im Arbeitszimmer ist der Boden bis zum nackten Beton komplett neu gemacht, inklusive Fußbodenheizung und Granitfließen (schwarzer Star Galaxy Granit). In Verbindung mit der neuen Beleuchtung mit LED-Spots (extra dafür Decke abgehängt) sieht das wirklich mega geil aus. Nachdem der Raum nun fertig gestrichen ist, sollte der Computertisch wieder aufgebaut werden. Nur kam mir plötzlich meine alte Arbeitsplatte (4m x 0,9m) aus Holz irgendwie schäbig vor.

Da wir für verschiedene Sideboards beschlossen haben Granitplatten, ebenfalls in Star Galaxy, als Arbeitsauflage zu bestellen, kam ich plötzlich auf die Idee auch die Arbeitsplatte im AZ aus Granit zu gestalten. Die Arbeitsplatte soll über die ganze Zimmerlänge (4,48m) gehen und ca. 80-85cm tief sein. Da eine Platte zu groß und zu schwer wäre, müßte ich die Platte in zwei Teile nehmen, jede dürfte so ungefähr 150kg wiegen. Der Preis wäre mit ca. 1500€ zwar nicht ohne, aber ich ziehe es ernsthaft in Erwägung.

Nun alle denen ich diese Idee erzählt habe, meinten Granit ist halt ein Stein und dadurch sehr kalt. Natürlich haben sie damit Recht, jedoch wenn ich mir erst eine Idee in den Kopf setze...

Ich holte mir zwei Granit Bodenfließen die vom Boden noch übrig waren, packte sie auf meinem provisorischen PC-Tisch, und Maus und Tastatur drauf um das Gefühl zu testen. Prompt mußte ich die Empfindlichkeit meiner Maus drei Stufen runterstellen. Das Gefühl und der Unterschied zu meinem Gamer-Pad sind gigantisch. Es fühlt sich irgendwie so an, als wäre die Maus geboren worden, um auf Granit bewegt zu werden. Eine unendliche Leichtigkeit des Seins geradezu, ein Gefühl das ich in den 30 Jahren Mausbenutzung davor noch nie gehabt habe. Kann man nicht erzählen, muß man erleben.

So kam ich auf den Gedanken, da ich ohnehin für meinen nächsten PC eine Wakü plante, drei breite Standfüße aus Idea Schubladenschränke zu bauen, die ebenfalls mit Granit verkleidet werden. Links soll in einer Schublade der PC meiner Frau eingebaut werden, rechts der Server, ebenfalls in einer Schublade. In der Mitte soll mein PC, seitlich gedreht mit einer Glasfront eingebaut werden, so daß man von vorne auf das MB und die WaKü schauen kann. Und jetzt kommt der Clou:

Anstatt die WaKü mit einem Radiator zu betreiben, soll sie die viel zu kühle Granitplatte aufheizen. Somit hätte ich gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Die Arbeitsplatte wäre nicht mehr so unangenehm kalt, und die WaKü lüfterlos.

Allerdings muß ich dazusagen, daß ich zwar über jede Menge Hardware-Erfahrung verfüge, aber noch nie eine WaKü aufgebaut habe, und keine große Kenntnisse in Sachen Kühlung habe. Daher die Frage an die Kühlungsprofis hier im Forum:

Wäre das Ganze möglich, oder zumindest denkbar?
Wie könnte ich die Wärme vom Wasser aufs Granit bringen?
Schon jemand irgendetwas in dieser Richtung gehört oder gesehen?
Ist daß bloß eines meiner Hirngespinste, das ich tunlichst wieder vergessen sollte?

Mein nächster Rechner wird entweder der kleine TR oder ein 7820x/7900x sein, meine GraKa eine GTX 980ti. Die GraKa läuft ohne OC, die CPU werde ich, wenn überhaupt, nur seht leicht übertakten.
 
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Sehe das eher problematisch da das granit wohl eher die energie schlecht aufnimmt du müsstest eine riesige fläche mit dem granit verbinden und keine ahnung wie der leitwert von granit ist aber denke eher das wird nichts bzw nur ne gewisse zeit lang funktionieren
 
Von der Realisierbarkeit mal abgesehen - eine Mögliche Lösung liegt unter dir, genauer gesagt im Boden. Du könntest wie bei einer Fußbodenheizung einen meterlangen Schlauch mit vielen Windungen unter der Arbeitsplatte anbringen, womit er die Wärme an die Platte abgibt.
Das Prinzip ist bewährt und wird millionfach als Heizung verkauft.

Ob es schick wird, eine Wakü-Pumpe mit dieser Wassermasse zurecht kommt und ob es Komplikationen geben könnte weiß ich nicht.
 
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Eröffnungspost lesen! Ich habe schon eine Fußbodenheizung, hat ohne den Boden schon 3000€ gekostet. Und nachdem ich gerade fertig bin soll ich den Boden wieder wegschlagen, und nochmal komplett neu machen? Und ich dachte ich wäre der mit dem Größenwahnkomplex.:D
 
Kommentar noch mal lesen ;)
Ich sage ja, dass du dich an deiner bereits vorhandenen Heizung orientieren kannst und es dir bei deiner Arbeitsplatte zu nutze machen
 
[SET]-=JENNER=- schrieb:
du müsstest eine riesige fläche mit dem granit verbinden

2 Quadratmeter sind zwar nicht riesig, aber in Relation zur einer WaKü trotzdem eine beachtliche Fläche. Ich hab mir gedacht, daß ich da so ein Fußbodenheizungselement mit Metallrohre verwende, die alle 20cm so Metallplatten als Halterung haben, und das Ganze mit Wärmeleitkleber unter der Granitplatte klebe.

Immerhin braucht es schon ein paar kW bei der Fußbodenheizung um den Boden auf 21 Grad zu bringen. Die maximal 500W, die man an Kühlleistung aufbringen muß, müßte doch gehen, oder? Bei der Fußbodenheizung im AZ habe ich sogar das Problem, da dort die Schlauch-Wege sehr lang geraten sind, daß sich die Mitte des Raumes nicht so gut aufgeheizt wird.

PS: Die Arbeitsplatte wird sehr massiv sein und aus 3cm dickem Granit bestehen. Die Bodenfliesen haben lediglich 1cm.
 
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Ich hab mal ne Zeitlang Küchen eingebaut, die Dinger können unter direkter Sonneneinstrahlung sogar "heiß" werden.
 
sehr interessanter gedanken gang...

wenn du über eine großefläche das schlauchsystem verteiltst, sollte das gut klappen, praktisch wie eine bodenheizung nur unter der granitplatte

ich selbst hatte mal ein 20liter tank als wärmetauscher, hat auch wunderbar geklappt

kumpel von mir lässt sein trockenraum durch seine computersystem heizen...

alles ist möglich, die "kühelfläche" muss nur groß genug sein
 
Wärmeleitfähigkeit laut wikipedia:

Granit: 2,8
Kupfer, rein: 401
Kupfer, Handelsware:240…380
Aluminium (99,5 %): 236
Aluminiumlegierungen 75…235

Also nicht möglich
 
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und wenn die Kühlflüssigkeit direkt durch die Steinplatte läuft? Man könnte die Bohrungen durch Bohren, mit dem Laser, durch Erodieren o.ä. (was sagt ein Steinfachmann??) einbringen ... Am Ende der Bohrungen 180 Grad Bogen einsetzen und du hast eine Art Kühler ... nur mal so als Idee ins Blaue gedacht als Alternative Idee ...

Granit/Stein muss gehen, denn das ist ja das Prinzip der Wärmespeicherung von jedem Kachelofen und Steinplatten werden für jeden besseren (Pizza-)ofen und in jedem besseren Backofen eingesetzt. Allerdings ist das kein Granit sondern, soweit ich weiß, am besten geeignet ist finnischer Speckstein.
 
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hm, man könnte eine große Aluminiumplatte wo das Wasser durchläuft unter der Granitplatte anbringen oder wenn es aufwändig und teurer sein soll, die Aluminiumplatte in die Granitplatte einfräsen.

Fragt sich nur wie groß die Alumiumplatte sein muss um das alles passiv zu kühlen.

oder man fräst Nuten in die Granitplatten wo man Kupferrohre verklebt.
Weil so lange Bohrungen in eine Granitplatte einzubringen wird schwer werden denke ich.
 
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Und wie soll dann das Alu die Wärme abgeben wenn das in der Granitplatte umhült ist. müsste dann auch wieder lammelen haben die Wärme abgeben.

Für eine Passivkühlung müsste die Fläche riesig sein welche noch Größer wird durch die Granitplatte Außen ich denke mal du brachst min. 1m² großen Radiator
 
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BlackWidowmaker schrieb:
Immerhin braucht es schon ein paar kW bei der Fußbodenheizung um den Boden auf 21 Grad zu bringen.
Naja, mit "ein paar kW" kannst du - je nachdem, wie viel "ein paar" sind - ein ganzes Haus im tiefsten Winter beheizen, sooo gigantisch ist der Energiebedarf (und damit umgekehrt natürlich auch die "Energieabführfähigkeit") nun auch nicht.
 
Also unser großer normaler Heizkörper (200x60 cm) im WZ hat schon allein 11kW. Wie das berechnet wird, kA. Wir haben halt eine Öl-Zentralheizung.
 
Wärmeleitfähigkeit und -Kapazität sind bei ausreichender Fläche so ziemlich egal.
Ist das (improvisierte) Heizelement/Radiator engmaschig genug, sollte es beim Thema Wärmetausch keine Probleme geben.
Rohre und Schläuche sollten lieber dünn statt dick ausfallen für ein günstigeres Oberfläche/Volumen Verhältnis.
Wie da die Auswahl bei Fusbodenheizelementen aussieht, weiß ich nicht. Ich kenne es nur als Schlauch, den man dann selber mitsamt Haltern im Boden verlegt.
 
Korrektur: 2100W, muß das irgendwie falsch in Erinnerung gehabt haben.

Auf jeden Fall wäre meine Granit-Kühlung reif für das Guiness Buch, als schwerste PC-WaKü der Welt mit über 150kg.:evillol:

Eventuell könnte man doch die "Granit-Kühlung" in Reihe schalten mit einem konventionellen Radiator, der dann sozusagen den Rest erledigt wenn die Granitplatte das nicht kann, oder?
 
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Du müsstest das ausrechnen. Wärmeübergangskoeffizient, Wärmeleitfähigkeitskoeffizient sowie geometrische Abmessungen (Wärmetauschflächen) ermitteln, einfaches Modell aufstellen und ausrechnen.
So würde ich das zumindest tun.

Mag aber bisschen zu akademisch gedacht sein.

Edit: Falls du das durchziehst, wäre ich an einem Bericht sehr interessiert 😀
 
Ich denke nicht, dass es einfach realisierbar ist. Die Masse der Granitplatte ist für kurze Zeit relevant, nachdem der PC für längere Zeit gelaufen ist und sich die Platte aufgeheizt hat spielt aber nur noch die Wärmeabfuhr eine Rolle - die Granitplatte müsste also 0,5 kW an Leistung abführen können. Ein Physiker könnte wahrscheinlich ausrechnen, ob sie das schafft.

Abgesehen von der Wärmeabfuhr muss die Energie vom Wasser auf den Stein übertragen werden. Star Galaxy ist zwar kein Granit, sondern ein anderes Hartgestein, sollte aber eine ähnliche Wärmeleitfähigkeit wie Granit mit 2,8 W/(m*K) besitzen. Eisen hat 80, Silber sogar 429 W/(m*K) - Stein leitet also sehr schlecht im Vergleich zu Metall. Kalt fühlt er sich nur an, weil Holz mit ca. 0,15 W/(m*K) noch viel schlechter Wärme leitet. Das Wasser müsste wahrscheinlich tatsächlich über die gesamte Fläche der Platte die Wärme an diese abgeben.

Wenn du verrückt genug bist könntest du jetzt hingehen und aus der Steinplatte ein echten passiven Radiator machen, indem an der Unterseite viele Rillen reingefräst werden (CNC, teuer) und abschließend eine große Plexiglasplatte eingelassen wird. An einer Seite würde das Wasser dann hereingepumpt werden, dann durch die Rillen fließen und an der anderen Seite wieder die Platte verlassen und über einen Schlauch zum PC zurückkehren. Die Platte wäre dann einem Kühlblock von CPU oder GPU sehr ähnlich, nur dass der Wärmetransfer in umgekehrter Richtung stattfindet. Die Plexiglasplatte müsste dann natürlich auch mit einer hochwertigen Gummidichtung vernünftig abgedichtet werden.

Es wäre schon ein verdammt cooles Projekt, wenn man es richtig macht - ob aber die Wärmeabfuhr der Granitplatte ausreicht kann dir nur ein Physiker sagen.
 
Durch die geringe Wärmeleitfähigkeit bekommst Du die Wärme kaum abgeführt. Du müsstest im Stein/am Stein die Schläuche mit derart vielen Windungen verlegen, da wäre der Abtransport der Wärme kaum besser als wenn die Schlauchwindungen so offen liegen.
Ihr missversteht da etwas: der Stein am Ofen dient nicht der Wärmeabfuhr, sondern als DÄMPFER. Er soll eine gleichmäßigere Wärmeabgabe gewährleisten, wozu auch gehört Wärme zu speichern und abzugeben wenn im Inneren kein Feuer brennt. Merkt man auch an Fußbodenheizungen - da machst Du nicht mal kurz den Raum warm, das braucht seine Zeit.

Klar kannst Du versuchen die Granitplatte etwas zu heizen, Dir wird auch etwas Energie aus dem Kühlkreislauf dafür abgehen. Aber um die raschen Temperaturschwankungen in einer WaKü abzuführen taugt das nicht. Dazu bräuchtest Du nicht nur Deine Granitplatte, sondern auch deutlich mehr Wasser mit entsprechend viel Kontakt zum Stein.
Und nimm dafür lieber eine Teichpumpe oder etwas Großes aus der Aquaristik...
 
Obvision schrieb:
Mag aber bisschen zu akademisch gedacht sein.

Streiche bisschen, setzte super duper hyper extrem ein.:D

Was ich mir auch vorgestellt habe, wäre Kupferplatten zu nehmen à la:




Dann noch 5-10m von so einem Kupferrohr:

in schlangenform biegen, auf die Platten löten, dann die Kupferplatten von unten auf die Granitplatte mit Wärmeleitkleber kleben, et voila.
Ergänzung ()

Obvision schrieb:
So würde ich das zumindest tun.

OK, bitte mach mal:

Maße Arbeitsplatte: 2240 x 850 x 30 mm

Masse (geschätzt von der Verkäuferin): ca. 150kg

Dann rechne noch 6 solcher Kupferplatten wie oben, und 10m Kupferrohr wie oben,

und viel Spaß beim rechnen.:evillol:
 
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