Warum beschweren sich so viele, dass das Geld nicht reicht aber machen nichts dagegen?

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Arbeiten die sozial relevant sind müssen gut entlohnt werden. Ich würde da gar nicht beim Müll anfangen, sondern eher bei den unterbezahlten Mitarbeitern der Polente. Anschließend kann man dann Politiker richtig bezahlen, damit die guten nicht in die Wirtschaft wechseln.
 
Ich persönlich möchte das gar nicht machen. Deswegen mache ich es auch nicht. Ich genieße da ein gutes Stück Geburtsglück: In DE aufgewachsen, höhere Schulbildung ermöglicht bekommen und damit bessere Grundvoraussetzungen bei der Berufswahl.

Es war also gar nicht explizit auf die Müllabfuhr gemünzt, sondern generell auf unbeliebte Berufe. Ein für mich besseres Beispiel wären Pflegeberufe. Die sind auch körperlich anstrengend, erfordern Fachwissen und Sprachkentnisse, haben fiese Arbeitszeiten und sind auch nicht toll bezahlt.
 
Mit ihren ganzen Diäten-Erhöhungen, ja die lassen es sich gut gehen, nur der Normalsterbliche Bürger hat kein Anrecht darauf oder natürlich in Form dieser bescheidenen Einmalzahlung, den Treppenwitz schlechthin.
 
Pinabuzz schrieb:
[...]Aber wenn man diese fragt, wieso man nichts dagegen tut (z.B. sich weiterbilden, neuen Job suchen etc. pp.) kommen die gängigen Ausreden wie "wenn es so einfach wäre", "du bist ja noch jung du hast es leicht".[...]

Ängste: Angst vor Veränderung, Angst vor Scheitern, Angst vor Bewerbungen etc.

Das trifft auch Akademiker:
Wie viele Akademiker haben denn mehr als einen Master-Abschluss? Oder überhaupt einen? So ein MBA macht sich nebenher fast von selbst.


Viele Menschen haben kein realistisches Bild auf sich selbst. Sie überschätzen sich ebenso wie die Wichtigkeit ihrer Person und ihres Berufes und möchten dennoch immer mehr und mehr und mehr.

Viele vergessen auch, dass sie sich ihren Beruf frei aussuchen können und ausgesucht haben. Wer die letzten 20 Jahre Friseur wurde und jetzt mies verdient, der wusste das bereits vor Beginn der Ausbildung. Dasselbe gilt für andere Branchen.


Das Gehalt spiegelt letztlich auch vor allem wider, wie leicht oder schwierig jemand zu ersetzen ist.


@Knecht_Ruprecht

Pflegekräfte sind gar nicht so mies bezahlt wie oft geglaubt wird. Und es ist ein sicherer Arbeitsplatz. Ein Vorteil, der ganz oft nicht gesehen und unterschätzt wird.

@Andy4

Wenn dir dein Gehalt nicht ausreicht, ändere etwas daran. Aber über Geldgeschenke der Allgemeinheit zu meckern, das empfinde ich als dreist!
 
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@chris12

Deren Rentenerhöhung ist ja auch an die wirtschaftliche Entwicklung gekoppelt, wobei Minus nicht möglich ist...
 
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Pinabuzz schrieb:
... dressierter Affe ..., Kassen etc. ...

Setze dich doch mal für einen kompletten Arbeitstag an die Kasse und mach den Job, vielleicht siehst du dann den Job und die Leute, die den Job ausführen, mit anderen Augen an.
 
es ging um die einmalzahlung.
@Andy4
diesen job hab ich vor etwa 45 jahren in lindau gemacht. war eine viecherei, insbesondere auf der insel, mit ihren alten, verschachtelten häusern. nach 30 cm neuschnee hats auch keine freude gemacht, usw.
diese arbeit wurde schon damals überdurchschnittlich gut bezahlt
 
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@Necrox

Ich denke, das ist der Punkt:
Ich behaupte von mir, ich könnte mich morgen für einen Tag an eine Aldi-Kasse setzen und den Tag irgendwie überleben, ohne, dass alles zusammenfällt. Ich könnte mir das auch über wenige Tage maximal erarbeiten, mich reinfuchsen, learning by Doing.


Jetzt setze mal 10 zufällig ausgewählte Aldi-Kassierer an das Schweißen von T24-Stahl, die Bearbeitung von Steuern im Finanzamt oder die juristische Prüfung einer Gesellschaftsrechtthematik.


Das heißt nicht, dass Menschen, die an Kassen sitzen weniger wert sind! Da bitte ich doch sehr um Trennung der Sach- von der Emotionsebene.
 
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Die Idee mit "höherwertigen" Jobs, bringt ein paar Probleme:
  • ohne die "einfacheren Arbeitsplätze" funktioniert keine Gesellschaft (jetzt einmal von Utopien abgesehen)
  • nicht jeder hat das Potential ein höheres Level zu erreichen
  • es gibt keine endlose Zahl an Stellen so dass ein nur eine gewisse Menge Menge Personen aufsteigen kann
  • usw.
Wenn ich es mal auf mich beziehe, ich habe eine abgeschlossene Ausbildung und arbeite als Fachkraft, gefühlt gibt es 1.000 mögliche Weiterbildungen dich ich machen könnte oder ein Studium, nichts davon würde mich aktuell finanziell besser stellen. Innerhalb meines Arbeitsplatzes gibt es eine Person die über mir steht, der Rest ist auf einer Ebene mit mir, zum Teil mit Ausbildung wie ich oder mit Studium, finanziell macht es keinen Unterschied.

Bliebe also nur die Möglichkeit die Einrichtung zu verlassen, hier stoßen wir aber auf das gleiche Problem, einzelne Leitungsstellen und viele normale Stellen, je nach Größe der Einrichtung kommen noch 1 oder 2 Ebenen dazu, aber schon die Ebene über mir hat mit meiner eigentlichen Arbeit zu ~ 80 % nichts mehr zu tun. Spezialisiere ich mich, bekomme ich nur andere Stellen, finanziell ändert auch das nichts, nur die Aufgaben verlagern sich.

Ziel einer Gesellschaft sollte es sein, dass anerkannt wird, das jeder seinen Beitrag leistet und davon leben kann. Wertschätzung ist ein Wort das ich oft höre, das bedingt Entlohnung, Arbeitsplatzqualität und die gesellschaftliche Anerkennung.

BTW: Jemand der den Müll entsorgen möchte darf erst einmal die Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft Ausbildung machen, also nichts von wegen 30 Minuten Anleitung. ;)
 
Der TE hat die Schule anscheinend auch nach der Grundschule abgebrochen oder wie kommt sonst so eine Frage in einem Forum wir Computerbase zustande?
 
Pinabuzz schrieb:
kommen die gängigen Ausreden wie "wenn es so einfach wäre", "du bist ja noch jung du hast es leicht"
Haus, Familie, Kinder, Alter.
Wenn du zu einer Firma sagst: "Schweden? Morgen? Gerne" sind deine Chancen eventuell höher, als jemand, der irgendwo fest gebunden ist.
Und nein, umziehen ist oftmals auch keine Option, weil eventuell der Partner keine Arbeit findet oder die Bude zu teuer wird.

Pinabuzz schrieb:
Warum sollte man eine Kassenkraft bei Netto (fast) so viel bezahlen wie jemand, der eben nicht nach der 9. Klasse die Schule verlassen und sich weitergebildet hat?
Du kannst gerne bei Netto einräumen gehen, inklusive unbezahlter Überstunden, wie das der Verein gerne macht!
Und wenn du dir einen 6h Job nicht leisten kannst, weißt du warum.

Pinabuzz schrieb:
Ich glaube, Lidl, Aldi und co. könnten mehr Kosten ( = und somit Spielraum für Aktionen) sparen, wenn alles automatisiert z.B. per SB Kassen oder Roboter im Lager geht.
Ich vergleiche da gerne ALDI Süd und Nord: in Rostock wird jede "überflüssige" Stunde eingespart, stehen die Kunden halt dumm an der Kasse und gleichzeitig wird kaum eingeräumt.

Willkommen in der Realität
 
Die Frage nach gerechter Entlohnung gab es ja schon immer und wird es auch immer geben.
Argument A:
Ich selbst bin Netwok Security Architect. Wie viele können wohl nach einer Woche Einarbeitung meinen Job machen? Sehr viel mehr als 1% dürften es nicht sein, also verdiene ich es, mehr Geld zu bekommen?
Argument B:
Ich telefoniere den halben Tag und sitze mir quasi den ganzen Tag gemütlich den A**** platt. Jemand anderes reißt sich selbigen jeden Tag auf, ist bei Wind und Wetter draußen, arbeitet härter und länger. Verdient der es nicht, mehr als ich zu bekommen?
Für beides kann man argumentieren, und ich selbst finde es ungerecht, dass A in unserer Gesellschaft sehr viel schwerer wiegt.
 
Schlumpfbert schrieb:
Die Frage nach gerechter Entlohnung gab es ja schon immer und wird es auch immer geben.
Argument A:
Ich selbst bin Netwok Security Architect. Wie viele können wohl nach einer Woche Einarbeitung meinen Job machen? Sehr viel mehr als 1% dürften es nicht sein, also verdiene ich es, mehr Geld zu bekommen?
Argument B:
Ich telefoniere den halben Tag und sitze mir quasi den ganzen Tag gemütlich den A**** platt. Jemand anderes reißt sich selbigen jeden Tag auf, ist bei Wind und Wetter draußen, arbeitet härter und länger. Verdient der es nicht, mehr als ich zu bekommen?
Für beides kann man argumentieren, und ich selbst finde es ungerecht, dass A in unserer Gesellschaft sehr viel schwerer wiegt.
Nun, wenn B2 nach der 9. Klasse die Schule abgebrochen hat, während A weiter bis zum Abi, Bachelor, Master hingesetzt und evt. promoviert hat, was auch i.d.R. 3+4+2+3 Jahre in Anspruch nimmt, insbesondere in wie du sagst so einen (geistig) anspruchsvollen Job, dann ja, hat dieser es verdient.

andi_sco schrieb:
Haus, Familie, Kinder, Alter.
Wenn du zu einer Firma sagst: "Schweden? Morgen? Gerne" sind deine Chancen eventuell höher, als jemand, der irgendwo fest gebunden ist.
Und nein, umziehen ist oftmals auch keine Option, weil eventuell der Partner keine Arbeit findet oder die Bude zu teuer wird.
Das ist illusion. In einem Land wie Deutschland findet jeder Arbeit. Eventuell bedarf es natürlich, dass man einige Voraussetzungen mitbringt oder sich diese erarbeitet. Das ist das gleiche wie wenn ich sagen würde, ich will morgen Programmierer werden, ohne je auch nur ein Programm geöffnet zu haben. Ich habe drei Optionen:
1. Ich eigne mir das Programmieren an (was übrigens auch nach/vor der Arbeit geht)
2. Ich hänge den "Traum" an den Nagel.
Oder eben Option 3, welche von den meisten gezogen wird: Ich lamentiere lediglich wie schlecht mein Leben und meine Arbeit doch ist, und wie besser es wäre wenn ich Programmierer wäre. Ohne, irgendwas zu machen.

Es gehört auch offen für Neues zu sein, und dazu gehört eben auch eine etwaige Umorientierung. (Abendschule? Bootcamp? Wochenende?)
Während andere am Wochenende / nach Feierabend saufen gegangen sind, habe ich meinen Master angestrebt. Es ist schon möglich, viele wollen das eben aus Bequemlichkeit nicht. Ja, ich glaube Bequemlichkeit ist hier der ausschlaggebende Punkt. Klar ist es "cool" nach der 9. Klasse nicht mehr in die gottver... Schule zu müssen, klar ist es gut, dass man irgendeine Ausbildung als Schreiner oder so anfängt und bereits paar Kröten verdient. Dies ist jedoch nur sehr kurzsichtig bedacht. Sofern man als Geselle nicht ultra gut (oder als Absolvent ultra schlecht) bezahlt wird, hat man den Break-Even-Point ob sich ein Studium lohnt i.d.R. nach einigen Jahren erreicht. Insbesondere, wenn es um die Beförderung in die Managementebene geht.
 
Pinabuzz schrieb:
klar ist es gut, dass man irgendeine Ausbildung als Schreiner oder so anfängt und bereits paar Kröten verdient. Dies ist jedoch nur sehr kurzsichtig bedacht.
Dann sollen deiner Meinung nach alle Studieren etc. um mehr Geld zu verdienen.. Okay, kann man machen.

Und wer baut dann am Ende den Schreibtisch an dem du deine Masterarbeit schreibst, wenn keiner mehr seine Schreinerausbildung macht, weil der Job nicht ausreichend bezahlt wird - damit man davon vernünftig leben kann?
 
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NasterX21 schrieb:
Dann sollen deiner Meinung nach alle Studieren etc. um mehr Geld zu verdienen.. Okay, kann man machen.

Und wer baut dann am Ende den Schreibtisch an dem du deine Masterarbeit schreibst, wenn keiner mehr seine Schreinerausbildung macht, weil der Job nicht ausreichend bezahlt wird - damit man davon vernünftig leben kann?
Es gibt auch Leute, die irgendwo 1000€ im Monat verdienen (und irgendwie durchkommen) und ihren Job - oder eher Hobby - nie und nimmer missen wollen. Das sind aber eben die allerwenigsten. Und die sind sich meist bewusst, in welcher Situation die sich befindet ("Der Job macht mich zwar nicht reich, aber ich habe hier alles was ich brauche"). Mein Post, und ich wiederhole, bezieht sich lediglich auf die Leute die nur am jammern sind, aber 0 dagegen unternehmen wollen. Die meisten also, die irgendwo reingerutscht sind und nicht wieder rauskommen - wollen. Und in einem Land wie Deutschland kommt man auch mit ALG1/H4 durch. Nicht gut, aber man kommt durch (sofern es nur temporär ist versteht sich).
 
@Pinabuzz Also ich vermute mal das Du noch sehr jung bist und noch keinerlei Lebenserfahrung hast weil Du sonst nicht so einen Quatsch hier verzapfen würdest. Lern mal ein bisschen das Leben kennen, verdaue Schicksalschläge, denke drüber nach und dann meldest Du Dich wieder
 
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Aktuell, und in den nächsten Jahren wahrscheinlich noch mehr, verdienen viele Handwerker, die schon nach der 9. oder 10. Klasse keinen Bock mehr auf Schule hatten, sowieso mehr oder gleich viel wie viele Akademiker.

Außerdem kann man auch ein super intelligenter und strebsamer Mensch sein, 1,0 Abi, Bachelor, Master, Promotion, aber in einem Bereich arbeiten, der schlecht bezahlt ist (Idon würde jetzt die meisten Geisteswissenschaften nennen :D).

Letztlich kommt es doch immer darauf an, was kann ich, woran hab ich Spaß, besteht genügend Bedarf an dem was ich kann? Bin ich leistungsbereit? Hab ich den Willen, länger zu lernen?

Oder, um es mal mit einem (schlechten) Beispiel zu untermauern. Soll der beste Diskuswerfer der Welt einfach auf Fußball umschulen, weil er von seinem Sport nicht wirklich leben kann, der Fußballer, auch wenn er nur besserer Durchschnitt ist, aber deutlich mehr verdient?
 
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Hatecore schrieb:
[...]
Wenn ich es mal auf mich beziehe, ich habe eine abgeschlossene Ausbildung und arbeite als Fachkraft, gefühlt gibt es 1.000 mögliche Weiterbildungen dich ich machen könnte oder ein Studium, nichts davon würde mich aktuell finanziell besser stellen. [...]

Als ich meinen zweiten Master angefangen habe, war mir klar, dass mir dieser nicht sofort etwas bringt. Wenige Jahre später aber konnte ich mich so in eine andere Richtung spezialisieren und das gut begründen und verkaufen.

Meine jetzige Fortbildung hilft mir auch akut nicht weiter. Aber vielleicht irgendwann? Ich werde es nicht erfahren, wenn ich's nicht tue.



Und nein, es soll nicht jeder studieren. Im Gegenteil. Aber wenn ich handwerklich arbeiten möchte, dann aktuell doch z. B. eher Elektriker oder Gas-Wasser-Installationen oder auch "irgendwas mit Holz". Und eben nicht Haareschneiden.
 
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