Warum beschweren sich so viele, dass das Geld nicht reicht aber machen nichts dagegen?

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Pinabuzz

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Mir ist dies in meinem Bekanntenkreis oftmals, insbesondere jetzt, aufgefallen, dass sich immer mehr Leute beschweren, dass das Geld ja vorne und hinten nicht reichen würde. Aber wenn man diese fragt, wieso man nichts dagegen tut (z.B. sich weiterbilden, neuen Job suchen etc. pp.) kommen die gängigen Ausreden wie "wenn es so einfach wäre", "du bist ja noch jung du hast es leicht".

Auf der anderen Seite: Wieso sollte man Jobs, die auch ein dressierter Affe machen resp. ohne gross Aufwand rationalisieren oder durch Maschinen ersetzen kann, viel besser bezahlen? Dazu fallen mir Logistik, Kassen etc. ein.

Warum sollte man eine Kassenkraft bei Netto (fast) so viel bezahlen wie jemand, der eben nicht nach der 9. Klasse die Schule verlassen und sich weitergebildet hat?
 
Pinabuzz schrieb:
die auch ein dressierter Affe machen resp. ohne gross Aufwand rationalisieren oder durch Maschinen ersetzen kann, viel besser bezahlen? Dazu fallen mir Logistik, Kassen etc. ein.
Ich finde es bedauerlich, wie Du Menschen nennst die in diesen "schlecht bezahlten" Jobs arbeiten. Ohne diese, wie Du sie nennst "dressierter Affe" würdest Du keine "günstigen Angebote bei Amazon, LIDL, Aldi und co. bekommen. Also hab ein wenig mehr Respekt.

CU
redjack
 
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redjack1000 schrieb:
Ich finde es bedauerlich, wie Du Menschen nennst die in diesen "schlecht bezahlten" Jobs arbeiten. Ohne diese, wie Du sie nennst "dressierter Affe" würdest Du keine "günstigen Angebote bei Amazon, LIDL, Aldi und co. bekommen. Also hab ein wenig mehr Respekt.

CU
redjack
Ich glaube, Lidl, Aldi und co. könnten mehr Kosten ( = und somit Spielraum für Aktionen) sparen, wenn alles automatisiert z.B. per SB Kassen oder Roboter im Lager geht. Daher zieht das Argument nicht wirklich

Ausserdem bestätigst du damit doch quasi meine Aussage. Wenn man diesen Leuten mehr zahlen würde hätten die Leute mehr Geld => Zahlungsbereitschaft etwas (teurer) zu kaufen ist da => weniger Bedarf niedrige Preise anzubieten, da es so oder so gekauft wird.
 
Ich finde deine Aussage auch unpassend.

b2t: manche Leute beschweren sich vielleicht auch einfach gern, denn ich nehme nicht an, dass eine person, von der du da sprichst, kein/en Smartphone/SmartTV oder sonstige Dinge besitzt, die eigentlich Luxus sind, aber gern als Grundbedürfnisse angesehen werden.
Mir fällt dabei v.a. auf, dass Leute, die deutlich schlechter verdienen, meist viel bessere/moderne Smartphones ("jaja, der Vertrag kostet sowieso 45 Euro im Monat, Handy gibt es gratis dazu!") und TVs haben als ich. Ich sehe hier das falsche Setzen von Prioritäten als ursächlich.
 
@Pinabuzz

Auch wenn ich damit eine Verwarnung riskiere, deine Respektlosigkeit kotzt mich an.

Cu
redjack
 
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@redjack1000 Ich hoffe, dass du dafür keine kassiert. Ich sehe das als Meinungsfreiheit an

@Ash1983 Das ist mir auch aufgefallen ,aber dann frage ich mich, warum macht man das? Geld ist für den 0815 eine endliche resource (für den einzelnen Menschen, meine ich). Ich habe zwar das Glück, gut zu verdienen. Aber ich spare auch sehr viel und wenn ich was haben will, schaue ich, dass ich nicht das erstbeste Produkt hole oder mir ein Produkt hole, welches ich mir eigentlich nicht leisten könnte.
 
Pinabuzz schrieb:
[...]
Auf der anderen Seite: Wieso sollte man Jobs, die auch ein dressierter Affe machen resp. ohne gross Aufwand rationalisieren oder durch Maschinen ersetzen kann, viel besser bezahlen? Dazu fallen mir Logistik, Kassen etc. ein.

Warum sollte man eine Kassenkraft bei Netto (fast) so viel bezahlen wie jemand, der eben nicht nach der 9. Klasse die Schule verlassen und sich weitergebildet hat?
Kann es sein, dass du noch nicht all zu viel Erfahrung in der Arbeitswelt hast, dafür aber ein Weltbild, welches grundlegend Menschen missachtest, die du selbst als dir (geistig) unterlegen ansiehst?

Grundlegend gibt es sogut wie keinen Beruf, der von "dressierten Affen" erledigt werden könnte. Egal als wie nieder qualifizierten du aus deiner Ahnungslosigkeit heraus einen Beruf ansiehst, wenn die Tätigkeiten nicht gescheit ausgeführt werden, sind die Folgekosten meist höher als man mit dem Bezahlen besser qualifizierter, motivierter Arbeitnehmer hätte. Im Zweifelsfall muss man als Arbeitgeber in Qualifikation und Motivation seiner Arbeitnehmer investieren.
Zudem missachtest du grundlegend einen Aspekt. Die Tätigkeiten die du beschreibst müssen von irgendwem erledigt werden, typischerweise mit einem Handel von Arbeitsleistung gegen Geld. Ohne entsprechendes Geld keine Arbeitsleistung und damit auch keine Umsätze/Gewinne einer Firma.
Ganz abgesehen davon, dass du Menschen abwertest, indem du sie mit dressierten Affen gleichsetzt. Komm von deinem hohem Ross und eigne dir vielleicht eine etwas zivilisiertere, der Menschenwürde entsprechenden Weltsicht an..

Und dein "ohne großen Aufwand automatisierbar", entsprechende Projekte kosten Millionen in der Entwicklung. Selbst in Hamburg am Hafen mit ihren automatisiertem Containerhafen hat es ewig gedauert und war extrem teuer. Wobei der Fall an der Stelle noch vergleichsweise simpel war, da Frachtcontainer einheitliche Maße haben und die Lademanifeste im Vorhinein bekannt sind. In den ersten Iterationen hatte das System trotzdem über 50% Leerfahrten.. Du unterschätzt da wahrscheinlich aus Unwissenheit ganz massiv den Aufwand. Vor allem wenn es um ein Umfeld mit nicht standardisierten Packungsgrößen und frei herumlaufenden "Zivilisten" geht.
Ergänzung ()

Ash1983 schrieb:
[...]
Mir fällt dabei v.a. auf, dass Leute, die deutlich schlechter verdienen, meist viel bessere/moderne Smartphones ("jaja, der Vertrag kostet sowieso 45 Euro im Monat, Handy gibt es gratis dazu!") und TVs haben als ich. Ich sehe hier das falsche Setzen von Prioritäten als ursächlich.
Niemand will sein Leben lang in einem "kann ich mir nicht leisten"-Zustand verbringen. Gerade wenn sich viele soziale Kreise über Konsummöglichkeiten definieren. Entsprechend wird es immer wieder zu Anschaffungen kommen, die rational nicht sinnvoll sind.
 
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Da kann ich nur raten: "Mein Nachbar (Ingenieur) arbeitet auch nur 40 Stunden/Woche und kann sich das leisten, also kann ich das auch." z.B.. Und die Werbung sagt uns ja auch, dass wir das brauchen. Oft sind es wohl einfache, leicht beeinflussbare Menschen (, aber nicht ausschließlich!), die so leben und sich gerade so über Wasser halten können.
In meiner Kindheit war es jedes Jahr die Stromnachzahlung, die meine Mutter immer zweifeln ließ, wie es weitergehen sollte, ok, viel Luxus hatten wir nicht, aber hätte man die abendliche Pulle Chantré weggelassen, wäre es einfacher gewesen.
 
@Pinabuzz
Also, dass man vom Handel gerade schon ganz schön über den Tisch gezogen wird, ist Fakt! Beispiel? Sonnenblumenöl (Preisexplossion und keine Verfügbarkeit, Getreide, Nudeln, Brennholz, ezt. Die ganzen Magen, die jetzt verkauft werden, sind vom letzten Jahr! Also wurden sie auch günstig eingekauft und da man jetzt so schön mit allem Paniken kann, steigen die Preise.

Und du wunderst dich, warum die Leute sich beschweren, dass ihnen das Geld nicht reicht. Die sollen sich also einfach weiterbilden und der Käse ist gegessen. Ok, bilde dich weiter und verdiene dabei nur noch die Hälfte oder zahl noch drauf! Ist ja alles kein Problem, das Geld ist ja nicht mehr da. Dann denk mal an die ganzen Rentner, die jetzt gerade auf dem letzten Cent rum kauen müssen.

Genauso ist diese Einmalzahlung von 300 Euro ein Treppenwitz. Denn dabei zahlen viele auch noch drauf. Die Energiepreise steigen und steigen, ist aber deiner Meinung nach alles kein Problem?

Und der ganze Stahl, der hierzulande jetzt fehlen wird, wurde wo produziert? Genau, in der Ukraine. Das Werk ist so groß, wie eine 50.000er Stadt.

Dann sollen wir hier auch 10 Milionen Flüchtlinge aufnehmen. Ist ja alles kein Problem. Die rennen dann zum Arbeitsamt und melden sich dort.

Ich frage dich: Wer soll das alles wie zahlen? Das Geld das in der Planung seitens unseres Wirtschaftsminister ist, existiert nicht!

Genauso wird jetzt auch die Deutsche Bahn und die ganzen Verkehrsverbünde vor die Hunde gehen, weil das 9 Euro-Ticket ein einziges Minus-Geschäft ist!
 
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Ändern tut man selten was, wenn etwas leicht unbequem ist, gerade wenn es höhere Anstrengungen erfordert. Meist muss ein etwas Positives unhaltbar anziehen oder die Ist-Situation wegdrücken. Das ist meist nicht der Fall.

Davon ab ist es häufig auch das drum rum und der Bewerbungszirkus auf den man kein Bock hat oder in den man schlicht nicht glänzt. Teilweise ist für vernünftige Stellen je nach Tätigkeit und Fähigkeiten auch ein Umzug oder längeres Pendeln nötig usw.

Ich weiß z.B. dass ich gut bin in dem was ich tue, bilde mich weiter bei dem, was ich brauch in meinem Unternehmen. Das wird aber wenig außerhalb benötigt. Auch weiß ich, dass ich mich definitiv nicht verkaufen kann. Sonst wäre ich auch nicht Softwareentwickler geworden, sondern wäre im Vertrieb tätig.

Ergo lebe ich mit einem für meine Tätigkeit deutlich unterdurchschnittlichen Gehalt. Hinkommen tue ich mit der Kohle auch problemlos, ergo drückt der Schuh nicht wirklich. Natürlich kann man hier und da auf hohen Niveau jammern weil jemand für weniger Stunden, weniger Verantwortung im gleichen Job das Doppelte und Dreifache bekommt.

Man lernt es eben anders in der Schule, wo Leistung in einer Note mündet. In der echten Welt sind es eben Sachen wie Firmengröße, Region, Branche usw. und vor allem muss man eben reden können. Ob bzgl. der Bewerbung, ob bzgl. Gehaltserhöhungen oder mehr Verantwortung oder, oder, oder.
 
Zurück zur Eingangsfrage,

das liegt m.E.n. an der Bequemlichkeit/Faulheit der Menschen.
Ja, man könnte den Job wechseln und evtl. mehr verdienen, aber mehr Geld ist auch immer nicht alles, kurze Anfahrtswege, gutes Betriebsklima, tolle Kollegen sollten in dieser Rechnung auch berücksichtigt werden.
Zum Anderen, man muss nicht jeden Scheiß auf Amazon oder Ebay oder Aliexpress kaufen, der einem gerade in den Sinn kommt, sondern vielmehr wirklich überlegen, ob ich das wirklich brauche.
Viele leben gerne über ihre Verhältnisse und wollen immer das, was man sich ja gerade nicht leisten kann, "der Nachbarsrasen ist immer grüner als der eigene Prinzip".
Da muss man sich halt mal zusammenreissen.
Wie sangen die Fantastischen Vier einst so schön "das Geld das ich nicht hab, kauft mir das, was ich nicht will".

Wobei bei dem ganzen auch unterschieden werden muss, kann ich meine Existenz nicht finanzieren, wie Miete, Essen, Kleidung....
oder ists halt mehr ein first world Problem, ob ich meine 3070ti unbedingt gegen eine 3090ti tauchen muss und ähnliches.
 
Deine Respektlosigkeit anderen Menschen gegenüber mal weggelassen. Die Preise steigen generell immer und momentan extra stark. Die Löhne hängen immer hinterher, da immer erst verhandelt werden muss und diese nicht z.B. teilweise an die Inflationsrate gebunden sind. Das gewohnte Konsumverhalten kommt bei vielen jetzt langsam an eine Grenze wo das Geld knapp wird und man es wirklich im Geldbeutel spürt.

Wie stellst du dir das jetzt vor? Das Geld ist eh schon knapp und man schiebt jetzt kurz noch ein Studium dazwischen und morgen hat man dann einen besser bezahlten Job? In deinem Kopf ist das alles "einfach", hat mit der Realität aber nichts zu tun.
 
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Bei sowas nehme ich gerne das Beispiel Müllmann.

Will kaum einer machen.

Ist ein Knochenjob.

Muss dringend gemacht werden.

Automationen des Berufes kann man sich in diversen Youtube Videos angucken (die, in denen der automatische Greifarm den Mülltonneninhalt auf der Straße verteilt, oder gleich die ganze Tonne schreddert).

Jobs wie diese, sollten exorbitant hoch bezahlt werden.
 
Pinabuzz schrieb:
Ich habe zwar das Glück, gut zu verdienen.
Das ist natürlich immer ein eine gewisse Relation zu setzen.. Grundlegender Faktor dabei ist, wo lebt man?

Pinabuzz schrieb:
Mir ist dies in meinem Bekanntenkreis oftmals, insbesondere jetzt, aufgefallen, dass sich immer mehr Leute beschweren, dass das Geld ja vorne und hinten nicht reichen würde.
Ist das denn verwerflich? Wenn plötzlich die Kosten explodieren - aber das Gehalt stagniert?
 
Neben den bereits gesagten Dingen (...) würde mich vor allem dein beruflicher uns sozialer Status interessieren? Kommst du aus eher schwierigen Verhältnissen, hast dir deinen jetzigen Lebensstandard lange und hart selbst erarbeitet und glaubst deswegen deine Thesen mit einer gewissen "Erfahrung" vertreten zu können? Oder bist du Frugalist und es nervt dich, dass man sich über materielle Nichtigkeiten aufregt?

Ein bisschen Jammern auf hohem Niveau, das macht jeder und würde ich jetzt mal bei Seite schieben. Jedoch ist nicht immer alles Fried-Freude-Eierkuchen - es gibt da verdammt viele Schicksale, Verantwortlichkeiten und Zwänge im Leben, die es einem eher schwer machen aus eventuell festgefahrenen Strukturen auszubrechen.

Und anders gefragt: Was genau erwartest du von der Diskussion in diesem Thread? Das wirkt erstmal extrem selbst überschätzend und arrogant...
 
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@GutGilliganHyde
Ich nehme an du meinst den Müllwerker, der hinten auf dem LKW mitfährt, die Tonnen einsammelt und einhakt? Warum sollte so jemand exorbitant hoch bezahlt werden? Diesen Job kann jeder körperlich gesunde Mensch nach einer 30 Minütigen Einweisung erledigen. Es sind keine Fachkenntnisse erforderlich, nicht mal Sprachkentnisse sind erforderlich. Der Beruf ist körperlich fordernd, aber weit von Höchstbelastungen entfernt. Ja, der Inhalt stinkt. Insbesondere Biotonnen mit Madenbefall sind im Sommer nicht schön. Und ja, manche Tonnen sind schwer. Insbesondere in engen Stadtgassen kann man die auch nicht immer auf den Rädern bequem zum Müllwagen rollen. Es gibt Erschwernisse, aber die gibt es in anderen Berufen auch. Oder meinst du andere Gründe, die eine hohe Bezahlung rechtfertigen?
 
die gründe von dir genügen, oder willst du das zum mindestlohn machen?
 
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Weils gelinde gesagt ein "Drecksjob" ist. Da haben die Leute schon ein Recht darauf, dass es gut bezahlt wird. Das geht je nach Ort dann auch soweit, dass die bei den Mehrfamilienhäusern klingen, die Tonnen aus dem Keller holen, leeren und wieder zurück stellen. Oder beispielsweise in Freiburg die Bio-Tonnen leeren und danach ausspühlen.
Wenn man heute diese Müllwagen sieht, wo einer drinnen sitzt und Tonne für Tonne mit dem Hebearm leert, kann ich eigentlich nur den Kopf schütteln. Alleine, was das an Diesel und Zeit kostet. Da war ein Trupp aus 4 Männern in 4 Stunden fertig und der eine Mann fährt abends um 6 Uhr immer noch rum.
 
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