Warum verbauen Hersteller Mikro USB statt USB Type C

Cookieforaday

Lt. Junior Grade
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Hallo,
Wir sind mittlerweile im Jahr 2019 angekommen und beim Stöbern von den verschiedensten Geräten viel mir auf, dass es immer noch Hersteller gibt, die kein USB Type C verbauen.

Warum verbauen die Hersteller nicht einheitlich bei Neuentwicklungen von smartphone, Kamera,.... kein USB C ein? Stattdessen werden bei günstigeren Geräten immer Mikro USB verbaut? Warum?

Vermutlich hat das mit Kostenreduktion, Lizenzen zu tun, aber von welchen Größenorndungen reden wir hier? Oder gibt es praktische Nutzen dahinter?
Es gibt doch nur Vorteile (aus meiner Sicht).

Gruß
 
Faulheit, Kompatibilität zu schwächeren Märkten. Und noch viel mehr, aber sicherlich keine Kostenersparnis
 
Der praktische Nutzen ist, dass du dir ein teureres Gerät kaufen sollst. Wie viel teurer USB C ist kann ich dir nicht sagen.
 
Marktakzeptanz ist auch ein Grund. Es gibt genug Leute bei Amazon, die sich in Bewertungen darüber beschweren, dass das neue Handy einen neuen Anschluss und die Hersteller ja nur Geld mit Zubehör verdienen wollen.
Manche Leute sind halt... technisch nicht so gewandt wie hier im Forum und können nicht verstehen, dass USB-C nur Vorteile hat.
 
Auf billigen PC-Mainboards findet man auch noch VGA-Anschlüsse, obwohl es die Hersteller zusätzlich Geld kostet (ein DisplayPort-nach-VGA-Wandler ist notwendig).

Wenn es um den Billig-Markt geht, berücksichtigen die Hersteller die existierende Infrastruktur bei der Zielgruppe. Und da ist micro-USB sehr verbreitet und USB Typ-C kaum.

Dass Kunden, die USB Typ-C wollen, dann zu einem höherpreisigen Gerät greifen müssen, ist nur ein (für den Hersteller angenehmer) Nebeneffekt.
 
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Viele setzten wohl auf Kompatibilität. Als sich die Hersteller freiwillig auf einen Ladestandard einigten war dieser mit USB micro vorgesehen. Daher ist dieser neben Apples Anschluss am verbreitetsten. Jemand der ein Gerät mit micro USB hat findet also nahe zu überall passende Ladekabel unterwegs.

Wer USB C hat ist meistens darauf angewiesen ein passendes Kabel zu haben unnd die Hersteller haben sich auch noch nicht neu verständigt, jetzt nur noch USB C zu machen.
 
@pintness
Welcher reale Vorteil bei einem Telefon, ausser das der Stecker beidseitig benutzt werden kann. ;)
Die Meisten nehmen eine Strippe nur zum Laden.

BFF
 
pintness schrieb:
können nicht verstehen, dass USB-C nur Vorteile hat.
Was halt auch nicht so pauschal stimmt. Je nach Nutzer / Nutzung gibt es eben auch Nachteile bzw. es entstehen ggf. Zusatzkosten.
 
BFF schrieb:
@pintness
Welcher reale Vorteil bei einem Telefon, ausser das der Stecker beidseitig benutzt werden kann. ;)

Ich finde, dass ist schon ein sehr gewaltiger Vorteil. So oft wie ich mich schon mit dem fummeligen Micro-USB-Stecker rumgeärgert habe.

Des weiteren:
-Wesentlich höhere mechanische Belastbarkeit und Stabilität
-Höherer Ladestrom
-Höhere Datentransferrate (jaja, wenn die Hersteller endlich mal USB3 Controller verbauen würden)
-Möglichkeit, externe Geräte über den Akku das Handies zu laden
-Einfacherer Anschluss externer Peripherie ohne zusätzlichen Adapter
- Unterstützung zusätzlicher Protokolle wie z.B. Thunderbolt für externe Displays

Und es gibt bestimmt noch viel mehr Vorteile.
Einige der Punkte greifen natürlich erst, wenn sich USB-C endgültig als Standard etabliert hat und auch USB-A vollständig ersetzt. Aber solange Hersteller noch Micro-USB verbauen, bleibt dieser Punkt in weiter ferne.

Das Argument mit den "zusätzlichen Kosten" finde ich eher schwach. Wie hoch sind denn die Mehrkosten für USB-C bei einem 200€-Handy? 50 Cent?
 
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Wenn schon Zitat dann vollstaendig. ;)

Fuer Dich und Leute wie Du duerfte USB-C interessant sein.
Fuer Leute die abends das Kabel einstecken und morgens wieder raus ziehen ist USB-C unerheblich.

Interessant fuer mein "Ollen" waere eher ein guenstiges Telefon mit drahtlosem Aufladen. Das Teil braeuchte dann gar keinen USB-Anschluss. :D

BFF
 
pintness schrieb:
Ich finde, dass ist schon ein sehr gewaltiger Vorteil. So oft wie ich mich schon mit dem fummeligen Micro-USB-Stecker rumgeärgert habe.

Des weiteren:
-Wesentlich höhere mechanische Belastbarkeit und Stabilität
-Höherer Ladestrom
-Höhere Datentransferrate (jaja, wenn die Hersteller endlich mal USB3 Controller verbauen würden)
-Möglichkeit, externe Geräte über den Akku das Handies zu laden
-Einfacherer Anschluss externer Peripherie ohne zusätzlichen Adapter
- Unterstützung zusätzlicher Protokolle wie z.B. Thunderbolt für externe Displays

Alle Punkte nicht relevant für jemanden der Abends sein Smartphone am Tisch neben dem Bett anschließt und es in der Früh wieder absteckt und ansonsten nicht mit der Buchse am Smartphone in Berührung kommt. Vermutlich für viele Anwender der Standardfall.

pintness schrieb:
Und es gibt bestimmt noch viel mehr Vorteile.
Einige der Punkte greifen natürlich erst, wenn sich USB-C endgültig als Standard etabliert hat und auch USB-A vollständig ersetzt. Aber solange Hersteller noch Micro-USB verbauen, bleibt dieser Punkt in weiter ferne.

Mag sein, dass ist den betroffenen Nutzern aber herzlich egal.

pintness schrieb:
Das Argument mit den "zusätzlichen Kosten" finde ich eher schwach. Wie hoch sind denn die Mehrkosten für USB-C bei einem 200€-Handy? 50 Cent?

Die Kosten für ein neues Ladekabel aus Kundensicht sind nicht weniger relevant. Vor allem weil technisch nicht so versierte Kunden ja davon ausgehen, dass morgen bereits ein neuer Anschluss "modern" ist damit man wieder kassieren kann.
 
Gegenfrage: Warum kaufst du dir nicht immer gleich einen neue Version von einem bereits vorhandenen Produkt?

Die Antwort lässt sich auf Deine Frage übertragen - meist kein Interesse, kein nutzen, zu hohe kosten und uU. kein Mehrwert.
 
pintness schrieb:
Das Argument mit den "zusätzlichen Kosten" finde ich eher schwach. Wie hoch sind denn die Mehrkosten für USB-C bei einem 200€-Handy? 50 Cent?
Ich finde es persönlich auch sehr zum Kotzen, dass man auf jeden Cent achtet bei der Kalkulation (Sonst könnte man Unterklasse-Produkte wohl abschaffen und für 10% mehr nur noch Mittelklasse-Produkte produzieren, die deutlich langlebiger sind, mit austauschbaren Ersatzteilen etc. Dann gibts halt keine Handys mehr für 100 Euro sondern nur noch für 120 Euro. Wenn ich jetzt ein bestimmtes Feature nutzen möchte, bezahle ich nicht nur ein Paar Euro mehr, sondern gleich einiges, da man schon wieder im Premium-Sektor ist (teilweise, je nach Feature).

Auf der anderen Seite... Rechne mal 50 Cent auf eine Million verkaufte Geräte. Und das ist ja nicht nur beim USB-Anschluss so. Display hat weniger Pixel, es ist nur ein Lautsprecher verbaut etc. Und dann rechne das mal auf alle Geräte eines Herstellers um --> Sony z.B. verkauft Laptops, Handys, Fernseher und vieles mehr. Bei jedem Produkt ein paar Cent gespart und am Ende ist der Gewinn doch um einiges Höher.
 
Das Problem ist *PLATZ* - besonders in Handys. Natürlich überwiegen die Vorteile, aber für USB-C muss zwingend ein Controller eingebaut werden, der grob gesagt mit den Netzteilen "quatscht" um eine Spannung und damit Ladungsleistung zu verhandeln, sowie Multiplexing anbieten, für USB+Displayport über den Anschluss. -> Dafür braucht es einen extra Chip + Hühnerfutter (SMD Kondensatoren/Widerstände, Ferritperlen etc.)

Bei MicroUSB konnte man darauf verzichten, das mit Widerstandsnetzwerken machen oder den Job eben an den Mikrocontroller zu hängen.

Von mir aus: MicroUSB sofort sterben lassen und auf USB-C setzen, denn das ist definitiv die Zukunft. (Alles abgedeckt von USB, Audio, Daten, Video, Displayport, Thunderbolt und damit PCI-Express)
 
BFF schrieb:
Fuer Leute die abends das Kabel einstecken und morgens wieder raus ziehen ist USB-C unerheblich.

Dann gehen wir am besten gleich wieder zu Mini-USB zurück, der ist noch billiger und macht das gleiche. :)

Natürlich braucht/nutzt nicht jeder die vollen Vorzüge von USB-C, aber alleine die Unverpolbarkeit sollte doch auch für Otto-Normal-Benutzer einen erkennbaren Mehrwert darstellen.
Der Micro-USB-Stecker tendiert auch dazu, den gesamten Bereich rund um die Buchse am Gerät zu verkratzen, wenn man nicht beim ersten Versuch trifft. Das passiert mit USB-C auch nicht mehr, da der Stecker keine spitzen Ecken mehr hat.

Aber was soll's, im Vergleich zu dein meisten Menschen bin ich wohl ein regelrechter USB-C-Enthusiast/Faschist :D
 
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