Warum verliert man mit custom Firmwares die Garantie?

calav3ra_de

Lieutenant
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Vorgeschichte:

Ich habe neulich mein Samsung Star 1 geflasht, danach ist beim betätigen der Kamerataste immer das Handy abgeschmiert.

Nur dumm, das der Updateserver von Samsung nie erreichbar war (wahrscheinlich bis heute nicht) und ich hatte keine Chance eine Originalfirmware zu bekommen. Dummerweise hab ich mir auch die Original-Firmware Version nicht notiert gehabt.

Dann mal bei Samsung angerufen, alles geschildert und gefragt, ob man über die Seriennummer die Original-Firmware Version ermitteln könne.

Die Antwort darauf war:
"Tut mir leid, ich kann Ihnen ab hier nicht mehr helfen, denn das ganze ist ja auch strafrechtlich relevant". Jaja, und ich bin der Papst.

Frage:


Klar ist eher, das natürlich eine nicht originale Firmware Gerätekomponenten falsch ansteuern könnte. Übersteuern könnte. Oder?
Aber gibt es sonst noch Gründe, warum alle Hersteller quasi die Garantie nicht mehr geben? Hätte mich nur mal so interessiert :)
 
Du könntest dir mit dem Flashen - wenn du es ganz falsch anstellst - das Handy unbrauchbar machen. Um solche Fälle nicht supporttechnisch abdecken zu müssen (kann man reparieren, ist aber aufwändig) ist eben die Regelung, dass die Garantie erlischt (wie es mit der Gewährleistung aussieht wäre interessant...). Strafrechtlich ist das natürlich vollkommen egal. Was du mit deinem Eigentum machst hat den Hersteller in dem Fall nichts zu interessieren, und die Justiz noch weniger (möchte sehen wie Samsung das der Polizei erklärt warum sie dich abholen sollen...).
 
Ja "unbrauchbar". Du meinst das es nicht mehr bootet? Schon klar, wenn der Akku während dem flashen ausgeht, zB.

Ja, witzig: Wenn das strafrechtlich relevant wäre, dann werd ich von Samsung verklagt weil ich nicht zertifizierte Firmwares aufspiele!
Denk doch mal einer an das arme kleine Handy. Im Prinzip das gleiche wie Tierquälerei. ;)


Aber was kann denn jetzt wirklich meinem Handy passieren?
 
Was fragst du auch für Sachen. Hättest du hier mal die Frage gestellt, hätte sicherlich jemand deine Frage beantworten können.
 
Sry, aber was gibt es da nicht zu verstehen? Du tust etwas, was der Hersteller nicht vorgesehen hat. Wenn dann dabei was kaputt geht, hat der Hersteller natürlich keine Lust dir die Reperatur im Rahmen der Gewährleistung zu bezahlen.

Genauso bekommst du beim Auto keinen neuen Motor wenn du die ganze Zeit im 1. Gang auf der Autobahn unterwegs bist und das deinem Händler so erklärst.
 
Dadurch kann es zu Schäden kommen, die eben nicht von Samsung abgedeckt werden. Warum soll sich Samsung darum kümmern, dass beispielsweise ein Gerät mit Custom ROM ständig abstürzt? Samsung gibt nur Garantie auf das, was sie dem Nutzer bieten. So meine ich den Sachverhalt zu verstehen.
 
Ich will technische Antworten und keine moralischen Belehrungen. Die könnt ihr behalten.
Und um Autos gehts hier auch nicht...

Außerdem ist mir klar, das es zu Schäden kommen kann. Ich frag ja ganz konkret danach.
Diese diffusen Aussagen braucht mir niemand hinterherwerfen, die kenn ich ja schon.
 
Zuletzt bearbeitet:
Fehler beim flashen -> nur halbes ROM drauf -> Handy startet nicht mehr.
Falsches ROM -> Spannungen der/des CPU/GPU/SoC passen nicht mehr -> Gerätedefekt durch Über- oder Unterspannung

Noch Fragen?
 
Normalerweise haben Handys aber ein Low-Level OS, das es eigentlich immer erlaubt die Firmware erneut aufzuspielen - auch wenn das Handy nicht mehr startet. Es wird zumindest am PC noch erkannt.
 
@TE
Vielleicht noch ein kleiner Denkanstoss bezüglich Strafrechtliche geschichten und so.
Nur mal angenommen du Flasht und es läuft schief. Anschließend schickst du dein Gerät ein als Defekt.
Der Support versucht den von dir verursachten Fehler zu beheben. Hierbei entstehen kosten die Samsung normalerweise nicht abdeckt. Dies stellt Samsung aber erst fest nachdem diese kosten entstanden sind.
Zum einen ist dies ein Betrugsversuch deinerseits und zum anderem kann Samsung Schadensersatz von dir fordern ;)

P.S.: Hier ein kleines Beispiel für eine misslungene Flash Aktion
http://www.handy-faq.de/forum/lg_optimus_speed_p990_forum/201566-lg_optimus_speed_p990_cyanogenmod_7_nightlys-84.html#post1691937
Wobei hier noch nicht klar ist was passiert ist. Aber selbst wenn es nicht am Flashen lag kann er das Gerät definitiv nicht mehr einschicken weil er nicht mehr das Stock ROM drauf bekommt ;)
 
btw. hardwarefehler sollten im übrigen ausgebessert werden, auch wenn ne cfw drauf is.

bei meinem DHD sind z.B. die Lautstärketasten total im Eimer, das is ne rein mechanische Sache, da dürfte auch niemand etwas gegen sagen. Allerdings hat der VF Händler bei mir nichtmal nach ner CFW geschaut und sofort gesagt, wir schicken dir nen neues Gerät zu.

Ich würde, gerade bei einem recht neuen Gerät, auch garnicht unbedingt angeben, dass man ne CFW drauf hatte. Alles so gut wie möglich rückgängig machen und fertig. Man ist ja niemandem verpflichtet zu sagen, was man mit dem Gerät alles im Detail angestellt hat. Wenn ses selbst herausfinden und sich dann beschweren ist das natürlich ihr gutes Recht, aber innerhalb der ersten 6 Monate müssen se dir bei nem Fehler glaube ich beweisen, dass du es mutwillig/fahrlässig herbei geführt hast udn das ist äußerst schwierig, sodass man in der ersten Zeiten, wenn man nen Gerät gekauft hat immer auf einer recht sicheren Seite steht.
 
Ja okay. Verstehe.

Nur dachte ich sowieso, das jeder Hersteller das ziemlich leicht nachprüfen kann, ob ein Gerät nach Verkauf geflasht wurde oder nicht. Gerade aus dem Grund.

Außerdem wär ich sogar bereit gewesen, der guten Dame die Seriennummer zu übermitteln. Aber bitte die Firmware-Version nennen...

Stattdessen gleich Knüppel.

Hab des olle Ding gleich als Bastlergerät bei eBay rein. Das Ding war brandneu und die Leute waren scharf auf das Zubehör und den neuen Akku.

Hab quasi 30€ in den Sand gesetzt und was gelernt.

Vor allen Dingen hab ich die FW nur draufgemacht, weil man in der Superhässlichen Oberfläche nichtmal die Menüfarbe auf schwarz oder so ändern konnte. Gab nur ein ekelhaftes rot + grün...


Naja, hätt ich mir denken können, bei so nem billigen Touchphone. :)
 
@rueckspiegel

Klar können die Hersteller meistens rauskriegen was mit dem Gerät passiert ist, also auch wenn man noch in den ersten sechs Monaten ab Kaufdatum ist....kann/darf man nicht das Gerät flaschen etc.....denn dadurch erlischt die Garantie und die Gewährleistung!

Als Beispiel...man kauft sich sich einen Laptop und die Werkstatt stellt einen Flüssigkeitsschaden fest...dann können die dir eine Rechnung stellen....auch wenn du innerhalb der sechs Monate Monate bist.....also immer schön vorsichtigt sein mit Aussagen..."Wenn ses selbst herausfinden und sich dann beschweren ist das natürlich ihr gutes Recht, aber innerhalb der ersten 6 Monate müssen se dir bei nem Fehler glaube ich beweisen, dass du es mutwillig/fahrlässig herbei geführt hast udn das ist äußerst schwierig, sodass man in der ersten Zeiten, wenn man nen Gerät gekauft hat immer auf einer recht sicheren Seite steht."

@TE

Du fragst dich immernoch warum Samsung sich so verhalten hat? Ehrlich? Wirklich? Wenn du für eine Firma arbeitest und er bietet etwas an... aber jemand verändert es und es geht schief...danach ruft er dich an und fragt nach: " Hilft mir mal...ich habe das Gerät verändert etc.....da würdest ihm sicherlich sofort helfen....schon klar
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Also "Strafrechtlich relevant" ist eine grobe Falschauskunft. Strafrechtlich deckt VÖLLIG andere Bereiche ab. Im schlimmsten Fall entstehen dem Hersteller unkosten, weil er versucht ein Gerät zu reparieren, das nicht aufgrund seiner Merkmale, sondern wegen einer Einwirkung dritter defekt ist. In dem Fall wäre das eine Verletzung der Garantiebestimmungen, also eines Vertrages, und das hat höchstens zivilrechtliche Folgen. Strafrechtlich könnte es nur werden, wenn du einen strafbaren Tatbestand wie gewerbsmäßigen Betrug o.Ä. damit ausführst. Ein Vertragsbruch ist in der Regel mit strafrechtlicehn Konsequenzen NICHT vereinbar.

Für den Fall, das du entgegen der Garantiebestimmungen ein Gerät einschickst, das aufgrund deiner Schuld oder der dritter defekt ist, und der Hersteller bemerkt diesen Umstand, werden dir dafür gewisse Kosten in Rechnung gestellt werden. Das hat eigentlich jeder Hersteller in seinen Garantiebedingungen stehen, und ist auch die schlimmste Folge die ein Privatnutzer durch sowas zu befürchten hat. Man sollte dabei aber bedenken, dass diese Inspektionen und Reparaturen mehrere hundert Euro kosten können!

Wie gesagt, strafrechtlich relevant ist für den Privatnutzer da absolut nix!

mfg
 
Ribery88 schrieb:
Du fragst dich immernoch warum Samsung sich so verhalten hat? Ehrlich? Wirklich? Wenn du für eine Firma arbeitest und er bietet etwas an... aber jemand verändert es und es geht schief...danach ruft er dich an und fragt nach: " Hilft mir mal...ich habe das Gerät verändert etc.....da würdest ihm sicherlich sofort helfen....schon klar

Klar würde ich. Wir vertreiben selbst Industrieanlagen. Teilweise basiert die Grundsoftware auf Windows XP und dahinter stecken unsere Simulationsanlagen. Es kommt mittlerweile fast wöchentlich das Mitarbeiter anrufen weil das System nicht funktioniert. Meist stellt sich dann heraus das 3rd Software installiert wurde die eigentlich nicht raufgehört. Von PowerDVD bis hin zu AutoCAD haben wir schon alles auf unseren Rechnern vorgefunden. Je nachdem wie wichtig der Kunde ist wird das reinigen oder der Rechnertausch dann verrechnet oder in Kulanz durchgeführt. Aber die wenigsten Firmen können es sich erlauben einen Kunden komplett abzuweisen.

In dem Fall war das klar ein Mitarbeiter der keinen Plan hatte, allein schon wenn er mit einer strafrechtlicher Aussage daherkommt. Samsung gilt allgemein als recht kulant was CustomRoms angeht. Nicht umsonst verteilen sie SGS2 an Entwickler im xda Forum. Die Leben zum Teil von der Community.

Und was ich an meinem Gerät ändere kann denen egal sein. Wenn ein Hardwarefehler vorliegt der nicht durch ein CustomRom verursacht wurde, hätte Samsung im Fall des Falles vor Gericht keine Chance. In den mehrseitigen Garantiebestimmungen von HTC steht zb mit keinem Wort das die Garantie verweigert wird bei einer Softwaremodifikation.

Das wäre dasselbe wenn ich mir einen Laptop mit vorinstalliertem Windows kaufe, darauf dann selbstständig Linux installiere und der Hersteller mir die Garantie für das DVD-Laufwerk verweigert...
 
sanders schrieb:
@Tronix
Der kleine aber feine unterschied zu deinem Beispiel ist die Tasache das ihr kein geschlossenes System verkauft sondern mit Xp ein "offenes"!
Bei Android musst du erst rooten. Bei XP nicht ;)

Auch wir schreiben in den Vertrag das keine Änderungen an der Software erlaubt sind, wir die Rechte an der Lizenz und am System haben und den Zugriff zum Teil über Rechte und die GPO absichern. Dennoch ist der Kunde der eigentliche Eigentümer und es ging mir zum Teil darum das wir bei Kundenfehlern den Kunden nicht "ausschließen" sondern dennoch bemüht sind ihm zu helfen. In wie weit der Aufwand dann verrechnet wird oder nicht liegt zuletzt an der Geschäftsführung. Genaugenommen profitieren sogar von solchen Problemen.

Das die Garantieabdeckung den menschlichen Fehler nicht übernimmt mag zwar der Fall sein, aber als Kunde wird er dennoch weiterhin behandelt. Im Falle vom Samsung wollte der Kundendienst den Kunden anscheinend abwimmeln und loswerden :rolleyes:
 
@Tronix
So lange ihr dem Kunden grundsätzlich die möglichkeit lasst 3rd party software zu installieren könnt ihr reinschreiben was ihr wollt ;)
Das eigentliche System verändert er ja nicht. Sprich Xp oder eure Software.

Aber keine Regel ohne Ausnahme. Wenn ein PC ein Garantiesiegel auf der Rückseite besitzt hat man trotzdem noch Garantie auf den Rechner wenn es gebrochen wurde weil ein PC grundsätzlich als offenes System zu betrachten ist.

Samsung sagt ganz klar das das Installieren eines anderen Betriebssystems nicht erlaubt ist. Ebenso die Modifikation des vorhandenen. Dies verhindert Samsung durch einen nicht direkt zugänglichen Bootloader (so lange man nicht weiß wie) und ein komplett "geschütztes" System ohne Schreib/Lese Rechte.
Außerdem wird der direkte zugriff auf Hardwareschädigende Einstellungen gesperrt. CPU Spannung und Takt z.B.

Riegelt ihr eure Systeme auch SO ab?
Ich wette bei euch ist das BIOS offen, Starten von CD USB möglich, das Gehäuse nicht verschweißt und über 3rd Party Software ohne weiteres zugriff auf sämtliche Hardware möglich. Außerdem wird euer Systemverzeichniss wohl mindestens Leserechte haben ;)
 
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