Ich denke auch dass man den TCP Packet loss nicht über die Windows Iperf Version herausfinden kann.
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Bin mit meinen Tests soweit fertig. Würde euch gern einen Überblick über die Methodologie und Fazit geben:
Ich habe insgesamt 99 Messungen durchgeführt :
3 Geräte habe ich getestet:
- Speedport 3 (Original Router der Telekom)
- Asus RX92U
- TP-Link AX72
Kanal (52) und Kanalbreite (160 Mhz) war bei allen Geräten immer gleich. Es gibt deutliche Schwankungen in der Übertragungsrate je nach Kanal. (bis zu 50% Bandbreitenverlust) Ich habe den Kanal genutzt mit der geringsten Nutzung. Jedes Gerät hatte die neueste Firmware.
4 Räume habe ich getestet immer an den selben Stellen:
- Schwarze Markierung: Router Standort
- Braune Markierungen: Testspots
Folgende Tests habe ich jeweils 3x wiederholt und den Durchschnitt aus den einzelnen Messungen gebildet
TCP (iperf3.exe -c xxx.xxx.xxx.xxx -R )
UDP (iperf3.exe -c xxx.xxx.xxx.xxx -u -b 1000M -R)
Iperf Version war 3.11
Wichtig war der Reversed mode, so dass die Wi-Fi Clients immer vom Server (per LAN angeschlossen) gedownloaded haben. Die Upload Geschwindigkeit habe ich nicht methodisch gemessen sondern nur kurz überflogen. Fazit beim Upload gleicht sich dem Download (s.u.)
Folgende Clients habe ich getestet:
- iPad Pro 2021
- HP Zbook 15 G3
Bevor ich zu den aggregierten Ergebnissen komme, habe ich die Gaming Performance über Geforce Now und Moonlight auch getestet. Beim Speedport kam es egal an welchem Standort zu Aussetzern bei der Übertragung. Geforce Now meldete schlechte Verbindung. Es gab viele Artefakte und auch Lags beim spielen.
Die beiden anderen WLAN Router haben sich nichts genommen was die Performance beim Cloud Gaming angeht, beide waren äußerst stabil und schnell in allen Räumen. Ich habe parallel beim Streaming (über Geforce Now wird nur 15 Mbit/s gestreamt) auch starke Last zusätzlich durch andere Geräte verursacht (parallel Verbindungen, viele Downloads und Streams).
Beide Geräte meisterten das ohne Probleme für das Gamestreaming. Ich hatte dabei das QoS (Quality of Service) für den Geforce Now Client auf #1 gesetzt, jeweils beim ASUS als auch beim TP-Link.
Nun zu den gemessenen Werten:
Asus und TP-Link sind deutlich schneller in der TCP und UDP Übertragungsgeschwindigkeit als der Speedport Router. Somit kann ich definitiv mit Gewinn aus dem Vergleich rausgehen und den Speedport endlich zurückschicken. Der Geschwindigkeitsvorteil ist beachtlich, der TP-Link ist fast 3x schneller als der Speedport für TCP Verbindungen.
Insbesondere in den fernen Orten wie dem Schlafzimmer spielt der TP-Link seinen Vorteil aus, auch gegenüber dem Asus Gerät. Je näher am Router, desto gleicher sind sich der Asus und TP-Link. In jedem Fall sind die Mindest-Geschwindigkeiten beider Router immer deutlich schneller als Maximal-Geschwindigkeiten des Speedports.
Auch bei den UDP Verbindungen sieht es ähnlich aus; insbesondere hier fällt der signifikant niedrigere Datagram Loss des TP-Links auf, der fast in allen Tests besser abschnitt als der Asus. Beim Jitterwert fällt wieder auf, dass die beiden Geräte von Asus und TP-Link den Speedport deutlich überholen.
Insgesamt habe ich mich entschieden den TP-Link zu behalten und den Asus zurückzuschicken. Das Asus Gerät ist B-Ware von Amazon Warehouse und kostete auch 35 Euro mehr als TP-Link, welches A Ware war (135 vs 170).
Ansonsten sind mir folgende Unterschiede aufgefallen:
- Das Gehäuseobere beim Asus wird bei Last 70° warm (gemessen mit einem IR Thermometer), TP-Link 35°
- Asus hat Tri-Band, Der TP-Link Dual-Band. Ich brauche aber kein zweites 5-Ghz Netz, daher ist dieses Feature für mich irrelevant
- Asus hat ein überladenes Routermenü, der irgendwie zu "Gamey" ist. Bietet mehr Funktionen, wovon ich aber nicht Gebrauch machen könnte. Der TP-Link ist aufgeräumter.
- Der Asus hat 4 Antennen, TP-Link 6. Auch ist das Asus Gerät angenehm kompakt.