Welcher Zweck hat die Funktion IO/Level Up genau im BIOS?

domitec

Ensign
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Ich hätte da eine Frage bezüglich der BIOS Funktion IO/Level Up auf einem ASUS P7P55D-E.

IO Level UP.PNG


Welcher Zweck hat das aktivieren der Funktion genau?

Ich habe auf der ASUS-Website versucht, mich ein wenig darüber zu informieren.

Jedoch bin ich mir nicht sicher, ob ich es richtig verstanden habe.

USB3: Beide USB3 Anschlüsse laufen unter USB3 Geschwindigkeit, die SATA 6G Anschlüsse laufen auf SATA 3G und die PCI-E Geschwindigkeit nur auf 8x statt 16x

SATA 6G: Die beiden SATA 6G Anschlüsse laufen auf SATA 6G, beide USB3 Anschlüsse nur auf USB2 Geschwindigkeit, PCI-E nur auf 8x statt 16x.

Disabled: Beide SATA 6G Anschlüsse laufen auf SATA 3G, beide USB3 Anschlüsse laufen auf nur auf USB2 Geschwindigkeit, PCI-E laufen auf x16 Geschwindigkeit.

Man hat also nur entweder oder, nicht aber wie bei den neueren Boards alles zusammen auf Hochgeschwindigkeit.

Sehe ich das richtig? :)

Hier noch die Quelle: https://www.asus.com/ch-de/Motherboards/P7P55DE/
 
Ich würde SATA6G einstellen, weil sogar Magnet-Festplatten schneller sind als 3G - von SSDs ganz zu schweigen.
Wenn die GK nur acht PCIe-Lanes hat, heißt das nicht, dass sie nur noch halb so schnell wäre. Man verliert nur ein paar Prozent.
 
Ich hatte genau das Board mit einem i7-860@3.3
Habe die SSD's nach einem Bench am Marvel-Controller lieber an die nativen Sata2-Ports von Intel gehangen, USB3 tat es ohne IO level up.
Ich würde die Spielerei sein lassen.
Übertaktete Sata- & USB-Anschlüsse klingen nicht so gut.
 
Wenn ich die SSD an den Marvel-Controller anschliesse, habe ich viel niedrigere Werte im Vergleich zum Intel Sata2-Port. Zudem oft mal Bluescreens. Sehr speziell.

Heisst das, wenn ich die Spielerei lasse, der Marvel Controller einfach mit SATA 3G läuft, die zwei USB3 Anschlüsse auf USB2 Geschwindigkeit laufen, also das Board ohne diese Spielerei gar kein USB3 und 6G unterstützt?

Oder laufen mit dieser Funktion die Schnittstellen einfach noch höher als der Standard von USB3 und 6G zulässt?
 
Die Prozessoren für das Board unterstützen nur bis zu 16 PCI Express Lanes. Mainboardhersteller packen schon lange "Features" auf das Board, die sich aber gegenseitig ausschließen. Alles zusammen wird garnicht oder nur mit starken Einschränkungen laufen. Du hast das in deinem ersten Post wunderbar zusammengefasst. Auch bei neueren Board und den dazu gehörigen Prozessoren läuft nicht immer alles zusammen was auch Hochglanz-beworben wird. Es kommt auf den Prozessor und den von Ihm bereitgestellten PCI Express Lanes ab.
 
Dass wusste ich nicht dass dies bei neueren Boards mit ,, entweder oder '' auch so ist. Spannend.

Welche Variante sollte ich denn am besten auswählen?

Wie schlimm ist es, die Graka mit nur 8x laufen lassen statt 16x?

Oder statt SATA 6G nur 3G zu nutzen, mit einer Evo Samsung 860?

Merke ich den Unterschied wirklich?

Auf USB3 könnte ich auf dem Mainboard verzichten, habe noch eine PCI-E Card mit USB3.1 Ports installiert.
 
Ich würde es auf Disabled stellen, damit hast du dann
PCIex16
USB2
Sata2 / 3G

Den USB Unterschied wirst du garnicht merken ausser du willst viele Daten auf einen sehr schnellen USB 3 Stick kopieren. Für Peripherie wie Maus/Tastatur ist es egal.

Sata2 wird deine SSD ein wenig verlangsamen, aber damit hast du immernoch maximal 300 MB/Sekunde was für den Alltag völlig reicht. Dein Windows lädt vielleicht paar Sekunden länger, aber bei Programmen und allem was von Festplatten geladen wird, wirst du wenig bzw. gar nichts davon merken.

PCIe Geschwindigkeit hingegen wirkt sich direkt auf deine Grafikkarte aus. Je nachdem welche du verbaut hast, merkt man den Unterschied zwischen x8 und x16 schon deutlich.
 
domitec schrieb:
Dass wusste ich nicht dass dies bei neueren Boards mit ,, entweder oder '' auch so ist. Spannend.
Einige/Viele Boardhersteller bauen deswegen auch gerne einen/mehrere PLX-Switche mit aufs Board, welche die PCIe-Lanes je nach Bedarf aufteilen können. Alles gleichzeitig auf max. speed zu betreiben geht da zwar auch nicht, aber die Entscheidung "entweder oder" bzw. das manuelle Umstellen wird damit abgenommen.
 
Wie hängen dann ein USB 3 Renesas Controller, ein Marvel Sata 6 Controller und ein PCI-E Grafikslot zusammen? Warum nur entweder oder und nicht alle zusammen auf Full Speed?
 
domitec schrieb:
Wenn ich die SSD an den Marvel-Controller anschliesse, habe ich viel niedrigere Werte im Vergleich zum Intel Sata2-Port.
Ja, diese alten Marvell 912x sind einfach lahm bei der Schreibperformance, die lohnen sich nicht.
domitec schrieb:
Zudem oft mal Bluescreens.
Dann dürfte noch eine alten FW verwendet werden oder Du hast noch eine alten Marvell Treiber im Einsatz. Der Marvell AHCI Treiber sollte aber gar nicht nötig sein, der AHCI Treiber von Windows (msahci bei Win 7, storahci ab Win 8) sollte reichen und auch TRIM bieten. Der funktioniert sogar mit einem RAID am Marvell 9230.

Der Punkt hinter dieser recht speziellen BIOS Einstellung bei dem Board ist, dass sowohl der Marvell 912x SATA 6Gb/s als auch der NEC USB3 Host Controller jeweils eine PCIe 2.0 Lane als Anbundung haben, die alten 50er Chipsätze aber nur PCIe 1.x Lanes (also mit 2,5Gb/s pro Richtung) haben. Erst mit den 60ern für Sandy Bridge haben sie PCIe 2.0 Lanes bekommen und erst mit den 100er für Skylake (außer beim H110/310) sind die PCIe Lanes der Chipsatz denn PCIe 3.0 geworden.

An eine PCIe 1.x Lane bekommt man aber nur so knapp 180MB/s reale Datentransferrate, was eben weniger als an SATA 3Gb/s ist und selbst für die äußeren Bereiche schneller 3.5" HDDs nicht reicht. Nun kann man die 16 PCIe 2.0 Lanes von der CPU aber P55 in x8/x8 aufteilen und genau dies macht diese Option, damit werden der Graka 8 Lanes geklaut und an eine dieser 8 Lanes kommt je Einstellung entweder der SATA 6Gb/s oder der USB3 Host Controller, der damit dann etwa so 360MB/s schafft.

Es ist eben nicht immer die CPU Performance die ein Motiv für ein Systemupgrade bietet, manchmal sind es auch die neuen Features wie die schnelleren Schnittstellen. Die per Zusatzcontroller nachgerüsteten Schnittstellen sind eben gerade damals oft so mies angebunden worden, zumal bei den Boards mit den alten 50er Chipsätzen mit ihren lahmen PCIe Lanes, dass sie sich oft nicht wirklich lohnen und sie eben mit nativen Schnittstellen (also denen vom Chipsatz) nicht vergleichbar sind. Bei USB 3.1 Gen2 und 10GbE ist dies heutzutage übrigens anderes, die Boardhersteller achten da schon mehr darauf das die Controller gut angebunden sind und damit ist die Performance eines ASM3142 nicht schlechter als die eines nativen Intel USB 3.1 Gen2 Ports und sogar besser als die der älteren ASMedia Modelle in den AM4 Chipsätzen.
 
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Holt schrieb:
Ja, diese alten Marvell 912x sind einfach lahm bei der Schreibperformance, die lohnen sich nicht.
Dann dürfte noch eine alten FW verwendet werden oder Du hast noch eine alten Marvell Treiber im Einsatz. Der Marvell AHCI Treiber sollte aber gar nicht nötig sein, der AHCI Treiber von Windows (msahci bei Win 7, storahci ab Win 8) sollte reichen und auch TRIM bieten. Der funktioniert sogar mit einem RAID am Marvell 9230.

Der Punkt hinter dieser recht speziellen BIOS Einstellung bei dem Board ist, dass sowohl der Marvell 912x SATA 6Gb/s als auch der NEC USB3 Host Controller jeweils eine PCIe 2.0 Lane als Anbundung haben, die alten 50er Chipsätze aber nur PCIe 1.x Lanes (also mit 2,5Gb/s pro Richtung) haben. Erst mit den 60ern für Sandy Bridge haben sie PCIe 2.0 Lanes bekommen und erst mit den 100er für Skylake (außer beim H110/310) sind die PCIe Lanes der Chipsatz denn PCIe 3.0 geworden.

An eine PCIe 1.x Lane bekommt man aber nur so knapp 180MB/s reale Datentransferrate, was eben weniger als an SATA 3Gb/s ist und selbst für die äußeren Bereiche schneller 3.5" HDDs nicht reicht. Nun kann man die 16 PCIe 2.0 Lanes von der CPU aber P55 in x8/x8 aufteilen und genau dies macht diese Option, damit werden der Graka 8 Lanes geklaut und an eine dieser 8 Lanes kommt je Einstellung entweder der SATA 6Gb/s oder der USB3 Host Controller, der damit dann etwa so 360MB/s schafft.

Es ist eben nicht immer die CPU Performance die ein Motiv für ein Systemupgrade bietet, manchmal sind es auch die neuen Features wie die schnelleren Schnittstellen. Die per Zusatzcontroller nachgerüsteten Schnittstellen sind eben gerade damals oft so mies angebunden worden, zumal bei den Boards mit den alten 50er Chipsätzen mit ihren lahmen PCIe Lanes, dass sie sich oft nicht wirklich lohnen und sie eben mit nativen Schnittstellen (also denen vom Chipsatz) nicht vergleichbar sind. Bei USB 3.1 Gen2 und 10GbE ist dies heutzutage übrigens anderes, die Boardhersteller achten da schon mehr darauf das die Controller gut angebunden sind und damit ist die Performance eines ASM3142 nicht schlechter als die eines nativen Intel USB 3.1 Gen2 Ports und sogar besser als die der älteren ASMedia Modelle in den AM4 Chipsätzen.

Danke, das hast du mir aber echt wunderbar erklärt!
Ergänzung ()

Dann macht es wahrscheinlich am meisten Sinn, wenn ich keine der beiden Optionen auswähle, einfach auf Deaktiviert stelle.

Dann hat immerhin die Grafikkarte volle Leistung, also 16 lanes.

Dies lohnt sich sicherlich, wenn ich viel 4K Videos auf Youtube anschaue oder grafikintsivere Anwendungen nutze, auch wenn es nur eine 1030GT ist oder?

Welche Geschwindigkeit bekomme ich dann mit einer externen PCI-E USB 3.1 Karte mit den deaktivierten Optionen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Die NVidia GT1030 hat nur 4 PCIe Lanes, daher macht es für deren Performance keinen Unterschied ob Du eine der beiden Optionen wählst oder nicht und da der Marvell SATA 6Gb/s Host Controller sowieso nicht der Bringer ist und man auch eine SSD besser an einem der SATA 3Gb/s Ports des Chipsatzes betreiben sollte, würde ich die USB Option wählen, die dürfte den größeren Nutzen bringen, wenn Du USB Platten hast.

Welche USB 3.1 Gen1 Karte willst Du denn nachrüsten? Das Board hat folgende PCIe Slots (die PCI kannst Du gleich ganz vergessen):
In einem der x1 Slots wirst Du auch nur die knapp 180MB/s bekommen die auch der Onboard USB3 Host Controller schafft, wenn Du nicht die Option USB 3.0 auswählst. Nur im PCIe Slot @x4 Mode (der natürlich kein PCIe 2.0 Slot ist, wie ASUS es schreibt), hättest Du dan mehr Bandbreite als wenn Du die USB 3.0 Option wählst, aber eben nur, wenn die Karte und vor allem der Controller dann auch wirklich 4 PCIe Lanes hat.

Die entsprechende List bei Geizhals ist leider sehr fehlerhaft, die Lindy 2x USB-A 3.1, PCIe 2.0 x4 (51057) als billigste Karte hat z.B. den ASMedia 1142 der selbst nur 2 PCIe 2.0 Lanes hat. Damit wäre an den Lanes mit nur 2,5Gb/s auch nicht mehr Bandbreite als mit dem Onboard bei aktivierter USB 3.0 Option, womit der dann ja an einer PCIe 2.0 Lanes, also einer mit 5Gb/s hängt. Soweit ich das in der Liste sehe, haben die alle entweder den ASM1142 oder den ASM2142, aber der hat auch nur 2 PCIe Lanes und mich kennen auch keinen anderen USB 3 Host Controller mit 4 Lanes.

Die einzige sinnvolle Karte für einen Slot mit 4 PCIe 1.x Lanes wäre die ASUS U3S6 gewesen, denn die hat einen PCIe Switch der die 4 langsamen PCIe Lanes in zwei schnelle PCIe 2.0 Lanes verwandelt, je eine für den USB und einen für den SATA Host Controller. Aber dies wäre auch nur so als könntest Du SATA und USB 3.0 aktivieren, da der SATA Host Controller aber auch nur ein lahmer alter Marvell 9128 ist, lohnt sich das nicht. Aktiviere USB 3 und wenn Dir die Performance des USB 3 Host Controllers nicht reicht, dann bleibt nur ein Systemupgrade.
 
Dann wähle ich am besten die USB 3 Funktion.

Danke!

Dachte ich mir eben auch dass die Sata 3 Ports über den Chipsatz von Intel am saubersten laufen.

Muss ein wenig schmunzeln dass ASUS auf Ihrer Website USB3 und Sata3 so wirbt und in Wirklichkeit sind die Optionen quasi unbrauchbar und nur Marketing. ;)

Klar sind die heutigen Boards besser und weiter als welche von 2010.

Aber immerhin ist es ein i5 1.Gen 1155er und nicht noch ein Core 2 775er, welchem ich noch ein 2. Leben geben will, für Office, Internet immer noch völlig ausreichend und um vielfaches besser als die Celerondrucken, welche heute mit Win 10 verkauft werden.

Mit der GT1030 machte ich die Erfahrung dass Youtube und ältere Games im unteren 2. Grafikslot mit 8x ruckeliger liefen als im 1. Grafikslot x16.

Bei der gekauften USB Karte handelt es sich um folgende Karte, ist USB3, nicht 3.1, sorry.


https://www.delock.de/produkte/G_89315/faq.html
 
domitec schrieb:
Muss ein wenig schmunzeln dass ASUS auf Ihrer Website USB3 und Sata3 so wirbt und in Wirklichkeit sind die Optionen quasi unbrauchbar und nur Marketing.
Die Ports haben ja die Geschwindigkeit, die Host Controller nur nicht die passenden Anbindung, aber dafür kann ASUS auch nicht, es gab damals auch keine anderen Host Controller die man hätte nachrüsten können und die 50er Chipsätze haben obendrein nur PCIe 1.x Lanes. Immerhin hat ASUS bei den Board ja einen Weg gefunden wenigstens einen der beiden Controller mit einer PCIe 2.0 Lanes und damit im Rahmen seiner Möglichkeiten, noch noch "optimal" anzubinden.
domitec schrieb:
Mit der GT1030 machte ich die Erfahrung dass Youtube und ältere Games im unteren 2. Grafikslot mit 8x ruckeliger liefen als im 1. Grafikslot x16.
Nein, die NVidia GT1030 hat nur 4 PCIe (3.0) Lanes.
Das kannst Du mit HWInfo64 auch selbst nachsehen, Klappe bei Bus alles auf bis Du sie gefunden hast und schau was bei Maximum Link Width und Current Link Width steht, da wird bei beiden 4x stehen, egal in welchem Slot die steckt,. solange der wenigstens 4 Lanes hat.
domitec schrieb:
Bei der gekauften USB Karte handelt es sich um folgende Karte, ist USB3, nicht 3.1, sorry.
USB 3.0 wurde ja praktisch in USB 3.1 Gen1 umbenannt, was für so manche Verwirrung sorgt. Die Karte hat zwar einen anderen Chipsatz, aber in einem der x1 Slot hängt sie auch nur an einer PCIe 1.x Lane also einer mit 2,5Gb/s und läuft dann auch nicht wirklich schneller als der Onboard USB3 Host Controller, wenn nicht die Option USB3 gewählt wird. Mit der Option USB3 schlägt der Onboard die Karte dann deutlich, dann hängt er ja auch an einer PCIe 2.0 Lanes direkt von der CPU.
 
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