Welches OS auf Homeserver (NAS, TVHeadend, PiHole...)

acidarchangel

Lt. Commander
Registriert
Apr. 2009
Beiträge
1.240
Hallo zusammen,
ich bin dabei mir einen neuen Homeserver zu basteln und möchte damit die zwei aktuell laufenden Rechner ablösen. Diese wären:
1. NAS auf einen HP Microserver Gen.8 mit OMV 3.0 (4x 10TB HDD SW RAID5)
2. Ubuntu Server 20.04 LTS mit PiHole und TVHeadend

Zukünftige Hardware (in etwa, teilweise schon vorhanden):
  • i7-10700 inkl. Kühler (vorhanden)
  • 32 GB RAM (vorhanden)
  • Mainboard mit min. 6 SATA Ports und einem M.2 PCIe Port (suche ich mir tagesaktuell raus zB GIGABYTE B560M DS3H V2)
  • Midi Tower (vorhanden)
  • 256 GB M.2 PCIe SSD für das OS (vorhanden)
  • 4x 10 TB SATA HDD (vorhanden s.o.)
  • NT (hatte hier an ein be quiet! System Power 9 400W ATX 2.4 o.ä. gedacht)
Wichtig: Zugriff und Nutzung finden nur aus dem LAN statt, nicht aus dem Internet!

Benötigte Funktionen:
  • Software RAID5 (mdadm) aus dem bisherigen NAS soll 1 zu 1 übernommen/eingebunden werden
  • Ablage von Medien (Fotos, Musik, Videos, Daten) (Zugriff bisher via PC und Kodi)
  • zentrale DB für o.g. Medienbibliotheken inkl. Dingen wie Watchstate usw. (aktuell via MySQL auf dem NAS)
  • SMB Zugriff
  • PiHole (derzeit auf dem Ubuntu Server)
  • TVHeadend inkl. Aufnahmefunktion (derzeit auf dem Ubuntu Server)
Optional: Ggf. wollte ich auch mal Plex anschauen. Bin bisher aus den Angaben dazu nicht wirklich schlau geworden welche Funktionen in der kostenlosen Variante enthalten sind, ob ich zwingend ein Plex-Konto haben und nutzen muss. Würde ich ungerne. Vielleicht könnt ihr mir hier helfen und mich aufklären.
Zudem habe ich in einem alten Blogeintrag gelesen, dass der FireTV Stick, bei der dort verwendeten Testsammlung mit Plex sehr langsam war und die Bilder nicht cached. Evtl. weiß jemand hier, ob das bei einem aktuellen FireTV Stick 4K Max immer noch so ist.

Clients: FireTV 4K Max und Raspberry Pi 4 mit Kodi, Android Handy, PC

Nun zum eigentlichen Thema: Ich suche für den Server ein OS, dass sich auch über längeren Zeitraum aktualisieren und auch halbwegs problemlos upgraden lässt. Bei OMV bin ich immer noch auf Version 3.0, da ein Upgrade immer nur mit viel Aufwand und Nacharbeit verbunden ist. Daher ist es auch eine Überlegung, ob ich überhaupt auf ein explizites "NAS OS" wie "FreeNAS, OMV usw. setzen soll, oder einfach einen Ubuntu Server nehme und die gewünschten Funktionen via SSH installiere und verwalte, wobei PiHole, TVHeadend und MySQL nach der Installation ja auch ein Web-Frontend zur Verwaltung bieten.

Evtl. wäre Proxmox für mich auch interessant, auch wenn ich nur einen Server virtualisiere, diesen aber auf einfachem Wege regelmäßig sichern kann (die Daten auf dem RAID5 müssen nicht gesichert werden ;) ). Oder gibt es vielleicht noch andere Ideen, die eine Aufteilung der o.g. Dienste auf mehrere virtuelle Server sinnvoll machen?

So, viel Text, aber ich hoffe, ihr könnt mir ein bisschen Input geben. Danke schonmal im Voraus!

PS: Bevor ich es vergesse: Ich habe von meinen wichtigen Daten Backups im Schrank liegen, das NAS soll kein Backup darstellen ;)
 
naja, du musst ja nicht ganze Server virtualisieren, also nicht für jeden Dienst eine VM starten, du kannst auch Linux Container (LXC/LXD) nutzen. Die bekommen auch ihre eigene IP und können alle Ports nutzen, im gegensatz wenn du alles auf einem System installierst.

Würde an deiner Stelle ein Proxmox machen, die NAS HDDs an eine VM durchreichen und dort ein NAS OS installieren. Und die ganzen Dienste (Datenbank, Pihole, TVHeadend) Container packen.

Ich selbst bin eher von der monolithischen Gerätestruktur weggegangen, aber müsste ich zurück wäre es wohl Proxmox.

unRAID wäre auch eine (kostenpflichtige) Möglichkeit. Leider kannst du da deinen RAID nicht übernehmen :(
 
Oldschool Debian.
Falls Du mit Plex nichts wirst (und Recoding nicht notwendig ist), probier mal minidlnad als DLNA-Server - bringt seine eigene DB für Medien mit, ist klein und leichtgewichtig, funktioniert einfach; kann aber eben keine Medien recoden (falls Du auf bestimmte Formate angewiesen sein solltest).
Und ist m.W. mittlerweile in den Standard-Paketquellen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: maxblank
meine 5 cent - für pihole lohnt es sich eigentlich eher, einen separaten kleinen pi zero anzuschaffen, anstatt das auf einem i7 laufen zu lassen.. oder läuft der 24/7?
 
Das geht auch komplett ohne Virtualisierung. PiHole ist nur dnsmsq das geht auf jedem Linux, wenn man das GUI nicht braucht. Ebenso ist OMV ziemlich überflüssig, ein normales debian tut es, wenn man weiß wie man die Services per CLI einrichtet.

Falls du Virtualisierung wirklich brauchst nimm Proxmox.
 
Danke euch für euren Input!

@LieberNetterFlo Wieder was gelernt. Das mit den Containern hört sich ja noch besser an, als einzelne VMs. Kann ich das RAID5 auch an mehrere Container/VMs weiterreichen? Der TVHeadend soll da zB auch drauf aufnehmen.

@Phrasendreher Das mit Plex ist halt die Frage. Geht das ohne dieses blöde Plex-Konto? Ansonsten komme ich aktuell mit Kodi und der MySQL DB auch ganz gut zurecht. Recoding ist bisher nicht nötig gewesen und wird es wohl auch nicht. Oder hat es, außer bei den Formaten, noch Vorteile?

@n8mahr Es ist ja nicht nur PiHole, sondern auch TVHeadend mit Aufnahmen, die aktuell auf einem kleinen Rechner hier laufen (komplett passiv mit einem 90W Netzteil). Dazu aktuell noch der HP Microserver, der auch eh von morgens bis abends läuft, da ich darüber auch Musik im Homeoffice streame. Wollte das gerne zusammenfassen und den Server dann 24/7 laufen lassen. Wenn Plex rausfällt, hätte ich auch noch einen i5-10500 in der Hinterhand, wobei sich die Frage stellt, wie viel Strom der i7 im Leerlauf mehr braucht und ob sich das überhaupt lohnt.

@0x7c9aa894 Mir geht es bei der Virtualisierung in erster Linie um die einfache Möglichkeit der Sicherung. Linux Basics sind vorhanden, tue mich damit aber immer wieder schwer. Daher wäre es eine recht charmante Möglichkeit eine/n Container/VM zu konfigurieren und dann komplett zu sichern. Im Notfall müsste ich nur wieder Proxmox installieren und die Backups einbinden. (Stelle ich mir zumindest so aus Erfahrung mit Hyper-V oder VirtualBox vor)
 
Schau dir TrueNas Core oder Scale an - Da kannst du locker ein paar Jails/Container -> aka "Docker" laufen lassen. Mein Plex/AdGuard/OpenVPN/Nextcloud läuft da im Jail (TrueNas Core) und verwendet die iGPU zum encoden (achtung Core + Plex Plugin können nur iGPUs verwenden, keine dGPU dafür müsstest du Scale oder so laufen lassen)
 
Da kann man eigendlich Unraid sehr empfehlen. Bei mir läuft da Pihole, als Docker, einwandfrei. Das etwas andere Raid, von Unraid, finde ich sehr empfehlenswert. Wenn da eine Festplatte ausfällt und man diese nicht wiederherstellen kann, verliert man nur die Daten dieser einen Festplatte. Auch kann man in Unraid virtuelle Maschinen laufen lassen mit direktem Zugriff auf die Hardware. Unraid startet ausschließlich von einem USB-Stick und läuft dann, ohne weitere Zugriffe auf den USB-Stick, im RAM.
 
Zuletzt bearbeitet:
acidarchangel schrieb:
Daher wäre es eine recht charmante Möglichkeit eine/n Container/VM zu konfigurieren und dann komplett zu sichern.
Ja das macht Proxmox automatisch. Kann man konfigurieren. Also z.B. wöchentlich ein Snapshop von einer VM irgendwohin zu speichern, z.B. externern NAS, oder interne HDD

Proxmox ist kostenlos, allerdings gibt es dann keine Updates zwischen den Releases, aber ohne externen Zugriff ist das OK.

Edit: Ich hab habe das so gemacht, daß die eigentlichen Benutzer Daten nicht in der VM gespeichert werden, sondern von der NAS über NFS kommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn ich das richtig sehen kann ich aber weder in Unraid noch in TrueNas mein SW-RAID übernehmen. Das ist leider auch eine Voraussetzung für mich.

@0x7c9aa894 Das hört sich doch gut an. Mir reicht es ja, ab und an das Release zu wechseln und dann das Backup wieder einzuspielen.
 
Kann Dir keine Auskunft zu Plex geben, hab's nie benutzt, weil für mich minidlnad immer die Media Streaming-Ansprüche erfüllen konnte (auch ohne Anmeldung beim Hersteller); da meine Streaming Clients die Mediendaten wiedergeben können, brauche ich auch kein Recoding.

In diesem Thread treffen einige verschiedene Philosophien aufeinander:
Einerseits blanker vanilla Server, vanilla Dienste (Demons), andererseits ein spezialisiertes OS (OMV auf Debian-Basis, TrueNAS auf FreeBSD-Basis, kostenpflichtiges Unraid auf Ich-hab-keine-Ahnung-welches-Linux-OS-Basis) mit virtuellen Maschinen oder wahlweise Containern für jeden möglichen Zweck.
Bin mir sicher, dass auch Dein i5 mehr als ausreichend Dampf für diese Zwecke haben wird, aber überleg Dir möglichst früh wie Du Deine Dienste organisiert haben willst.
Ich persönlich sehe in VM oder Docker keine offensichtlichen Vorteile für die von Dir beschriebenen Zwecke.
 
0x7c9aa894 schrieb:
Proxmox ist kostenlos, allerdings gibt es dann keine Updates zwischen den Releases, aber ohne externen Zugriff ist das OK.
Gibts schon, man muss nur die Paketquellen dafür manuell hinzufügen.
 
Phrasendreher schrieb:
Kann Dir keine Auskunft zu Plex geben, hab's nie benutzt, weil für mich minidlnad immer die Media Streaming-Ansprüche erfüllen konnte (auch ohne Anmeldung beim Hersteller); da meine Streaming Clients die Mediendaten wiedergeben können, brauche ich auch kein Recoding.
Sieht hier auch so aus. Außer dem Verzicht auf die Nutzung der MySQL DB sehe ich bei Plex für mich auch keinen Vorteil.
Phrasendreher schrieb:
Ich persönlich sehe in VM oder Docker keine offensichtlichen Vorteile für die von Dir beschriebenen Zwecke.
Wie oben geschrieben: Die einfache Möglichkeit der Sicherung.
 
Ich suche für den Server ein OS, dass sich auch über längeren Zeitraum aktualisieren und auch halbwegs problemlos upgraden lässt.
Wenn es nicht wieder ein Ubuntu LTS sein soll fiele mir da spontan Debian ein. Das läuft auch auf meinem Homeserver. Ist nicht unbedingt das bequemste OS, aber es verspricht zumindest stabilität, vergleichsweise hohe sicherheit und bringt eine ausführliche Doku mit falls man doch mal unsicher ist was das dist-upgrade angeht. Dazu ist es ein vollwertiges servertaugliches Linux und nicht nur auf NAS spezialisiert.
Wenn die zusatzfunktionen bisher auf dem ubuntu verfügbar waren gibts zumindest auch gute chancen dass die auch im debian zu finden sind. Auch umgewöhnen muss man sich kaum.

Debian ist nur etwas umständlicher an manchen Stellen, ich mounte jeden usb speicher manuell. Das ist hin und wieder komisch wenn man automatisches einbinden gewöhnt ist.
Ggf. auch ein Pluspunkt ist dass der Server mit Debian zur Not kurzfristig auch als Desktopsystem genutzt werden kann. Falls aus irgendwelchen Gründen mal bedarf besteht.
 
Bigeagle schrieb:
Wenn es nicht wieder ein Ubuntu LTS sein soll
Ich schließe eine aktuelle Ubuntu LTS Version nicht aus. Im Gegenteil: Habe ich ja bereits auf einer Kiste laufen und bin zufrieden. Sogar das Upgrade von Version 18.04 LTS auf 20.04 LTS hat problemlos geklappt.
Mir geht es in erster Linie darum, von OMV weg zu kommen, da es dort immer wieder Probleme mit den Upgrades gab. Hab damals von OMV2 versucht auf OMV3 zu wechseln (inplace). Ergebnis war, dass ich nach einem Tag Frustration OMV komplett neu installiert und konfiguriert habe.
Da der Server eh im Abstellraum ohne Monitor steht, hab ich da auch gar keine GUI laufen und mache alles übers SSH. Als PC Ersatz steht immer noch ein NB zur Verfügung ;)
 
Zurück
Oben