Werkstudent: Vollzeit in Semesterferien

HarleKiiN

Cadet 4th Year
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Okt. 2007
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103
Hallo,

folgendes zur Ausgangssituation:
- Ich bin 24 Jahre alt und studiere momentan Wirtschaftsinformatik.
- Ich arbeite neben dem Studium in einer Firma als Wekrstudent und verdiene 700€ Brutto im Monat
- Ich bekomme noch Kindergeld
- Ich beziehe KEIN baföG sondern finanziere mich durch meine Eltern
- Ich bezahle keine Krankenkasse, da ich bei meinen Elter in der privaten mitversichert bin

Nun folgendes. Ich habe die Möglichkeit in der Firma während der Semsterferien (August + September, Februar+März) Vollzeit zu Arbeiten. Ich würde dabei etwa 3200€ Brutto im Monat verdienen.

Nun ja, wie sieht es aus, lohnt sich das für mich überhaupt für dieses Jahr?
Ich meine, wenn ich 2 - 3 Monate dieses Jahr Vollzeit arbeite, dann verdiene ich zwar sehr viel mehr, aber was muss ich da rechtlich beachten? Das Kindergeld geht sicherlich flöten - muss ich das bereits gezahlte Kindergeld zurückzahlen? Krankenkasse muss ich dann sicherlich auch selbst suchen, oder?

Was gibt es rechtlich und finanziell zu beachten? Welche Kosten kommen noch auf mich zu? Muss ich die Krankenkassenbeiträge dann für das ganze Jahr nachzahlen? Ich habe von solchen Dingen leider keine Ahnung und wäre für jede Hilfe dankbar!

mfg
harle
 
Ein sehr komplexes Thema, dass man hier vielleicht besser nicht mit Halbwissen erschließen sollte. Mir hat meine Krankenkasse immer kompetent weitergeholfen, wenn es ums Arbeiten neben dem Studium ging. An diese solltest Du Dich wenden. Zudem haben durch die Studiengebühren viele Institute Studienberater einstellen können, die eigentlich auch für solche Dinge zuständig sind. Aber der erste Ansprechpartner wäre für mich erstmal die Krankenkasse.
 
Mein Wissensstand: Man darf 2 Monate hintereinander mehr als 400€ verdienen und insgesamt so ca. 7600€ im Jahr, um ohne Steuern zu bleiben.
Aber da du ohnehin schon 700/Monat bekommst, verstehe ich das sowieso nicht.
 
Das meinte ich mit Halbwissen. Nichts für Ungut, aber bei solchen Themen sollte man auf Nummer sicher gehen. Zwischen 400 und 800 Euro gibt es für Studenten seit einigen Jahren eine Gleitzone.
 
Ok Danke Tankred, genau das werde ich gleich mal machen. (also eifnach mal anrufen)

mfg
harle
 
Bin kein Steuerfachmann, aber so wie ich das in den letzten Jahre für mich berechnet habe, hat es mal immer hingenhauen:

Nichts desto trotz gilt der Arbeitnehmerfreibetrag i. H. v. etwa 7600 EUR, den man Brutto (abzgl. Werbungskosten) nicht überschreiten darf, wenn man keine Steuern zahlen will.

Überschreitet man diesen Betrag, bekommt man 1. die gezahlten Steuern nicht einfach komplett zurück sondern ist auch als Student ganz normal EK-Steuer-pflichtig, und 2. verliert den Anspruch auf Kindergeld für das vergangene Jahr und muss auch das zurückzahlen.
 
Ob oben genannter Betrag um die 7600€ aktuelle ist, weiß ich nicht.
Das mit den 2 Monaten hintereinander muss korrigiert werden: 50 Tage im Jahr oder der Betrag, dann bezahlst du keine Einkommenssteuer bzw. kannst sie übern Jahresausgleich wiederbekommen. Du liegst aber mit deinem Monatsgehalt ohnehin drüber... also wird daraus nichts.
Die anderen Beiträge (KV, usw.) sind dann entsprechend deinem Gehalt für die Semesterferienarbeit höher. Solltest aber wie gehabt bei deinen Eltern mitversichert sein (geht bis einschließlich dem 25. Lebensjahr), bis der Betrag überschritten wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich bin Diplomand und habe das "Problem" das ich im Jahr über die 7800 Euro Grenze komme. Das Resultat heisst zum einen Entfall des Kindergeldes und zum anderen Entfall der Familienversicherung. Bei rund 150 Euro Kindergeld gehen mir dadurch im Jahr 1800 Euro verloren die ich quasi reinarbeiten muss. Zudem kostet mich meine private Versicherung als Student nochmal 165 Euro im Monat, da mich die gesetzlichen Krankenkassen erst nach Studienabschluss wieder versichern dürfen, was nochmal 2000 Euro im Jahr kostet. Jetzt ist halt die Frage ob es sich wirklich für dich lohnt "mehr" zu verdienen.

12x700€ = 8400 - 900 Werbepauschale = 7500

Du bewegst dich momentan bereits an der Einkommensgrenze. Falls du die 4 Monate Vollzeit arbeitest musst du für das gesamte Jahr das erhaltene Kindergeld zurückzahlen + Nachzahlung der Krankenversicherung (ebenfalls zum 1.1.). Dein Verdienst reduziert sich dadurch für die 4 Monate auf einen Betrag der sicherlich etwas mehr bringt als die 700 Euro normal.

HF @ rechnen. Gut machen sich für solche Rechenspiele auch immer Finanzberater, so einen hab ich vorher konsultiert.

Entfall von Kindergeld und Familienversicherung resultiert daraus das man ab einem Einkommen von mehr als 7800 Euro im Jahr nicht mehr den Status KIND erhält, auch wenn man jünger als 25 ist.

Rechenspiel:

3200 Euro bedeutet 613,91 Euro Lohnsteuer + 33,76 Soli + 49,11 Kirchensteuer
bleiben rund 2500 übrig

4 x 2500 = 10000 Euro
8 x 700 = 5600 Euro
macht 15600 Euro Jahresverdienst (eindeutig mehr als 7800 Euro)
15600 - 1980 Euro Krankenkasse (privater Beitrag ca. 165 Euro im Monat min.)
du hättest dann aufs Jahr gesehen 13620 Euro

würdest du normal weiter arbeiten hättest du 8400 Euro + 1800 Euro Kindergeld

13620 > 10200 = 3420 (rund 10,70 Euro Stundenlohn Netto für die 20 Stunden Mehrarbeit in den 4 Monaten)

Dein Gewinn wäre 3420 Euro. Jetzt musst du entscheiden ob du dafür das Gerenne und die Mehrarbeit auf dich nehmen möchtest.

ZUSATZ: Wichtig ist noch zu sagen das du als Werksstudent dann im Vertrag UNBEDINGT 20 Stunden stehen haben müsstest, da du bei einer Arbeitszeit von mehr als 20 Stunden pro Woche automatisch in die normalen Steuern kommst und dann werden volle Abgaben fällig.
 
Zuletzt bearbeitet: (auf Privat gerechnet, da du ja privat versichern müsstest)
Wobei noch zu ergänzen ist:
Schaue evtl. nach einer günstigeren Krankenkasse. Selbst versichern kann man sich auch schon ab 133€ im Monat (weiß ich aus eigener Erfahrung :).
 
Man sollte dabei auch auf Stationäre Vorteile verzichten. Meine reine Krankenkasse kostet 150 Euro, der Rest ist Pflegeversicherung.
 
Ui Danke schon mal für die vielen Antworten!!!

@uh.noster
Kurze Frage, wo sind in deiner Rechnung die Versicherungsbeiträge für Arbeitslosenvers? Ich meine, wenn ich die 7600€ Marke knacke muss ich die doch sicherlich auch bezahlen, oder?

Ansonsten sieht das ja schon mal ganz gut aus. Ich denke 3000€ zusätzlich sind ein wenig Lauferei schon wert.

Im Januar nächsten Jahres werde ich 25, dann ist eh erst einmal Schluss mit Kindergeld. Vielleicht sollte ich es dieses Jahr bleiben lassen und ab dem nächsten Jahr diese Möglichkeit nutzen, dann könnte ich auch gleich meine Stunden von 17h/Woche auf 20h/ WOche hochfahren und 800€/Monat regulär verdienen. Hm... alles nicht so einfach...

Trotzdem erst einmal vielen Dank euch allen!

mfg
Harle
 
Solange dein Vertrag auf 20 Stunden die Woche begrenzt ist hast du keine Sozialabgaben zu leisten. Sobald da 21-40 Stunden auftauchen musst du auch als Student diese Abgaben Leisten.

Falls du generell deinen Verdienst auf 800 Euro in den anderen Monaten anheben kannst kommen noch ein paar 100 Euro am Ende mehr raus. Da du dieses Jahr die Monate Februar und März nicht mehr voll arbeiten kannst würde ich dir dringend raten nicht mehr zu arbeiten in August und September, da du sonst statt 3600 Euro abziehen müsstest (statt 5000 Euro nur 1400 verdient) und du dann Verlust machen würdest für dieses Jahr.

Ab nächstem Jahr würde ich dann für 800 Euro arbeiten und die Semesterferien voll (sofern du Zeit hast). Sobald du einmal davon nicht voll arbeiten kannst machst du aber ziemlich Miese! Sei also Vorsichtig bei deiner Entscheidung.
 
Wieso bist du eigentlich bei 700 € Brutto noch bei deinen Eltern versichert? Hab bei diversene Krankenkassen nachgefragt und die meinten über 400 € müsste man den Studententarif abschließen ansosnten betshet kein versicherungsschutz
 
Deine Eltern waren wahrscheinlich gesetzlich versichert, seine sind privat versichert.
 
Mensch Harle, dann weiß ich ja wer den nächsten Skatabend finanziert wenn ich wieder in Berlin bin....
 
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