Wie gut muss das Englisch im Informatikbereich sein?

Peter_2498

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Hallo,

ich bin selbst gerade noch im Master Mathematik und bin gerade auf der Suche nach Praktika und Werkstudentenstellen. Immer häufiger lese ich bei dem Anforderungsprofil "sehr gute Englischkenntnisse"(es geht um Stellen im Bereich der Informatik).

Was heißt das genau? Ganz ehrlich, das schreckt mich irgendwie ab. Ich muss sagen, dass Englisch in der Schule nicht mein Lieblingsfach war und wenn mit "sehr gute Englischkenntnisse", Englisch auf Muttersprachler-Niveau gemeint ist, dann kann ich sowas zumindest aktuell vergessen. Ich habe allerdings mitbekommen, dass das Anforderungsprofil, so wie es ausgeschrieben ist, vielleicht nicht ganz den realen Anforderungen entspricht.


Wie gut ist mein Englisch gerade?

Also ich muss mich schon seit dem Bachelor regelmäßig mit der englischen Sprache auseinandersetzen (StackExchange oder andere englischsprachige Foren, wo ich regelmäßig was lese oder auch Fragen stelle; Reddit gehört auch dazu). Mittlerweile würde ich sagen, dass ich gar kein Problem habe die meisten Dinge zu verstehen. Auf YouTube schaue ich seit Jahren Videos auf Englisch, die ganzen Fachbücher aus der Informatik sind meistens auf Englisch und ich hatte schon Uni-Kurse auf Englisch und nichts davon ist in irgendeiner Weise ein Problem. Das Reden dagegen ist etwas holprig, da ich eher selten mit jemandem auf Englisch reden muss.


Würde das trotzdem ein Problem in der Arbeitswelt darstellen, wenn gezielt von sehr guten Englischkenntnissen die Rede ist?
 
"Sehr gutes Englisch" bedeutet in der Regel, dass du eine fachbezogene Konversation führen kannst oder dich verständlich und ohne dauerhaftes dahinstammeln durch ein fachliches Gespräch manövrieren kannst.
Wenn alle deine Angaben im Eröffnungspost korrekt sind, sehe ich da eher kein Problem, auch wenn du kein hervorragender Sprecher bist.
Muttersprachlerniveau ist jedenfalls nicht gemeint.

Mindestens das Level C1 halte ICH PERSÖNLICH für eine gute Sache, für derartige Jobs würde ich mich ungern bewerben wenn ich unter B2 läge. Für einige reicht aber auch schon B1.

Hier die Erklärung:
https://en.wikipedia.org/wiki/Common_European_Framework_of_Reference_for_Languages

Auch eine imho gute Idee:
Einfach mal einen TOEFL oder OOPT Test ablegen, die Kosten halt etwas Geld, aber in der Bewerbung macht sich das recht gut.
 
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Du bist besser als ich und ich habe seit Jahren internationale Projekte die komplett auf Englisch ablaufen. Manchmal, gerade wenn ich der einzige nicht Muttersprachler bin, wirds schwer, wenn die Diskussionen zu hektisch werden aber zu 99% ist alles gut.
 
Sehr wichtig, weiss ich aus eigener Erfahrung (Physik und Informatik).
Sehr gute Kenntnisse ja, Muttersprachler-Niveau wäre übertrieben.
 
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Die meisten Personal sprechen fürchterliches Englisch, dasselbe gilt für viele Führungskräfte.

Ich wäre da also etwas entspannt.

Gerade Sprache steht und fällt mit konsequenter Anwendung UND lässt sich im Job relativ zügig erlernen.
 
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fishraven schrieb:
... gerade wenn ich der einzige nicht Muttersprachler bin...
Das sind sogar oftmals die entspannten Augenblicke, weil jeder dankbar ist, dass du deren Sprache sprichst und sie nicht umgekehrt in die Fremdsprache wechseln müssen. Ich habe in solchen Situationen immer entspannt gearbeitet - und die Hektik lässt man abklingen und fragt dann noch mal nach.

Auch unter Fremdsprachlern, wenn sich alle auf Englisch unterhalten, ist das meist einfach, denn alle haben die Angst, was falsches/dummes zu sagen oder missverstanden zu werden. Wenn man das erst mal beachtet, ist es einfacher loszuplappern :).

Mich nerven nur die Leute, die als Deutsche jahrelang im englischsprachigen Ausland gelebt haben und dann mit perfektem Englisch daherkommen, vielleicht sogar noch mit dem Akzent, um ja zu zeigen, dass wie geil sie sind. Die sprechen dann amerikanischer als jeder Amerikaner - das ist das eigentliche Übel :D.
 
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Um es mal aus der Praxis zu erzählen:
Manche Konzerne haben Absprachen durch z.B. Betriebsräte, dass bilingual gearbeitet werden darf, aber alles auch immer auf Deutsch vorhanden sein muss, damit keine Nachteile entstehen. Das hat oftmals den Zweck, die ältere Belegschaft, deren Englischkenntnisse nicht ausreichen oder gar nicht vorhanden sind, um die Inhalte zu verstehen. Im Arbeitsumgang mit internationalen Teams können aber auch alle Sprachen zur Verwendung kommen. Es macht jedoch Sinn, direkt auf Englisch zu arbeiten. Manchmal ist Deutsch auch ok, da die ausländischen Arbeitskräfte ebenfalls des Deutschem mächtig sind. Geh aber mal davon aus, dass Dir immer wieder Leute begegnen, mit denen Du nur auf Englisch kommunizieren kannst.

Es ist absolut nicht schlimm, wenn Dein Englisch manchmal ein wenig komisch klingt und Du grammatikalische Fehler machst. Das nötige Vokabular (generisch und Branchenspeziell) solltest Du Dir einfach aneignen.

Wenn Du international oder in einem international agierendem Konzern weiter bringen willst, solltest Du lernen auf Englisch zu diskutieren und zu präsentieren. Hier hilft es tatsächlich einfach englische Inhalte zu konsumieren, Dich auch in englischen Foren herumzutreiben und schlussendlich dann auch mündlich aktiv zu werden. Meine erste englische Präsentation hat mir gezeigt, wie sehr mein Hinterkopf damit beschäftigt war die passenden Vokabeln zu finden und richtige Sätz zu bilden. Ich erinnere mich kein Stück mehr, wer in der kleinen Publikumsgruppe saß und wie sie reagieren haben. Nach außen hin lief für mich alles auf Autopilot.
Wenn Du die Gelegenheit hast, in der Ausbildung oder Studium vor einer freundlich gesinnten Gruppe zu präsentieren, lege ich Dir an Nahe, eine englische Präsentation vorzuschlagen. Es ist unangenehm, aber unglaublich lehrreich. Es kann durchaus sein, dass Du spontan im Bewerbungsgespräch gefragt wirst, ob ein Teil auf Englisch geführt werden kann.

tl;dr:
Englisch fachlich zu verstehen dürfte Pflicht sein, selbst zu sprechen kann nötig sein. Wenn man nicht gerade ein wichtiger Repräsentant ist, reicht es sich einigermaßen verständlich ausdrücken zu und nicht auf Hand und Fuß zurückgreifen müssen.

Ich sage immer Mut zur Lücke. In der Bewerbung nicht zu stark von der Realität abweichen, aber auch nicht zu bescheiden sein. Lass es auf einen Versuch ankommen. Eventuell überzeugst Du rein fachlich genug, dass man darüber hinweg sieht und Dir eine Weiterbildung in Englisch anbietet. :)
 
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Ich muss @Idon zustimmen. Ich habe die gleichen Beobachtungen gemacht.
Bei meiner Firma ist englisch eigendlich die standard Kommunikationssprache, zumindest in der Kommunikation mit unseren auslaendischen Standorten.
Und sooo viele sind einfach schlecht :D Sowohl in der schriftlichen, aber erst recht in der muendlichen Kommunikation.
Das hat aber auch damit zu tun, das bei uns viele internationale Projekte durch Corona massiv verschoben wurden, und viele daher mehr als ein Jahr kein oder kaum Englisch verwendet haben. Das merkt man, bei Sprachen ist schon ein starker "Use it, or lose it" Effekt da.

https://www.cambridgeenglish.org/test-your-english/business/
Hier kann man einfach mal einen groben Test machen.
 
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@Peter_2498

Also, ich finde, daß Deine Voraussetzungen gut sind. Ich kann Dir nicht mit einem offiziellen Statement dienen, was "sehr gute" Englischkenntnisse angeht, sondern nur nach meinem Gefühl.

Es ist mE schon eine Erleichterung zu wissen, daß "native language" nicht zwingend ist. Das bekommt man auch nur nach langer Übung UND der Möglichkeit, längere Zeit in dem betreffenden Land zu leben und die Sprache permanent zu sprechen. Und selbst dann wird man vermutlich immer heraushören, daß Du kein Einheimischer bist.

Das, was Du geschrieben hast, was Du machst und was Du kannst, ist schon sehr gut. Der Rest findet sich bzw. Learning by Doing. :)

Bewerbe Dich, und schau, wie Du zurecht kommst. Wahrscheinlich besser, als Du jetzt denkst. Man unterschätzt sich leicht und vergisst dabei, daß der potentielle Gegenüber es bereits schätzt, daß Du in seiner Sprache spricht. Give it a try, und toll wäre es, wenn Du uns davon berichten könntest. Ich drücke Dir die Daumen. 👍
 
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Falls es zu einem Bewerbungsgespräch kommt: sei darauf gefasst, dass Teile des Gesprächs auch auf Englisch geführt werden --- das hatte ich mal bei einer Bewerbung an einer deutschen Niederlassung einer amerikanischen Firma. War aber weniger dramatisch als es sich anhört. Die wollten einfach nur hören, dass man mit mir Englisch sprechen kann und von mir nicht nur "what are you sinking about?" kommt (na, wer erkennt die Referenz?) :-)
 
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Wurde ja schon gesagt, dass du für das sehr gut eigentlich alles mit bringst.

Was allerdings je nach Stelle ein Problem werden kann ist, wenn du den Mund nicht auf bekommst. Gerade im technischen Bereich ist es wichtig auch mal wo rein geätschen zu können und einem anderen zu widersprechen. Scheiß drauf wenn man sich umständlich ausdrückt oder Fehler macht. Die Message, das da was falsch läuft muss beim anderen aber ankommen.

Gibt leider zu viele die sich einfach nicht trauen den Mund auf zu machen. Frag dich einfach ob du ein Problem damit hast wenn jemand mitten im Gespräch auf Englisch wechselt. Wenn nein, dann passt das.

Mit der Zeit kann es auch gut sein, das man Fachgespräche eher in Englisch als in Deutsch führt. Mir ist es nicht nur einmal passiert das man gegen Ende eines Gespräches festgestellt hat das eigentlich alle Deutsch Muttersprachler sind...
 
Peter_2498 schrieb:
Immer häufiger lese ich bei dem Anforderungsprofil "sehr gute Englischkenntnisse"(es geht um Stellen im Bereich der Informatik).
Hier kommt es auch echt darauf an, was du machen willst bzw. in was für eine Firma du willst.

Als interne IT in einem deutschen Unternehmen mit interner IT-Stelle kommst du teils auch gut über die Runden wenn du grade noch englische Dokumentation / Forenposts verstehen kannst.
z.B. bei Microsoft sind die automatischen Übersetzungen der Dokumentation auf Deutsch teils suboptimal. Es empfiehlt sich diese immer in Englisch zu lesen.

Bei 'ner internationalen Firma sollte man auch Englisch lesen/schreiben/reden können um sich mit anderen Standorten absprechen zu können.

Wenn du in ein Systemhaus o.Ä. gehen willst kommt es auch darauf an, worauf das ich spezialisiert hat - aber man hat eigentlich immer wieder irgendwelche Software die nur Englisch als Option hat oder bei der der Support nur Englisch kann. Je besser dein Sprachverständnis, desto besser natürlich auch die Chance, dass Projekte mit internationalem Charakter bei dir landen.

Auch beim Troubleshooting - ganz viele Lösungsmöglichkeiten findet man ausschließlich oder deutlich besser wenn man in englischer Sprache auf Suche geht.

Ob's jetzt ein TOEFL auf der Bewerbung sein muss, keine Ahnung - aber besseres Englisch ist bei keiner Firma jemals ein Nachteil und kann dir grade bei sonst sehr deutschen Unternehmen durchaus eine Nische sichern wenn's viele der anderen Mitarbeiter mit Englisch nicht so haben.
Englisch lesen und schreiben können die meisten noch, aber beim sprechen fallen viele aufs Gesicht.

Skysnake schrieb:
Mir ist es nicht nur einmal passiert das man gegen Ende eines Gespräches festgestellt hat das eigentlich alle Deutsch Muttersprachler sind...
Mir passiert ständig, dass ich mich nicht erinnern kann ob ich einen Text auf Deutsch oder Englisch gelesen habe...

Bobbie Draper schrieb:
Falls es zu einem Bewerbungsgespräch kommt: sei darauf gefasst, dass Teile des Gesprächs auch auf Englisch geführt werden --- das hatte ich mal bei einer Bewerbung an einer deutschen Niederlassung einer amerikanischen Firma.
Wenn's eine deutsche Firma ist und die nach Englisch-Kenntnissen fragen kann man auch einfach (in Englisch) anbieten, das Vorstellungsgespräch auf Englisch weiter zu führen. Besonders witzig ist, wenn die Interviewer dann ins schwitzen kommen und ablehnen :evillol:

Fu Manchu schrieb:
Mich nerven nur die Leute, die als Deutsche jahrelang im englischsprachigen Ausland gelebt haben und dann mit perfektem Englisch daherkommen, vielleicht sogar noch mit dem Akzent, um ja zu zeigen, dass wie geil sie sind.
Ich kann fließen Englisch, aber meinen stark deutschen Akzent werde ich nie los...

Es gibt sowieso keinen 'den einen' englischen Akzent. Setz einen aus London, einen Schotten, einen Texaner und einen Inder in denselben Raum... man könnte fast meinen, die sprechen verschiedene Sprachen.
 
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Peter_2498 schrieb:
Das Reden dagegen ist etwas holprig, da ich eher selten mit jemandem auf Englisch reden muss.


Würde das trotzdem ein Problem in der Arbeitswelt darstellen, wenn gezielt von sehr guten Englischkenntnissen die Rede ist?
Du bist wie ich finde schon mal auf einen sehr guten Weg um besser im Englischen zu werden.

Das wird mit der Zeit besser. Niemand verlangt von Dir dass du eine Fremdsprache auf dem Niveau deiner Muttersprache sprichst. Ich war früher immer sehr gehemmt, da ich alles immer perfekt aussprechen wollte und mir dachte, dass mich besonders Muttersprachler sonst auslachen würden. Falsch.

Ich war bis vor zwei Jahren viel in der Welt unterwegs als Netzwerkadministrator. Hatte Projekte in China, Russland, den USA, UK, Spanien und im gesamten deutschsprachigem Raum. Regel Nr. 1: Rede einfach. Regel Nr. 2: Erwarte nicht den Akzent deiner Mutterprache überwinden zu können. Auch wenn man dann länger Englisch redet und meint jetzt schon so super toll akzentfrei rreden zu können hört trotzdem jeder Muttersprachler nach den ersten paar Worten oder Sätzen, dass Englisch nicht meine Muttersprache ist.

Macht doch nichts. Wie hier schon geschrieben wurde ist es wichtig dass die Nachricht beim Gegenüber ankommt.
 
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A415 schrieb:
Das wird mit der Zeit besser. Niemand verlangt von Dir dass du eine Fremdsprache auf dem Niveau deiner Muttersprache sprichst. Ich war früher immer sehr gehemmt, da ich alles immer perfekt aussprechen wollte und mir dachte, dass mich besonders Muttersprachler sonst auslachen würden. Falsch.
Allgemein scheint das nur in DE so "verkrampft" zu sein.
Peter_2498 schrieb:
Reddit gehört auch dazu). Mittlerweile würde ich sagen, dass ich gar kein Problem habe die meisten Dinge zu verstehen. Auf YouTube schaue ich seit Jahren Videos auf Englisch, die ganzen Fachbücher aus der Informatik sind meistens auf Englisch und ich hatte schon Uni-Kurse auf Englisch und nichts davon ist in irgendeiner Weise ein Problem. Das Reden dagegen ist etwas holprig, da ich eher selten mit jemandem auf Englisch reden muss.
Das ist doch schon die halbe Miete. Mit der Sprache geht das recht fix.
Mit Youtube versuche ich mir auch ein paar Brocken Russisch beizubringen.
Ist aber um einiges ungewohnter als Englisch^^.
 
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Ich hab 17 :/ Und ich nutze es ^^ shame on me ... aber fremdsprachen allgemein nicht mein ding
 
War jetzt auch neugierig und hab nen 21er Score geholt. Muss aber dazusagen, dass ich schon das B2 Business Vantage bei Cambridge in meiner Ausbildung machen musste. Optional C1 Business Higher, das war mir dann aber zu heavy😉. Das kriegt man nicht geschenkt, aber war sehr lehrreich.
 
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Ganz viel davon war einfach nur zu wissen, welche Ausdrucksweisen verwendet werden. Daher auch einer meiner beiden Fehler, 'at peril' statt 'at risk' zu verwenden - in einer Fantasy Geschichte würde 'peril' besser klingen, und das ist, was ich am meisten lese. :D
 
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