Windows Server 2022 vs. 2025: 2025er lahm

qiller

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Hu zusammen,

wollte mal in die Runde fragen, wie so die Windows Server 2025 bei euch performen. Ich hab hier nen Proxmox Server, wo diverse Windows-Server VMs drauf laufen - und zwar Version 2022 und 2025. Ich weiß nicht, ob es letztendlich an der Virtualisierung von Proxmox liegt, aber die 2025er Server VMs sind bei einigen Dingen deutlich langsamer als ihre 2022er Pendents, trotz gleicher Hardware bzw. gleichen zugewiesenen Ressourcen.

Mal 3 Beispiele (1x subjektiv, 2x objektiv):

1. die GUI-Bedienung (da ich nicht der einzige Betreuende bin, ging keine Core-Installation :x) ist langsamer und fühlt sich "sluggish" an. Wenn man auf dem 2025er z.B. nen Rechtsklick fürs Kontextmenü macht, gibts da immer ein paar 100 Millisekunden Gedenkzeit. Auch das generelle Navigieren im Dateiexplorer ist langsamer.

2. Ein schönes praktisches Vergleichsbeispiel hab ich in der Veeam-Sicherung gefunden.

DC1 (2 vCPUs, 4GB RAM): Windows Server 2025DC2 (2 vCPUs, 4GB RAM): Windows Server 2022
Unbenannt1.png
Unbenannt2.png
(ignoriert mal den Fakt, dass die DCs auf derselben Hardware laufen)

SRV3 (4 vCPUs, 8 GB RAM): Windows Server 2025SRV2 (4 vCPUs, 8 GB RAM): Windows Server 2022
Unbenannt4.png
Unbenannt3.png

Gesichert wurde immer auf dasselbe NAS. Und ja, die Werte sehen jede Woche fast immer gleich aus (der Server läuft jetzt seit ca. nem halben Jahr) und immer ist Windows Server 2022 deutlich schneller.

3. Windows Updates. Die brauchen bei Windows Server 2025 grundsätzlich fast 3x so lange, als bei Windows Server 2022. Ist natürlich nicht direkt vergleichbar, immerhin sind die Updates und die Updategröße unterschiedlich. Aber trotzdem, solch große Unterschiede finde ich schon merkwürdig.

Ich habe z.B. vor paar Monaten unsere Server in der Firma von Server 2019 auf 2022 umgestellt und da gab es performancetechnisch keine/kaum Änderungen (gefühlt läuft 2022 sogar besser).

Mich würde echt mal interessieren, wer hier schon Server 2025 einsetzt und wie die so performen, vor allem auch unter Proxmox.

Danke schonmal für Euren Input.
 
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Die Proxmox Settings von Server 2022 u. 2025 VMs sind identisch und auch nach den Best Practices angelegt. Die neueste virtio Version 0.1.271-1 hab ich noch nicht drauf, weils da teilweise widersprüchliche Informationen hinsichtlich Stabilität zu gibt. Auch läuft der Server noch unter Proxmox 8.4, die 9er Version ist mir noch zu neu.
 
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Kernisolierung ist standardmäßig auf Servern aus.
Unbenannt.png


Edit: Aber, du hast mich auf eine Idee gebracht und könnte das vlt. die Ursache sein?

msinfo32 Windows Server 2025msinfo32 Windows Server 2022
Unbenannt3.png
Unbenannt2.png
 
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Mal bisschen schlau gelesen und es ist wohl nicht mehr ganz so einfach, VBS unter Windows Server 2025 bzw. Windows 11 24H2 zu deaktivieren. Und angeblich soll das Deaktivieren von VBS tatsächlich einen ordentlichen Leistungsschub geben. Ich werde das später mal an der Fileserver VM testen. Beim Domaincontroller werden einige Settings, die ich da gefunden habe, sicherlich auch Einfluss auf die Sicherheit des Active Directories haben, daher werd ich den erstmal außen vor lassen.
 
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OMG Microsoft! Es liegt wirklich an VBS. Das scheint in Kombination mit Proxmox keine so gute Idee zu sein. Müssten die VMWare- und Hyper-V Leute mal was zu sagen, wie es da mit Server 2025 VMs aussieht.

Man muss Secureboot in der VM erstmal deaktivieren. Und dann halt diverse Device Guard Settings anpassen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass davon nicht alles benötigt wird und das vlt. auch bequem per GPO geht. Hab das noch nicht im Detail gecheckt.

1755874692815.png


Die Trägheit des Datei-Explorers hat deutlich abgenommen, kommt aber nicht an die Snappiness des alten Windows 10/Server 2022 Dateiexplorers ran. Trotzdem schon ein riesen Fortschritt.

Nochmal Veeam Backup gemacht und auch wenn die Sicherungsmenge geringer war, sieht man doch einen deutlichen Performancesprung:

Windows Server 2025 VBS aktivWindows Server 2025 VBS inaktiv
1755874951866.png
1755874904989.png

Mit derselben zu sichernden Datenmenge hätte die Sicherung vlt. 2-3 Minuten länger gedauert, also anstatt 17min mit aktivem VBS dann vlt. 6min mit inaktivem VBS.

Also wer eine lahme Windows Server 2025 VM beklagt, sollte sich mal das standardmäßig aktive VBS anschauen!
 
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qiller schrieb:
1. die GUI-Bedienung (da ich nicht der einzige Betreuende bin, ging keine Core-Installation :x) ist langsamer und fühlt sich "sluggish" an. Wenn man auf dem 2025er z.B. nen Rechtsklick fürs Kontextmenü macht, gibts da immer ein paar 100 Millisekunden Gedenkzeit. Auch das generelle Navigieren im Dateiexplorer ist langsamer.
Was nutzt du? Mit FreeRDP scheint es bei Server 2025 ein Problem zu geben.

BeyondTrust Support:
The issue here stems from our implementation of FreeRDP being negatively impacted by recent changes Microsoft have made to the RDP protocol that have left FreeRDP unstable.


edit: ups, ich habe übersehen, dass das Thema schon was älter ist...
 
Hier mal noch ein Update.

Ich habe mittlerweile rausbekommen, dass es einen einfacheren Weg gibt, Virtual Base Security (VBS) in Proxmox virtualisierten Windows Server 2025 bzw. Windows 11 zu deaktivieren. Und zwar wird VBS in der VM immer dann automatisch aktiviert, wenn folgende Voraussetzungen aktiv sind:
  • Nested Virtualization ist aktiv (/cat /sys/module/kvm_amd/parameters/nested = 1)
  • CPU-Type in der VM steht auf "host"
Das führt nämlich dazu, dass Windows 11 / Server 2025 die Virtualisierungsfähigkeiten der CPU in der VM sieht und dann dementsprechend VBS aktiviert. Windows Server 2022 macht das übrigens nicht.

Da ich evt. Nested Virtualization noch zukünftig brauche, habe ich daher den CPU-Type der VMs auf "AMD Eypc Genoa" (Server CPU ist Zen4c basiert) umgestellt. Evt. würde auch "x86-64-v4" funktionieren, habe ich jetzt aber nicht getestet.

Links dazu:
https://forum.proxmox.com/threads/cpu-types-word-of-caution.164082/
https://forum.proxmox.com/threads/server-2025-vms-unglaublich-träge.165603/
https://forum.proxmox.com/threads/s...ows-vm-as-a-best-practice.136059/#post-666970
https://www.yinfor.com/2023/06/how-i-choose-vm-cpu-type-in-proxmox-ve.html

Btw: Der Dateiexplorer in Windows Server 2025 / Windows 11 wird dadurch aber nur bedingt beschleunigt. Der scheint wirklich eine eigene Performancebaustelle zu sein.
 
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qiller schrieb:
Der Dateiexplorer in Windows Server 2025 / Windows 11 wird dadurch aber nur bedingt beschleunigt. Der scheint wirklich eine eigene Performancebaustelle zu sein.
Ich zitiere mich ungern selber, aber wenn man vom Teufel spricht:
https://www.borncity.com/blog/2025/...er-explorer-preload-im-test-ziemlich-nutzlos/

Das Preload Feature bringt wohl (Überraschung!) nur beim Laden einen Geschwindigkeitsvorteil. Das Arbeiten mit dem Dateiexplorer bleibt lahm.
 
qiller schrieb:
Btw: Der Dateiexplorer in Windows Server 2025 / Windows 11 wird dadurch aber nur bedingt beschleunigt. Der scheint wirklich eine eigene Performancebaustelle zu sein.
Ich fand den ziemlich unauffällig, bis ich mal bisschen mit OneDrive/SharePoint gespielt und da mehrere eingebunden hatte. Danach wurde das echt unangenehm.

Nutze SharePoint jetzt über die Webseite.
 
Naja, sowas hab ich auf Servern eh nicht drauf/aktiv. Da ist der Dateiexplorer, wie von Microsoft vorgesehen. Bei nicht virtualisierten Systemen fällt die Rückständigkeit aufgrund der hohen Performance heutiger Systeme bei Einzelaktionen auch nicht direkt auf. Da müsste man praktisch Aktionen so 10-20x wiederholen und eine Gesamtzeit benchmarken.

Aber bei virtualisierten Systemen, merkt man es sofort, und das auch ohne aktives VBS. Mach mal einfach nur ein Rechtsklick auf dem Desktop, um das Kontextmenü aufzurufen. Einmal mit Windows Server 2022 und einmal mit Windows Server 2025. Das merkt man sofort, auch ohne Stoppuhr. Und auch so irgendwelche Aktionen innerhalb eines Explorerfensters, ist alles zäh wie Kaugummi. Als ob alles eine extra Latenz hat.

Bei meinem Windows 11 zu hause hab ich auch VBS aus und das alte Kontextmenü aktiv. Damit gehts halbswegs. Aber selbst hier, wenn ich den Datei-Explorer starte, wird z.B. der Inhalt unter "Dieser PC" auf der rechten Seite leicht verzögert angezeigt. So wie früher sich der Inhalt von Fenstern nach und nach aufgebaut hat, wenn das System Sachen auf die lahmen HDDs ausgelagert hatte und man die Fenster wieder in den Vordergrund holte (nur nicht so krass natürlich). Bei Windows 10 ist der Inhalt sofort da.

Naja egal. Der Großteil der Server wird eh erstmal noch bei Server 2022 bleiben. Bin mal gespannt, wie "toll" zukünftig die Remotedesktop-Server unter Windows Server 2025 laufen werden. Das wird noch ein Spaß...
 
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