Demokratie – Der Weisheit aller Ende?

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Rich_Ftw

Cadet 4th Year
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Dez. 2009
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In der westlichen Welt wird zweifelsfrei angenommen, dass die Demokratie als Staatsform,
gepaart mit dem Liberalismus als Gesellschaftsform für ein Volk/Nation langfristig das Beste ist.

Nun der Gedanke: Die Welt besteht aus den verschiedensten Fachgebieten, ob Physik, Elektrizität
oder Medizin. Wenn ich eine Krankheit habe, dann verlass ich mich nicht auf die Meinung/Hilfe irgendeiner
Person, sondern ich lasse mich behandeln von einer dafür speziell ausgebildeten Person, sprich: einem Arzt.
Wenn mit meinem Auto etwas nicht stimmt, gehe ich ebenfalls zur Werkstatt, da dort Leute sind, die Ahnung von dem Gebiet haben.

Nun, warum ist das in der Politik anders? Wieso wird gerade hier angenommen, dass jeder ein Experte ist,
dass die Meinung jeder Person hier gleich viel wert ist? Erfordert nicht auch ein politisches Verständnis/eine
politische Bildung jahrelange Kenntnis aus den Bereichen Geschichte, Philosophie und Tagespolitik?

Die moderne Demokratie ist eine Staatsform, die sich im Zuge der europäischen Aufklärung herausgebildet hat.
Jedoch verweise ich hier auf Immanuel Kant, der dieser Epoche angehört, der als wichtigste Voraussetzung für
eine Demokratie, den vollaufgeklärten rationalen Menschenverstand fordert.

Was ist die wichtigste Voraussetzung für einen Arzt? Dass er die Krankheiten kennt, weiß wie sie funktionieren, und demenentsprechend handelt. Wie lernt das ein Arzt? Jahrelanges lernen und anwenden. Wie wird man nun ein vollaufgeklärter Mensch? Genauso jahrelanges auseinandersetzen mit Geschichte, Kriegen, Staatstheorien und das einfließen sämtlicher Meinungen von links bis mitte bis rechts in sein Weltbild um sich ein gedankliches politisches Gerüst aufzubauen.

„Je weniger Informationen die Menschen in einer Demokratie erhalten, desto gefährdeter ist sie.“ - Wolfgang J. Reus
Sollen sich Millionen Deutsche, die als Informationsquelle nichts anderes haben als das abendliche ARD/ZDF wirklich ein differenziertes Bild von der Welt und all ihren unglaublich komplizierten und vielfältigen Facetten machen können? Und dann wählen gehen können?

So unfair dieser Gedanke auch scheinen mag hier Meinungen unterschiedlich gewichten zu lassen: ist der Gedanke dass ausgerechnet in der Politik alle Meinungen gleich viel wert sind, nicht viel unfairer gegenüber allen anderen Disziplinen, wie eben einem Arzt? Ich spreche mich von ganzem Herzen für eine freie Meinungsäußerung ein, doch widerspreche ich vehement, dass alle Meinungen gleich viel wert sind.
Um nicht falsch verstanden zu werden, ich identifiziere mich 100% mit Voltair:
„Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst.“

Dazu noch ein abschließendes Zitat von Winston Churchill:
„Das beste Argument gegen die Demokratie, ist ein 5-minütiges Gespräch mit dem durchschnittlichen Wähler“

Mich würden eure Meinungen dazu sehr interessieren, seht ihr das weniger kritisch? Warum? Findet ihr es gibt Staatsformen die anstrebenswerter wären?

Friede allen Menschen
Liebe Grüße
 
Ein sehr interessanter Ansatz.
Ich würde sogar noch weiter gehen: Politiker können nicht alles wissen. Woher weiß ein Agrarminister, was gut für die Bauern ist, wenn er noch nie selbst auf dem Feld stand? Woher weiß eine Verteidigungsministerin, was gut im Kampf ist, wenn sie nie gekämpft hat? … usw. usw. usw. … Und es geht noch weiter: Im Bundestag/Bundesrat stimmen alle über einen Gesetzesentwurf ab, gleich welcher Fachabteilung sie angehören.
Und selbst wenn bspw. ein Agrarminister speziell geschult wäre für seinen Bereich, dann muss er ja dennoch auch darauf achten, welche Auswirkungen seine Entscheidungen auf andere Bereiche haben. Das wiederrum würde bedeuten, dass er auch ein Spezialist für die anderen Bereiche sein müsste, was wiederum in der These endet: Ein Politiker muss über alles Bescheid wissen, was aber nun einmal nicht geht, denn niemand weiß alles….

Verwirrend…
 
Da ich in deiner Eröffnung sehr starke Überschneidungen zu einem bereits bestehendem Thread sehe (Klick!) und mir auch deine Grundthese zu undifferenziert erscheint, schließe ich hier vorsorglich ab. Du kannst deinen Beitrag gerne im verlinkten Thread erneut posten, aber hier erkenne ich grundlegend zu wenig Inhalt um ihn als einen eigenständigen Thread stehen zu lassen.
 
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