Also ein NT, das überhaupt irgendwo 90% Wirkungsgrad schafft hab ich noch nicht gesehen. 90% Wirkungsgrad bei 10% Last sowieso nicht. Das wäre mehr als 80+ Platinum verlangt, das, so wie ichs verstehe, noch kein NT schafft? Und auch 80+ Gold verlangt 90% Wirkungsgrad nur bei 50% Last. Das schaffen doch einige Netzteile mittlerweile, aber von einer wirklichen Verfügbarkeit kann kaum gesprochen werden. 80plus.org listet 165 Nt mit 80+ Gold, bei Geizhals finde ich genau 10.
Das von dir angesprochene Seasonic X-Series 750W schafft bei 20% Last knapp 88,5% Effizienz, tiefer wird nicht
gemessen. Wohlgemerkt sind diese 20% Last immernoch mehr als die Vollast an meinem System. Bei realer Last unter Windows (<80W) wird auch dieses Netzteil noch bei ca. 80% herumgurken - das schafft mein 40€ NT auch. Daher ists eigentlich einfach nur blöd, ein viermal so teures NT zu kaufen, nur weil es mehr Watt kann. Außerdem: Das NT ist dann in einem Bereich der Auslastung, in dem es mit einem extrem geringen Tastgrad gefahren wird - kleiner 10% eben - und wird daher in diesem Punkt zwangsläufig einen höheren R&N Wert haben, was also eine schlechtere Spannungsversorgung für den Rechner bedeutet.
+Flori+, schön dass hier auf Kritik eingegangen wird
auch wenn sie etwas gemeiner eingebracht wird!
-Nichtlinearitäten sind dem Leistungsfaktor aber leider völlig egal. Der ist einzig und alleine der Cosinus des Phasenwinkels von Strom und Spannung. Die Oberwellen werden vor allem durch die Siebkondensatoren gefiltert, die üblicherweise schon in der Netzbuchse des NT's sitzt. Klar kann man auch aktiv Maßnahmen setzen. Durch eine PWM-Modulation kann man diese Oberwellen veeringern indem mit man mit variabler Pulsbreite einen Sinus nachbildet. Und man kann mit dieser Schaltung auch eine Phasenwinkelregelung realisieren, das ist klar. Nur wie gesagt: Nichtlinearitäten ham nix mit der Leistungsfaktorkorrektur zu tun - im Gegenteil, die bringt sogar selbst noch welche rein, da in diesen Bereichen immer mit Schaltreglern gearbeitet wird. Diese hochfrequenten Anteile werden von den Siebkondensatoren sehr gut gefiltert.
-Resonanz bedeutet zum Beispiel dass eine Anregung mit einer Eigenschwinung eines Systems zusammenfällt. Eine Amplitude ist dabei aber keine physikalische Sache, sondern das Resultat einer Schwingung - man kann also nicht von einer Schwingung der Amplitude reden, die irgendeine Frequenz hat. Mir ist schon klar was du ausdrücken wolltest, bei der "verlaiung" hat sich aber einfach eine Unwahrheit eingeschlichen.
In der Elektrotechnik wird Resonanz übrigens als das Verschwinden des imaginären Anteils eines Systems definiert, was aber mit der physikalischen Definition gleichzusetzen ist. Meine Beschreibung erklärt den Effekt den Resonanz hat, das stimmt.
-Was die Schaltverluste betrifft: Deine Formel gibt nicht nur die
Schaltverluste an, sondern auch die
Leitungsverluste. Für die Schaltverluste ist einzig und alleine der zweite Teil verantwortlich, der da eben lautet "1/2 Ausgangskapazität * DS-Spannung² * Schaltfrequenz". Da die Kapazität parasitär und damit eigentlich unbeeinflussbar ist kann man sagen dass die Schaltverluste nur von Spannung (sogar zu quadrat) und Frequenz abhängen.
Die Leitungsverluste (erster Teil deiner Formel) entstehen durch die Leistung die übertragen wird und stellen rein ohmsche Verluste dar - die Frequenz und die Einschaltzeit dienen nur dazu zu bestimmen wie lange der Strom fließt. Da im Artikel aber von den Schaltverlusten gesprochen wurde (der entsprechende Absatz fehlt jetzt schon?) ist die Beschreibung dass Strom und Spannung dafür verantworlich sind eben falsch. Ebenso ist der Wiederstand sehr gering, wodurch kaum Verluste entstehen. Bei 10mOhm (sehr hoch angesetzt, eher unter fünf, aber egal) sind das weniger als ein Prozent für eine 12V-Schiene. Die Schaltverluste hingegen könne sehr hoch werden und sind zum Beispiel am Prozessor beinahe die alleinige Ursache für die Erwärmung. Daher braucht ein Prozessor im kleineren Prozess weniger Strom - durch die geringere Größe schrumpft auch die Kapazität und damit direkt verbunden die Schaltverluste.
-Das mit dem Primärzweig stimmt schon, aber wird nicht erklärt. ein DC-DC Wandler bringt zusätzliche Verluste mit sich, aber man kann eben auf eine Primärseite heruntergehen und spart dadurch Strom, weil auch ein unbelasteter Primärzweig Strom braucht. Grundsätzlich ist ein größeres Netzteil einfach leichter Effizient zu machen, und da die Leistungen auf 3,3V und 5V sehr gering sind - ungefähr 15% der Gesamtleistung zum Beispiel beim Seasonic X-Series mit 750W - kann man die Verluste auf diesen Schienen leichter verschmerzen. Das kommt im Artikel leider nicht klar heraus.
mfg
Hui, dass ich auch immer so viel Schreiben muss...