Hardware ausbauen

Mad-Ric

Cadet 4th Year
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Hallo Community,

wahrscheinlich lacht mich jetzt jeder Informatiker aus aber ich konnte nichts im Netz dazu finden. Ich hab immer nur Neuware in der Hand gehabt. Wenn ich meine existierende Hardware ausbauen möchte, war ja Strom drauf und somit potenziell eine Ladung. Es bringt ja nichts wenn ich geerdet bin aber auf meiner Hardware noch eine Ladung drauf ist, dann zerstöre ich die Hardware nur umgekehrt. Muss ich die Hardware vor dem Ausbau entladen und wenn ja wie?

PS lacht bitte nicht zu laut 😉

LG Ric
 
da lacht keiner.
habe bisher noch nie hardwe zerstört weil sie noch ladung drauf hatte. einzig bei netzteilen wenn man sie öffnet können gefährliche ströme vorhanden sein aber bei allen anderen teilen eigentlich nicht.
wenn du für dich sicher sein willst, dann pc vom strom und den rechner mehrmals versuchen einzuschalten. dadurch soll restenergie abgebaut werden. obs stimmt weis ich nicht aber so sagt das gerücht.
 
Stromstecker abziehen, 3x am Startknopf drücken, ausbauen/umbauen, nebenbei kein Pullover tragen und am besten am Gehäuse erden.
Wenn es dir noch immer zu risikoreich ist kauf dir ESD Handschuhe.
 
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Kommt drauf an um welche Hardware es sich handelt. Mainboards, Grafikkarten, etc. sind unkritisch.
Die kommen übrigens auch nicht 'neu, neu' bei dir an - die wurden ja in der Fabrik schon auf Funktion getestet.

Größere Kondensatoren können allerdings ihre Ladung sehr lange halten - das sind die Bauteile warum immer und überall gegen das Öffnen von Netzteilen gewarnt wird. Die dicken Elkos auf Primärseite können auch noch Tage nach Ausbau und Entfernung von der Netzspannung genügend Saft geladen haben um tödlich zu sein.
 
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Rickmer schrieb:
Die dicken Elkos auf Primärseite können auch noch Tage nach Ausbau und Entfernung von der Netzspannung genügend Saft geladen haben um tödlich zu sein.
Ich wollt bald mal den Lüfter von meinem Netzteil wechseln. Natürlich hätte ich mich vorher noch informiert aber danke trotzdem schonmal für diesen Hinweis! ^^
 
Der PC ist durch das Stromkabel auf Erdpotential.
Schalte einfach das Netzteil aus und lass den Stecker drin.
Dann bringst du dich selbst auf Erdpotential ("erden") und danach ziehst du den Stromstecker ab.

Deine Annahme was sich in welche Richtung zerstört ist übrigens falsch.
Sobald zwei unterschiedliche Potentiale vorliegen gibt es einen Potentialausgleich beim Kontakt.
Ist der Potentialunterschied sehr groß, gibts einen elektrischen Schlag -> elektrostatische Entladung -> electrostatic discharge -> ESD
 
Wenn du es ganz genau nimmst, erde dich noch an einem Heizkörper.
Sonst finde ich das gar nicht soo doof zu fragen.

Besser so als ohne Verstand dran rum rupfen.
Wenn du dir nicht merken/kannst möchtest wie etwas vorher war/verkabelt war: mach Notizen oder Fotos :)
 
Vielen Dank für die schnelle Antworten. Dann werde ich mehrmals den Powerknopf drücken und das Gehäuse erden. :schluck:

Jetzt muss ich nur noch auf dem Postboten warten :D
 
Hallo,

es einen Unterschied zwischen einer Spannung, die Hardware zerstören kann und der, die sie betreibt.
Die elektrostatische Aufladung (z.B. durch Teppiche, Reibung, Wetter) kann Spannungen bis 35000V erzeugen (ab 3000V ist die Entladung spürbar). Allerdings nur mit sehr geringer Elektrischer Ladung - weshalb sie für Menschen nicht gefährlich ist.
Jedoch mögen die Halbleiter, die in Computern eingebaut sind diese hohen Spannungen überhaupt nicht. Sie werden dadurch zerstört.

Die normale Betriebsspannung eines der Komponenten in deinem PC beträgt 0,7 - 12V. D.h. wenn du dich geerdet hast und dann aufgeladene Hardware berührst, kannst du dich maximal auf 12V aufladen. Vorher wird die Ladung aber wahrscheinlicher anderweitig abgeleitet. Daher ist das arbeiten an PC Komponenten, wenn du dich vorher geerdet hast, ungefährlich.
 
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Brati23 schrieb:
Ich wollt bald mal den Lüfter von meinem Netzteil wechseln.
Das riecht bis hierher nach verschmorten Nasenhaaren und Herzstillstand. :evillol:

Der Hinweisgeber sprach von tödlich. d.h. Du bist dann nicht mehr am Leben.
 
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frost21 schrieb:
Jedoch mögen die Halbleiter, die in Computern eingebaut sind diese hohen Spannungen überhaupt nicht. Sie werden dadurch zerstört.
Versteh mich bitte nicht falsch. Ich möchte Dein Fachwissen nicht anzweifeln oder Dir irgendwie ans Bein rieseln.
Aber Theorie und Praxis scheinen manschmal nicht ganz das gleiche zu sein.

Wenn ich an damals denke wie mein Kumpel zu 2-486, Pentium/AMD K7 Zeiten mit seiner Hardware umgegangen ist sträuben sich mir die Haare.
Teppich, Staub, keine Erdung, Kippe im Mund und immer mal wieder Asche auf dem Board, entfernen von Hardware während dem Betrieb usw. Es ist nie etwas kaputt gegangen. Zumindest war es nie damit in Verbindung zu bringen.
Seit da nehme ich es gelassen, aber mit "Spannung" aka elektrostatische Aufladung ;)
 
Du hast recht, im Normalfall kann die Hardware schon ziemlich viel ab. Gerade die viel "gröberen" Strukturen von damals waren quasi unzerstörbar. Man muss auch die Richtigen Pins erwischen, damit bei den Bauteilen das licht ausgeht.

Gibt ein schönes Youtube Video von Linus und Electroboom, die versuchen mit Elektrostatik einen PC zu killen:
Die mussten schon ziemlich kämpfen, damit was kaputt geht.

Kurzum: Es KANN was kaputt gehen, wenn man sich nicht erdet. Ob man das Risiko eingehen möchte oder nicht, entscheidet man selbst. Das ist eine Frage der eigenen Gleichgültigkeit und des Portemonnaies ;)
 
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Was viele aber nicht bedenken: Ein Schaden durch eine elektrostatische Entladung muss nicht direkt auftreten sondern kann auch verzögert (ob Tage, Wochen, Monate oder länger sei mal dahingestellt) kommen. Nur bringt man es dann nicht mehr damit in Verbindung. Daher wird die Dunkelziffer der durch ESD verursachten Schäden auch deutlich höher sein.

Man sollte sich auch Fragen, wieso so ein Aufwand in den Labors betrieben wird, damit alles ESD Konform ist wenn die Hardware so robust ist.
Der Witz ist ja eben, ein direkter Schaden kann sofort "raus"-gemessen werden und würde z.B. nie beim Kunden ankommen. Ein schleichender Defekt, der erst nach Wochen auftritt ist da eher problematischer und führt, nicht selten, eben zu teureren Untersuchungen, Reparaturen und Austauschen.

Daher ist es gerade im Privaten einfacher und kaum aufwändiger, von vorn herein ESD-Geschützt zu arbeiten. Am Ende muss es aber jeder selbst wissen.
 
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Limmbo schrieb:
Was viele aber nicht bedenken: Ein Schaden durch eine elektrostatische Entladung muss nicht direkt auftreten sondern kann auch verzögert (ob Tage, Wochen, Monate oder länger sei mal dahingestellt) kommen. Nur bringt man es dann nicht mehr damit in Verbindung. Daher wird die Dunkelziffer der durch ESD verursachten Schäden auch deutlich höher sein.
Jo, das ist der "Ich hatte noch nie einen ESD-Schaden"-Fraktion leider immer noch nicht bewusst. Die meisten ESD-Schäden sind verdeckte Schäden. Und selbst als Spätfolge tritt ein ESD-Schaden oft nicht offensichtlich als solcher auf. Wer bringt schon einen mysteriösen Systemabsturz mit dem Zusammenbau Monate oder gar Jahre vorher in Verbindung? In vielen Fällen beeinflusst ein ESD-Ereignis "nur" Kennlinien und/oder die Lebensdauer eines Bauteils.

Im privaten Bereich muss man es mit den Vorsichtsmaßnahmen sicher nicht übertreiben. Wenn man alles richtig machen will, ist das kostentechnisch schlicht unverhältnismäßig. Sich aber für ne schmale Mark so ein Set aus ESD-Matte, Handgelenkerdungsband und Erdungskabel zu holen, ist sicher kein raus geschmissenes Geld. Wenn man alle paar Jahre Komponenten für 1.000 € verbaut kann man die <50 € ja ruhig mal investieren.

Dass "ESD heutzutage kaum noch ein Thema" sei, ist eben auch nur die halbe Wahrheit. Ja, das Bewusstsein für ESD dringt einerseits bei den Herstellern immer mehr durch und es werden vermehrt Schutzmaßnahmen implementiert. Aber andererseits werden vor allem Halbleiterbauteile grundsätzlich immer empfindlicher, weil eben die Strukturgrößen immer kleiner werden. Und jede Schutzmaßnahme hat auch nur eine endliche Schutzwirkung hinsichtlich Anzahl bzw. Energiegehalt der ESD-Ereignisse.
 
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