Mobilfunk LTE vs. (V)DSL

Sinfin19

Cadet 4th Year
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Okt. 2009
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118
Guten Abend zusammen,

zuerst einmal Entschuldigung für die Frage. Mir ist natürlich bewusst, dass ich keine eindeutige Antwort bekommen werde da mein Anliegen sehr standortabhängig ist - dennoch hoffe ich ganz im Allgemeinen über einen kleinen Austausch mit euch und euren bisherigen Erfahrungswerten.

Ich wohne aktuell auf dem Dorf und habe eine VDSL 50 Anbindung. Nun beabsichtige ich aber einen Umzug in eine kleine verschlafene Stadt, unweit von meinem jetzigen Ort. Allerdings hätte ich in meiner potenziell künftigen Wohnung nur maximal DSL 16.000 zur Verfügung via Kabel, ansonsten nur LTE Optionen von diversen Anbietern bis zu 250 MBit. Also werde ich wohl zu einem LTE-Vertrag greifen müssen, inklusive LTE-fähiger Fritz!Box.

Da ich aber bisher nur stationäres Internet aus der Dose kenne, habe ich natürlich so meine Vorbehalte gegenüber Internet aus reinem Mobilfunk. Glücklicherweise scheinen ja größtenteils die Zeiten von Volumentarifen oder Drosselung bei "exzessiver Nutzung" vorbei zu sein, aber wie würde es bsw. mit einer dauerhaften Stabilität des Netzes aussehen? Ich tendiere an der Stelle zum Anbieter o2. Natürlich würde ich aber vor der eigentlichen Vertragsunterschrift erst einmal einen Spendetest via Handy vor Ort durchführen um zu sehen, inwiefern ich auch wirklich in die Regionen von 250 MBit heranreichen würde. Hauptsächlich geht es mir aber darum, mich geschwindigkeitsmäßig nicht im Vergleich zu jetzt zu verschlechtern. Vielleicht sicherheitshalber eine LTE-Option mit 100 MBit bestellen, um wirklich auch bei größeren Schwankungen mindestens auf VDSL 50-Niveau bleiben zu können? Und gibt es überhaupt noch Zwangstrennungen bei dauerhaften Verbindungen durch die jeweiligen Provider?

Vielen Dank aber erstmal für eure Antworten und Hilfe.
 
In meinem Fall bietet mir die Telekom lediglich Magenta Zuhause S an, also nur DSL 16.000 ohne Hybridmöglichkeit.
 
Sinfin19 schrieb:
inklusive LTE-fähiger Fritz!Box.
Würde ich gleich vergessen. Haben alle ziemlich rückständige LTE Modems.
 
Ich nutze selber bis unser Glasfasernetz fertig gestellt ist einen Gigacube von Vodafone.
Über Festnetz ist derzeit bei uns nur ADSL768 möglich, mit ständigen abbrüchen....

Ich kann wirklich nur positiv über die LTE alternative berichten. An meinem Standort habe ich auch zur "Primetime" bisher keine Geschwindigkeiten unter 150Mbits gesehen. Der Rekord lag bei 297 Mbit. Es kommt natürlich immer drauf an wie dein Netz ausgebaut ist, auf dieser Website kannst du sehen welche Frequenzen von welchem Anbieter bei dir verfügbar sind: https://www.cellmapper.net

Grüße
 
Das Problem ist, dass in solchen Gegenden gerne der technikaffine Teil der Bevölkerung ebenfalls
LTE4Home verwendet und spätestens ab 18Uhr streiten sich alle um den letzten freien MBit am LTE-Mast.
Ist die Wahl zwischen Pest und Cholera.
 
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Gibt es vielleich noch einen lokalen Anbieter, der vielleicht FTTC ausgebaut hat?
Hier gibt es z.B. Inexio. In anderen Regionen gibt es andere Anbieter, die einen solchen Ausbau gemacht haben. Davon bekommst du aber nichts mit, wenn du nicht explizit danach suchst.

Daher solltest du immer dazu schreiben in welchem Gebiet/PLZ du dich befindest, damit dir vielleicht jemand zufällig jemand einen Tipp geben kann, falls es diese Option gibt.
 
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Ich nutze bei mir in einer Großstadt 5G als Festnetztersatz und kann dies in einem Single Haushalt eigentlich fast uneingeschränkt empfehlen, solange eben der Mast nicht überlastet ist. (Ist er dort nicht).

Es gibt von o2 eine Testkarte mit unbegrenzt 30 Tage unlimited:
https://www.o2online.de/e-shop/tarif/netz/o2-testkarte

Damit würde ich es testweise versuchen. Wenn du noch ein altes Handy hast, einfach per USB Tethering an den Router anschließen und ausprobieren. Du kannst die Karte auch direkt bei einem o2 Shop abholen. Kündigung erfolgt komplett automatisch.
 
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Oh, Kommando zurück. Ich sah gerade eben, dass ich tatsächlich auch (und ohne Aufpreis) zu einem bestehenden DSL 16k der Telekom eine LTE Unterstützung hinzubuchen kann. Aber irgendwie habe ich als Unwissender Schwierigkeiten mit vorzustellen, inwiefern der Router auch wirklich intelligent die LTE-Unterstützung bei Bedarf an- bzw. ausschalten kann? Funktioniert das bei euch gut, ohne das ihr davon überhaupt etwas mitbekommt?

@GTrash81 Genau diese Befürchtung habe ich eben auch. Und bsw. auf meinen 4K Videostream würde ich auch Freitag Abends nur äußerst ungern verzichten wollen.

@Iwwazwersch Dahingehend ist mir nichts bekannt, habe aber auch ehrlicherweise auch noch nicht gesucht. Meine künftige PLZ würde die 01683 Nossen sein.

Aber noch eine weitere Frage: Bei einem reinen LTE-Vertrag würde mich auch die Möglichkeit auch reizen, den Router mitsamt SIM einfach auch mal in den Rucksack zu packen, um quasi "mein Internet" mitnehmen zu können. Die Möglichkeit würde es aber bei der Hybridmöglichkeit der Telekom vermutlich nicht geben?
 
@Sinfin19 Schau mal auf https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Fachthemen/Telekommunikation/Breitband/breitbandatlas/start.html

Anscheinend ist dort von Vodafone ein FTTH/B Netz mit dem weißen Flecken Förderprogramm des Bundes im Ausbau.

https://www.vodafone.de/privat/mobiles-internet-dsl/glasfaser-in-nossen.html

Da musst du mal schauen, in welchem Ausbaugebiet du wohnen wirst, ob das schon jetzt ausgebaut wird. Dann ggf. mit dem Vermieter sprechen ob der Glasfaser in sein Haus legen möchte.

Und wenn das unweit deiner aktuellen Adresse ist. Muss man von dem Glasfaserasubau ja was mitbekommen haben. Der ist ja schon seit einem Jahr anscheinend dort im Gange.
 
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Wenn dort z. B. die technikaffinen Menschen am Freitagabend sich um das letzte freie Bit streiten, wird es mit der Hybridfunktion aber auch nichts werden. Bei der Telekom werden die normalen LTE Kunden doch vorrangig beliefert oder? Jednfalls war das immer der Tenor, den ich in diversen Foren gelesen habe. Mit der Hybridkarte bekommt man dann nur den Zusatzspeed, wenn auch genügend Kapazitäten auf der Funkzelle zur Verfügung stehen.

Ansonsten kann ich nichts wirklich Negatives über mobiles Internet sagen, wobei die Situation bei mir auch ein bisschen anders ist. Ich habe einen Telekomvertrag, der auch unlimitiertes 5G beinhaltet. Als Router nutze ich die FRITZ!Box 6850 5G. Die hat zumindest mal auch für LTE ein brauchbares Modem. Leider ist sie in der Anschaffung recht teuer, wenn man nicht gerade ein günstiges Angebot erhascht.

Bei mir ist der Empfang eher mäßig bis gut, trotzdem ist die 5G Verbindung stabil und hier ist der Funkmast auch am Freitagabend zum Glück nicht überlastet. die Geschwindigkeit ist hier mehr als ordentlich und eine Kupferleitung könnte mir die 500 - 600 MBit pro Sekunde niemals bieten.

Allerdings sind die Pingzeiten nicht immer die schönsten. Beim normalen Surfen, Videos schauen etc, bekommt man davon nichts mit. Beizeitkritischen Anwendungen kann es mit unter schon mal etwas lahmen, ist aber alles in einem erträglichen Rahmen. Ich habe Pingzeiten von 14 ms - 98 ms erlebt. Aber die 98 sind auch nur dann, wenn es mal stark regnet.

In jedem Fall würde ich mir ganz genau ansehen welches Netz zur Verfügung steht und es ggF. testen. Vielleicht auch mal mit den Leuten dort reden, was die so sagen.

VG
 
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Erst einmal vielen Dank für eure Antworten.

Laut dem Link von @Halbe habe ich einen LTE-Funkmast quasi direkt vor meiner Haustür, ca. 100 Meter Luftlinie entfernt, der auf den Bändern 1,3 & 20 funken würde.

@Iwwazwersch Deinen Links zufolge würde ich direkt zwischen 2 Bereichen wohnen, langfristig wäre dies zwar schon eine Überlegung wert, je nachdem wie schnell der Ausbau voranschreitet, doch als Momentaufnahme vielleicht eher ungeeignet.

Tendenziell würde ich wohl erst einmal eine o2-Test-SIM verwenden um die lokalen Begebenheiten ausgiebig testen zu können, inklusive der drohenden Lastspitzen Freitag Abends oder am Wochenende. Sofern dies alles für mich anstandslos funktioniert, würde ich mich dann vermutlich für einen LTE-Laufzeitvertrag bei o2 entscheiden. Aber eine abschließende Frage noch, bezüglich @bender_: Zu welchem LTE-Router sollte ich greifen, wenn in dem Segment die Fritz!Boxen nicht die uneingeschränkte Empfehlung wären? Ich würde jedenfalls eher einen Router selbst kaufen wollen, anstatt zu einem Vertrag hinzumieten zu wollen.
 
Sinfin19 schrieb:
@Iwwazwersch Dahingehend ist mir nichts bekannt, habe aber auch ehrlicherweise auch noch nicht gesucht. Meine künftige PLZ würde die 01683 Nossen sein.
Laut Breitbandatlas hat die Enso Netz GmbH zumindest in Teilen von Nossen FTTC ausgebaut. Hier die Seite von Enso zu Nossen. Da gibt es auch den Link zu einer Verfügbarkeitsprüfung. Vielleicht wirst Du da ja fündig.
 
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Sinfin19 schrieb:
Zu welchem LTE-Router sollte ich greifen, wenn in dem Segment die Fritz!Boxen nicht die uneingeschränkte Empfehlung wären?
Wenns unbedingt ne Fritzbox sein muss, dann kann ich dieser Aussage 100% zustimmen:
Lumiel schrieb:
die FRITZ!Box 6850 5G. Die hat zumindest mal auch für LTE ein brauchbares Modem.

Ich empfehle nen gebrauchten GigaCube Cat19. Gibt's immer Mal wieder um die 80€ in der Bucht.
Beispiel: https://m.ebay-kleinanzeigen.de/s-a...cube-cat19-guter-zustand/2238722076-225-13676

Zuvor aber empfehle ich nachdrücklich bei Enso die Verfügbarkeit zu prüfen: https://www.sachsenenergie.de/wps/p...en/internet-telefonie/internet/verfuegbarkeit
 
Zuletzt bearbeitet:
Sinfin19 schrieb:
Funktioniert das bei euch gut, ohne das ihr davon überhaupt etwas mitbekommt?
Ja.
Sinfin19 schrieb:
Die Möglichkeit würde es aber bei der Hybridmöglichkeit der Telekom vermutlich nicht geben?
Nein.
Lumiel schrieb:
Mit der Hybridkarte bekommt man dann nur den Zusatzspeed, wenn auch genügend Kapazitäten auf der Funkzelle zur Verfügung stehen.
Ja, aber laut Telekom lässt sich Hybrid sich nur dann buchen, wenn der Funkmast nicht überlastet ist.
Lumiel schrieb:
Allerdings sind die Pingzeiten nicht immer die schönsten.
Wobei man sowohl mit dem alten Telekom Hybrid wie auch mit dem neuen Speedport Pro latenzkritischen Traffic via Ausnahmeregel fest auf die DSL-Leitung legen kann. Was durchaus den Reiz von Hybrid ausmacht.
 
Ich hatte in einer Wohnung paar Monate dsl 16k von der Telekom mit lte hybrid option.

Ohne hybrid hätte die DSL Leitung nur magere 10k gebracht.

Mit waren es im schlechtesten Fall ca. 25 mbit und im besten um die 100 mbit. Downloads mit ca. 5 mb/s waren fast immer möglich. 4k Streaming auch nie ein Problem.

Hatte auch einen LTE Mast in guter Reichweite und als Router den speedport hybrid im Einsatz.

Ich war sehr zufrieden.
 
0-8-15 User schrieb:
Wobei man sowohl mit dem alten Telekom Hybrid wie auch mit dem neuen Speedport Pro latenzkritischen Traffic via Ausnahmeregel fest auf die DSL-Leitung legen kann. Was durchaus den Reiz von Hybrid ausmacht.
Fuer den LTE Teil kann man allerdings auch versuchen die Latenz mit einem eigenen Controller (und einem OpenWrt-Router) im Mittel niedrig zu halten, siehe hier.
Das geht fuer reine LTE oder Starlink Verbindungen ebenso wie fuer hybrid, wobei man bei Telekom Hybrid meine ich den Telekom-Router verwenden muss und landet dann bei Doppel-NAT wenn man einen OpenWrt Router dahinter haengt.
 
Enso würde an meinem künftigen Wohnort bis zu 250 Mbit/s für 50 Euro anbieten und selbst für mich ausreichende 50 Mbit/s ebenfalls 35 Euro haben wollen. Das ist mir ehrlich gesagt eine Spur zu deftig, zumal auch alle möglichen Verträge 24 Monate Mindestvertragslaufzeit hätten (ich dachte, das dürfte es gar nicht mehr geben?).

Ja, @DaDare Ich besaß diesen "Vertrag" schon einmal und war an und für sich auch äußerst zufrieden damit. Sobald ich meinen jetzigen VDSL-Vertrag an meinem jetzigen Wohnort kündigen werde (also quasi in der Übergangszeit), würde ich wohl erst einmal auf so eine SIM zurückgreifen...und bevor ich mich für einen Vertrag mit Mindestlaufzeit entscheide, würde ich wohl auch erst einmal austesten, inwiefern ich mit FUNK an meinem Wohnort zufrieden wäre. Zwar verstößt man bei ausschließlich bzw. überwiegend heimischer Nutzung streng genommen gegen die AGBs von Freenet, aber bei meinem früheren Einsatz hatte ich dahingehend auch keine Probleme gehabt.
 
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