Spaltung der Bevölkerung durch Hartz IV

es ist die immer gleiche diskussion, die einzige maßnahme die diesen gordischen knoten durchschlagen würde, wäre ein grundeinkommen.
werner hat ja recht wenn er sagt, dass die "soziale aufgabe" eines unternehmens ist, möglichst gute produkte möglichst günstig anzubieten. und was ist ein unternehmen: wenn sich eine gruppe von leuten zusammenfindet, die etwas für andre machen (weil fremdversorgungswirtschaft) er meint auch, das die alten römer so etwas wie ein ge hatten: jeder wehrpflichtige hat nach seiner dienstzeit ein stück land bekommen (damals war es eine selbstversorgungswirtschaft, also der acker = grundeinkommen)
 
Über ein Grundeinkommen für Jeden wird ja schon länger diskutiert und geforscht, und das nicht nur aus den linken Parteikreisen.
Jedoch sehe ich schwarz, dass ich das noch erleben darf. So sozial wird nie ien Staat werden...

Dann hätte man ja praktisch keine Unterschicht mehr auf die man einprügeln könnte ;(
 
doch, wieso nicht? Ist ja eine reine Niveauverschiebung.
 
Die Umbenennung von Hartz4 in Grundeinkommen macht auch nichts besser. Oder meint hier einer das Grundeinkommen von mehr als dem jetztigen Hartz4 Satz finanzierbar wäre?
 
dazu gibt es durchaus Berechnungen. Die Idee ist ja, dass jeder ein Grundeinkommen bekommt.
Dadurch würde sehr viel Bürokratie wegfallen.
 
Es gibt keine bezahlbare Alternative zu Hartz4, und Hartz4 soll auch nicht wirklich auf dauer sein.
Viele sehen das aber so, nebenbei wird auch noch jede menge Kohle dafür ausgegeben um die Leute wieder an ein Berusleben heran zu führen.
Schulungen, Umschulungen etc.
Arbeitslosengeld ist vorübergehend um sich zu bewerben, Hartz4 soll ein anreiz sein wieder zu arbeiten.
 
buzz89 schrieb:
... nebenbei wird auch noch jede menge Kohle dafür ausgegeben um die Leute wieder an ein Berusleben heran zu führen.
Schulungen, Umschulungen etc....
Dann sollte man aber mal überlegen,ob man das Geld sinnvoll investiert und es nicht einfach so ausgibt,weil der Haushalt noch Geld über hat.
Klar,wenn man das Geld nicht ausgibt,dann werden wohlmöglich Budgets im nächsten ja gekürzt.
 
Arbeitslosengeld ist vorübergehend um sich zu bewerben, Hartz4 soll ein anreiz sein wieder zu arbeiten.

Sehe ich anders:
Arbeitslosengeld ist eine selbst eingezahlte Versicherungsleistung und dient zur Überbrückung der persönlichen beruflichen Ausfallzeit. Hartz IV/ SGB II dient zum Abdecken des Existenzminimums allgemein und grundlegend.

Natürlich steht dort Fördern und Fordern. Aber echte Anreize werden anderweitig geschaffen.
Gäbe es genug lebensunterhaltssichernde Arbeit, dann gäbe es auch weniger Hartz-IV. So einfach ist das und so schwer tut man sich.
Darum baut man bewusst oder aus Unvermögen in Hartz IV diese erbärmliche Druck- und Drohkulisse auf. Wirklich verbessern tut sich dadurch allerdings effektiv wenig. Und die Langzeitauswirkungen (zb. Altersabsicherung, Erziehung und Bildung) sind noch gar nicht abzuschätzen.

Ich hörte auch mal, dass Hartz IV nicht kostengünstiger als das vorige System kommt. Was nicht heißt, das es keine Profiteure dadurch gibt.
 
@Relict
Sehe ich anders:
Arbeitslosengeld ist eine selbst eingezahlte Versicherungsleistung und dient zur Überbrückung der persönlichen beruflichen Ausfallzeit. Hartz IV/ SGB II dient zum Abdecken des Existenzminimums allgemein und grundlegend.

Abdecken des Existenzminimums und dafür reicht es ja auch.
Natürlich steht dort Fördern und Fordern. Aber echte Anreize werden anderweitig geschaffen.

Wie denn bitte schön?

Gäbe es genug lebensunterhaltssichernde Arbeit, dann gäbe es auch weniger Hartz-IV. So einfach ist das und so schwer tut man sich.

Unternehmer aus dem Ausland erkundigen sich über die möglichen Standorte, dort sind die Lohnkosten ein wichtiges Argument. Wenn man dann sieht, das man hier realtiv viel für einfache Tätigkeiten zahlen muß, weil hier Hartz4 schon xxx € ist, wofür man im Ausland tlw. schon eine Vollzeitkraft bekommt, ist das natürlich ein großer Contra punkt.

Darum baut man bewusst oder aus Unvermögen in Hartz IV diese erbärmliche Druck- und Drohkulisse auf. Wirklich verbessern tut sich dadurch allerdings effektiv wenig. Und die Langzeitauswirkungen (zb. Altersabsicherung, Erziehung und Bildung) sind noch gar nicht abzuschätzen.

Einer der nichts gelernt hat, der kann nur einfache Tätigkeiten übernehmen und damit kann man nicht viel verdienen. Ein Arbeitgeber kann auf Familien keine Rücksicht nehmen, ob ein Familienvater die Arbeit annimmt oder ein Single spielt für ihn keine Rolle, die Tätigkeit wird mit X € Brutto bezahlt. Wenn ein Familienvater z. B. mit 3 kindern 1300 € Netto Hartz4 bekommt + Wohnung bezahlt kriegt, kommt dies einem Nettoeinkommen von 2000 € gleich, was man normalerweise nicht mit einer einfachen Tätigkeit erwirtschaftet.

Ich hörte auch mal, dass Hartz IV nicht kostengünstiger als das vorige System kommt. Was nicht heißt, das es keine Profiteure dadurch gibt.

Sozialhilfe hat aber nicht genügend Druck ausgeübt. Das Amt hat jetzt mehr Möglichkeiten, z. B. gegen Sozialschmarotzer, die nicht arbeiten wollen vorzugehen etc.
Ergänzung ()

Das Grundeinkommen hört sich zwar gut an, ist aber in der Praxis völlig unrealistisch, woher soll bitte denn das Geld kommen für das Grundeinkommen?

Aus Schulden und dadurch einer riesigen Inflation.

Politiker rechnen sich doch alles schön, der Haushalt wurde doch zu oft ausgeglichen eingeplant (eingerechnet) und was kam dann am ende des Jahres immer raus? Bestimmt keine Mehreinnahmen.
 
Metzlor schrieb:
Ein Arbeitgeber kann auf Familien keine Rücksicht nehmen, ob ein Familienvater die Arbeit annimmt oder ein Single spielt für ihn keine Rolle, die Tätigkeit wird mit X € Brutto bezahlt. Wenn ein Familienvater z. B. mit 3 kindern 1300 € Netto Hartz4 bekommt + Wohnung bezahlt kriegt, kommt dies einem Nettoeinkommen von 2000 € gleich, was man normalerweise nicht mit einer einfachen Tätigkeit erwirtschaftet.

Ein solcher Familienvater würde nicht eine Stelle mit mindestens 2000 Euro Nettoverdienst finden müssen, um eine Alternative zu Hartz4 zu haben, sondern würde wahrscheinlich wie die meisten anderen auch in den Niedriglohnsektor gedrängt und dann aufgestockt. Mit Frau und Kindern würde er zusammen eine Bedarfsgemeinschaft bilden, die insgesamt einen von verschiedenen Faktoren abhängigen Gesamtbedarf hätten. Dem würden die bereinigten Einnahmen der Bedarfsgemeinschaft (Einkünfte, Kindergeld, usw.) entgegen gestellt und ggf. um die Differenz aufgestockt.

Der Unternehmer verhielte sich hier nicht "rücksichtslos" gegenüber dem Familienvater, da dieser das Geld letztlich so oder so bekäme, sondern gegenüber dem Staat bzw. unserer Gesellschaft, da ein weiterer Arbeitnehmer mit öffentlichen Geldern subventioniert werden müsste, der seinen Lebensunterhalt sonst trotz Erwerbstätigkeit nicht bestreiten könnte.
 
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Metzlor schrieb:
Abdecken des Existenzminimums und dafür reicht es ja auch.

Das sehen viele anders. Es reicht eben nicht (mehr). Vllt. reichte es 2000 noch, wo es berechnet wurde. Aber Zeiten ändern sich, nur die Sozialleistungen halten nicht Schritt.

Metzlor schrieb:
Unternehmer aus dem Ausland erkundigen sich über die möglichen Standorte, dort sind die Lohnkosten ein wichtiges Argument.
Wir werden uns damit abfinden müssen, das andere Länder noch auf lange Zeit immer billiger produzieren werden können.

Es ist auch eine Einstellungs- und Verantwortungssache der Unternehmen.
Selbst in der IT-Branche, wo ich bspw. tätig bin, werden mittlerweile schon Programmierleistungen von einigen Kunden in der Ukraine beauftragt. Wir machen da immer öfter nur noch das Konzept für den Kunden.
Wo wird das enden?

Metzlor schrieb:
Einer der nichts gelernt hat, der kann nur einfache Tätigkeiten übernehmen und damit kann man nicht viel verdienen.

Es ging nie um "viel", sondern lebensunterhaltssichernd verdienen, Arbeit -auch körperliche- entsprechend zu würdigen.
Auch geht es nicht nur um Leute die nichts gelernt haben, einige haben sogar mehrere Facharbeiterabschlüsse und bekommen dennoch nichts und schon gar nicht schnellstmöglich. Von arbeitslosen Ingenieuren, die es durchaus auch gibt ganz zu schweigen.
Wenn DIE schon solche Probleme haben, dann wundern einem die Probleme bei ungelernten oder sogar Trinkern vorm Supermarkt erst recht nicht mehr.
Und nehmen die besser qualifizierten dann -aus welchen Gründen auch immer- eine "minder privilegierte" Arbeit an, haben die darunter qualifizierten noch weniger Chancen.

Das Anforderungsniveau, auch bedingt durch die Auswahl an Bewerbern ist bei den Unternehmen gestiegen. Sie haben ja die große Auswahl. Wer da nicht mitkommt bleibt gnadenlos auf der Strecke.

Doch man muß nicht mehr nur gut gebildet, sondern vorallem auch hoch spezialisiert sein, um noch gute Erfolgsaussichten auf dem aktuellen Arbeitsmarkt zu haben.
Allgemein sind die angebotenen Stellen ggü. der Anzahl der Bewerber sehr rar geworden. Das ist bekannt und ein mindestens gleichgroßes Problem. In jeder Branche und Bildungsgrad.
Lösen wir dieses Problem nicht mit, nützt uns unsere ganze Bildung wenig.
Das Amt hat jetzt mehr Möglichkeiten, z. B. gegen Sozialschmarotzer, die nicht arbeiten wollen vorzugehen etc.
Toll und was machen sie, die Leute in Maßnahmen wie 1-EUR-Jobs stecken, zu Niedrigstlohnjobs zwingen, entmündigen und sanktionieren oder in ungeeignete Weiterbildungsmaßnahmen abschieben.
Am eigentlichen und nachhaltigen Arbeits-Vermitteln selber hat sich hingegen wenig verbessert. Man kann nun mal nur vermitteln, wo es auch wen (geeigneten) und was (Stelle) zu vermitteln gibt. Hartz IV begreift seinen Auftrag verstärkter nur beim Sparen. Das ist nicht der urspüngliche Sinn der Agenda. Zumindest nach meinem Verständnis.
 
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Trytec schrieb:
In meinen Augen, ohne jemanden zu nahe zu treten, hat sich die Demokratie, in der wir Heute Leben, ansatzweise wieder zu einer Monarchie entwickelt. Jene die gute Jobs haben... die oberste und reiche Schicht. Leute wie mich... die Mittelschicht. Menschen, die das normale Arbeitslosengeld beziehen... ich nenne es mal ein durchlaufender Posten, entweder steigt ein solcher wieder in die Mittelschicht auf, oder steigt aber hinab in die Unterschicht... Jene, die Hartz IV empfangen, arm sind und bei den Arbeitgebern erst als allerletztes Mittel für neue Mitarbeiter in Betracht gezogen werden.

Die Herrschaft vieler (also der oberen Schicht) bezeichnet man als Oligarchie, nicht als Monarchie. Diese bezeichnet lediglich die Alleinherrschaft eines Monarchen. (also Königs, Kaisers, usw.)

Ich stimme dir in diesem Punkt überein. In D entwickelt sich zur Zeit eine Zweiklassengesellschaft, was man auch sehr gut an den Schweinegrippeimpfungen sehen kann. Ein Teil der Bevölkerung (und dazu gehört auch die Regierung!) erhält den besseren, wirkstoffverstärkerungsfreien Impfstoff, während der andere, weitaus größere Teil das "schlechtere Zeug" erhält?
 
Partizan schrieb:
Ein Teil der Bevölkerung (und dazu gehört auch die Regierung!) erhält den besseren, wirkstoffverstärkerungsfreien Impfstoff, während der andere, weitaus größere Teil das "schlechtere Zeug" erhält?
Untermauere bitte nicht dieses Ammenmärchen.
Die Regierung oder "die Reichen" erhalten keineswegs einen "besseren Impfstoff". :rolleyes:
Das Thema wurde in den Medien zu Genüge durchgekaut.
 
naja, ganz so unrecht hat er nicht. Die Bevölkerung wird mit Pandemrix geimpft, die Regierung allerdings mit Celvapan. Dieser Impfstoff wurde 200.000x hergestellt extra für die Regierung. Grund für die Ungleichbehandlung sind offenkundig die Zusatzstoffe die in Pandemrix enthalten sind und in Celvapan fehlen.

Einige meinen es wäre nur eine Kampagne der Pharmakonzerne. Fakt ist allerdings, das es wohl zwei verschiedene Wirkstoffe gibt. Medien versuchen dies natürlich zu verharmlosen....

ich für meinen teil denke, das diese zwei Wirkstoffe wirklich Existieren.
 
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Ich würde mal sagen, die Schweinegrippe hat mit Thread-Thema nur sehr peripher zu tun.
Die Sache mit den 2 Wirkstoffen hat ihre Ursache vorallem in der Gier der Pharmaindustrie, Fehlplanungen und Fehleinschätzungen beim Bund und letztendlich in den Kosten.

Klar haben wir eine Zweiklassenmedizin, dass hat aber mit Hartz-IV ansich nichts zu tun. Eher allgemein mit wohlhabend und nicht wohlhabend und Umverteilungsproblemen. Die gab es auch schon vor Hartz-IV und ist eine andere Baustelle. Man kann auch arm sein ohne Hartz-IV.

Genauso könnte man sagen: Spaltung der Bevölkerung durch die Elite. Doch das bringt uns keinen Schritt weiter.
Fakt ist, die Schere zwischen arm und reich geht immer weiter auseinander. Und der Staat wirkt dem kaum entgegen.
 
Zitat Relict: "Fakt ist, die Schere zwischen arm und reich geht immer weiter auseinander. Und der Staat wirkt dem kaum entgegen"

Soweit ich die Sache durchschauen kann, ist das gar nicht der Zweck des Staates. Auch nicht - das muss man gerechterweise auch sagen - dass alle gleich reich sind. Wo es so gewirtschaftet wird, stellen sich die Unterschiede automatisch ein. Wie groß diese dann sind oder sein sollen, kann doch kein Mensch sagen. Das Verhältnis hat ein Optimum in der Vermehrung von Geld. Nach der Meinung der Regierung (aktuell aber auch 3-4 Legislaturen zurück) ist das Optimum noch nicht erreicht. Ich wiederhole um Missverständnisse zu vermeiden: noch nicht erreicht! Also, die Schere muss noch weiter auseinander gehen.
 
Damit liegst du leider falsch. In keinem europäischen Land geht die Spaltung zwischen Arm und Reich so schnell voran wie in Deutschland. Das ist eindeutig eine Fehlentwicklung, die es zu korrigieren gilt.
Es ist sehr wohl Aufgabe des Staates, dafür zu sorgen, dass der gesellschaftliche Reichtum gerechter verteilt ist. Es muss nicht jeder gleich reich sein, aber es kann eben auch nicht sein, dass sich eine kleine Gruppe auf Kosten der Mehrheit bereichert, welche im Gegenzug immer mehr nach unten abrutscht.

Es ist imho untragbar, dass immer mehr Leute arm sind, obwohl sie eine Vollzeit-Arbeit ausüben. Es kann einfach nicht sein, dass immer mehr Jobs in den Niedriglohnsektor verlagert werden, damit Unternehmen noch mehr Geld abschöpfen können.
Dies sind nur 2 Beispiele für die meiner Meinung nach eklatante Fehlentwicklung unseres Wirtschaftssystems. Wer diese Entwicklungen als notwendige Begleiterscheinungen ansieht, verkennt die Lage völlig.
Der Staat muss hier eingreifen und das Wirtschaftssystem grundlegend reformieren, so die Wirtschaft wieder dem Wohl der ganzen Gesellschaft verpflichtet ist.
 
Zitat: "Damit liegst du leider falsch."

Wenn du meinen Beitrag nochmal liest, wird dir vielleicht auffallen, dass ich überhaupt nicht tragbar finde "dass immer mehr Leute arm sind". Was du bei mir aber vermißt, ist mit bedachter Absicht: Betroffenheit darüber, dass unsere schöne Wirtschaft regelmäßig solche eklatante Fehlentwicklungen aufweist. Dass diese nicht notwendige Begleiterscheinungen sind, sondern gerade Wesen des System wussten leider nur Gott und Karl Marx. Die beiden sind aber schon lange tot.
 
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Einzelne Parteien werden aus eigenem Macht - und Geldvermehrungstrieb schon mal (populistischer Weise) auf mehr Gleichverteilung hinarbeiten. Meist ist damit aber Schluss, sobald die jeweilige Partei an der Regierung ist.
Wie barista schreibt, ist es schon gar nicht die Aufgabe eines Kapitalistischen Systems, für "Gerechtigkeit" in unserem Sinne zu sorgen. Es sorgt aber auch nicht zwingenderweise für "Ungerechtigkeit".
 
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