Intel: Eigene diskrete Grafikchips kommen

Christoph Becker
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In den vergangenen Monaten machten mehrmals Meldungen die Runde, die besagten, dass der weltweit größte Hersteller von Halbleitern, Intel, derzeit auf der Suche nach fähigen neuen Arbeitnehmern sei, die in Zukunft im so genannten „Larrabee“-Projekt ihren Dienst verrichten sollen. Bislang war aber immer unklar, woran genau.

Nun ließ offenbar Intel selbst die Katze aus dem Sack und verriet, woran genau in der „Larrabee Development Group“ (LDG) gearbeitet werden soll. Demnach möchte Intel in Zukunft innerhalb der neu geschaffenen „Visual Computing Group“ neue diskrete, also eigenständige, Grafikchips entwickeln. Diesbezüglich verrät Intels eigene Rekrutierungs-Webseite Genaueres und spricht davon, dass man vor allem Produkte auf Basis einer Multi-Core-Architektur herstellen wollen würde, die sich vor allem an High-End-User richten sollen.

Später wolle man ebenfalls den Low-End-Markt bedienen und auch erstmals in der Konzerngeschichte Grafikchips und Prozessoren integrieren, also wie bereits früher berichtet die Entwicklung so genannter CPGPUs forcieren. Nach wie vor ist leider ungeklärt, was in diesem Zusammenhang genau eine Multi-GPU-Architektur darstellen soll. Bezüglich dieser würde allerdings eine Meldung vom Anfang dieses Monats passen. Denn damals berichteten wir, dass Intel kürzlich in ein Unternehmen mit dem Namen Lucid Information Technology investiert habe, das einen Chip zur Verwaltung mehrere GPUs entwickeln wolle. Intel selbst könnte demnach für seine neuen diskreten Grafikprodukte diesen Routing-Chip nutzen.

Bislang unbekannt ist allerdings, in welchem Zeitraum man erstmals ein neues Produkt auf den Markt bringen möchte. Trotz alledem könnte dieser Schritt Intels einige Mitbewerber in Bedrängnis bringen, da Intel über eine Vielzahl eigener Produktionsstätten verfügt, die derzeit offenbar nicht vollkommen ausgelastet sind, und das Unternehmen dazu befähigen, günstig und durch den Vorsprung in der Anwendung neuer und kleiner Fertigungstechnologien wie dem 45-nm-Prozess besser zu produzieren. Dies könnte vor allem nVidia gefährlich werden, die nach der Übernahme ATis durch AMD als letzter „kleinerer“ Nur-Hersteller von Grafikchips und Chipsätzen übrig bleiben würden.

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