ESI nEar 04, 05 und 08 im Test: Nahfeldmonitore für Profis im Alltagseinsatz

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Jirko Alex
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Fazit

Nachdem sich die drei ESI-Produkte durch den Testparcours geschlagen haben, steht eine Bestandsaufnahme an. Diese gestaltet sich dabei gar nicht so einfach, sind es doch die ersten Nahfeldmonitore, die bei ComputerBase getestet werden. Das heißt zum einen, dass ein ein direkter Vergleich mit Konkurrenzprodukten aus anderem Haus fehlt, zum anderen, dass den ESI-Monitoren die Aufgabe obliegt, das Prinzip Nahfeldmonitor auch für den durchschnittlichen PC-Nutzer zu erschließen. Auf diese Weise wiederum sollen die folgenden Worte verstanden werden: Gemessen wird mit einem (zugegebenermaßen willkürlichen) Maß, das sich an den Bedürfnissen von durchschnittlichen PC-Nutzern orientiert. Was für diese ein Nachteil sein kann, muss dem Einsatz von Nahfeldmonitoren in ihrer natürlichen Umgebung nicht im Wege stehen.

Für die ESI nEar 04 heißt das, dass sie nicht alle Bedürfnisse befriedigen kann, die sich am PC ergeben. Als Schnittstelle zwischen Spiel, Film und Musik stellt der Computer nämlich manigfaltige Anforderungen auch an die Lautsprecher und diese sind nicht unbedingt die Stärke der kleinen Nahfeldmonitore. So ist der Klang zwar homogener als von vielen PC-Lautsprechern, dafür wurde das darstellbare Frequenzspektrum aber stark beschnitten. Am unteren Ende der Frequenzleiter genügt es nicht für eine gute oder auch nur mittelprächtige Basswiedergabe, was schlicht an den letztendlich kleinen Abmaßen sowohl der Chassis, als auch des Volumens der ESI nEar 04 liegt. Die Monitore wirken zwar nicht völlig flach, aber sind spätestens in PC-Spielen oder dem einen oder anderen Film fehl am Platze.

Vermutlich wäre es daher eine Gewissensfrage, ob für den Preis der kleinen ESI nEar 04 – etwa 160 Euro – eines der bekannten Stereo- oder Mehrkanal-PC-Systeme gekauft werden sollte, oder die Nahfeldmonitore hifidel angehauchte Kreaturen nicht eher zufriedenstellen. Diese Frage erübrigt sich allerdings, wenn man das deutliche Brummen der getesteten ESIs berücksichtigt. Hieran dürfte niemand Freude finden und die Wenigsten sind so hartgesotten, das ignorieren zu können. Damit bleibt den ESI nEar 04 kein wirklicher Vorteil, der sie für den PC-Einsatz prädestinieren würde.

ESI nEar 04
  • relativ homogen abgestimmt
  • hohe Pegel realisierbar
  • kompakte Abmaße
  • deutliches Brummen im Betrieb
  • schwammiger, unterpräsenter Bass
  • Hochton wenig differenziert


Die ESI nEar 05 eXperience tun sich nicht so schwer, verschiedene Bereiche der Wiedergabe adäquat abzudecken. Ihr Klangbild ist ausgewachsen genug, um auch die ein oder andere Explosion glaubhaft in Szene setzen zu können – natürlich nicht mit dem maximal möglichen Tiefgang. Darüber hinaus wirkt der Hochtonbereich deutlich detaillierter als noch bei den ESI nEar 04, wenngleich auch hier eher der Mitteltonbereich betont wird. Damit fällt die Gesamtabstimmung relativ voll aus, was die ESI nEar 05 eXperience aber vor allem im Vergleich mit den üblichen mitteltonschwachen PC-Boxen sehr angenehm klingen lässt.

Verglichen mit den etwa gleich großen Edifier S2000 oder den Nubert nuBox 311 müssen sich auch die Nahfeldmonitore nicht verstecken. Der Vergleich offenbart jedoch den etwas unterpräsenten Hochtonbereich. Auch wirken etwa die Nubert-Lautsprecher straffer im Bassbereich – mit dem Edifier befindet man sich diesbezüglich jedoch auf Augenhöhe.

Das gilt allerdings nicht für den Bedienungskomfort, der bei den ESI-Nahfeldmonitoren quasi nicht gegeben ist. So werden die Lautsprecher auf der Rückseite eingeschaltet und auch dort bezüglich ihres Pegels geregelt. Eine Fernbedienung gibt es nicht, sodass hier nur die Kombination mit einer Multimediatastatur als wirklich komfortabel bezeichnet werden kann. Auch kann man die ESI nEar 05 eXperience – wie übrigens keinen der getesteten Nahfeldmonitore – nicht an der Wand aufhängen oder auf einfache Art auf einen Boxenständer befestigen. Entsprechende Vorrichtungen fehlen schlicht und sind auch, etwa durch den rückwärtigen Bass-Reflex-Kanal, nicht gewünscht.

Was bleibt, ist ein professionell angehauchtes Instrument zum Abhören vor allem von Musik. Die ESI nEar 05 eXperience sind potent genug für sehr viele Einsatzgebiete, aber noch nicht auf Augenhöhe etwa mit der Bass-Performance besserer PC-Systeme. Diese schlagen sie aber natürlich hinsichtlich Homogenität und Datailzeichnung. Hier bleibt es Geschmackssache, was denn nun für den eigenen Bedarf wirklich am besten geeignet ist. Abraten kann man von diesen ESI-Lautsprechern aber definitiv nicht.

ESI nEar 05 eXperience
  • linearer Klang
  • breiter Bühnenaufbau
  • vergleichsweise voller Klang
  • hoher Maximalpegel
  • leises Grundrauschen
  • Steuerelemente auf der Rückseite
  • etwas schwammiger Bass