AMD Athlon II X4 620 und X3 420 im Test: Vier Mal einen Kern für je 20 Euro

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Volker Rißka
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Testsystem

Mit dem Start des Nehalem hatten wir auch unser bisheriges Testsystem in die verdiente Rente geschickt, davon wird auch das neue AMD-Testsystem profitieren. Beide haben im letzten Jahr insgesamt 36 Prozessoren gesehen, 21 davon aus dem Hause Intel, 15 von AMD. Da im Laufe der Monate, in denen wir solch ein Testsystem keinerlei Änderungen unterziehen, viele Änderungen auf dem Markt stattgefunden haben, war es nicht nur in Anbetracht der neuen Prozessorgeneration Zeit für einen Wechsel. Natürlich bietet sich ein kompletter Generationswechsel für einen Wechsel des kompletten Systems immer am besten an, so dass wir die vormals frühen Pläne aus dem Sommer in den Herbst verschoben haben. Dabei haben wir auch auf viele Anregungen der Leser zurückgegriffen, die wir in den letzten Monaten bekommen haben. An dieser Stelle wollen wir erneut einige Erläuterungen zum neuen Testsystem abgeben und erklären, warum wir uns für diese Bauteile entschieden haben.

Cooler Master UCP mit 700 Watt
Cooler Master UCP mit 700 Watt
Cooler Master Stacker RC-832
Cooler Master Stacker RC-832

Einer der größten und oft angebrachten Kritikpunkte war mit Sicherheit das ältere Tagan-Netzteil mit 480 Watt. Dieses wird in den wohl verdienten Ruhestand geschickt und durch ein nagelneues Netzteil von Cooler Master ersetzt. Die UCP-Serie hat zu Beginn des Sommers 2008 als eines der ersten Desktop-Netzteile eine „80Plus Silver“-Zertifizierung bekommen. Diese steht für einen Wirkungsgrad von sehr hohen 89 Prozent bei einer Auslastung von 50 Prozent, aber auch unter geringer Last (20%) und Volllast (100%) kann sich das UCP-Netzteil mit 87 respektive 85 Prozent mehr als sehen lassen. Für unseren Test setzen wir auf die kleinste Version mit 700 Watt, da stärkere Netzteile vor allem unter geringer Last im Wirkungsgrad mitunter deutlich abfallen. Liegt die 20-Prozent-Schwelle bei dem 700-Watt-Probanden bei 140 Watt, wird sie bei dem 1.100-Watt-Modell bereits auf 220 Watt hoch geschraubt – ein Wert der mit dem neuen Testsystem bei kleineren Prozessoren nicht einmal unter Volllast mit Prime erreicht wird.

Der zweite wichtige Punkt ist die neue Grafikkarte. Nachdem wir das komplette letzte Jahr eine nicht gerade stromsparende ATi Radeon HD 2900 XT im Einsatz hatten, setzen wir auf Nvidias erste (relativ stromsparende) 55-nm-Lösung im High-End-Segment, die GeForce 9800 GTX+. Insbesondere die deutlich geringere Leitungsaufnahme (sh. auch in dem Artikel von HT4U), auch gegenüber den Konkurrenten von ATi in Form der HD 4850, und die durchweg schnellere Performance waren wichtige Gründe für die Auswahl. Alle weiteren in Frage kommenden Modelle (HD 4870, GTX 260, GTX 280) liefern zwar eine höhere Performance, aber nur bei unverhältnismäßig steigender Leistungsaufnahme – darum geht es in einem Prozessortest aber auch nicht.

OCZ Gold DDR2-SDRAM
OCZ Gold DDR2-SDRAM
Corsair Dominator DDR3-SDRAM
Corsair Dominator DDR3-SDRAM
Nvidia GeForce 9800 GTX+
Nvidia GeForce 9800 GTX+

Um dem neuen Triple-Channel-RAM gerecht zu werden, war auf der Software-Seite fast zwingend der Umstieg zu Windows Vista in der 64-Bit-Variante erforderlich. Auch diesen Schritt sind wir mit dem neuen Testsystem gegangen, so dass fortan die drei Slots bei den X58-Mainboards mit je zwei Gigabyte bestückt werden – alle anderen Intel-Platinen inklusive neuem P55-Chipsatz für den Sockel LGA1156 greifen für den Dual-Channel-Modus auf zwei dieser Module zurück. Der Unterschied von 4 auf 6 GByte existiert damit natürlich auf dem Papier, ist in Benchmarks aber quasi nicht zu merken. Zudem glauben wir, dass solche Konstellationen in naher Zukunft die gebräuchlichsten Varianten werden dürften bzw. in Form von DDR2-Speicher mit den alt-eingesessenen Core 2 Duo und Core 2 Quad bereits sind. Deshalb kommen alle (älteren) AMD-Prozessoren ebenfalls mit potentem DDR2-Speicher daher, der maximal 1.066 MHz leistet. Da bisher jedoch nur die Phenom und Phenom II von diesem Speicher profitieren, arbeiten die älteren Modelle mit geringerem Takt, dafür aber mit besseren Timings. Für den Sockel AM3 steht uns parallel dazu eine Platine von Asus zur Verfügung, die auf den 790FX und die SB750 setzt. Weiterhin gibt es auch noch einen quasi identischen Ableger für den Sockel AM2, der logischerweise auf DDR2 setzt. Diese beiden Platinen, die wir in einer News bereits in Bildern vorgestellt haben, sollen neben dem Referenzmainboard auf Basis des 790GX die Unterschiede aufzeigen.

Asus M3A78-T
Asus M3A78-T
Asus P5E3 Premium WiFi-AP
Asus P5E3 Premium WiFi-AP
Asus P6T Deluxe
Asus P6T Deluxe
Asus M4A79 & M4A79T Deluxe

Um einen möglichst fairen und realitätsnahen Vergleich zwischen den Kontrahenten zu ermöglichen, werden sämtliche Tests in einem geschlossenen Midi-Tower mit werksseitiger Lüfterbestückung (ein Lüfter rückseitig saugend, einer beim Festplattenkäfig in Front blasend) durchgeführt, um so auch auf thermische Probleme bei den Boliden aufmerksam zu werden. Zum Einsatz kommt ein „Cooler Master Stacker RC-832“, der uns von Caseking zur Verfügung gestellt wurde. Das Gehäuse erlaubt den Einsatz von bis zu neun 120-mm-Lüftern, von denen die beiden verwendeten Lüfter zum Lieferumfang gehören.

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