Facebooks Datenschutz: Wie Privates möglichst privat bleibt

Benjamin Beckmann
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Facebooks Datenschutz: Wie Privates möglichst privat bleibt

Das Web 2.0

Das Web 2.0 hat sie hervorgebracht: Soziale Netzwerke wie Xing, studiVZ, Wer-kennt-wen, Lokalisten, Last.fm, MySpace oder Twitter. Durch seinen Erfolg ragt eines allerdings besonders heraus: Facebook.

Mit einer Nutzerbasis in dreistelliger Millionenhöhe (zuletzt wurde die 400-Millionen-Marke geknackt) steht das von Marc Zuckerberg anno 2004 gegründete Unternehmen im Mittelpunkt der Berichterstattung. Und wenn in den Medien nicht gerade Google oder Apple am Pranger stehen, dann ist es Facebook, welches den Unmut der Kritiker auf sich zieht. Und das zurecht: Die Art und Weise, wie Facebook Änderungen der eigenen Datenschutzbestimmungen kommuniziert, ist mindestens als unglücklich zu bezeichnen. Darüber hinaus geben natürlich auch deren Auswirkungen Anlass zur Sorge. Man bekommt gar den Eindruck, als wüssten Vertreter des Unternehmens selbst nicht genau, welche Daten an Dritte weitergegeben werden und welche Informationen im Web für Jedermann abrufbar sind. Kein Wunder, dass auch den Benutzern der Durchblick fehlt.

Unzählige Anwendungen werden von Drittanbietern mittlerweile zur Erweiterung des eigenen Facebook-Profils angeboten – darunter weniger ernst gemeinte wie Glücksnüsse oder das berüchtigte „FarmVille“, aber auch produktive Apps wie Docs von Microsoft. Dass zu deren Installation unterschiedlich tief greifende Genehmigungen für den Zugriff auf private Daten von Nöten sind, wird aus Neugier, Eile oder schlichter Gleichgültigkeit oft vernachlässigt.

Facebook, so scheint es jedenfalls, gibt sich allerdings auch große Mühe, das Widerrufen oder Einschränken von Sichtbarkeit und Zugriffsrechten zu verhindern. Während beispielsweise der Button „Gefällt mir!“ auf unserer ComputerBase-Profilseite prominent neben dem Logo platziert ist, befindet sich der Link „Gefällt mir nicht mehr“ über einigen anderen unauffällig am linken unteren Ende der Seite. Ähnlich verhält es sich mit Anwendungen. Bei der Installation wird man in einer Art Popup um Erlaubnis gebeten – natürlich sind die empfohlenen Einstellungen vorausgewählt beziehungsweise auffällig markiert. Ist man allerdings nicht mehr so angetan von einer App, beginnt die Suche nach der entsprechenden Stelle, an der die Berechtigungen wieder entzogen werden können.

Dass dies kein Zufall ist, liegt auf der Hand: Wie die meisten Netzwerke seiner Art erhebt Facebook keine Mitgliederbeiträge, sondern finanziert sich über personalisierte Werbung. Je größer und engmaschiger das Netzwerk aus Informationen sowie Interaktionen zwischen Nutzern und Produkten ist, desto mehr Wert hat es für Werbetreibende und dementsprechend größer wird der Geldfluss in die Kassen des sozialen Netzwerks.

Das lässt sich nachvollziehen, macht Facebook allerdings auch angreifbar. Für maximalen Profit erschwert man die Einflussnahme durch den Benutzer auf den Umgang mit den eigenen persönlichen Daten.

Diesen Einfluss kann man allerdings in gewissem Maße ausüben. Wie man zumindest die Preisgabe von Vorlieben und Aktivitäten an bestimmte Kontakte, an Fremde oder an die Entwickler diverser Facebook-Anwendungen einschränkt oder gar verhindert, zeigen wir auf den folgenden Seiten.

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