Spiele unter Windows 8 im Test: So viel schneller ist das neue Windows

Wolfgang Andermahr
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Spiele unter Windows 8 im Test: So viel schneller ist das neue Windows

Einleitung

Windows 8 steht vor der Tür und damit eine der größten Änderungen an dem beliebten Betriebssystem, die Microsoft je vorgenommen hat. Denn der gewohnte Desktop ist nicht mehr die „Hauptoberfläche“, stattdessen ist das auf Touch-Bedienung ausgelegte „Modern UI“, besser bekannt unter dem Namen „Metro“, der neue Standard. Dieser haben wir uns ebenso wie der Möglichkeit, das Startmenü wiederherzustellen, bereits in einem gesonderten Bericht angenommen.

Dieser Artikel soll aber nicht davon handeln, ob nun Modern UI besser oder schlechter als der klassische Desktop auf dem heimischen PC funktioniert. Stattdessen möchten wir uns rein auf das Kapitel der Spiele konzentrieren. Dieses haben wir bereits mit der Release Preview angeschnitten und wollen es mit der endgültigen Fassung weiter verfeinern.

Bringt Windows 8 auch beim Thema Spiele Neuerungen mit sich? Inwieweit ist die Performance ebenbürtig zu Windows 7 oder gar besser? Sind die Grafikkartentreiber von AMD und Nvidia unter Windows 8 bereits ausgereift? All das werden wir auf den folgenden Seiten mit Hilfe einer AMD Radeon HD 7970 GHz Edition sowie einer Nvidia GeForce GTX 680 herausfinden.

Die aktuelle Situation

Während Windows 8 bezüglich der generellen Bedienung vor allem mit der „Modern-UI“-Oberfläche vieles, oder eher gesagt alles, geändert hat, ist im Hinblick auf Spiele eigentlich alles beim Alten geblieben. Natürlich müssen die Treiber für die Hardware Windows-8-Kompatibel sein, was jedoch nur selten ein Problem sein sollte – für die meisten Komponenten werden die Treiber bereits mitgeliefert.

Was ändert sich für Spieler?

Die für Spieler wohl interessanteste und mehr oder weniger einzige Änderung in Windows 8 ist die Unterstützung der DirectX-11.1-API. Das Hauptziel von DirectX 11.1 gegenüber DirectX 11 ist es, die Performance und Effizienz zu erhöhen, ohne dabei das Rad neu erfinden zu wollen – dies wird frühestens mit DirectX 12 geschehen.

Die so genannten „Cap Bits“, die mit DirectX 10 abgeschafft worden sind, kehren mit DirectX 11.1 wieder zurück. Dabei handelt es sich um eine Art „Checkliste“, die die API abarbeiten kann, um festzustellen, was für ein Tech-Level die Grafikkarte bietet. So soll das Betriebssystem besser mit einer gewöhnlichen GPU und neuartigen SoC-Systemen zusammenarbeiten können, da die auszuführende Applikation das Renderprinzip der Hardware erkennen (ob „Tile Based Defferred Renderer“ oder ein gewöhnlicher „Immediate Mode Renderer“) und den Code entsprechend drauf optimieren kann.

Darüber hinaus wird Windows durch DirectX 11.1 einen besseren Zugriff auf die Video-API haben, sodass ein Pixel-Shader-Programm besseren Einfluss auf diese hat. Als ziemlich große Neuerung erscheint die Unterstützung von „Stereoscopic 3D“, sprich beispielsweise die 3D-Darstellung von Spielen. Inwiefern DirectX 11.1 bei einer 3D-Wiedergabe helfen kann, ist aber noch unbekannt. Man kann aber davon ausgehen, dass Microsoft den Herstellern so eine „neutrale“ Möglichkeit anbieten möchte, um räumliche Darstellungen zu verwenden.

Außerdem soll DirectX 11 den integrierten Software-Rasterizer (WARP) deutlich beschleunigen, was Entwicklern dienlich sein wird. Ferner gibt es nun ein „Shader-Tracing“-Programm, mit dem Entwickler die Performance einzelner Shader-Programme untersuchen können, ohne dafür auf externe Tools von AMD oder Nvidia zurückgreifen zu müssen.

Aktuell hat sich Microsoft noch nicht zu dem Thema geäußert, ob DirectX 11.1 auch Einzug auf Windows 7 halten wird. Technisch spricht nichts gegen eine Umsetzung, jedoch wäre es aus Marketinggründen für das neue Betriebssystem natürlich hilfreich, ein exklusives Feature zu bieten – bis jetzt hat Microsoft aber auch ältere Betriebssysteme mit der neustmöglichen DirectX-API versorgt.

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