Maxthon Cloud Browser jetzt auch für Linux

Ferdinand Thommes
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Der chinesische Browser-Hersteller Maxthon International Limited hat seine Ankündigung vom letzten Herbst wahr gemacht und den Maxthon Cloud Browser in einer ersten Beta-Version für Linux veröffentlicht. Maxthon begann 2002 unter der Bezeichnung MyIE2 als Klon des Internet Explorers.

Die jetzt veröffentlichte Linux-Version des besonders in Russland, Indien und China sehr beliebten Browsers ergänzt bereits am Markt befindliche Versionen für Windows, Windows 8, OS X, iOS und Android, sowie eine portable Version, die direkt von einem USB-Stick läuft. Die Linux-Version ist Closed-Source und wird als Freeware vertrieben.

Maxthon Cloud Browser
Maxthon Cloud Browser

Der Browser mit der Bezeichnung Maxthon-Browser-beta_1.0.0.10 nutzt die WebKit-Rendering-Engine, die unter anderem auch bei Chrome und Opera (in der Abspaltung Blink), beim Yandex-Browser sowie bei Qupzilla, Midori und Safari zum Einsatz kommt. Das ist aber nicht die einzige Verbindung zu Google Chrome, da Maxthon für Linux an vielen Stellen Chrome ähnelt. So sind etwa die Einstellungen bis auf wenige spezifische Optionen deckungsgleich. Auch bei Erweiterungen bedient sich Maxthon aus dem Bestand des Chrome Web Store.

Maxthon Cloud Browser

Was Maxthon Chrome in den Einstellungen voraus hat, ist ein Dialog zum Festlegen von Mausgesten. Ein Alleinstellungsmerkmal von Maxthon auf den anderen Plattformen ist in der Linux-Version aber noch nicht implementiert: Downloads können anstatt lokal auch direkt in einer Cloud gespeichert werden und sind so auf anderen Computern oder Smartphones verfügbar. Deshalb wirkt der Name Maxthon Cloud Browser aktuell leicht irreführend. Über ein anzulegendes Maxthon-Konto kann der Browser, wie auch seine Konkurrenz, über alle angebotenen Plattformen über die CloudPush genannte Funktion synchron gehalten werden. Die Übertragungen sind laut Hersteller mit AES 256 abgesichert.

Maxthon Cloud Browser
Maxthon Cloud Browser

Beim Start zeigt sich Maxthon eher behäbig und lässt sich auf einem schnellen Rechner rund fünf Sekunden Zeit, bis die in Grautönen gehaltene Oberfläche erscheint. Die Lokalisierung auf Deutsch ist fast komplett. Gleich nach dem ersten Start wird AdBlock automatisch installiert. Maxthon gibt sich beim Browsen dann keine Blöße und kann gefühlt zumindest mit den Mitbewerbern mithalten. Nach einem Neustart brachte der Browser aber nicht die vorher offenen Tabs zurück.

Die Funktion zur Herstellung der letzten Sitzung mahnt zur Installation von Maxthon und bietet erneut den Download an. Dank dieses Fehler konnte in einem Zug die Funktion zur Meldung von Fehlern getestet werden, die erwartungsgemäß, wenn auch ungewohnt, funktionierte. Ein Klick auf den Button „Your Maxthon“ liefert Links zu Nachrichten und einen Wetterbericht in Englisch, der Standort für das Wetter wird jedoch korrekt bestimmt.

Maxthon für Linux kann in Versionen für RPM und DEB oder als Tar-Archiv jeweils für 32- und 64-Bit von der Herstellerseite heruntergeladen werden.

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