Intel NUC mit Core i7 im Test: Mit 28-Watt-CPU und Iris zur 4K-HEVC-Wiedergabe

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Volker Rißka
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Benchmarks

Bei der Leistungsmessung greift ComputerBase für den neuen NUC5i7RHK auf den angestammten Parcours zurück, so dass sich der kleine PC in Relation zu den bisher getesteten Vertretern setzen lässt, die als Vergleichsobjekte mit von der Partie sind. Bei der Betrachtung der Ergebnisse muss jedoch beachtet werden, dass die Preisspanne der einzelnen PCs von 100 bis fast 600 Euro reicht.

Diagramme
3DMark – Cloud Gate
    • Gigabyte Brix Pro (i7-4770R)
      9.723
    • Intel NUC (i7-5557U)
      6.396
    • Gigabyte Brix (i5-5200U)
      4.992
    • Intel NUC (i5-4250U)
      4.863
    • Intel NUC (i3-5010U)
      4.718
    • Asus VivoMini UN62 (i5-4210U)
      4.502
    • MSI Cubi (i3-5005U)
      4.399
    • Zotac Zbox Sphere (i5-4200U)
      4.350
    • Zotac Zbox nano ID67 (i3-4010U)
      3.545
    • Zotac Zbox nano CI540 (i5-4210Y)
      3.329
    • Zotac Zbox nano AQ02 (A8-5545M)
      2.564
    • Zotac Zbox nano AQ01 (A4-5000)
      2.225
    • Intel NUC (Celeron N2820)
      1.092
Einheit: Punkte

Ein Core i7 aus der Broadwell-Familie übertrifft die erwarteten Ergebnisse, was insbesondere dem massiv höheren Prozessortakt geschuldet ist. Zudem greifen Architekturoptimierungen wie Quick-Sync, das wird insbesondere bei der Video-Konvertierung sichtbar.

Bei der Grafik tritt die integrierte Iris 6100 trotz 48 EUs enttäuschend auf. Auf den ersten Blick in durchaus mit großen Zuwachsraten gegenüber der HD 5500 und der Konkurrenz von AMD versehen, bleibt davon in einem echten Spiel nicht mehr so viel übrig – 3DMark profitiert eben auch massiv vom Prozessor. Fortschritte in Spielen sind zwar erkennbar, doch bereits das wenig Hardware fordernde Torchlight 2 zeigt die Grenzen auf. Der Durchschnitt liegt zwar deutlich über 30 Bildern pro Sekunde, allerdings fallen die FPS auch ganz schnell mal auf oder gar unter die 20-FPS-Marke, wenn diverse Monsterhorden angreifen.

Leistungsaufnahme, Temperatur und Lautstärke

Die Leistungsaufnahme ermittelt ComputerBase bei allen Systemen inklusive 8 GByte DDR3L-1600, aktivem WLAN- und Bluetooth-Module sowie einer mSATA-, SATA- oder M.2-SSD.

Leistungsaufnahme NUC vs. Zbox vs. Brix vs. VivoMini vs. Cubi
Leerlauf Video-
Wiedergabe
Video-
Konvertierung
Spiel
Intel NUC Kit NUC5i7RYH (i7-5557U) 8,0 Watt 10,5 Watt 43,0 Watt 41,5 Watt
MSI Cubi (i3-5005U) 7,5 Watt 10,0 Watt 24,5 Watt 25,5 Watt
Intel NUC Kit NUC5i3RYK (i3-5010U) 6,5 Watt 9,5 Watt 25,5 Watt 27,0 Watt
Gigabyte Brix GB-BXi5H-5200 (i5-5200U) 8,0 Watt 10,0 Watt 27,0 Watt 29,0 Watt
Asus VivoMini UN62 (i5-4210U) 7,5 Watt 9,0 Watt 28,0 Watt 30,5 Watt
Zbox Sphere OI520 (i5-4200U) 8,0 Watt 10,0 Watt 35,5 Watt 31,5 Watt
Zbox nano ID67 (i3-4010U) 7,0 Watt 8,5 Watt 25,5 Watt 28,5 Watt
Zbox nano CI540 (i5-4210Y) 6,0 Watt 7,5 Watt 22,5 Watt 22,5 Watt
Gigabyte Brix Pro GB-BXi7-4770R (i7-4770R) 16,5 Watt 18,0 Watt 61,5 Watt 63,5 Watt
Zbox nano AQ02 (A8-5545M) 10,5 Watt 14,5 Watt 34,5 Watt 35,5 Watt
Intel NUC Kit DN2820FYKH (N2820) 4,0 Watt 6,0 Watt 7,5 Watt 12,0 Watt
Zbox nano AQ01 (A4-5000) 8,0 Watt 10,0 Watt 15,0 Watt 19,0 Watt
Intel NUC Kit D54250WYK (i5-4250U) 6,0 Watt 7,0 Watt 33,0 Watt 37,0 Watt

Die Rangfolge bei der Leistungsaufnahme spiegelt die Rangfolge bei der Leistungsfähigkeit wider. Im Leerlauf und bei der Videowiedergabe gibt es wie üblich nichts zu beanstanden, da die CPU und GPU nicht gefordert wird, wird auch keine Leistung aufgenommen. Bei der Umwandlung eines Videos und im Spiel, wenn CPU- und GPU-Einheit gefragt ist, schnellt der Verbrauch deutlich nach oben. Hier werden dann auch die Unterschiede zu den drei bisherigen Broadwell-Mini-PCs deutlich, die allesamt auf eine 15-Watt-TDP des Prozessors-Grafik-Gespanns setzen, statt 28 Watt wie beim Core i7.

Temperatur und Lautstärke

28 Watt TDP und damit fast doppelt so viel wie alle anderen Mini-PCs mit Broadwell-Prozessor – dies stellt Anforderungen an die Kühlung. Und die muss auch hart eingreifen, bei maximalen Temperaturen von bis zu 98 Grad und damit nur noch sieben Grad unterhalb der Schwelle, an der sich der Prozessor automatisch heruntertakten würde. Doch trotz dieser Nähe zum maximalen Temperaturwert, der Prozessor arbeitet durchweg mit maximalem Turbo-Takt von 3,4 GHz.

Lüfter des Intel NUC5i7RYH – identisch zum Core-i3-NUC
Lüfter des Intel NUC5i7RYH – identisch zum Core-i3-NUC

Der Lüfter dreht bei derart hohen Temperaturen ebenfalls nahe am Maximum. Bis zu 6.300 U/min sind keinesfalls mehr als leise zu bezeichnen. Die Lüftersteuerung greift teilweise sehr verzögert ein. Vorgesehen ist eine langsame Steigerung der Lüfterdrehzahl, die auch ansatzweise funktioniert, in der Praxis aber schnell an ihre Grenzen kommt. Denn die Lüfterdrehzahl steigt bei maximaler CPU-Last viel langsamer an als die Kerntemperatur der CPU, sodass ab 85 Grad CPU-Temperatur direkt 6.000 U/min und noch mehr anliegen müssen, damit das von Intel spezifizierte Limit von 105 Grad nicht erreicht wird.

Bei einer Video-Umwandlung mit Last auf CPU und GPU funktioniert das etwas besser, dort klettert die Temperatur auf bis zu 90 Grad, wird dann vom Lüfter mit 5.500 U/min abgefangen und pendelt das Gespann am Ende bei knapp 80 Grad bei rund 5.000 U/min ein. Dieser reale Einsatzfall zeigt, dass sich Intel durchaus Gedanken gemacht hat, aber eben auch nur mit Wasser kocht und der Physik ihren Platz einräumen muss.

Lüfterdrehzahlen unter Last: links Video-Umwandlung, rechts POV-ray
Lüfterdrehzahlen unter Last: links Video-Umwandlung, rechts POV-ray