Drei 40-Euro-Netzteile im Test: 500 bis 560 Watt von LC-Power, SilverStone und Cooler Master

Hendrik Engelbertz
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Drei 40-Euro-Netzteile im Test: 500 bis 560 Watt von LC-Power, SilverStone und Cooler Master

Einleitung

Nach dem letzten Vergleichstest der 500-Watt-Netzteile für 40 Euro hat sich das Angebot in dieser Preisklasse deutlich verändert. Mit dem Performance A 530W setzte Xilence im letzten Jahr eine neue Bestmarke, die jedoch nicht unbeantwortet blieb. Cooler Master hat das B500 verbessert, das sich nun mit einem „ver.2“ als Namenszusatz schmücken darf. SilverStone verpasste dem Strider Essential unter anderem eine schwarze Lackierung. Neu hinzugekommen ist ein alter Bekannter: Das bereits seit knapp sechs Jahren verkaufte LC-Power LC6560GP3 V2.3 macht mit einer 80-PLUS-Bronze-Zertifizierung und einer Gesamtleistung von satten 560 Watt auf sich aufmerksam. ComputerBase nimmt die neuen Vertreter genauer unter die Lupe.

Technische Eckpunkte

Bei der Betrachtung der technischen Daten fallen zunächst die Ähnlichkeiten der Modelle von Cooler Master und SilverStone auf. Die jeweils 14 Zentimeter kurzen Netzteile verfügen über einen 120-mm-Lüfter und eine identische Gesamtleistung von 500 Watt. Während SilverStone für das Strider Essential bereits mit einem 80-PLUS-Zertifikat wirbt, verkaufte Cooler Master die Neuauflage der B-Serie bislang ohne Einstufung des Wirkungsgrades. Eine inzwischen nachgereichte 80-PLUS-Zertifizierung wird zukünftig jedoch die Verpackung des neuen Modells schmücken und gilt auch für die bereits verkauften Exemplare.

Eine andere Herangehensweise zeigt das Netzteil von LC-Power. Das LC6560GP3 ist mit einer Außenlänge von 160 mm, einem 140 mm großen Lüfter und einer etwas höheren Gesamtleistung von 560 Watt zumindest auf dem Papier größer dimensioniert als die Konkurrenz. Auch die 80-PLUS-Bronze-Einstufung ist formal besser, eine genaue Betrachtungsweise entlarvt die Zertifizierung jedoch als unzulässig, da das Netzteil nur im 230-Volt-Stromnetz einsetzbar ist – die Einstufung wurde im 115-Volt-Netz vorgenommen.

Hersteller Cooler Master SilverStone LC-Power
Modell B500 ver.2 Strider Essential 500W LC6560GP3 V2.3
Effizienz 80 PLUS 230V EU 80 PLUS Bronze
Lüfter 120 mm 140 mm
Einbautiefe 140 mm 160 mm
AC Input Voltage 200-240 V, 47-63 Hz, 5 A 230 V, 50 Hz, 4 A 230 V, 50 Hz, 5 A
DC Output +3,3V 20 A 24 A 25 A
+5,0V 20 A 27 A
+12V1 38 A 34 A 21 A
+12V2 - 23 A
-12,0V 0,3 A 0,8 A
+5Vsb 2, 5A 3 A
+3,3V & +5V Comb. 120 W 150 W
+12V Comb. 456 W 400 W 470 W
Gesamtleistung 500 W 560 W

Mit 456 Watt oder 91,2 Prozent der Gesamtleistung auf der 12-Volt-Schiene setzt Cooler Master einen Spitzenwert in diesem Vergleich. Damit ist das B500 ver.2 in der Theorie problemlos für moderne PC-Systeme nutzbar. Mit nur 80 Prozent der Gesamtleistung bildet SilverStone das Schlusslicht im Round-up, LC-Power liegt mit rund 84 Prozent knapp darüber. Während Cooler Master und SilverStone auf ein Single-Rail-Layout setzen, teilt LC-Power die Gesamtleistung der 12-Volt-Schiene auf zwei Rails auf. Der CPU-Stecker freut sich über die +12V2-Schiene, doch müssen sich die restlichen Komponenten die schwächere +12V1-Schiene teilen. Für moderne Systeme, die Grafikkarten mit einer hohen Leistungsaufnahme beinhalten, ist die Aufteilung nicht optimal.

Übersicht Schutzschaltungen
Cooler Master SilverStone LC-Power
Unterspannungsschutz (UVP) ja
Überspannungsschutz (OVP) ja
Kurzschlusssicherung (SCP) ja
Überlastschutz (OPP) ja
Überstromschutz (OCP) ja nein ja
Überhitzungsschutz (OTP) ja nein ja

Mit einer Vollausstattung an Schutzschaltungen können Cooler Master und LC-Power positiv überraschen – in dieser Preisklasse keine Selbstverständlichkeit. SilverStone fehlt hingegen der Überstromschutz (OCP) und der optionale Überhitzungsschutz (OTP). Insbesondere der Verzicht auf OCP ist in der Leistungsklasse von 500 Watt bei gruppenregulierten Netzteilen als kritisch anzusehen.

Garantie

Die Herstellergarantie für die Netzteile von Cooler Master und SilverStone beträgt drei Jahre, für das LC-Power hingegen nur zwei Jahre. Für alle Hersteller gilt: Garantiefälle werden grundsätzlich über den Handel abgewickelt, bei Problemen können sich Kunden jedoch auch direkt beim Hersteller melden. SilverStone gibt für das dritte Jahr der Garantie zudem die Möglichkeit, das Netzteil direkt einzuschicken.

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