Preiskampf: Skylake-Mainboard mit H110-Chipsatz unter 50 Euro

Frank Meyer
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Preiskampf: Skylake-Mainboard mit H110-Chipsatz unter 50 Euro
Bild: ASRock

Bereits für unter 50 Euro lässt sich aktuell die Basis für Intels aktuelle Prozessor-Generation in Form eines Mainboard mit dem Einsteiger-Chipsatz H110 realisieren. Günstige Lösungen für Skylake-CPUs werden von ASRock und Gigabyte angeboten, knapp über der 50-Euro-Marke sind mit Asus, Biostar und MSI die Konkurrenten zu finden.

Die Mehrzahl der im ComputerBase-Preisvergleich gelisteten H110-Hauptplatinen mit dem Sockel 1151 ist im microATX-Formfaktor ausgeführt aber auch Mainboards die nach ATX- oder Mini-ITX-Spezifikation eingestuft sind, finden sich in geringer Vielfalt. Hier sind die günstigsten Ableger von Asus und ASRock als TUF Trooper H110 D3 (ATX) respektive ASRock H110M-ITX (Mini-ITX) mit um die 70 Euro schon einiges teurer im Angebot.

Bei H110-Mainboards ist microATX der verbreitete Formfaktor

Der echte Preiskampf spielt sich aber augenscheinlich im Segment der im microATX-Formfaktor konzipierten Hauptplatinen für die Skylake-Familie ab, denn hier sind mit dem ASRock H110M-DGS/D3 und dem Gigabyte GA-H110M-DS2 passende Sockel-LGA1151-Lösungen bereits ab rund 48 Euro im Verkauf.

ASRock H110M-DGS/D3
ASRock H110M-DGS/D3 (Bild: ASRock)
Asus H110M-K D3
Asus H110M-K D3 (Bild: Asus)
Biostar H110MD PRO
Biostar H110MD PRO (Bild: Biostar)

Den Unterschied macht der Arbeitsspeicher und der Grafikanschluss

Die Ausstattung fällt trotz der kostengünstigen Einstufung noch ausreichend umfangreich aus. Beispielsweise werden in zwei DIMM-Slots RAM-Bestückungen von bis zu 32 GByte unterstützt, wobei nur der Ableger von Gigabyte aktuelle DDR4-Module (DDR4-2.133) aufnimmt. ASRock bietet in der günstigen Preisregion allein die Unterstützung für DDR3-RAM (DDR3-1.866). Ein PCIe-3.0-x16-Steckplatz nebst weiterem PCIe-2.0-x1-Slot ist allen gemein. Vier SATA-3.0-Anschlüsse und vier USB-3.0-Ports zählen genauso zu den weiteren Gemeinsamkeiten wie Gigabit-LAN das über einen von Realtek stammenden NIC realisiert ist, sechs USB-2.0-Schnittstellen die in Teilen als interne Header umgesetzt sind und eine 8-Kanal-Audiolösung (Realtek ALC887). Die Videoanschlüsse hingegen sind unterschiedlich ausgeführt, während das H110M-DGS/D3 eine DVI-Buchse bereit stellt, kann das GA-H110M-DS2 lediglich einen älteren D-SUB-Port vorweisen.

Für über 50 Euro ist über die interne GPU ein Dual-Display-Setup möglich

Auch wenn der Blick bei den H110-Mainboards über die 50-Euro-Marke wandert ändert sich das Bild an der gebotenen Ausstattung kaum. Das rund 52 Euro teure Biostar H110MD Pro kann mit lediglich 16 GByte DDR3L-1600-RAM umgehen, bietet aber mit DVI- und VGA-Anschluss eine Möglichkeit über die integrierte GPU zwei Monitore gleichzeitig anzusteuern. Gleiche Funktionen sind bei Asus und dem H110M-K D3 gegeben, das derzeit für knapp 53 Euro erhältlich ist. Der Einstieg als Unterbau für Skylake-Prozessoren ist bei MSI mit dem rund 54 Euro teuren H110M PRO-D gegeben. Genau wie bei Gigabyte wird beim Arbeitsspeicher und der Bildausgabe mit DDR4-RAM und DVI-Anschluss auf aktuelle Standards gesetzt. Auch eine auf 6-Phasen erweiterte Spannungsversorgung kann als Aufwertung gesehen werden.

Die aktuellsten Schnittstellen wie USB 3.1 und M.2 sind sehr selten

Für Anwender die auch im unteren Preisbereich bei den Sockel-LGA1151-Mainboards mit dem H110-Chipsatz auf die Suche nach den aktuellen Schnittstellen, USB 3.1 mit Typ-C-Buchse und M.2, gehen, fällt die Auswahl derzeit sehr dünn aus.

Gigabyte GA-H110M-S2HP
Gigabyte GA-H110M-S2HP (Bild: Gigabyte)

Mit dem Gigabyte GA-H110M-S2HP, das für rund 63 Euro den Besitzer wechselt, bietet allein ein Mainboard über den ASMedia ASM1142 den aktuellen USB-Standard. Ein M.2-Steckplatz findet sich erst in der allgemein besser ausgestatteten 70-Euro-Klasse mit dem ab rund 73 Euro erhältlichen Gigabyte GA-H110M-HD3.

Gigabyte GA-H110M-HD3 DDR3
Gigabyte GA-H110M-HD3 DDR3 (Bild: Gigabyte)

Der Nachteil des kleinsten Intel-Chipsatzes für die Skylake-Prozessoren kommt hierbei besonders zum Tragen, denn schnelle SSDs werden nur über zwei PCIe-Lanes nach dem 2.0-Standard angebunden. Als weitere Aufwertung sind neben mehr USB-3.0-Schnittstellen, die über einen Zusatzchip von VIA realisiert sind, auch je ein zusätzlicher HDMI- und Displayport-Anschluss verbaut. Zudem wird Gigabit-LAN über einen Intel-NIC bereit gestellt.

Für die gängigsten Einsatzszenarien als Desktop-PC bietet der H110-Chipsatz als Skylake-Basis also durchaus Potential, um mit einigen Abstrichen im Vergleich zu teureren Mainboards mit B150- oder gar H/Z170-Chipsatz einen annehmbaren Funktionsumfang zu gewährleisten. Entsprechend reduzierte Ansprüche des Anwenders vorausgesetzt.

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