Linux: Fedora erhält grafisches Distributionsupgrade

Ferdinand Thommes
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Linux: Fedora erhält grafisches Distributionsupgrade
Bild: Kiewic | CC BY 2.0

Fedora Workstation 24 bietet seinen Anwendern über das Modul GNOME Software jetzt eine grafische Aktualisierung zwischen Fedora-Versionen. Es ist aber auch weiterhin möglich, Fedora Workstation per Kommandozeile auf eine neuere Version anzuheben.

Eigentlich sollte die neue Funktion bereits zusammen mit Fedora Workstation 24 erscheinen, aber die Zeit reichte nicht für die erforderlichen ausgiebigen Tests. Somit wurde die Distributionsaktualisierung über die Softwareverwaltung GNOME Software jetzt nachgereicht. Die neue Funktion wurde mit GNOME Software 3.20.4 ausgeliefert und gilt vorerst nur für Fedora Workstation mit dem Standarddesktop GNOME.

Vor dem Systemupgrade kommt das Applikationsupgrade

Anwender von Fedora Workstation 23, die mit der neuen Methode auf Fedora 24 aktualisieren wollen, müssen zunächst ihre Applikationen aktualisieren, um dann grafisch auf Fedora 24 zu wechseln. Das geschieht über den Befehl

sudo dnf upgrade

Beim späteren Upgrade von künftigen Fedora-Versionen ist dieses zweigeteilte Vorgehen nicht mehr notwendig.

Systemd steuert im Hintergrund

Danach muss das System neu gestartet werden. Beim darauf folgenden Aufruf von GNOME Software wird nun auf die mögliche Aktualisierung auf Fedora 24 hingewiesen. Nach einem Klick auf „Herunterladen“ wird die Aktualisierung mit dem Download der notwendigen Pakete vorbereitet. Hierbei kommen Packagekit und der Libhif-Stack zum Einsatz. Anschließend bietet der gleiche Button die Installation an, nicht ohne vorher darauf hinzuweisen, dass der Anwender seine Daten vor dem Upgrade sichern sollte.

Offline-Aktualisierung

Nach dem entsprechenden Klick folgt der Hinweis, dass der Rechner nun heruntergefahren wird und die Aktualisierung vor dem Neustart vorgenommen wird. Eine weitere Bestätigung leitet den Vorgang unwiderruflich ein. Nach dem Herunterfahren und vor dem Neustart wird das Upgrade ausgeführt und der Fortschritt in Prozenten angezeigt. Der Vorgang dauerte nach der letzten Bestätigung auf einem aktuellen PC rund 15 Minuten. Im Hintergrund wird hierfür die Offline-Update-Infrastruktur von Systemd benutzt. GNOME Software dient lediglich als Frontend. Dabei wird sichergestellt, dass das System auch dann in das intakte installierte System bootet, sollte das Upgrade fehlschlagen oder abbrechen.

Mit dieser neuen Methode des grafisch geführten Offline-Upgrades erhalten Fedora-Anwender eine schonende Möglichkeit, ihr System auf eine neue Fedora-Version anzuheben. Im Gegensatz zur Aktualisierung im Terminal innerhalb der Desktop-Umgebung besteht hier weniger Gefahr für das System. Anwender, die weiterhin in einem Terminal aktualisieren wollen, sollten dazu vorher die grafische Umgebung verlassen.

Aktualisierte ISOs für Fedora 24

Für Neueinsteiger vermeldet Fedora unter dem Kürzel F24-20160720 zudem die Verfügbarkeit aktualisierter Live-ISO-Images, die alle Updates und Sicherheitsfixes seit der Veröffentlichung von Fedora 24 enthalten. Die Images sind für Fedora Workstation GNOME, Fedora KDE, Fedora Xfce, Fedora LXDE, Fedora Cinnamon und Fedora MATE erhältlich, allerdings nur in der 64-Bit-Ausführung. Die sogenannten Respins sind auf den Projektservern zu finden.

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