Nintendo NX: Handheld-Konsole mit Nvidia Tegra statt AMD-SoC

Volker Rißka
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Nintendo NX: Handheld-Konsole mit Nvidia Tegra statt AMD-SoC
Bild: Nvidia

Nvidia soll die Technologie für Nintendos neue NX-Konsole stellen. Diese Aussage kommt mehr als überraschend, bisher galt immer AMD als haushoher Favorit und wurde deshalb bereits als gesetzter Chip-Zulieferer angesehen – auch in der ComputerBase-Berichterstattung.

Laut Informationen von Eurogamer wird ein neues Tegra-SoC für die mobile Konsole von Nintendo zum Zuge kommen. In den Entwicklerkits soll der bisherige Tegra X1 arbeiten, welches Modell im finalen Produkt zum Einsatz kommt, ist aber noch unklar.

Nvidia hat mehrere Tegra-Lösungen im Angebot, unter anderem eine für Automobile, das Drive PX 2, dessen Tegra nur CPU-Kerne (8 + 4) und keine integrierte Grafikeinheit besitzt. Im Gegenzug gibt es das im Mai gesichtete neue Shield-Tablet, welches auf einem anderen Tegra-Design basiert. In letzterem steckt der Tegra X1 mit 4 × Cortex-A57- und 4 × Cortex-A53-Kernen, gepaart mit einer 256 Shader starken Maxwell-Grafiklösung und bis zu 3 GByte LPDDR4-Speicher, basierend auf der 20-nm-Fertigung von TSMC.

Die Details zu dem neuen Tegra-Chip sind jedoch alles andere als offiziell bestätigt, eventuell kommt in der Nintendo NX sogar ein völlig anderes und noch neueres Design inklusive Pascal-Grafik und 16-nm-FinFET-Fertigung zum Einsatz. Denn der Tegra X1 wurde bekanntlich bereits zur CES im Januar 2015 vorgestellt und wäre zum Start der Nintendo NX über zwei Jahre alt. Neue Informationen zur Thematik Tegra werden im Laufe des High-Performance-Symposiums Hot Chips 28 erwartet, am Nachmittag des ersten Tages wird Nvidia dort einen Vortag mit dem Thema „Tegra-Next System-on-Chip“ halten.

NX mit eigenem Betriebssystem und abnehmbaren Controllern

Auch zur Konsole selbst, die offiziell im März 2017 vorgestellt werden soll, hat Eurogamer einige Details ausgegraben. Demnach handelt es sich bei der NX um eine transportierbare Spielekonsole mit zwei abnehmbaren Controllern. Daheim kann das System über eine Docking-Station mit dem Fernseher verbunden werden, das Bild wird dementsprechend dann dort ausgegeben.

Beim Betriebssystem vertraut Nintendo den neuesten Gerüchten zufolge auf eine Eigenentwicklung, bisherige Gerüchte sprachen beim Betriebssystem schlichtweg von Android. Eine Abwärtskompatibilität wird es jedoch nicht mehr geben, zu groß sind die Änderungen bei der neuen Konsole, heißt es in dem Bericht weiter.

Erwartungsgemäß wollte sich Nintendo zu keinem der Gerüchte äußern. Die kommenden Monate dürften aber in der einen oder anderen Richtung mit den Spekulationen aufräumen, laut Eurogamer könnte Nintendo bereits im September einige zusätzliche Details veröffentlichen. Der Zeitraum klingt dabei nicht unrealistisch, so gelingt es dem Hersteller im beginnenden Weihnachtsgeschäft eventuell den einen oder anderen potentiellen Kunden auf den März 2017 und dem bisher geplanten weltweiten Verkaufsstart der NX zu vertrösten.

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