Seagate Guardian Serie: Dreimal 10 TByte mit Helium-Füllung

Parwez Farsan
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Seagate Guardian Serie: Dreimal 10 TByte mit Helium-Füllung
Bild: Seagate

Mit der Guardian Serie stellt Seagate drei neue 3,5-Zoll-Festplatten mit 10 TByte Speicherkapazität und Helium-Füllung vor, die Seagates 10-TByte-Portfolio in Richtung Desktopanwendung, Consumer-NAS und Videoüberwachung erweitern.

Die erste 10-TByte-Festplatte mit Helium-Füllung und Perpendicular Magnetic Recording hatte Seagate erst Ende April mit der mehr als 580 Euro teuren Enterprise Capacity 3.5 HDD auf den Markt gebracht und zog damit mit der Anfang Dezember vorgestellten HGST Ultrastar He10 gleich.

Nun erfolgt die Veröffentlichung für weitere Marktsegmente, die Seagate mit drei neuen Produktlinien in der Guardian Serie vereint. Dabei handelt es sich um die für anspruchsvolle Desktop-Umgebungen optimierten BarraCuda Pro, die für den Einsatz im NAS vorgesehenen IronWolf sowie die für den Bereich Videoüberwachung optimierten SkyHawk. Neben den 10-TByte-Lösungen gibt es in den Produktserien jeweils auch kleinere Modelle, bei denen es sich aber in der Regel um bereits bekannte und umbenannte Modelle handelt, die zudem nicht auf Helium-Technologie basieren. Unter dem Label der vierten Produktserie FireCuda vertreibt Seagate in Zukunft die bereits bekannten SSHDs.

Der Vorteil von Helium ist die im Vergleich zu Luft geringere Dichte, wodurch Strömungseffekte verringert werden und eine engere Bauweise möglich ist. Vorrichtungen zum Verhindern von Verwirbelungen zwischen den Scheiben sind so nicht mehr notwendig. Allerdings ist die Herstellung von Helium-Festplatten aufwendiger und damit teurer.

Gleiche Basis für alle drei Modelle

Neben der Helium-Füllung sowie den sieben Plattern und 14 Köpfen zum Lesen und Schreiben haben die drei neuen 10-TByte-Festplatten noch ein paar weitere Eigenschaften gemeinsam. Dies sind der Anschluss (SATA 6 Gb/s), die Spindelgeschwindigkeit (7.200 U/min) und der DRAM-Cache (256 MByte). Unterschiede gibt es unter anderem bei der Firmware und Zusatzsensoren.

BarraCuda Pro

Die BarraCuda Pro für den Einsatz in anspruchsvollen Desktop-Umgebungen erreicht Transferraten von bis zu 220 MB/s und ist für eine jährliche Schreibbelastung von bis zu 300 TByte sowie den 24-Stunden-Betrieb ausgelegt. Dank der Helium-Technologie ist die Leistungsaufnahme bei Last dennoch relativ gering. Seagate gibt einen typischen Wert von 6,8 Watt an. Zum Vergleich: Die kleineren Varianten mit 6 und 8 TByte mit konventioneller Technik benötigen mit 9 Watt deutlich mehr.

Seagate Guardian Series 10 TByte
BarraCuda Pro IronWolf SkyHawk
Interface SATA 6 Gb/s
dauerhafte Schreibrate 220 MB/s 210 MB/s
jährliche Schreibleistung 300 TByte 180 TByte
Leistungsaufnahme Aktivität 6,8 W
Leistungsaufnahme Leerlauf 4,5 Watt 4,42 W
Leistungsaufnahme Standby/Sleep 0,8/0,8 W
Garantie 5 Jahre 3 Jahre
MSRP 535 US-Dollar 470 US-Dollar 460 US-Dollar
UVP k. A. 479,90 Euro k. A.

IronWolf

Das Modell IronWolf für NAS-Systeme ist ebenfalls für den Dauerbetrieb geeignet und bietet neben einer speziellen Firmware, die auf Zugriffe von mehreren Nutzern und den Einsatz im RAID optimiert wurde, auch RV-Sensoren (Rotational Vibration), die in Systemen mit mehreren Festplatten Schwingungen verhindern und so die Leistung verbessern sollen.

SkyHawk

Die dritte, ebenfalls für den Dauerbetrieb geeignete 10-TByte-Festplatte im Bunde ist das Modell SkyHawk für Videoüberwachungssysteme. Auch hier setzt Seagate RV-Sensoren ein, um Lese- und Schreibfehler zu vermindern. Der Hersteller bewirbt die Festplatte unter anderem damit, dass hochauflösendes Videomaterial von bis zu 64 Kameras gleichzeitig aufgezeichnet werden kann.

Verfügbarkeit und Preise

Zeitnah im Onlinehandel erhältlich sein soll die Seagate IronWolf, die 479,90 Euro kosten soll. Für die BarraCuda Pro und die SkyHawk macht das Unternehmen weder zum Preis noch zur Verfügbarkeit Angaben. Von den Preisen in den USA ausgehend (siehe Tabelle) wird die SkyHawk ein wenig günstiger, die BarraCuda Pro dagegen teurer. Rein prozentual scheinen 469,90 für die SkyHawk und rund 546 Euro für die BarraCuda Pro realistisch.