Samsung SM961 SSD im Test: 3.000 MB/s und 570.000 IOPS für 240 Euro

Michael Günsch
121 Kommentare
Samsung SM961 SSD im Test: 3.000 MB/s und 570.000 IOPS für 240 Euro

SM961 als neue OEM-Spitze

Mit der SM961 hat Samsung eine neue SSD im M.2-Modulformat für Komplettsysteme wie Notebooks und Desktop-PCs im Programm (OEM). An Endkunden richtet sie sie sich zwar nicht, zu kaufen gibt es sie im Handel als so genannte Channel Ware einzeln trotzdem. Herstellergarantie oder Support gibt es für Endkunden nicht, doch avanciert die schnelle M.2-SSD unter Enthusiasten zum Geheimtipp, woran auch die moderaten Preise ihren Anteil haben.

Gegenüber dem Vorgänger SM951 soll der Einsatz des neuen Polaris-Controllers und der Wechsel von 2D- auf 3D-NAND für mehr Leistung und bessere Effizienz sorgen.

Ein Vorbote auf die 960 Pro

Die SM961 könnte zudem einen Ausblick auf einen echten Ableger für Endkunden mit voller Garantie und Support geben. Offiziell nicht bestätigt, doch längst auf dem Speisezettel der Gerüchteküche ein Thema, ist die „Samsung 960 Pro“. Der potentielle Nachfolger der 950 Pro könnte die gleiche Technik wie die SM961 bieten.

Zur Vorstellung würde sich die Ende September stattfindende Hausmesse Samsung SSD Global Summit anbieten – dort wurde vor einem Jahr auch die 950 Pro enthüllt. Bisher sind dies jedoch nur naheliegende Vermutungen.

Technik im Überblick

Die Samsung SM961 ist wie der Vorgänger im Formfaktor M.2 2280 konstruiert. Die Module sind also 80 mm lang. Die elektrische Schnittstelle bildet erneut PCI Express 3.0 x4 mit vier Datenbahnen (Lanes). Als Speicherkapazitäten stehen 128 GByte, 256 GByte, 512 GByte oder 1.024 GByte zur Wahl.

128 GB 256 GB 512 GB 1.024 GByte
Samsung SM961 (OEM)
Plextor M8Pe
Toshiba OCZ RD400
Samsung 950 Pro ✓ (angekündigt)
Zotac Sonix ✓ (480 GB)

Der wesentliche Unterschied zur älteren SM951 besteht im Herzstück der SSD: Der neue Controller trägt den Codenamen Polaris. Technische Details zur Steuereinheit wollte Samsung auch auf Nachfrage nicht verraten. Laut Berichten besitzt der Chip fünf Kerne und acht Speicherkanäle, doch sind diese Angaben nicht offiziell bestätigt. Generell gibt sich Samsung bei den OEM-Produkten mit Informationen sehr verschlossen. Für die SM961 wurde zudem noch keine Produktseite veröffentlicht.

Das getestete 512-GB-Modell ist einseitig mit zwei Speicherbausteinen (Packages) bestückt. Jedes Package trägt acht der neuen 256-Gigabit-Dies der dritten V-NAND-Generation mit 48 Zellebenen (Layer) in sich. Im Gegensatz zur 850 Evo V2 handelt es sich nicht um TLC-3D-NAND sondern um MLC-3D-NAND mit zwei Bit pro Speicherzelle.

Die Kennung des DRAM-Chips führt zu Samsungs LPDDR3-SDRAM, der beim Testmuster 512 MByte als Cache für die Lookup-Tabelle bereitstellt.

Samsung SM961 512 GB
Controller Samsung Polaris (S4LP077X01-8030)
? Kanäle
Cache 1 × 512 MB (LPDDR3-1866 Samsung)
NAND-Packages 2 × K9PMGY8S7M
NAND-Dies/Package 8 × 256 Gbit (Samsung 2-Bit-MLC 3D V-NAND mit 48 Ebenen)
Schnittstelle PCIe 3.0 x4

3D-NAND erst ab 512 GB

Aus gut informierter Quelle erfuhr ComputerBase, dass entgegen diversen Berichten nicht alle Modelle der SM961-Serie mit 3D-NAND bestückt sind. Bei den kleineren Varianten mit 128 und 256 GByte setzt Samsung stattdessen 2D-MLC-NAND ein. Die Kennnummern deuten an, dass es sich aber um eine neue Revision des bei der SM951 eingesetzten Speichers handelt. Den neuen 3D-NAND mit 256 Gbit auf 48 Ebenen gibt es erst bei der SM961 mit 512 und 1.024 GByte.