Quartalszahlen: Gaming bleibt Nvidias wichtigstes Zugpferd

Volker Rißka
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Quartalszahlen: Gaming bleibt Nvidias wichtigstes Zugpferd
Bild: Nvidia

Auch wenn Nvidia für die Bereiche Automotive und AI eine der größten Keulen schwingt, ist es das ganz klassische Gaming-Geschäft, mit dem das Unternehmen fast 60 Prozent seiner Umsätze macht, 85 Prozent entfallen insgesamt auf Grafikchips. Daraus resultieren dank Quasi-Alleinherrschaft in einigen Segmenten hohe Gewinne.

Um 55 Prozent ist der Nettogewinn bei Nvidia gestiegen, 838 Millionen US-Dollar verbuchte der Konzen im abgelaufenen Geschäftsquartal – ein neuer Rekord. Dieser schließt sich an den Rekordumsatz an, mit 2,636 Milliarden US-Dollar stieg auch dieser im Vergleich zum Vorjahr noch einmal deutlich an, ein Plus von 32 Prozent.

Gaming ist und bleibt der Umsatztreiber

1,56 Milliarden US-Dollar des Umsatzes entfallen dabei bereits auf die Gaming-Sparte, allen voran auf die Pascal-Lösungen. Doch auch im Bereich Datacenter kann Nvidia Erfolge vermelden, da nach und nach die ersten Volta-Grafikchips ausgeliefert werden, deren Produktion deutlich hochgefahren wurde, wie der Hersteller betont. Der Umsatz stieg dort mit Tesla, Grid und den DGX-Systemen auf 501 Millionen US-Dollar, ein großer Umsatzsprung von 109 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dank der Nintendo Switch (Test) lebt auch das Tegra-Geschäft wieder und verbucht 74 Prozent mehr Umsatz als im Jahr zuvor.

Gut läuft auch das Geschäft mit Quadro-Karten, mit 239 Millionen US-Dollar Umsatz macht der Bereich Professional Visualization mehr Umsatz als zuvor, wächst allerdings deutlich langsamer als andere. Auch im Automotive-Bereich kommt Nvidia nur langsam in Fahrt, der Umsatz stieg gegenüber dem Vorjahr zwar um 13 Prozent an, die 144 Millionen US-Dollar bedeuten aber gleichzeitig auch nur ein Wachstum von einem Prozent zum Quartal zuvor.

Nvidia: Umsätze und Erlöse seit Q1/2006 (Fiskaljahr)
-400,0207,2814,41.421,62.028,82.636,0Millionen US-Dollar Q1/2006Q3/2006Q1/2007Q3/2007Q1/2008Q3/2008Q1/2009Q3/2009Q1/2010Q3/2010Q1/2011Q3/2011Q1/2012Q3/2012Q1/2013Q3/2013Q1/2014Q3/2014Q1/2015Q3/2015Q1/2016Q3/2016Q1/2017Q3/2017Q1/2018Q3/2018

Nvidias Ausgaben haben sich aber auch erhöht. Wie der Konzern mitteilte, sind diese um 19 Prozent gestiegen. Als Gründe werden Neueinstellungen sowie Investitionen in zukünftige Projekte rund um die Themen Automotive und autonomes Fahren, AI und Gaming genannt. Der Ausblick bleibt dementsprechend auch vielversprechend: 2,65 Milliarden US-Dollar Umsatz bei ähnlicher Marge sollen auch im aktuellen Quartal erreicht werden. Den Aktionären gefällt das, die Aktie stieg nachbörslich um 3,5 Prozent auf den neuen Allzeitrekord-Wert von 212 US-Dollar – zu Beginn des letzten Jahres stand sie noch bei knapp 30 US-Dollar.

Nvidias Chef kommentiert die Intel-AMD-Zusammenarbeit

CEO Jen-Hsun Huang lies sich auf die Frage eines Analysten im Rahmen des Conference Calls bezüglich der Zusammenarbeit von Intel mit AMD und dem Weggang von Raja Koduri als Grafik-Chef von AMD zu Intel um dort neue High-End-GPUs zu entwickeln, ebenfalls auf einen Kommentar ein – nicht ohne Seitenhieb versteht sich.

[..] first of all, Raja leaving AMD is a great loss for AMD. And it's a recognition by Intel probably that the GPU is just incredibly, incredibly important now. [..] But these processors are domain specific parallel accelerators. And they're enormously complex. They're the most complex processes built by anybody on the planet today.

So if you look at the way we do things, we plan a roadmap about five years out. It takes about three years to build a new generation and we build multiple GPUs at the same time. And on top of that, there's some 5,000 engineers working on system software and numeric libraries and solvers and compilers and graph analytics and cloud platforms and virtualization stacks in order to make this computing architecture useful to all of the people that we serve.

And then lastly, with respect to the chip that they built together, I think it goes without saying now that the energy efficiency of Pascal GeForce and the Max-Q design technology and all of the software that we created has really set a new design point for the industry. It is now possible to build a state-of-the-art gaming notebook with the most leading-edge GeForce processors and be able to deliver gaming experiences that are many times greater than a console in 4K and had that be in a laptop that's 18 millimeters thin. The combination of Pascal at Max-Q has really raised the bar. And I think that that's really the essence of it.

Jen-Hsun Huang, CEO Nvidia (via seekingalpha)