10-nm-Intel-Prozessor: Lebenszeichen von Cannon Lake-Y mit Grafikeinheit

Volker Rißka
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10-nm-Intel-Prozessor: Lebenszeichen von Cannon Lake-Y mit Grafikeinheit

Intels erster 10-nm-Prozessor mit dem Codenamen Cannon Lake gibt weitere Lebenszeichen von sich. Nach der offiziellen Enthüllung des Intel Core i3-8121U taucht ein Y-Modell auf, welches in der TDP-Klasse rund um 4,5 Watt angesiedelt wird, die vormals als Core M vermarktet wurde.

Der mit der Bezeichnung Intel Core m3-8114Y versehene Prozessor bietet wie das U-Modell zwei Kerne und vier Threads, in der Basis aber nur noch 1,5 GHz Takt – das U-Modell bietet 2,2 GHz. Der für seine zuletzt stets richtigen CPU-Leaks bekannte YouTuber Tum Apisak aus Asien stellt die beiden CPUs gegenüber. Auf seinem YouTube-Kanal war vor zwei Monaten bereits ein Cannon Lake-Y mit 1,1 GHz aufgetaucht, allerdings noch als Engineering Sample und nicht wie nun mit finaler Bezeichnung.

Die Turbo-Taktraten des neuen Modells sind noch nicht klar, in der Vergangenheit lagen diese aber auf ähnlichem Niveau wie bei den U-Modellen: um die 3 GHz. Dies galt dann aber nur für einen Thread und den Bruchteil von Sekunden, im Alltag waren die Unterschiede schnell deutlicher, siehe Kaby Lake-Y als letzte Generation in diesem Bereich.

Intel Core m3-8114Y „Cannon Lake“
Intel Core m3-8114Y „Cannon Lake“ (Bild: TUM APISAK)

In diesem Segment von einer TDP um die 4,5 Watt wird zudem der voll funktionsfähige Cannon-Lake-Die genutzt, eine zusätzliche Grafikkarte in lüfterlosen schmalen Geräten schließt das Einsatzgebiet ohnehin nahezu aus. Die teildefekten Cannon-Lake-Chips hat Intel nun also für den Core i3-8121U aussortiert, weshalb dort immer eine zusätzliche diskrete Grafikeinheit genutzt werden muss, die kompletten CPU-Dies kommen in der Y-Serie zum Einsatz. Dort könnte dann erstmals das wahre Potential der 10-nm-Fertigung bei Intel begutachtet werden, denn diese soll in erster Linie bei der Leistungsaufnahme punkten können. Intel hatte eine entsprechende Cannon-Lake-2+2-Lösung (Dual Core + GT2-Grafikeinheit) bereits im Februar 2018 bestätigt, hier und heute heißt sie Intel-typisch UHD Graphics – wie alle aktuellen Lösungen.

Wann die CPU in einem Gerät auftauchen wird, ist noch unbekannt. Bereits zu Beginn des Jahres waren Informationen bekannt geworden, dass Cannon Lake-Y sein Debüt zur Computex 2018 Anfang Juni feiern könnte. Der Zeitrahmen wird eventuell nicht komplett eingehalten, einmal mehr zeigt sich aber, dass an Intel-Gerüchten in der Regel immer etwas dran ist.