App Store: Apple streicht Affiliate-Programm

Fabian Vecellio del Monego
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App Store: Apple streicht Affiliate-Programm
Bild: ParampreetChanana | CC0 1.0

Bisweilen konnten Teilnehmer von Apples Affiliate-Programm für Verlinkungen zu Apps im App Store eine geringe Provision erhalten. Einige iOS-fokussierte Nachrichtenseiten sind unabdingbar auf diese Finanzierung angewiesen, doch zum 1. Oktober 2018 beendet Apple das Programm.

Vermarktung durch Dritte sei nicht mehr notwendig

In einer an die Teilnehmer des Apple-Affiliate-Programms gerichteten E-Mail, die 9to5Mac vorliegt, verkündet das kalifornische Unternehmen, dass Verlinkungen zu Apps für iOS und macOS in Zukunft nicht mehr Bestandteil des Provisionsprogramms sein werden. Apple begründet den Schritt mit einem Verweis auf die überarbeiteten Benutzeroberflächen der eigenen App Stores, die durch eine verbesserte Vermarktung und erweiterte Möglichkeiten zur „App-Entdeckung“ die Empfehlungen Dritter überflüssig machen würden.

Zunächst von den Änderungen nicht betroffen sind Inhalte wie Musik, Filme oder Bücher, für deren Verlinkung weiterhin eine Provision gezahlt werden soll. Das Geld stammt direkt aus dem 30-Prozent-Anteil, der bei Tätigung eines Kaufs im jeweiligen Store im Regalfall vollständig Apple zustehen würde.

App-Store-fokussierte Websites sehen Existenz bedroht

Einige stark auf Apples App Stores spezialisierte Websites sehen sich nun am Abgrund stehen, da die Link-Provisionen bislang die Finanzierungsgrundlage bildeten. Anbieter wie TouchArcade liefern Informationen zu iOS-Applikationen und verlinken am Ende des Beitrags auf die jeweilige Store-Seite. Angesichts der massiven Käufe, die das Portal für Apple initiiere, zeigt sich TouchArcade nun verständnislos und empört. Dazu trage bei, dass reguläre Werbeeinnahmen versiegen und Free-to-Play-Titel, die durch In-App-Käufe monetarisiert werden, kaum Empfehlungseinnahmen generieren würden.

It’s hard to read this in any other way than 'We went from seeing a microscopic amount of value in third party editorial to, we now see no value'. I genuinely have no idea what TouchArcade is going to do. Through thick and thin, and every curveball the industry threw at us, we always had App Store affiliate revenue- Which makes a lot of sense as we drive a ton of purchases for Apple. I don’t know how the takeaway from this move can be seen as anything other than Apple extending a massive middle finger to sites like TouchArcade, AppShopper, and many others who have spent the last decade evangelizing the App Store and iOS gaming.

TouchArcade-Chefredakteur Eli Hodapp

Provision in der Vergangenheit bereits stark reduziert

Schon im April 2017 klagten entsprechende Websites über rückläufige Gewinne, als Apple die Provision von 7 auf 2,5 Prozent für In-App-Käufe anpasste. Ursprünglich sollte dieser Satz auch für reguläre App-Käufe gelten, nach Protesten blieb er allerdings bei 7 Prozent.

Affiliate-Programme indes sind keine Seltenheit, auch beispielsweise Amazon generiert auf Wunsch monetarisierte Affiliate-Links, deren Abrufe bei einem tatsächlichen Kauf an eine Provision für die Linkgeber gekoppelt sind, ohne dass sich der Produktpreis für den Käufer verändert.

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