Denuvo: Devil May Cry 5 läuft ohne Kopierschutz schneller

Max Doll
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Denuvo: Devil May Cry 5 läuft ohne Kopierschutz schneller
Bild: Capcom

Der Denuvo-Kopierschutz hat in Devil May Cry 5 messbaren Einfluss auf die Bildwiederholrate. Spürbar langsamer wird das Spiel aber nicht in jedem Fall. Dies zeigen Benchmarks mit einer kurzzeitig verfügbaren, von Capcom selbst versehentlich veröffentlichten .exe-Datei des Spiels.

Über Steam konnten Spieler für einige Stunden einen Zweig des Spiels aufrufen, der eine Version des Spiels enthielt, die nur noch Steams DRM-Maßnahmen, aber keinen Denuvo-Kopierschutz mehr enthielt. Dies erlaubt einen direkten Vergleich beider Fassungen und damit Rückschlüsse über die Leistungseinbußen, die mit Denuvo einhergehen.

Kopierschutz kostet theoretisch Leistung

Auf Basis des neuen Zweigs des Spiels ist Digital Foundry zur Tat geschritten. Das zum Test verwendete System bestand aus einem Core i5 8400 mit 16 Gigabyte RAM, einer SSD und einer Radeon RX 580. Dieses als „Mainstream-Rechner“ beschriebene System musste mit niedrigsten Details und einer Auflösung von 480p im Interlace-Modus rendern, um den Einfluss der Grafikkarte so gering wie möglich zu halten.

In diesem Szenario konnte ein dauerhafter Leistungsunterschied von 7 Prozent zugunsten der Denuvo-freien Version festgestellt werden. Selbst mit dem umstrittenen Kopierschutz wurden jedoch etwa 173 Bilder pro Sekunde berechnet, sodass der Unterschied zumindest in diesem Spiel zu vernachlässigen ist – zumal Differenzen in üblichen Auflösungen schrumpfen, da die RE-Engine hauptsächlich Anforderungen an die Grafikkarte, nicht aber den Prozessor stellt. Weitere Berichte bewegen sich in diesem Spektrum und nennen auch kürzere Ladezeiten als positiven Effekt, wenn Denuvo wegfällt.

In einem Setup mit starker CPU wie dem Core i5 8400 sind allerdings nur begrenzte Aussagen über die Leistungseinbußen möglich. Ein anderes Bild zeichnen Kommentare in Steam-Foren. Dort wird in einer höheren Auflösung von einem Sprung um 25 Prozent von 74 auf 93 Bilder pro Sekunde berichtet, die darüber hinaus stabiler sein sollen. Angaben zu Rechner und konkreten Einstellungen werden hier nicht gemacht, was die Vergleichbarkeit und Einordnung unmöglich macht. Ein Nutzer mit einem älteren FX-8350 berichtet ebenfalls von stabileren Bildraten und dem Entfall von Rucklern in Zwischensequenzen.

CPU wird belastet

Festzuhalten bleibt, dass Denuvo definitiv und einmal mehr Auswirkungen auf die Leistung eines Spiels hat. Diese machen sich mit einem starken Prozessor kaum, mit älteren Modellen aber selbst bei einem weniger CPU-lastigen Titel potentiell bemerkbar. Dieses zweifelsfrei zu belegende Verhalten steht im Gegensatz zu vorherigen Behauptungen der Denuvo-Anbieter, die behaupteten, ihr Kopierschutz habe keine Auswirkungen auf das Spiel.

Publisher setzen die Lösung des Anbieters trotz in den letzten Monaten gesunkener Wirksamkeit vor allem ein, um die Verkaufszahlen der ersten Wochen nach Veröffentlichung zu schützen. Dort werden die meisten Exemplare eines Spiels und zum höchsten Preis abgesetzt. Nachdem illegale Versionen kursieren, wird Denuvo teils offiziell entfernt.