PSN-Aktivierungscodes: Sony schließt lokale Geschäfte vom Verkauf aus

Max Doll
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PSN-Aktivierungscodes: Sony schließt lokale Geschäfte vom Verkauf aus

Ab dem 1. April wird Sony Retail-Händlern mit Ladengeschäft keine PSN-Codes mehr zur Verfügung stellen. Der Digitalvertrieb erfolgt künftig nur noch über den Shop des Plattformanbieters. Zusatzinhalte wie DLCs oder Season Pässe sowie Guthabenkarten für den PSN-Store werden hingegen weiter über Drittanbieter erhältlich sein.

Anbieter haben allerdings weiterhin die Option, Spiele auf Blu-ray zu verkaufen. Vorbestellern von Titeln, die nach dem ersten April erscheinen, soll der Wechsel auf diese Fassung nahe gelegt werden, verrät ein auf Twitter veröffentlichtes Memo der Handelskette GameStop. Die Alternative ist eine Stornierung des Kaufs.

Einzige Ausnahme sind das Survival-Spiel Days Gone sowie Mortal Kombat 11, die zumindest bis eine Woche nach ihrer Veröffentlichung noch in Form eines PSN-Codes gekauft werden können. In Gänze ersatzlos entfällt die Verkaufsoption nicht; das Sortiment der Shops sollen künftig Guthabenkarten in zusätzlichen Größen ergänzen, die mit Beträgen in Höhe von 10, 20, 50, 75 und 100 Euro angeboten werden.

For the Gewinnspanne

In einer Stellungnahme erklärte das Unternehmen gegenüber Eurogamer, mit der Einstellung des Verkaufs von Aktivierungsschlüsseln über das „Global Digital at Retail“-Programm „Kerngeschäfte angleichen“ zu wollen. Nicht in Gänze klar ist, ob auch marktdominante Shops mit rein digitalem Vertrieb wie Amazon oder tatsächlich nur Ketten mit Ladengeschäften betroffen sind.

Was unter dieser Angleichung zu verstehen ist, ließ das Unternehmen offen. Die Lücke zu füllen ist jedoch nicht schwer: Der Schritt wird Sony mehr Kunden im PSN-Store bescheren. Durch die Eliminierung des Mittelsmannes wird aus der Handelskette ein Direktvertrieb, was den Gewinn steigert.

Darüber hinaus werden die Käufe nun garantiert mit dem Preis der Herkunftsregion des Käufers sowie in der korrekten Währung abgerechnet. Aus regionalen Preisunterschieden und den Kaufkraftidifferenzen unterschiedlicher Währungen konnten Händler etwa Gewinne steigern oder günstigere Preise anbieten.

Guthabenverkauf bleibt sinnvoll

Solche Praktiken betrachten Unternehmen als Verluste. Dass den Händlern Guthabenkarten gelassen werden, widerspricht dem Prinzip der Gewinnmaximierung nicht. Mit den Karten wird es für Kunden schwieriger, nur den exakt für einen Kauf benötigten Betrag zu erwerben. Überschüssige Guthaben wiederum hat Sony bereits sicher, zudem verlocken sie, weitere Käufe zu tätigen und dazu gegebenenfalls weiteres Guthaben zu kaufen. Nicht zuletzt lässt sich das Guthaben auch für Ingame-Käufe, d.h. Mikrotransaktionen nutzen, von denen Sony, aber auch Anbieter von entsprechend monetarisierten Spielen etwas haben.

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