ARM-Server-CPU: Qualcomms China-Joint-Venture HXT vor dem Aus

Volker Rißka
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ARM-Server-CPU: Qualcomms China-Joint-Venture HXT vor dem Aus
Bild: Qualcomm

Während es bei Smartphone-SoCs und 5G-Modems für Qualcomm kaum besser laufen könnte, steht die ARM-Server-Sparte vor der kompletten Einstellung. Auch ein Joint Venture mit dem chinesischen Konzern Huaxintong Semiconductor (HXT) soll Ende April beendet werden.

Hinter den Kulissen hat Qualcomm die Centriq-Prozessorreihe vermutlich bereits im vergangenen Jahr beerdigt. Kurzzeitig kam Hoffnung auf, als der Huaxintong StarDragon 4800 Server SoC vorgestellt und auf ersten Mainboards in Server verbaut wurde. Dahinter verbirgt sich eine CPU, so wie sie bei Qualcomm vom Band hätte laufen sollen: 48 Kerne auf Basis der ARM-Architektur aus der 10-nm-Fertigung sorgen für 18 Milliarden Transistoren auf knapp 400 mm² Fläche. Das sind exakt die Daten, die Qualcomm Ende 2017 bei der Vorstellung des Centriq 2400 genannt hat.

Qualcomm hatte mit der chinesischen Provinz Guizhou im Sommer 2018 das Unternehmen Guizhou Huaxintong Semiconductor Technologies Co. gegründet, um die eigene Technologie auf dem chinesischen Markt zu etablieren. Ende November 2018 wurde vor Ort die erste CPU durch HXT enthüllt. Gigabyte, die auch Qualcomms Lösungen bereits verbauten, waren als OEM-Partner mit im Boot. Doch der Plan ging nach Medienberichten nicht auf. Wie The Information bereits Anfang April ausführte, kamen die Pläne mehr und mehr ins Stocken. Nun heißt es, dass am 30. April das Joint Venture eingestellt werden soll.

ARM im Server war ein Desaster für Qualcomm

Überraschend kommt das letztlich nicht, Qualcomm hat der Server-Sparte im letzten Jahr nahezu vollständig den Stecker gezogen und erklärt, nur noch bestehende Verträge zu erfüllen. Nach ersten Gerüchten um die komplette Einstellung des Programms im Mai 2018, denen Qualcomm noch widersprach, folgten die Abgänge des Chefs der Sparte sowie des Defacto-Chefs der aktuellen und nächsten CPU-Architektur des Qualcomm-Server-Prozessors. Es folgte erst die Halbierung des Personals in dem Bereich, zum Jahresende dann die Schrumpfkur von 1.000 auf nur noch 50 Mitarbeiter.

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