XPS 13 (9380) im Test: Dell macht ein sehr gutes Notebook noch besser

Nicolas La Rocco
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XPS 13 (9380) im Test: Dell macht ein sehr gutes Notebook noch besser

tl;dr: Dells erneut hervorragendes Ultrabook XPS 13 geht mit dem 9380 in die nächste Runde. Viel zu verbessern gab es nicht, doch die Webcam sitzt nach Jahren der Froschperspektive endlich an der richtigen Position und das Full-HD-Display ist wieder matt. Auch beim Akku und dem Kühlsystem gibt es gute Veränderungen.

Spezifikationen und Preise im Überblick

Auf den 2017 mit dem 9370 vollzogenen radikalen Neuanfang des XPS 13 ließ Dell zur CES Anfang dieses Jahres das 9380 folgen, das zwischenzeitlich den Handel erreicht hat und beim Hersteller zu Preisen ab 1.100 Euro erhältlich ist. Dieses Mal hat Dell nur eine Handvoll kleinerer Anpassungen vorgenommen, die das 9380 aber dennoch teils deutlich vom 9370 unterscheiden. Dazu zählen mit einer neu positionierten Webcam und dem matt ausgeführten Full-HD-Bildschirm zwei Punkte, die seit Längerem respektive vor allem seit dem 9370 in der Kritik standen.

Zunächst einmal heißt es aber, das richtige neue XPS 13 zu finden, denn Dell bietet das Notebook in sage und schreibe 16 Varianten an, von denen acht mit Full-HD- und acht weitere mit Ultra-HD-Display angeboten werden. Drei davon laufen in der sogenannten Developer Edition mit Ubuntu Linux 18.04, alle anderen Modelle liefert Dell mit Windows 10 Home in der 64-Bit-Variante aus.

Die neuen Dell XPS 13 (9380) Non-Touch Full HD für Deutschland
1 2 3 4 5 6 7 8*
CPU Intel Core i3-8145U
2 Kerne, 4 Threads
2,10–3,90 GHz, 4 MB L3 Cache
Intel Core i5-8265U
4 Kerne, 8 Threads
1,60–3,90 GHz, 6 MB L3 Cache
Intel Core i7-8565U
4 Kerne, 8 Threads
1,80–4,60 GHz, 6 MB L3 Cache
GPU Intel UHD Graphics 620, 0,3–1,10 GHz Intel UHD Graphics 620, 0,3–1,15 GHz
RAM 4 GB LPDDR3 2.133 MHz 8 GB LPDDR3 2.133 MHz 16 GB LPDDR3 2.133 MHz 8 GB LPDDR3 2.133 MHz 16 GB LPDDR3 2.133 MHz 8 GB LPDDR3 2.133 MHz
SSD 128 GB 256 GB 512 GB 256 GB 512 GB 256 GB
Display 13,3 Zoll, 1.920 × 1.080 Pixel
Akku 52 Wh, 4 Zellen
Anschlüsse 2 × Thunderbolt 3, 1 × USB 3.1 Typ C, microSD, Kopfhörerbuchse, Noble-Schloss
Konnektivität Killer 1435 (802.11ac, 2×2), Bluetooth 4.1
Webcam HD-Auflösung, oberhalb des Displays
Abmessungen (B × T × H) 302 × 199 × 7,8–11,6 mm
Gewicht 1,23 kg
Farbe Schwarz Roségold Frost White
Betriebssystem Windows 10 Home (64 Bit) Ubuntu Linux 18.04 Windows 10 Home (64 Bit)
Preis 1.099 € 1.399 € 1.499 € 1.699 € 1.429 € 1.629 € 1.749 € 1.549 €
*Testgerät

Das von Dell für den Test leihweise zur Verfügung gestellte XPS 13 ist ein Exot des aktuellen Sortiments, da es sich um die einzige in der neuen Farbe „Frost White“ angebotene Full-HD-Version handelt, die 1.549 Euro kostet. Das Ultrabook ist mit Intel Core i7-8565U, 8 GB LPDDR3 (Dual-Channel) und 256 GB großer SSD ausgerüstet.

Generell sind Frost White und das zuvor angebotene Roségold nur bei sehr wenigen Modellen verfügbar, insgesamt bei gerade mal vier. Der Großteil der neuen XPS 13 kommt im klassischen Schwarz daher, was auch für das günstigste Modell mit Core i3-8145U, 4 GB LPDDR3 und 128 GB großer SSD für 1.099 Euro sowie das Topmodell mit Core i7-8565U, 16 GB LPDDR3 und 2-TB-SSD für 2.699 Euro gilt. Bis inklusive des letztjährigen 9370 konnte maximal eine 1-TB-SSD ausgewählt werden.

Die neuen Dell XPS 13 (9380) Touch Ultra HD für Deutschland
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CPU Intel Core i5-8265U
4 Kerne, 8 Threads
1,60–3,90 GHz, 6 MB L3 Cache
Intel Core i7-8565U
4 Kerne, 8 Threads
1,80–4,60 GHz, 6 MB L3 Cache
Intel Core i5-8265U
4 Kerne, 8 Threads
1,60–3,90 GHz, 6 MB L3 Cache
Intel Core i7-8565U
4 Kerne, 8 Threads
1,80–4,60 GHz, 6 MB L3 Cache
GPU Intel UHD Graphics 620, 0,3–1,10 GHz Intel UHD Graphics 620, 0,3–1,15 GHz Intel UHD Graphics 620, 0,3–1,10 GHz Intel UHD Graphics 620, 0,3–1,15 GHz
RAM 8 GB LPDDR3 2.133 MHz 16 GB LPDDR3 2.133 MHz 8 GB LPDDR3 2.133 MHz 16 GB LPDDR3 2.133 MHz
SSD 256 GB 512 GB 1 TB 2 TB 512 GB 256 GB 512 GB
Display 13,3 Zoll, 3.840 × 2.160 Pixel, Touch
Akku 52 Wh, 4 Zellen
Anschlüsse 2 × Thunderbolt 3, 1 × USB 3.1 Typ C, microSD, Kopfhörerbuchse, Noble-Schloss
Konnektivität Killer 1435 (802.11ac, 2×2), Bluetooth 4.1
Webcam HD-Auflösung, oberhalb des Displays
Abmessungen (B × T × H) 302 × 199 × 7,8–11,6 mm
Gewicht 1,23 kg
Farbe Schwarz Roségold Frost White
Betriebssystem Windows 10 Home (64 Bit) Ubuntu Linux 18.04 Windows 10 Home (64 Bit)
Preis 1.599 € 1.699 € 1.899 € 2.199 € 2.699 € 1.788,53 € 1.648,99 € 1.948,99 €

Frost White ist das schönere Weiß

Das neue Frost White steht dem XPS 13 ausgezeichnet, da es das weiße Design der Innenseite endlich mit einem Exterieur kombiniert, das nicht golden, sondern silbern ist. Wer bisher Fan von Dells weißer Tastatur und Handballenauflage war, musste das Notebook in Roségold bestellen. Frost White mit silbernem Gehäuse aus Aluminium hinterlässt von allen drei Farben den „leichtesten“ Eindruck, da es nicht so pompös wie Roségold aufträgt und auch nicht so stämmig wie das schwarze Modell wirkt, das genau genommen dunkelgrau ist, da sich die Farbangabe lediglich auf das Interieur bezieht.

Rein optisch hat sich abseits der neuen Farbe nichts am XPS 13 verändert, wenngleich es mit 1,23 kg nun 20 Gramm mehr wiegt als das 9370. Das Notebook ist aber weiterhin 302 × 199 × 7,8–11,6 mm (B × T × H) groß und eines der am besten verarbeiteten Geräte am Markt. Außen schützt das Gerät jeweils unten und oben eine solide Abdeckung aus Aluminium, die nicht nur für eine edle Haptik, sondern auch eine Verwindungssteifigkeit sorgt. Links sitzen wie zuvor das Noble-Schloss und zwei Thunderbolt-3-Anschlüsse, die auch zum Laden geeignet sind, sowie die LED-Akkuanzeige. Auf der rechten Seite befinden sich die 3,5-mm-Kopfhörerbuchse, USB 3.1 Gen2 (10 Gbit/s) mit DisplayPort als „Alternate Mode“ sowie der microSD-Cardreader.

Glasfasergewebe statt Karbonfaser

Welches Material für die Innenseite verwendet wird, hängt davon ab, welche Farbe gewählt wurde. Karbonfaser mit Soft-Touch-Beschichtung ist dem schwarzen Modell vorbehalten, während die weiße Innenseite der Modelle in Frost White und Roségold aus Glasfasergewebe hergestellt wird. Das Material ist Dell zufolge UV-resistent und fleckenbeständig, sodass es im Laufe der Nutzung nicht vergilben soll, wie es häufig bei weißen Elektronikgeräten der Fall ist. Die von Dell in das Glasfasergewebe eingearbeitete Struktur ist nicht nur ein optischer Effekt, sondern lässt sich erfühlen.

Gegenüber der überwiegend ausgelieferten schwarzen Variante hat das weiße Modell den Vorteil, dass Schweiß und Fett nicht auf der Handballenauflage sichtbar sind. Die matt ausgeführte schwarze Variante neigt bei längerer Zeit dazu, leicht speckig zu werden und in den Bereichen rund um das Touchpad fettig zu glänzen.

Bekannte Tastatur

Tastatur und Touchpad sind alte Bekannte des 9370, mit dessen Markteinführung das Layout des Keyboards überarbeitet wurde. Vor einem Jahr hatte Dell die Sekundärbelegung der F-Tasten vertauscht, sodass ohne Drücken der FN-Taste Funktionen wie die Tastaturbeleuchtung oder Lautstärke ausgelöst und beim Drücken der FN-Taste die F-Tasten aktiviert werden. Wer die Tasten für die Display-Helligkeit sucht, findet diese nun bei den Pfeiltasten, die von den Tasten für „Seite hoch“ und „Seite runter“ flankiert werden.

Auch wie sich die Tastatur beim Tippen anfühlt, hat sich in keiner Weise gegenüber dem Vorjahr verändert, wobei dieser Stillstand nicht negativ zu bewerten ist. Dell verbaut eine Chiclet-Tastatur mit vergleichsweise viel Hub, auf der sich in der Redaktion ohne Ermüdungserscheinungen längere Artikel schreiben ließen. Dass die Tastatur zudem kaum fehleranfällig für Krümel und änhliche Kleinstpartikel ist, beweist seit Jahren ein in der Redaktion genutztes 9360, das abgesehen vom Layout mit der gleichen Tastatur ausgestattet ist. Hier hat Dells traditionelle Tastatur einen klaren Vorteil gegenüber Apples Butterfly-Mechanismus, der selbst in dritter Generation noch Probleme bereitet.

Im An-und-aus-Schalter auf der rechten Seite der Tastatur sitzt erneut der für die biometrische Anmeldung via Windows Hello geeignete Fingerabdrucksensor, der wie schon im letzten Jahr zuverlässig und schnell arbeitet. Sobald das Notebook hochgefahren und Windows 10 am Anmeldebildschirm angekommen ist, genügt ein kurzes Auflegen eines Fingers, um ohne Passwort oder PIN auf den Desktop zu gelangen.

Touchpad in gleicher Größe

Unterhalb der sehr guten Tastatur sitzt ein gutes Touchpad, dessen Größe oder Funktionen aber nicht anders als vor einem Jahr im 9370 ausfallen. Genauer gesagt ist es mit 10,5 × 6 cm exakt so groß wie all die Jahre zuvor, was angesichts der riesigen Touchpads von Apples MacBooks ein wenig in die Jahre gekommen wirkt. Viel Spielraum hat Dell allerdings nicht, da das Unternehmen beim XPS 13 nur weiter in die Breite hätte gehen können, was in der Praxis aber kaum Vorteile bringen dürfte.

Bewegungen des Fingers werden präzise auf den Mauszeiger übertragen, woran zum großen Teil das ganz leicht angeraute Glas verantwortlich ist, das geschmeidiges Gleiten ermöglicht. Dell vertraut nach wie vor auf eine klassische Konstruktion aus oben aufgehängtem Touchpad, das Klicks primär in den unteren zwei Dritteln der Auflagefläche akzeptiert. Grundsätzlich ist das – relativ laute – Klicken zwar fast über die gesamte Fläche des Touchpads möglich, im oberen Drittel muss aber schon ziemlich fest gedrückt werden, um überhaupt einen Klick auszulösen. Hier bieten Apples Force-Trackpads klar mehr Freiheiten und erkennen zudem die Druckintensität.