Galaxy Note 10(+) im Hands-On: Samsungs Stylus-Smartphone kommt im Doppelpack

Nicolas La Rocco
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Galaxy Note 10(+) im Hands-On: Samsungs Stylus-Smartphone kommt im Doppelpack

tl;dr: Das Galaxy Note 10 kommt erstmals in zwei Größen: 6,3 Zoll und 6,8 Zoll. Die Vollausstattung gibt es nur beim großen Modell. Dennoch sind beide Smartphones wieder High-End-Geräte. Der S Pen lässt sich nun umfangreicher als Fernbedienung verwenden. Der Startpreis liegt bei 949 Euro, geplanter Marktstart ist der 23. August.

Nach der Galaxy-S10-Serie (Test) legt Samsung auch das Galaxy Note in mehreren Größen auf. Das Galaxy Note 10 kommt mit einem 6,3 Zoll großen Display und ist von den Gehäuseabmessungen kleiner als ein altes Galaxy Note 2. Topmodell ist das Galaxy Note 10+, das in den Bereichen Display, Kamera, Akku und Speichererweiterung eine bessere Ausstattung als das normale Galaxy Note 10 bietet. Das lässt ein wenig vermuten, dass Samsung einen Anreiz zum Kauf des größeren Modells schaffen will, das bei 1.099 Euro startet, während das normale Galaxy Note 10 bei 949 Euro liegt und somit 50 Euro weniger kostet als das letztjährige Basismodell des Galaxy Note 9.

Technische Spezifikationen im Überblick

Samsung Galaxy Note 10
Samsung Galaxy Note 10+
Samsung Galaxy Note 10+ 5G
Software:
(bei Erscheinen)
Android 9.0
Display: 6,30 Zoll, 1.080 × 2.280
418 ppi
Full HD+ Super AMOLED, HDR, Gorilla Glass 6
6,80 Zoll, 1.440 × 3.040
495 ppi
WQHD+ Super AMOLED, HDR, Gorilla Glass 6
Bedienung: Touch, Stylus, Fingerabdrucksensor, Gesichtsscanner
SoC: Samsung Exynos 9825
2 × Exynos M4, 2,73 GHz
2 × Cortex-A75, 2,40 GHz
4 × Cortex-A55, 1,95 GHz
7 nm, 64-Bit
GPU: Mali-G76 MP12
RAM: 8.192 MB
LPDDR4X
12.288 MB
LPDDR4X
Speicher: 256 GB 256 / 512 GB (erweiterbar) 256 GB (erweiterbar)
1. Kamera: 12,0 MP, 2160p
LED, f/1,50, AF, OIS
2. Kamera: 12,0 MP, f/2,10, AF, OIS
3. Kamera: 16,0 MP, f/2,20
4. Kamera: Nein 0,4 MP
5. Kamera: Nein
1. Frontkamera: 10,0 MP, 2160p
Display-Blitz, f/2,2, AF
2. Frontkamera: Nein
GSM: GPRS + EDGE
UMTS: HSPA+
↓42,2 ↑5,76 Mbit/s
LTE: Advanced Pro
↓2.000 ↑316 Mbit/s
5G: Nein NSA
WLAN: 802.11 a/b/g/n/ac/ax
Wi-Fi Direct, Miracast
Bluetooth: 5.0 LE
Ortung: A-GPS, GLONASS, BeiDou, Galileo
Weitere Standards: USB-C 3.1, NFC
SIM-Karte: Nano-SIM, Dual-SIM Nano-SIM
Akku: 3.500 mAh
fest verbaut, kabelloses Laden
4.300 mAh
fest verbaut, kabelloses Laden
Größe (B×H×T): 71,8 × 151,0 × 7,90 mm 77,2 × 162,3 × 7,90 mm
Schutzart: IP68
Gewicht: 168 g 196 g 198 g
Preis: ab 460 € ab 510 € / 1.199 € ab 540 €

Eckiges Design für das Galaxy Note 10

Abseits von Fragen rund um die Preisgestaltung und der potenziellen Intension beim Verkauf teurer Modelle seitens Samsung schickt der Hersteller das Galaxy Note 10 erneut als High-End-Smartphone auf den Markt, das auf den ersten Blick den Eindruck eines in gewissen Punkten verbesserten Galaxy S10+ mit Stylus hinterlässt. Tatsächlich hat Samsung für die diesjährige Generation Galaxy Note in mehreren Bereichen Veränderungen im Vergleich zur Galaxy-S10-Serie vorgenommen.

Das fängt beim Design an, das zwar eindeutig der aktuellen Galaxy-Familie zuzuordnen ist, mit nochmals dünneren Rändern und einem geradlinigen Abschluss am Kopf- und Fußende aber durchaus eigene Wege geht. Beide neuen Smartphones sind mit Ausnahme der Tasten vollständig symmetrisch aufgebaut, sodass das Glas der Vorder- und Rückseite mit gebogener Kontur in gleicher Länge auf den seitlich verlaufenden Rahmen trifft, der jetzt nur noch auf der linken Seite Tasten für Lautstärke und An/Aus aufweist. Die rechte Seite bleibt leer, die Power-Taste ist somit in den Bixby-Button gewandert, wobei der Sprachassistent aber nur noch eine untergeordnete Rolle spielt. Primär ist die Taste jetzt ein Ein- und Aus-Schalter sowie bei doppeltem Drücken für das Aktivieren der Kamera zuständig.

Als Farben sind Aura Glow, Aura Black, Aura White und Aura Pink geplant, allerdings wird es nicht jede Variante in jeder Farbe geben. Aura White ist dem Galaxy Note 10+ vorbehalten, Aura Pink wird es nur beim Galaxy Note 10 geben. Die beiden anderen Farben sind für jeweils beide Varianten geplant.

Speichererweiterung nur beim großen Note 10

Im Kopfende des Smartphones sitzt das Schubfach der SIM- und beim Galaxy Note 10+ auch der Speicherkarte. Denn hier nimmt Samsung die erste Unterscheidung zwischen beiden Varianten vor. Nur das große Galaxy Note 10+ kommt mit microSD-Slot, beide Smartphones unterstützen jedoch Dual-SIM, wobei dies beim kleinen Galaxy Note 10 immer und beim größeren nur bei Verzicht auf eine Speicherkarte möglich ist (Hybrid-Slot). Am Fußende sitzt neben einem der beiden Lautsprecher die USB-Typ-C-Buchse, einen Kopfhöreranschluss gibt es nicht mehr, stattdessen liegen den Smartphones jetzt von AKG abgestimmte Kopfhörer mit USB Typ C bei.

Der neue S Pen kommt mit Gestensteuerung

Das Alleinstellungsmerkmal der Galaxy-Note-10-Serie finden Anwender ebenfalls am unteren Ende: den S Pen. Samsungs Stylus ist wie beim Galaxy Note 9 (Test) per Bluetooth an das Smartphone gekoppelt und kann damit nicht nur direkt oberhalb des Displays als Stylus, sondern auch aus bis zu 10 Metern Entfernung als Fernbedienung verwendet werden. Für das Galaxy Note 10 kommt eine Gestensteuerung – S Pen Air Actions genannt – hinzu, deren Bewegungen mit dem S Pen ein wenig an die Handhabung eines kleinen Zauberstabs erinnern. Mit Stylus-Gesten in der Luft kann der Anwender aus der Ferne zwischen den Linsen der Kamera wechsel, den Fotomodus verändern oder den Zoom steuern. Während Samsung sich bei der Gestensteuerung erst einmal auf Funktionen der Kamera konzentriert, soll eine offene API dafür sorgen, dass andere App-Entwickler ebenfalls auf das Gyroskop im Stylus zugreifen können.

Galaxy-S10-Kamera mit besserem Tele und ToF-Sensor

Apropos Kamera: In diesem Punkt orientiert sich Samsung stark an der Galaxy-S10-Serie und übernimmt das Triple-Objektiv-Layout aus Weitwinkel mit 12 Megapixeln, Ultraweitwinkel mit 16 Megapixeln und Tele mit wieder 12 Megapixeln. Beim Teleobjektiv hat Samsung allerdings die Blende von f/2.4 auf f/2.1 verbessert, sodass bei gleichem ISO-Wert und gleicher Belichtungszeit mehr Licht eingefangen wird. Diese Maßnahme dürfte das Teleobjektiv vor allem beim Einsatz in der Nacht etwas robuster machen. Ausschließlich das Galaxy Note 10+ trägt auf der Rückseite die Time-of-Flight-Kamera, die mit dem Galaxy S10 5G eingeführt worden war. Die ToF-Kamera mit VGA-Auflösung erfasst Tiefeninformationen genauer, als es über die Parallaxe der Objektive möglich ist. Außerdem können darüber Objekte der echten Welt ausgemessen werden. Die Frontkamera sitzt nun zentral im Display und unterstützt Ultra-HD-Videoaufnahmen.

Videos mit Live Focus und Richtmikrofon

Neu für die Kamera ist ein Videomodus mit Live Focus, so nennt Samsung den Bokeh-Effekt der Kamera, der jetzt aber nicht nur für Fotos, sondern auch Videos nutzbar ist. Das bedeutet, Anwender können eine Tiefenunschärfe beim Aufnehmen von Videos aktivieren, die sich zudem in mehreren Stufen hinsichtlich der Intensität und des Hintergrundeffekts einstellen lässt. Live-Focus-Videos sind in der Kamera-App ein eigener Modus getrennt vom normalen Videomodus, der wieder in bis zu Ultra HD mit 60 FPS und HDR10+ arbeitet. Ebenfalls neu für Videoaufnahmen ist ein Zoom-Mikrofon auf der Rückseite, das sich in 2× und 4× nutzen lässt, um die Audioaufnahme auf den gezoomten Bereich zu fokussieren.

25 Jahre ComputerBase!
Im Podcast erinnern sich Frank, Steffen und Jan daran, wie im Jahr 1999 alles begann.