Intel Atom: Snow Ridge mit Tremont-Kernen und Mesh-Topologie

Sven Bauduin
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Intel Atom: Snow Ridge mit Tremont-Kernen und Mesh-Topologie
Bild: Intel

Intels kommendes 10-nm-Atom-SoC für 5G-Base-Stations basiert auf der „Snow Ridge“-Architektur mit Tremont-Kernen und Mesh-Architektur. Erste Details lieferte bereits ein Referenzhandbuch von Intel aus dem April, welches aber erst vor kurzem von Mark Ermolov, Plattform-Ingenieur bei Intel, per Twitter geteilt wurde.

Sechs Tremont-Kerne mit eigenem Last-Level-Cache

Das Referenzhandbuch enthält in der Revision 0.25 ein Blockdiagramm, welches den Aufbau eines kommenden Atom-SoC mit sechs Core Tiles zeigt. Jeder der sechs Segmente, die nicht per se für einen Kern sondern auch zwei oder gar vier Kerne stehen könnten, verfügt demnach über einen eigenen Last-Level-Cache (LLC), während der integrierte Speichercontroller Unterstützung für zwei DDR4-DIMM-Slots im Dual Channel und das Fehlerkorrekturverfahren ECC bietet. Intels kommendes System-on-a-Chip bietet zudem Ethernet und PCIe 3.0.

Blockdiagramm eines „Snow Ridge“-SoC
Blockdiagramm eines „Snow Ridge“-SoC (Bild: Intel)

Mesh-Topologie statt eines Ringbus

Bei der „Snow Ridge“-Architektur setzt Intel auf die Mesh-Topologie, ein Netz aus Doppelkreuzen, anstelle eines traditionellen Ringbussystems. Bereits 2017 bei der Vorstellung der neuen Xeon-Prozessoren auf Basis von Skylake-SP 2017 hieß es, „Der Ringbus ist tot, es lebe das Mesh“, da der traditionelle Ringbus nicht zufriedenstellend mit hohen Kernzahlen skalierbar war. Auch wenn das Blockdiagramm des Referenzhandbuches nur sechs Tiles zeigt, lädt der Einsatz der Mesh-Topologie zu Spekulationen ein, ob kommende Atom-Chips mit weitaus mehr Kernen aufwarten können. Bereits mit Denverton und der „Atom C3000“-Serie bietet Intel bereits bis zu 16 Goldmont-Kerne mit bis zu 2,2 Gigahertz Taktfrequenz für Router und Storage-Systeme an.

Über die Namensgebung herrscht indes noch keine abschließende Gewissheit. Neben dem Atom-Brand könnte Snow Ridge auch als kleine Xeon-Prozessoren vermarktet werden, beispielsweise als neuer Ableger der Xeon-D-Serie oder eventuell ein „Xeon C“. Bereits beim Intel Architecture Day hatte das Unternehmen diese größer auf den Roadmaps geführt als zuvor. Bis 2022 will Intel seinen Marktanteil im Bereich der 5G-Base-Stations, welchen das Unternehmen bisher überhaupt nicht adressiert hat, auf 40 Prozent ausbauen.

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