CS: Global Offensive: Valve testet neues Schlupfloch für Beuteboxen

Max Doll
161 Kommentare
CS: Global Offensive: Valve testet neues Schlupfloch für Beuteboxen
Bild: Valve

Valve macht Counter-Strikes Beuteboxen in Frankreich transparenter. Dort müssen sich Spieler neuerdings mit Hilfe eines „Röntgenscanners“ vor dem Einsatz eines Schlüssels anzeigen lassen, was in den Waffenkisten enthalten ist. Einen Haken hat die neue Transparenz aber.

Der Scanner wird jedem Nutzer in Frankreich automatisch ins Inventar gelegt. Seine Benutzung wird nicht als Option angeboten, sondern zur Verpflichtung gemacht, bevor eine Kiste gescannt wurde, lässt sie sich nicht öffnen. Den Kauf des Inhalts stellt Valve anschließend teilweise frei.

Kein Zwang, viel Druck

Teilweise deshalb, weil der Gegenstand nicht abgenommen werden muss, der Scanner aber erst nach dem Kauf der gescannten Kiste wieder benutzt werden kann. Wird versucht, eine andere Kiste zu scannen, erscheint ein entsprechender Hinweis anstatt des Scanfensters. Valve verkauft dadurch zwar keine unbekannten Skins mehr, stellt aber vor die Wahl, entweder einen ungewollten Skin oder nie wieder einen weiteren Skin zu kaufen. Diesen Umstand, den die Patchnotes nur undeutlich beschreiben, zeigt ein Video des YouTube-Kanals „Anomalyin Bild und Ton. Verkauft werden können Beuteboxen in Frankreich zudem nicht mehr.

Gänzlich anders geht Psyonix vor. In Rocket League werden statt Beuteboxen ab Dezember zufällig ausgewählte Gegenstände zum Kauf angeboten, eine Bestrafung für das Ablehnen der Offerte gibt es jedoch nicht. Der Vergleich macht klar, was Valve eigentlich bezwecken möchte: Das Unternehmen versucht, Glücksspiel-Gesetze durch Entfernen eines Kriteriums, in diesem Fall der Unbekanntheit des Gewinns, zu umgehen, ohne den eigentlich kritisierten Wirkmechanismus der Boxen aufzugeben. In Belgien und den Niederlanden hatte Valve die Boxen bereits aus dem Spiel genommen, um den Vorgaben der Glücksspiel-Gesetze des Landes nicht Folge leisten zu müssen.

Nötig durch drohende Regulierungen

Das Unternehmen versucht damit, einer potentiellen Regulierung von Lootboxen aus dem Weg zu gehen. Diese droht zunehmend, denn während Beutekisten in den wenigsten Staaten gemäß geltender Gesetze als Glücksspiel betrachtet werden können, sind Behörden längst auf das System aufmerksam geworden. In Großbritannien empfahl das Komitee für Digitales, Kultur und Medien der Regierung in deutlichen Worten zu handeln. Der Scanner kann deshalb als Feldversuch für das Finden eines neuen Schlupfloches und die Stimmungslage in Frankreich und in Folge auch Europa betrachtet werden.