Galaxy Z Flip im Hands-On: Kleine Klappe, viel dahinter

Nicolas La Rocco
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Galaxy Z Flip im Hands-On: Kleine Klappe, viel dahinter

tl;dr: Samsungs zweites Falt-Smartphone Galaxy Z Flip wirkt beim ersten Ausprobieren deutlich durchdachter als das im Nachhinein eher als erster Gehversuch zu sehende Galaxy Fold. Der Klappmechanismus macht das Smartphone angenehm kompakt, außerdem hinterlässt das neue Scharnier einen qualitativ besseren Eindruck.

High-Tech endlich kompakt gebaut

Statt einen eher klobigen Eindruck wie das Galaxy Fold zu hinterlassen, weckt das Galaxy Z Flip Erinnerungen an kompakte Smartphones früherer Generationen, wie sie schon seit einigen Jahren nicht mehr angeboten werden. Da stören selbst die bis zu 17,3 mm Bautiefe im geschlossenen Zustand im ersten Praxistest kurz nach der Vorstellung des Smartphones kaum. Im Kurztest gefällt insbesondere auch das deutlich gegenüber dem Galaxy Fold reduzierte Gewicht. Mit 163 Gramm wiegt das Galaxy Z Flip nicht mehr als andere High-End-Smartphones von Samsung – eher sogar ein paar Gramm weniger.

Neues Scharnier mit Bürsten-Schutz

Gut gelungen ist Samsung das von Grund auf neu entwickelte Scharnier, das dem Anwender mehr Freiheiten beim Anwinkeln des Displays gibt. Statt schnell in Position zu schnappen, geschieht das nun erst kurz vor dem vollständigen Auf- respektive Zuklappen. So lässt sich das Smartphone beispielsweise auf den Tisch stellen, im passenden Winkel ausrichten und für Videotelefonate oder Selfies verwenden. Dafür dürfte sich vor allem die Lifestyle-Zielgruppe des Smartphones erwärmen, einen gewissen Spaß macht das Feature aber auch einfach so beim Ausprobieren. Die Spaltmaße des Scharniers fallen kleiner als beim Galaxy Fold aus, außerdem schützen viele kleine Bürsten auf der Innenseite vor Staub und anderen Fremdkörpern.

Passende Software-Funktionen unter Android mit One UI gibt es ebenfalls für den Klappmechanismus. Beispielsweise rückt beim Öffnen der Sucher der Kamera in den oberen Bereich, während die Bedienelemente in die untere Hälfte wandern. Das passiert auch im Browser, wenn die Tastatur geöffnet wird und wie bei einem Mini-Notebook mit virtuellen Tasten nur im unteren Bereich sitzt. Dass sich das Display für zwei parallel genutzte Apps aufteilen lässt, passt zwar perfekt zu einem Smartphone wie dem Galaxy Z Flip, das Feature steht aber auch auf anderen Samsung-Smartphones zur Auswahl.

Galaxy Z Flip schlägt Razr bei der Ausstattung

Rein von technischer Seite ist das Galaxy Z Flip das derzeit stärkste Klapp-Smartphone mit kompakten Abmessungen. Das neue Razr von Motorola kommt zum gleichen Preis von rund 1.500 Euro nur mit Snapdragon 710 statt 855+, außerdem ist der Akku rund 800 mAh kleiner und lässt sich nicht kabellos laden. Samsung bietet mit 256 GB zudem mehr Speicher und mit den Kameras des Galaxy S10 vermutlich auch die bessere Bild- und Videoqualität. Auch bei der Haltbarkeit liegt Samsung aller Wahrscheinlichkeit vorne.

Samsung garantiert Haltbarkeit

Ein Fragezeichen steht trotz zahlreicher Verbesserungen an der Mechanik nach wie vor hinter der Haltbarkeit des Smartphones, nachdem Samsung mit der ersten Revision des Galaxy Fold ins Fettnäpfchen getreten war. 200.000 Faltvorgänge, in denen „garantiert nichts defekt gehen werde“, wie es zur Präsentation am Samsung-Standort Schwalbach im Taunus zu einer parallel zum Unpacked-Event laufenden Veranstaltung hieß, beruhigen aber zumindest etwas. Eine wirkliche Innovation ist das gemeinsam mit dem Mainzer Glasspezialisten Schott entwickelte flexible Glas, das das OLED-Display schützt. Das passt zum insgesamt hochwertigen Ersteindruck des Galaxy Z Flip.

ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von Samsung im Rahmen einer Veranstaltung des Herstellers in Schwalbach am Taunus unter NDA erhalten. Die Kosten für An-, Abreise und Hotel wurden von Samsung getragen. Eine Einflussnahme des Herstellers oder eine Verpflichtung zur Berichterstattung bestand nicht. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.

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