Osram: Lightify wird mitsamt Cloud und Support eingestellt

Update Frank Hüber
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Osram: Lightify wird mitsamt Cloud und Support eingestellt
Bild: Osram

Am 31. August 2021 beendet Osram den Support für die Lightify-Leuchten und schaltet die Server ab. Wie lange die vernetzten Leuchten dann noch über andere Plattformen genutzt werden können, ist ungewiss. Osrams Lightify-Plattform hatte sich zuletzt als günstigere Alternative zu Philips Hue etabliert.

Ein großer Vorteil von Osrams Lightify-Leuchten besteht darin, dass sie dank Zigbee-Funkstandard zu dem etablierten System von Philips Hue kompatibel sind und sich auch mit der Bridge von Philips Hue verbinden können. Aus diesem Grund gibt es viele Anwender, die ihr Philips-Hue-System um einzelne Leuchten aus der Lightify-Serie ergänzt haben.

Lightify-App nur noch mit Einschränkungen nutzbar

Nach dem Abschalten der Server und dem Einstellen des Supports am 31. August 2021 werden die Lightify-Leuchten zwar grundsätzlich noch funktionieren, das System von Osram wird dann aber zahlreiche Einschränkungen aufweisen. In einer Übersicht stellt Osram dar, welche Funktionen nach dem Ende der Plattform noch genutzt werden können und welche wegfallen. Neue Leuchten können in das Lightify-System ebenso nicht mehr eingebunden werden, wie Timer genutzt oder Updates eingespielt werden. Leuchten lassen sich auch nicht mehr entfernen oder über Sprachassistenten steuern, da die Verbindung zu Alexa und dem Google Assistant über die Cloud abgeschnitten wird. Zudem ist fraglich, wie lange die App überhaupt noch problemlos funktioniert oder wann sie etwa durch ein Update des Smartphone-Betriebssystems inkompatibel wird.

Hue-Bridge oder Amazon Echo mit Zigbee als Alternative

Wer schon jetzt statt der Lightify-Bridge einen Zigbee-Hub wie die Hue-Bridge oder einen Amazon Echo mit Zigbee nutzt, kann die Leuchten wie gewohnt weiter nutzen. Alternativ können Nutzer der Lightify-Bridge auf eine dieser Optionen wechseln und beispielsweise eine Hue-Bridge kaufen, um die Lightify-Leuchten mit dieser zu verbinden. Ob die Lightify-Leuchten dauerhaft mit der Hue-Bridge kompatibel bleiben, ist allerdings nicht sicher. Theoretisch ist es auch hier möglich, dass sie durch ein Software-Update der Hue-Bridge nicht mehr wie gewohnt funktionieren.

Der Markt möchte keine eigene Lightify-Bridge mehr

Als Grund für das Aus der Lightify-Plattform nennt Osram die Entwicklung auf dem Markt, die dazu geführt habe, dass immer weniger Nutzer ein eigenes, unabhängiges Beleuchtungssystem mit einem eigenen Gateway einsetzen, um ihre Leuchten zu steuern. Stattdessen würden allumfassende, integrierte Smart-Home-Systeme genutzt, zu denen die Lightify-Leuchten kompatibel bleiben. Osram hat das Lampengeschäft bereits 2016 an Ledvance verkauft, die weiterhin den Markennamen nutzen dürfen.

Update

Inzwischen ist Ledvance auf ComputerBase zugekommen, um darauf hinzuweisen, dass die Smart+-Produkte (ZigBee) von Ledvance auch nach dem Ende der Osram-Cloud weiterhin mit folgenden Plattformen und Gateways kompatibel sein werden, wobei diese Liste nicht abschließend ist:

  • Amazon Echo Plus
  • Amazon Echo Show (2. Gen.)
  • Amazon Echo Studio
  • Philips Hue Bridge
  • Deutsche Telekom Qivicon
  • Smart Hub
  • Schwaiger Gateway
  • Samsung SmartThings
  • SMART HOME by Hornbach
  • homee
  • Cozify
  • Rexel Energy Easy

Zudem werden die Smart+-Leuchten des Unternehmens auch nach dem Abschalten der Cloud Ende August 2021 auf dem Markt erhältlich bleiben.

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