AUO: Flexibles MicroLED-Display mit 228 ppi fürs Auto

Michael Günsch
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AUO: Flexibles MicroLED-Display mit 228 ppi fürs Auto
Bild: AUO

Der Display-Hersteller AU Optronics (AUO) hat gemeinsam mit dem jungen Unternehmen PlayNitride ein flexibles MicroLED-Display mit der bis dato höchsten Pixeldichte von 228 ppi entwickelt. Die Technik soll später zum Beispiel für Displays im Auto genutzt werden.

Flexibles MicroLED-Display mit 228 ppi

Letztes Jahr hatte AUO für dieses Segment noch einen MicroLED-Prototypen mit 169 ppi auf der Touch Taiwan 2019 gezeigt. Das neue, flexible Modell misst 9,4 Zoll in der Diagonale und kommt mit Hilfe von über 5,5 Millionen MicroLEDs auf 228 ppi, was nach Kenntnis von AUO die derzeit höchste Pixeldichte für diesen Display-Typ darstelle. Eine MicroLED soll dabei weniger als 30 Mikrometer (µm) messen.

Für dieses Display hat sich AUO Schützenhilfe von PlayNitride ins Boot geholt. Das erst seit 2014 bestehende Unternehmen aus Taiwan hat sich auf die zukunftsträchtige MicroLED-Technik spezialisiert und bietet unter anderem Massentransfer-Technologie für die Fertigung an. Die Millionen von winzigen MicroLEDs wurden auf ein TFT-Backplane mit LTPS-Technik (Low Temperature Poly Silicon) aufgebracht.

Das Display soll nach Angaben von AUO einen „extrem hohen Dynamikbereich mit einer erstaunlich hohen Sättigung heller Farben“ aufweisen. Durch die Wetterbeständigkeit bei hellem Umgebungslicht sei das Display insbesondere für Bildschirme im Auto geeignet. Für dieses Segment wie auch für andere Anwendungen wie Wearables und andere Consumer-Geräte ist die Biegsamkeit zudem vorteilhaft.

MicroLEDs sollen die besseren OLEDs sein

MicroLED steht für eine neue Display-Technik, bei der winzige LEDs selbstleuchtende Pixel bilden, während bei LCDs Flüssigkristalle von großen LEDs angestrahlt werden. Damit sollen die anorganischen MicroLEDs ähnliche Eigenschaften wie OLEDs erreichen, in puncto Lebensdauer, Leuchtkraft und Energiebedarf jene aber noch übertreffen.

MicroLED-Displays noch lange kein Massenprodukt

Doch die Herstellung der mikroskopisch kleinen Leuchtdioden gestaltet sich noch schwierig. Von der Ausbeute funktionsfähiger MicroLEDs hängen die Herstellungskosten für ein Display ab, das je nach Auflösung viele Millionen dieser Dioden aufweist. Jeder Defekt bedeutet einen Pixelfehler.

Mit derzeit noch kleinen Stückzahlen und hohen Kosten sind MicroLED-Displays noch lange kein Massenprodukt. In einer Studie von IHS Markit haben Marktforscher letzten Sommer prognostiziert, dass MicroLEDs erst im Jahr 2024 allmählich die Marktreife mit entsprechenden Stückzahlen erreichen und erst ab 2026 ein echtes Massenprodukt sind.