Ubuntu 20.04 LTS (Focal Fossa): Sanfte Produktpflege trifft auf optische Neuerungen

Sven Bauduin
199 Kommentare
Ubuntu 20.04 LTS (Focal Fossa): Sanfte Produktpflege trifft auf optische Neuerungen
Bild: Canonical

Canonical hat seine neue Linux-Distribution Ubuntu 20.04 LTS („Focal Fossa“) sowie dessen sieben offizielle Derivate, die sogenannten „Ubuntu Flavours“ freigegeben. Alle sieben Zusammenstellungen basieren auf dem Betriebssystem-Kernel Linux 5.4 und unterstützen somit sowohl GPUs vom Typ Navi als auch Ryzen 4000U/H („Renoir“).

Ubuntu bis Xubuntu

Ganz dem Konzept von Ubuntu entsprechend möglichst wenig redundante Software zu enthalten hat Canonical bei der turnusgemäßen Veröffentlichung der neusten LTS-Version wieder etliche „Geschmacksrichtungen“ seines Betriebssystems vorgestellt.

Veröffentlicht wurden die folgenden Derivate mit eigenständigem Desktop:

Ubuntu 20.04 LTS (Focal Fossa) mit Gnome 3.36
Ubuntu 20.04 LTS (Focal Fossa) mit Gnome 3.36 (Bild: Canonical)

Support für WireGuard und exFAT

Wie bei Versionen mit „Long Term Support“ üblich bleiben große Versionssprünge aus. Anwender erhalten mit Ubuntu 20.04 LTS und dessen Derivaten eine stabile Basis und ebenso stabile Softwarepakete.

Durch den Linux-Kernel 5.4 werden aber nicht nur die aktuellen CPU- und GPU-Generationen von AMD, Intel sowie Nvidia unterstützt, sondern auch die VPN-Technik WireGuard.

Zudem beherrscht Ubuntu den Umgang mit dem exFAT-Dateisystem von Microsoft und die neusten Kernel Lockdown-Features. Darüber hinaus wurde die Leistung für Host-Dateisystemzugriffe aus virtuellen Maschinen deutlich heraus verbessert.

Auf Seiten der Hardware hat Ubuntu 20.04 LTS neben Renoir und Navi auch die AMD Radeon Instinct MI100 („Arcturus“) und die chinesischen x86-CPUs von Zhaoxin auf der Habenseite. Beim Linux-Kernel 5.4 handelt es sich seinerseits um einen LTS-Kernel, der sich damit bestens für das bis zum 23. April 2025 unterstützte Betriebssystem eignet.

Durch die LZ4-Kompression des Kernels und des initramfs-Abbildes, das Ausgangsdateisystem im Arbeitsspeicher, booten Ubuntu 20.04 LTS und dessen Ableger nur merklich schneller als bei seinem Vorgänger Ubuntu 18.04 LTS. Erste Tests aus der Community, wenn auch in einer VM, bestätigen dies.

Kubuntu 20.04 LTS (Focal Fossa) mit KDE Plasma 5.18 LTS
Kubuntu 20.04 LTS (Focal Fossa) mit KDE Plasma 5.18 LTS (Bild: Canonical)

Dunkles Theme und HiDPI-Support

Neben einem neuen dunklen Theme dürfen sich Anwender mit großen Displays und hoher Auflösung über einen deutlich verbesserten HiDPI-Support durch das sogenannte „Fractional Scaling“ freuen. Zudem wurde der Login- und Lockscreen überarbeitet und neu gestaltet. Insgesamt will Canonical die Leistung der Gnome-Shell deutlich verbessert haben.

Mehr Snaps und weniger Amazon

Ubuntu 20.04 LTS ist zudem die erste Ausgabe der beliebten Linux-Distribution die ohne den bei den meisten Anwendern unbeliebten Amazon Weblauncher ausgeliefert wird. Dafür setzt Canonical verstärkt auf sein eigenes containerbasiertes Paketformat und weniger auf Debian-Pakete (DEB). Auch der bereits sehr gute ZFS-Support für Server wurde mit Ubuntu 20.04 LTS noch einmal verbessert.

Lubuntu 20.04 LTS (Focal Fossa) mit LXQt Desktop 0.14.1
Lubuntu 20.04 LTS (Focal Fossa) mit LXQt Desktop 0.14.1 (Bild: Canonical)

Sieben Systemabbilder für jeden Geschmack

Canonical bietet alle sieben Systemabbilder bereits auf der Website der jeweiligen Distribution an und auch ComputerBase wird die entsprechenden ISO-Dateien zeitnah in seinen Downloadbereich aufnehmen.

Der YouTube Kanal OMG! UBUNTU! hat eine sehr schöne Übersicht der neuen Features gemacht.