KaOS 20.05: KDE-Distribution legt den Fokus aufs Wesentliche

Sven Bauduin
17 Kommentare
KaOS 20.05: KDE-Distribution legt den Fokus aufs Wesentliche
Bild: KaOS

Die Linux-Distribution KaOS setzt in seiner aktuellsten Ausgabe 20.05 auf den freien und stark anpassbaren Desktop KDE Plasma 5.18 LTS, das Rolling-Release-Prinzip und eigene Softwarepakete. KaOS hat sich in der Linux-Szene jüngst den Ruf erworben, die beste Distribution zu sein, um den aktuellsten Plasma-5-Desktop zu testen.

Aktueller Desktop trifft aktuellen Kernel

KaOS basiert auf einem aktuellen Kernel vom Typ Linux 5.6.8, der als Kernel 5.6 unter anderem eine vollständige Unterstützung für die VPN-Lösung WireGuard mitbringt, nachdem Linux 5.5 HDCP auf AMD-GPUs mitgebracht hatte.

Seit Kernel 5.4 unterstützt Linux offiziell die wichtigsten AMD-Produktlinien, darunter die 7-nm-APUs vom Typ Ryzen 4000U/H („Renoir“), die aktuellen Grafikchips vom Typ Navi auf Basis von RDNA und der professionelle AI/ML-Beschleuniger Radeon Instinct MI100 („Arcturus“) mit 8K Vega-Shader und 32 GB HBM2.

KDE Plasma 5 liegt ebenfalls im aktuellsten Point-Release 5.18.1 als LTS-Version vor und soll vor allem mit einer besseren Bedienbarkeit punkten. Die verwendete Version des Desktops erhält Support und Updates für volle zwei Jahre bis Februar 2022. Der Vorgänger KaOS 20.01 setzte noch auf KDE Plasma 5.17.4.

Persönlicher Assistent
Persönlicher Assistent
Neuer Login- und Lockscreen
Neuer Login- und Lockscreen

Neu in Handarbeit ausgewählte Pakete

Das Betriebssystem konzentriert sich aufs Wesentliche, und während sich beispielsweise Linux-Distributionen wie das aktuelle Ubuntu 20.04 („Focal Fossa“) und Derivate wie Linux Mint 19.3 („Tricia“) aus den mehr als 57.000 Softwarepaketen von Debian GNU/Linux bedienen, pflegt KaOS seine rund 3.000 Pakete in Handarbeit.

KaOS 20.05 verfolgt nach wie vor den Ansatz, eher ein Destillat zu sein und vorrangig KDE Plasma 5 bestmöglich in Szene zu setzen.

Das ist aber nur die halbe Wahrheit, denn mit nur einem Desktop, einer unterstützten CPU-Architektur und eigenen Repositorien ist KaOS 20.05 eine echte Ausnahme unter den aktuellen Linux-Distributionen, die gerne auf allen Hochzeiten gleichzeitig tanzen. KaOS ist „Linux from the scratch“.

KaOS is an independent, rolling release distribution which focuses on providing one desktop environment (KDE Plasma) for one architecture (x86_64).

KaOS

Paketmanager von Arch Linux

Nach der Installation steht bereits aktuelle Software wie die bekannte Office-Suite LibreOffice 6.4.3, der Falkon Webbrowser sowie viele weitere Anwendungen und Tools zur Verfügung, weitere können zudem schnell und unkompliziert mit dem aus Arch Linux bekannten Paketmanager Pacman nachinstalliert werden.

Der persönliche Assistent Croeso empfängt Nutzer nach dem ersten Start und führt Neueinsteiger nach der Installation Schritt für Schritt durch die Grundkonfiguration des Betriebssystems.

Der persönliche Assistent Croeso leitet Einsteiger durch die Grundkonfiguration
Der persönliche Assistent Croeso leitet Einsteiger durch die Grundkonfiguration

Eine Architektur und ein Image

Installiert wird das rund 2,3 GB große Image des auf AMD64 optimierten Live-Mediums KaOS 2020.05 (ISO) mit Hilfe von Calamares, einer komfortablen grafischen Installationsroutine.

Das Review des YouTube-Kanals Tyler's Tech verdeutlicht noch einmal schön die Eigenheiten des stark auf Qt-basierende Programme fokussierten Betriebssystems und stellt die Neuerungen vor. Die offiziellen Release Notes erhalten alle weiteren Informationen.

25 Jahre ComputerBase!
Im Podcast erinnern sich Frank, Steffen und Jan daran, wie im Jahr 1999 alles begann.