Dimensity 1000+: MediaTek optimiert 5G-Flaggschiff-SoC für Gaming

Update Sven Bauduin
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Dimensity 1000+: MediaTek optimiert 5G-Flaggschiff-SoC für Gaming
Bild: MediaTek

MediaTek legt sein Flaggschiff-SoC Dimensity 1000 für Displays mit 144 Hz und geringere Latenzen – sprich Gaming – neu auf. Das System-on-a-Chip mit integriertem Multi-Mode-Modem für die Mobilfunkstandards 2G bis 5G soll zudem eine verbesserte „HyperEngine 2.0“ für höhere Bildraten erhalten haben.

Der Fokus liegt auf mobilem Gaming

Die Basis des SoCs bildet nach wie vor eine Konfiguration aus vier ARM-Cortex-A77-Kernen mit bis zu 2,6 GHz und vier ARM-Cortex-A55-Kernen mit bis zu 2,0 GHz Taktfrequenz, welche von der neuen ARM-Mali-G77-GPU in der Ausbaustufe MC9 flankiert werden. Bereits für die erste Revision des Chips warb MediaTek mit dem Trendwort „Gaming“.

Ein Neuralprozessor, eine sogenannte Neuromorphic Processor Unit (NPU]), die MediaTek auf den Namen „APU 3.0“ getauft hat, kümmert sich um die Belange der KI. Auch unter der Bezeichnung Dimensity 1000+ behält das 5G-Flaggschiff-SoC diese Werte bei, fügt ihnen aber zusätzliche Funktionen und Attribute für Spieler hinzu.

Verbessertes Ressourcenmanagement

Das SoC soll in der Plus-Variante ein verbessertes Ressourcenmanagement, hier „HyperEngine 2.0“ genannt, besitzen, das die verfügbaren Ressourcen, wie beispielsweise die Rechenleistung des SoCs, sinnvoll zwischen CPU, GPU und RAM verteilt und damit höhere Bildraten erzielen soll, so MediaTek in seiner Ankündigung.

FHD+ auf 144-Hz-Displays

Mobile Gaming dominiert die Verkäufe, was auch Lenovos Vorhaben mit seinem extravaganten Legion Gaming-Smartphone mit 144-Hz-Display beweist. Auch MediaTek erhebt Anspruch auf ein Stück des Kuchens, vor allem in den lukrativen asiatischen Märkten. Mit dem Dimensity 1000+ unterstützt jetzt ein MediaTek-SoC Displays mit einer Bildwiederholrate von 144 Hz. Hier hat das Unternehmen primär Spieler im Auge, auch wenn Anzeigen mit 120 Hz wie beim neuen OnePlus 8 Pro (Test) im normalen Alltag ebenfalls ein deutliches Plus sind.

Anders als das Flaggschiff von OnePlus sollen Smartphones mit dem neuen SoC von MediaTek auf eine FHD+-Auflösung mit Spieler-freundlichen 1080p ausgelegt sein. Die hierbei typischen 2.340 × 1.080 Pixel sollen die Mali-G77-GPU zudem nicht über Gebühr belasten und für hohe Bildraten sorgen.

Weniger Interferenzen für geringere Latenzen

Neben der für die Systemressourcen verantwortlichen „HyperEngine 2.0“ besitzt der Dimensity 1000+ einen zweiten neuen Hintergrunddienst, die sogenannte „Rapid Response Engine“, die dafür verantwortlich ist, Interferenzen von Wi-Fi- und Bluetooth-Verbindungen zu minimieren, was wiederum zu geringeren Latenzen im Netzwerk sowie einem besseren Ping führen soll.

Mehr HDR durch künstliche Intelligenz

Die Wiedergabe und Beschleunigung medialer Inhalte soll durch die sogenannten „MiraVision Video Playback Enhancements“ deutlich verbessert worden sein. Hinter dieser Funktion verbrigt sich die APU 3.0, die für bessere Bilder und Videos in SDR und HDR sorgen soll und jetzt auch HDR10+ unterstützt. Zudem sollen sich 4K-Inhalte in Echtzeit von SDR in HDR umwandeln lassen.

OnePlus 8 Lite als mögliche Option

MediaTek kündigte an, dass zeitnah mehrere Smartphones mit Dimensity 1000+ erscheinen werden. Welches das sein werden, verriet der Hersteller indes nicht. Der Gerüchteküche war zuletzt zu entnehmen, dass das OnePlus 8 Lite mit Dimensity 1000 ausgestattet sein soll, aber auch der Dimensity 1000+ ist denkbar.

Update

iQOO kündigt Smartphone mit Dimensity 1000+ an

Laut chinesischer Quellen soll iQOO, der indische Ableger von Vivo, mit dem Z1 in Kürze das erste Smartphone mit MediaTek Dimensity 1000+ vorstellen. Das aktuelle Flaggschiff des Herstellers, das iQOO 3 5G, basiert auf dem Snapdragon 865 (Benchmarks) von Qualcomm.

Die Smartphones, die bislang unter dem Label iQOO veröffentlicht wurden, sind ebenfalls primär auf den Bereich Mobile Gaming ausgelegt.

Auch die Seite GSMArena will von der baldigen Vorstellung des iQOO Z1 erfahren haben.

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